Pandoras
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Zitat:@Pandoras: Wie war das denn bei dir? War die Tagesklinik für dich besser als die Klinik?
Also letzten Endes war für mich eher die vollstationäre Therapie besser. Und zwar insofern, ich habe durch die Erkrankung sehr starke Schwierigkeiten mit dem Tagesrhytmus und mit dem frühen Aufstehen am Morgen. Das ist so schwerwiegend ausgeprägt, dass ich, als ich noch gearbeitet hatte, immer Nachmittagsschicht gemacht hatte. Also damals schon ein großes Problem.
Als ich nach 4wöchiger stationärer Behandlung (das war mein 2. Klinikaufenthalt) mit Absprache meines damaligen Therapeuten es mal versuchen wollte mit der Tagesklinik, musste ich es leider nach 2 Wochen wieder drangeben. Ich kam morgens einfach nicht aus dem Bett um rechtzeitig in der Tagesklinik zu sein. Bzw. wurde die Behandlung von denen abgebrochen, da dort strengere Regeln galten. Besonders was das pünktliche Erscheinen am Morgen betraf.
Da mir das mehrere Male passiert war wo ich zu spät kam oder es teilweise garnicht geschafft hatte hinzugehen. Weil ich habe das Problem, wenn ich wie im stationären Rahmen eine feste Tagesstruktur habe, komm ich morgens gut raus. Aber sobald ich wieder in meinem gewohnten Umfeld zuhause allein bin, schaff ich es einfach nicht, mich zu motivieren z.B. einen Termin wahrzunehmen geschweige denn regelmäßig zur Tagesklinik zu fahren.
Aber ich hatte mit meinem Therapeuten besprochen damals.... ich wollte es wenigstens VERSUCHEN! Da ich dachte, vielleicht kriege ich es doch hin. Und ich war der Meinung, dass es für mich dauerhaft nicht hilfreich wäre, in dem geschützten Rahmen weiterzumachen. Das hätte mir auf Dauer vermutlich mit dieser Problematik nicht wirklich geholfen. Mir war es trotzdem sehr wichtig, nichts unversucht zu lassen.
Die Tagesklinik begann immer wochentags morgens um halb 9. Zweimal die Woche gab es ein gemeinsames Frühstück. Und dann begannen die einzelnen Therapieangebote wie Gruppentherapie (Gruppengespräche zu bestimmten Themen), wir bekamen auch Aufgaben zugeteilt wie Küche aufräumen, Spülmaschine einräumen usw.
Und zusammen kochen. Das war immer ein Graus für mich Ich vermute, dass sich auch viele Ängste entwickelt haben dadurch. Im stationären Bereich war mir sovieles leichter gefallen. Weil ich nie alleine war mit meinen Gedanken.
Ich hab so einiges schon ausprobiert, wie eine berufliche Rehamaßnahme um so schnell wie möglich wieder arbeiten zu können. Aber auch das ging schief durch meine Tagesrhytmusproblematik :(
Aber ich sag mir immer, Versuch macht klug.
Naja, ich hoffe nicht, ich habe Dich mit meinem letzten Post unter Druck gesetzt. Das wäre nicht meine Absicht gewesen. Letztendlich ist es Deine eigene Entscheidung und ich kann gut verstehen, wenn es nichts für Dich sein sollte. Allerdings ist es auch richtig, dass nicht alle Maßnahmen für jeden bestimmt sind oder gut sind. Das kann dann auch nur der Therapeut empfehlen, was hilfreich ist und was nicht.