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Kontaktabbrüche durch andere Menschen - warum?

T
Hallo,

wieder und wieder stolpere ich in meinem Leben über Kontaktabbrüche durch andere Menschen. Obwohl es natürlich verständlich ist, wenn jemand keine Lust mehr hat, so tut es trotzdem noch jedesmal irgendwie weh.
Es sind nicht alle so, und ich kann durchaus gerne auch unverbindliche Kontakte haben.

Aber jedesmal wenn ich irgendwie denke, da könnte eine Freundschaft draus werden, kommt genau nichts mehr, Funkstille etc. Immer genau an dem Punkt, wenn mein Misstrauen langsam schwindet. So langsam denke ich, dass es eigentlich sinnlos ist, zu versuchen eine Freundschaft aufzubauen.

Was ist das? Jeder in seiner eigenen Blase gefangen? Alle so satt, dass kein Platz für neue Freunde ist? Keine Zeit zu haben heisst doch eigentlich nur, dass die Prioritäten woanders liegen, oder?
Ich bin alles andere als ein langweiliger Mensch, weder hässlich noch dumm, also woran liegts?

Wisst ihr vermutlich auch nicht, aber ich bins mal losgeworden, danke fürs Lesen.

Grüße
Träumer59

14.08.2021 16:59 • x 10 #1


E
lieber Träumer,

selbst bin ich als Musiker auch oft ein Träumer. Und dann träumen wir von wunderschönen Beziehungen, Kontakte,

Liebe und Annahme ohne Ende..................................................................................................................................

Leider ist auch meine Realität eine andere. Auch ich bin schwierig, habe meine Launen, meine nicht so guten

Seiten...........keine so gute Vergangenheit.............

Und viele Menschen können leider nicht dazu stehen, verstecken es in einer wunderschönen Fassade...........

Auch bei mir ist vieles Fassade, übermalt, auch mir fällt manches schwer in meinem Leben anzunehmen.

Und auch dazu zu stehen...............

Trotzdem, ich versuche dagegen zu trotzen, das ich mich selbst immer wieder versuche, mich so nehmen, anzunehmen,

so wie ich bin. Meine guten, aber auch meine nicht so guten Seiten.................

Das ich immer mehr versuche zu meiner Depression zu stehen, auch zu meinem Scheitern, zu meinen Krisen, zu

meinen Beziehungsproblemen, zu meiner Vergangenheit, meiner Zukunft...

Und früher habe ich mich dafür noch bestraft, bin im Selbstmitleid versunken. Das mache ich heute glücklicherweise

nicht mehr. Weil ich merke, das es den anderen Menschen nicht viel besser geht, nur können es manche Menschen

eben besser verstecken........................................


viele, liebe Grüße an dich,

Frederick
.............................

14.08.2021 17:23 • x 4 #2


A


Hallo Träumer59,

Kontaktabbrüche durch andere Menschen - warum?

x 3#3


Kitten
Hallo @Träumer59

Zitat:
Was ist das? Jeder in seiner eigenen Blase gefangen? Alle so satt, dass kein Platz für neue Freunde ist? Keine Zeit zu haben heisst doch eigentlich nur, dass die Prioritäten woanders liegen, oder?


Diese Frage ist sehr individuell. Ja, ich denke, viele sind momentan in ihrer eigenen Blase gefangen. Der Platz für neue Freunde ist nicht automatisch vorhanden. Dies hat sich durch Corona sicherlich noch sehr verstärkt. Dies erlebe ich auch in meinem Freundeskreis: Jene, die sicher vorher bereits selten von sich aus gemeldet haben, haben sich nun noch stärker zurückgezogen, melden sich noch weniger. Und hier ist Dranbleiben die einzige Methode.

Was mich aber Wunder nimmt: Weisst du, warum sich die Menschen nicht mehr bei dir melden? Geben sie einen Grund an für den Kontaktabbruch? Oder kommt dies eher schleichend? Meldest du dich bei ihnen und dann kommt einfach keine Antwort?
Ich bin der Meinung, man sollte sich bewusst sein, dass sich Freundschaften ändern und dass es sein kann, dass der Kontakt auf normale Weise weniger wird und dann die Freundschaft irgendwann an ihrem Ende angelangt ist. Dafür braucht es keinen Streit oder Bruch. Wenn dir viel liegt an gewissen Personen würde ich ggf. nachfragen, warum sie sich nicht mehr bei dir melden.

Man kann also nicht alle Kontaktabbrüche in einen Topf werfen, manchmal gibt es Gründe, manchmal eben nicht. Und das Wort ist für mich schon recht negativ behaftet. Du nimmst es auf dich, dass aus Kontakten keine engeren Freundschaften entstehen. Aber liegt das an dir? Ich denke, du solltest es nicht so negativ sehen und einfach weiter probieren.
Ich habe mal gelesen, dass es für die Bildung einer Freundschaft eine gewissen Anzahl von Treffen braucht. Leider weiss ich die Anzahl nicht, aber das kannst du sicher irgendwo nachschlagen.

Mein Rat also: Lass nicht locker, melde dich von dir aus weiterhin und frag nach den Gründen, wenn Kontakte plötzlich keine Kontakte mehr sind und beziehe es nicht auf dich selber!

Gutes Gelingen und viele Grüsse, Kitten

19.08.2021 14:52 • x 7 #3


L
Hallo Träumer,

Zitat von Träumer59:
Keine Zeit zu haben heisst doch eigentlich nur, dass die Prioritäten woanders liegen, oder?


das kann schon sein . . .

Zitat von Träumer59:
Ich bin alles andere als ein langweiliger Mensch, weder hässlich noch dumm, also woran liegts?



was genau verstehst du unter einer Freundschaft? Und was bist du bereit selbst dafür zu tun?

Was macht eine Freundschaft für dich interessant?

Und mit welchen Menschen möchtest du gerne zusammensein?

19.08.2021 15:22 • x 5 #4


T
@laluna74 Freundschaft ist für mich je nach Gegenüber gute Gespräche, ähnliche Interessen, Partys, vielleicht sogar gemeinsame Wellenlänge etc.
Aber ich glaube ich erwarte einfach zu viel von anderen Menschen. Andererseits erwarte ich nichts, was ich nicht auch bereit wäre zu geben.
@Kitten meistens schleicht sich das so aus innerhalb von einem Jahr.Ich bin jetzt nicht der Typ, der sich aufdrängen möchte, ich frag dann ein oder zweimal nach, und wenn dann nichts kommt dann denk ich mir meinen Teil. Ich meine, man spürt doch ob der/die andere Interesse hat oder nicht, oder?
Dazu kommt, mit Gleichaltrigen kann ich meistens leider fast gar nichts anfangen, warum auch immer, bin vielleicht innerlich jünger geblieben als mein biologisches Alter vorgibt.
Allerdings denke ich, dass manches auch mit Corona zu tun hat, die paar Freundschaften, die ich vor Corona hatte sind jetzt alle tot, also nicht die Menschen
Die Wiederbelebungsversuche sind leider gescheitert.

Danke für deine guten Wünsche
Träumer59

19.08.2021 17:11 • x 3 #5


B
Zitat von Träumer59:
Ich bin alles andere als ein langweiliger Mensch, weder hässlich noch dumm, also woran liegts?


Hallo Träumer59,

lässt sich so pauschal gar nicht beantworten, da spielen doch meist mehrere Faktoren mit rein.

Ich glaube aber auch - und so kenne ich es aus eigener Erfahrung -, dass man sich gar nicht all diese Fragen stellen muss, wenn sich eine potenzielle Freundschaft als eben solche andeutet oder schon herausgestellt hat. Ich selbst habe auch die Feststellung gemacht, dass sich die richtig guten Freundschaften einfach so entwickelt haben, ohne dass ich mir großartig Gedanken darüber gemacht hätte. Die haben sich dann aus diesem oder jenem Kontakt ergeben. Klar, ein bisschen persönlicher Invest ist sicherlich nötig, denn Bekanntschaften fallen ja nicht vom Himmel. Aber bei mir war es eigentlich immer so, dass sich Freundschaften immer dann entwickelt haben, wenn ich es weder forciert noch damit gerechnet habe.

Ein Beispiel: Vor Jahren hatte ich mal vor, so was wie einen Buchclub zu gründen. So fünf bis sechs Leute, man nimmt sich ein Buch vor, und irgendwann trifft man sich und quatscht darüber. Tatsächlich hatte ich ein Treffen bei mir zu Hause organisiert - gekommen ist nur eine Person. Den Buchclub habe ich dann relativ schnell Antidepressiva acta gelegt, aber die Freundschaft zu dieser Person ist geblieben. Wir sehen uns zwar nur zweimal im Jahr, haben dann aber immer sehr fruchtbare Gespräche. Und interessanterweise reicht uns beiden der Kontakt in dieser Frequenz vollkommen aus.

Was ich damit nur sagen will: Ich habe mir in der Vergangenheit auch oft den Kopf über diese oder jene Verbindung zerbrochen und bin irgendwann dazu übergegangen, es einfach nicht mehr so eng zu sehen. Wenn eine Freundschaft auf Gegenseitigkeit beruht, dann kommt man so oder so irgendwie zusammen. Und mittlerweile erkenne ich relativ schnell, ob aus einem Kontakt mehr entstehen kann oder nicht. Muss ich mir aber erst Gedanken darüber machen, was mein Gegenüber antreibt und was seine Beweggründe für dieses oder jenes Verhalten ist, dann ist meist schnell klar, dass es einfach nichts wird.

09.11.2021 20:46 • x 5 #6


B
Mal eine Frage: Werden hier Wörter automatisch eingesetzt?

09.11.2021 20:58 • x 1 #7


Emma2903
Das liegt daran dass die meisten nur noch virtuell online sind, heißt Instagram oder Twitter sind wichtiger als normale Freundschaften, ich persönlich habe auch öfter die Erfahrung gemacht. Man ist auch manchmal einfach zu unterschiedlich. Die eine verbringt ihren Urlaub lieber zuhause und geht Abends Party machen, ich fahre lieber in Urlaub und sehe was anderes.
Es ist schwierig Leute zu treffen die an echter Freundschaft interessiert sind. Eine Partnerschaft ist da besser, man unternimmt fast alles zusammen, deswegen stürze ich mich wohl in einer Beziehung nach der anderen.

13.02.2022 16:40 • x 4 #8


T
Da hast du wohl recht Emma, durch die sozialen Netzwerke ist man viel austauschbarer geworden. Und jeder hat die Illusion, Freunde zu haben, auchbwenn es gar keine sind. Facebook-Freunde haben mit echten Freunden eigentlich nicht viel gemeinsam. Aber gilt die Austauschbarkeit dann nicht auch für Beziehungen?

14.02.2022 17:08 • #9


Emma2903
Beziehungen sind was anderes, jeder meldet sich mal bei den anderen und man macht vieles miteinander, das ist halt was anderes. Aber ja wenn man jung ist hat man halt mehrere Beziehungen im Leben, es gibt kaum noch Leute die ihr Leben lang ein und denselben Partner haben.

14.02.2022 17:21 • #10


Uriel
Bei mir ist es leider anders. Durch meine soziale Phobie habe ich gar keine Freunde und sehr wenig Kontakt zu anderen Leuten. Ich habe allerdings online Freunde mit denen man mal quatschen kann.
Das Problem ist ja auch durch die Netzwerke:: Ich wohne in Berlin und derjenige mit dem ich mich online gut verstehe wohnt dann 500 oder 600 km weit weg. Es ist oft schwer jemanden in der Wohngegend zu finden um sich mal persönlich zu treffen

24.04.2022 13:32 • x 2 #11


Uriel
Ich habe ja den einen Pfleger von meinem Pflegedienst kennengelernt, der unbedingt mit mir verreisen will. Heute abend geht es los.

Ich bin dann ab 9.5. wieder da.

25.04.2022 04:05 • x 3 #12


Pauline1962
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mit zunehmendem Alter immer schwerer wird, Freundschaften zu finden. Ich mag mich auf manches nicht mehr so leicht einlassen.

Außerdem fehlen Gelegenheiten. Früher habe ich Freunde gefunden über regelmäßige Unternehmungen - wie z.B. im Sportverein oder bei VHS-Kursen. So was mache ich heute nicht mehr.

Und ich merke auch, dass ich oft lieber allein bin als in schlechter Gesellschaft. Hatte vor einigen Wochen z.B. ein (seltenes) Treffen mit Freundinnen - und als ich zuhause war, habe ich gedacht, ich hätte es mir auch schenken können. Gejammere und schlechte Laune von denen - nichts, was mir selbst irgendwie was gebracht hätte. Das muss ich dann auch nicht haben - das zieht mich ja nur noch mehr runter.

25.04.2022 05:14 • x 2 #13


R
Hallo @Pauline1962 ,
in dem was du schreibst finde ich mich total wieder.
Ich kann gut allein sein, doch der Austausch auf Augenhöhe, das Gefühl ehrlicher Freundschaft fehlt.
Dem Wunsch nach einer Freundschaft steht die Angst wieder enttäuscht zu werden gegenüber. Es ist schwierig.

25.04.2022 06:47 • x 3 #14


Pauline1962
@Rahel ... ja, genau - echte Freundschaft fehlt.
Aber die ist eh selten - und das wird mir jetzt mehr und mehr bewusst. Denn auch das, was man früher hatte, war oft einfach keine wirkliche Freundschaft, sondern eher eine Art Zweckgemeinschaft, weil man von einander profitierte ... sei es aus rein praktischen Dingen (als die Kinder klein waren z.B.) oder auch, wenn einem das Gegenüber gut tat mit seiner guten Laune, seinem Optimismus und guten Ratschlägen oder so.

Mir sind in den letzten 1,5 Jahren meiner akuten Krankheit noch die letzten meiner eh schon wenigen Freundschaften weggebrochen.
Das tut mir einerseits leid - andererseits ist es auch eine Art Befreiung, weil ich so denke, dass ich das nun auch nicht mehr haben muss ... so ein oberflächliches Miteinander ohne wirkliche Wurzeln.

25.04.2022 08:04 • x 2 #15


R
@Pauline1962 . . . ja, diese Erfahrung musste ich auch machen, dass sich im Laufe meiner Erkrankung die wenigen Freunde abgewandt haben. Aus heutiger Sicht ein schleichender Prozess. Das Argument dann war es keine echte Freundschaft mag stimmen.
Vielleicht bin ich auch zu oldschool.
Oberflächliche Beziehungen kann und will ich nicht eingehen. Und eine Beziehung zu finden, die sich zu einer Freundschaft mit tiefen Wurzeln entwickelt, momentan wüsste ich nicht. Die schlechten Zeiten will kaum jemand. Davon gibt es bei mir aber reichlich.
Trotzdem mag ich die Hoffnung noch nicht aufgeben.

25.04.2022 09:14 • x 2 #16


Sifu
Zitat von Träumer59:
Hallo, wieder und wieder stolpere ich in meinem Leben über Kontaktabbrüche durch andere Menschen. Obwohl es natürlich verständlich ist, wenn jemand keine Lust mehr hat, so tut es trotzdem noch jedesmal irgendwie weh. Es sind nicht alle so, und ich kann durchaus gerne auch unverbindliche Kontakte haben. Aber ...

Das passiert mir aus immer häufiger. Mittlerweile habe ich nur noch Kontakt zu Leuten aus diversen Selbsthilfegruppen.

25.04.2022 11:38 • #17


Uriel
@Pauline1962 Na, meinen Pfleger kenne ich seit 4 Jahren. Er kommt immer im Spätdienst und kümmert sich um die Medikamente und natürlich darum, dass ich Ansprache erhalte.

Ich kenne seine Lebensgewohnheikten und er meine. Irgendwie haben wir gleiche Ansichten und ergänzen uns in anderer Hinsicht.

Ich habe Vertrauen zuu Ihm gewonnen und keine Angst mehr. Es ist also nicht ein völlig Fremder mit dem ich losgefahren bin. Wir sind freundschaftlich verbunden. Durch die Abende beim Wein und Kartenspielen haben wir uns richtig gut kennengelernt und wollen nächstes Jahr mal 4 Wochen nach Agost verschwinden. Die 2 Wochen sind jedenfalls wunderbar verlaufen.

Ja, das mit dem Alter ist schon ein Problem, aber er ist auch 65 Jahre, 2 Monate jünger als ich

Sportverein will ich jetzt mal versuchen, allerdings soll mein Goldie Uriel Sport treiben und ich so ein wenig nebenher. Beim Hundwport muss der Hundeführer immer irgendwie nebenher laufen.

So, nun bis später oder Hasta Luego

09.05.2022 06:29 • x 1 #18


Uriel
@Rahel Ich habe sehr oft schlechte Zeiten. Ich habe eigentlich nur zu den Mitarbeitern des Pflegedienstes Kontakt. Da gibt es aber kaum mal Freundschaften oder was man so unter Freundschaft versteht.

Ich suche eigentlich Leute in Berlin, mit denen man mal was anstellen kann. Zum Beispiel Spaziergänge mit dem Hund. Denn eins ist bei mir sicher: Bei mir geht alles nur mit meinem Goldie.

09.05.2022 11:32 • x 1 #19


Asche87
Hallo lieber Träumer,
erstmals muss ich sagen, dass auch du was wert bist. Und es geht nicht nur dir so.

Meine folgende Geschichte:
Schon sehr früh habe ich mich von meinen Eltern eher vernachlässigt gefühlt. Aber mit ca. 6 Jahren habe ich dann die Krankheit Epilepsie bekommen und da ging der Alptraum erst recht los. Die große Mehrheit der Schulkameraden und meiner 3 Geschwister distanzierten sich von mir. Die erwachsene Welt klärte auch nicht, den Nachwuchs, darüber auf bzw. lehnten mich teils selber ab.
In der Jugend dann, wo das Thema Beziehung interessant wurde, haben viele Jungs zwar Interesse gezeigt, aber sobald ich die Epilepsie erwähnte lehnten sie mich wieder ab. Bekam kaum, wenn überhaupt, mal die Chance zu zeigen, dass bei mir die Anfälle eher harmlos sind. Mindestens einmal haben gar die Eltern mich, ihrem Sohn, ausgeredet.
Heute spielt die Krankheit, bei mir, keine Rolle mehr dafür musste ich vor kurzem feststellen, dass mich wohl die Mehrheit der Gesellschaft trotzdem ablehnt, nun wegen meinen heutigen psychischen Probleme und meiner Erwerbsunfähigkeit. Da bin ich dann auch wieder psychisch ins tiefe Loch zurück gestürzt. Selbst meine Familie sucht kein Kontakt zu mir.

Jedenfalls wünsche ich dir alles Gute und, dass doch noch viele schöne Momente, gemeinsam mit anderen Menschen, auf dich warten!

Ganz liebe Grüße
Asche87

09.05.2022 13:59 • x 2 #20


Sifu
Zitat von Asche87:
Hallo lieber Träumer, erstmals muss ich sagen, dass auch du was wert bist. Und es geht nicht nur dir so. Meine folgende Geschichte: Schon sehr früh habe ich mich von meinen Eltern eher vernachlässigt gefühlt. Aber mit ca. 6 Jahren habe ich dann die Krankheit Epilepsie bekommen und da ging der Alptraum erst recht ...

Oh je, das tut mir leid für Dich

09.05.2022 14:52 • #21


Asche87
@Sifu,

herzlichen Dank für dein Mitleid!
Wenn ich diese ganze leidvolle Sache wieder so realisiere kommt doch wieder der seelische Schmerz und die Tränen.
So viel Ablehnung ist grauenhaft.

Selbst bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hat es gedauert bis mich mal ein Arbeitgeber, trotz Epilepsie, annimmt. Nur deshalb musste ich dann auch, jeden Tag, noch eine volle Stunde Bahnfahren.

Deshalb auch kein Wunder das ich 2005, von Natur aus, schon gestorben wäre (bin mit Atemhilfe, im Krankenhaus, erwacht).

So ein schmerzhaftes Leben wünsche ich jedenfalls niemandem Anderes.

09.05.2022 15:10 • x 4 #22


Uriel
Ich habe unter anderem eine nsozuiale Phobie. Das heißt mich darf niemand anpacken. Menschen verstehen es leider falsch, wenn man sagt: Bitte nicht anfassen. Auch meine Eltern durften mich nicht anfassen, was sie sehr irritiert hat.

Ich bin ein Kumpel für jeden, der es möchte, aber anfassen ist nicht. Von daher stehe ich immer alleine da. Auf meiner Reise jetzt habe ich Menschen kennen gelernt, die das akzeptieren. Aber sie wohnen weit weg in Frankreich.

Hier gibt es wohl keinen, der gerne einen Kumpel mit Hund hätte und ihn nicht anfassen darf. Ich bin nämlich nicht auf der Suche nach einer intimen Freundin, sondern auf der Suche nach Menschen, mit denen man die Freizeit verbringen kann.

Es ist schmerzhaft, wenn man überall abgelehnt wird, weil man krank ist. Das kenne ich zur Genüge. Ich würde dir gerne Helfen, den Schmerz zu zügeln. Ehrlich, schreib mir eine PN oder Email. Wir können uns gerne mal unterhalten.

Lieben Gruß Alex

09.05.2022 15:50 • x 1 #23


Sifu
Zitat von Asche87:
@Sifu, herzlichen Dank für dein Mitleid! Wenn ich diese ganze leidvolle Sache wieder so realisiere kommt doch wieder der seelische Schmerz und die Tränen. So viel Ablehnung ist grauenhaft. Selbst bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hat es gedauert bis mich mal ein Arbeitgeber, trotz Epilepsie, annimmt. Nur ...

Im öffentlichen Dienst müßtest Du bevorzugt eingestellt werden.

09.05.2022 15:57 • #24


Asche87
@Sifu

Dankeschön!

09.05.2022 18:22 • x 1 #25


L
@Träumer59
hallo träumer,

ich bin auch so, ich kann mich schwer einlassen und bevor es zu nah wird, ziehe ich mich zurück obwohl ich mich genau über dasselbe ärgere. es ist total ambivalent, aber dein text rührt mich, denn er zeigt die eine seite. die andere habe ich auch. aus selbstschutz, damit menschen sihc um mich bemühen, weil ich als kind nicht wichtig war.

ein schei.. dabei sehnt sich doch jeder nur nach nähe und verstanden werden, akzeptiert wie man ist. und doch machen wir so oft alles wieder kaputt oder lassen es gar nicht beginnen.

ich hatte eine gute nacht, ich bin ohne tränen aufgewacht aber dieser post hat mich erwischt!

hab ein schönes wochenende.

18.06.2022 11:31 • x 2 #26


A
@Uriel das kann oder will ich so nicht glauben!

Ich denke eher, dass es eine Frage des Umgangs mit dem Thema ist. Warum sollten es Menschen nicht akzeptieren, wenn Du ihnen von Anfang an klar machst, dass Du nicht berührt werden möchtest.

Ich kann nur für mich sprechen, aber wenn Du mir das sagen würdest, dann wäre das so und gut wäre es.

19.06.2022 19:16 • x 2 #27


A
@Träumer59

Worum geht es da konkret?
Männer, Frauen? Verheiratete, Singles?

Diese Unterscheidungen sind wichtig, weil diese Menschen eventuell in einer anderen Lebenslage sind als Du. Und sie haben vielleicht alle nicht die Zeit für Unternehmungen, die Du selbst hast.

Eventuell missinterpretierst Du es, wenn einer sagt, dass er das Wochenende mit seinen Kindern verbringen möchte (und nicht mit Dir). Das hat dann nichts mit Dir zu tun, sondern damit, dass ihm seine Kinder wichtig sind.

Also, worum geht es konkret?

19.06.2022 19:22 • x 1 #28


T
@AnnaX es ging generell um Kontakte zu anderen Menschen, und zwar nicht nur um ein Wochenende sondern das komplette sich zurückziehen. Ich wollte einfach, dass auch mal andere auf mich zukommen und fragen, ob ich Zeit habe, aber das ist eigentlich nie passiert.
Mittlerweile ist das aber auch egal, ich investiere keine Energie mehr in Kontakte und habe gelernt, dass oberflächliche und kurzfristige Begegnungen auch schön sein können, ich mach jetzt nur noch mein Ding.

19.06.2022 20:04 • x 4 #29


A


Hallo Träumer59,

x 4#30


Josie1275
Ich hab in meinem Leben oft den Wohnort gewechselt und 2mal das Bundesland.
Soziale Isolation ist also kein Fremdwort für mich.

Ich gebe mir Mühe soziale Kontakte zu finden, aus denen dann vielleicht Freundschaften entstehen können.
Der Drahtseilakt zwischen aktiver Suche und nicht zu bedürftig zu wirken
stellt aber immer wieder eine Herausforderung dar.

Genau genommen habe ich eine Freundin seit 10 Jahren.
In dem Ort in dem ich jetzt wohne habe ich lose Kontakte zu 2 Nachbarinnen.

Ich befinde mich mit 46 Jahren in der Lebensmitte und leide seit 30 Jahren unter wiederkehrenden Depressionen.

Tja nur wie findet man die richtigen Leute für sich selbst?
Über Gemeinsamkeiten, Du hast nen Hund - ich auch ......... Ich hab Depressionen - du auch?

Es ist wirklich nicht einfach, denn keiner hat gerade auf mich/Dich gewartet.......
oder braucht gerade Dich/mich in seinem Leben und das obwohl soviele Menschen von sozialer Isoalation betroffen sind.
Nicht nur alte und kranke Menschen, auch ganz normale.
Es gibt Gruppen im Internet für alles mögliche sogar welche die Namen tragen wie gemeinsam statt einsam
und doch finden nur wenige Menschen zu einander und manchmal passt die Begegnung nur für einen Sommer/ ein Jahr
weil sich die Lebensumstände ändern.

Ich bin berentet und den lieben langen Tag zu Hause ........ aber zeitlich total flexibel.
Dann lerne ich z.b. berufstätige Menschen kennen, die mir dann sagen, ja aber abends um 20 Uhr
kann ich nicht mit Dir zum Zumba gehen, da hab ich schon Couch Time weil ich um 4Uhr aufstehe.
Oder eben auch Menschen, die aufgrund von Krankheit zu Hause sind, denen geht es aber viel viel schlechter als mir.
Ich suche + brauche jemand der mich eher antreibt / mitreißt und nicht jemand
der auf seiner ToDoListe abharkt (um sich gut fühlen zu können) es geschafft zu haben das Fenster zu öffnen........
das zieht mich eher runter statt hoch.


Nichts davon ist wertend gemeint .


Ich gebe meine Bemühungen nicht auf jemand zu finden, der zu mir passt.
Ende des Monat`s besuche ich mal eine örtliche SHG zum Thema Depression und
gründe im Herbst meine eigene mit dem Namen den ich so toll fand gemeinsam statt einsam.
Ich habe also im Moment alles andere als eine depressive Phase/Schub aber ich weiss auch der wird wieder kommen, allerspätestens im November.

Das war jetzt mal meine Eröffnung hier im Forum, habe mich eben erst registriert und werde meinen eigenen Strang zum Thema Partnerschaft eröffnen, wenn ich von der Ostsee zurück bin an die ich gleich fahre und auf die ich mich meist ein Jahr lang freue.

10.09.2022 01:35 • x 2 #30

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