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Kündigung ALG Sperre

A
Mein größtes Problem wird sein, zu begründen, dass ich nicht mehr im sozialen Bereich arbeiten will. Ich kann als Erzieherin ja nicht nur in der Kita, sondern auch mit behinderten Menschen, alten Menschen oder in der Familienhilfe usw. arbeiten.

07.12.2019 13:13 • #16


Albarracin
Experte

07.12.2019 13:59 • x 4 #17


A


Hallo Annaleen,

Kündigung ALG Sperre

x 3#3


A
Danke für Deine Antwort.
Da komme ich jetzt doch ins Nachdenken. Jetzt verstehe ich das etwas besser alles. Ich will reale Chancen ja auch nicht verstreichen lassen, nur weil ich mich meiner Klientel gegenüber verantwortlich fühle.

Zitat:
der Anspruch auf Krankengeld besteht auch bei einer Eigenkündigung nicht eine Zeitlang weiter, sondern wie sonst auch bis zur 78. Krankheitswoche.
Deswegen wäre auch eine evtl. Sperrzeit bei der AA erst mal kein Thema, da die AA bei Bezug von Krankengeld sowieso kein ALG 1 zahlt. Anspruch auf ALG 1 hättest Du sowieso nur, wenn Du Dich der Vermittlung für mindestens 15 Stunde/Woche zur Verfügung stellst gem. § 139 Abs. 4 SGB 3:


Ich hab das so verstanden, dass ich, auch wenn ich mich einen Tag vor Ende des Beschätigungsverhältnisses für längere Zeit krank schreiben lasse, dass ich dann für genau diese Zeit der Krankschreibung auch Krankengeld bekomme, natürlich mit dieser Obergrenze, die Du genannt hast. Stimmt das so?

Zitat:
Anspruch auf ALG 1 hättest Du sowieso nur, wenn Du Dich der Vermittlung für mindestens 15 Stunde/Woche zur Verfügung stellst gem. § 139 Abs. 4 SGB 3:


Also wenn ich während des Bezugs von ALG 1 krank geschrieben bin, bekomme ich es nicht? Dann ist das mit dem Krankengeld ja doch wirklich sehr sinnvoll, also das erstmal möglichst lange auszunutzen.

Zitat:
Und das Kündigungsschutzgesetz gilt gem. § 23 KSchG bereits für Betriebe und Dienststellen mit 10 Beschäftigten, wobei TZ-Beschäftigte anteilig mitgezählt werden:


Wir sind leider nur 5 Angestellte, davon noch einige in Teilzeit. Ich bin mir sicher, dass sie mir kündigen wird, sobald ich 2 Wochen krank bin. Weil sie ja auch weiß, dass ich sowieso gehen will.

Zitat:
Eine Bewerbung aus einem formal ungekündigten Arbeitsverhältnis heraus wird grundsätzlich leichter sein, da Du keine Leerzeiten in deinem Lebenslauf erklären mußt.


Das stimmt natürlich. Ich beginne kurz nach Beschftigungsende eine längere Weiterbildung, die ich selbst bezahle. Damit ich keine Leerzeiten hab und weil ich Lust darauf habe. (Eigentlich berufsbegleitend, also nur am Wochenende, daher für mich zu schaffen, wenn ich sonst nichts arbeite.) Aber natürlich lebe ich in der Zeit von meinen Ersparnissen. Muss ja eigentlich nicht sein, wenn es auch anders geht.

Zitat:
Antrag zu Leistungen auf Teilhabe am Arbeitsleben


Das ist ja der Antrag auf berufliche Reha. Den will ich dann stellen und hoffe sehr, dass es grundsätzlich bewilligt wird.

Liebe Grüße

07.12.2019 14:43 • #18


A
Ich könnte natürlich ganz fies sein und mich jetzt gleichstellen lassen. Dann kann sie mir auch nicht kündigen. Oje aber dann bekomme ich wirklich ein schlechtes Zeugnis.

07.12.2019 14:47 • #19


Albarracin
Experte

07.12.2019 18:20 • x 2 #20


A
Ich bin Dir echt dankbar für die ganzen Infos! Das muss ich jetzt erstmal sacken lassen und das alles nochmal durchdenken. Evtl auch meine Einstellung zur Arbeit also was das Geltend-machen von Rechten betrifft.
Ich denke das hat was damit zu tun, dass ich mir dem Arbeitgeber gegenüber nicht die Blöße geben will, psychisch behindert zu sein. (Wegen der Gleichstellung)
Das mit dieser Pflichtversicherung wegen Lohnfortzahlung ist sehr interessant!

07.12.2019 18:34 • #21


Axel61
Zitat von Annaleen:
@sundancere20j
@Axel61

Wie ist das denn bei Dir, wie kommt es, dass Du so weit im Voraus kündigst und nicht jetzt? Ist Dein AG informiert und macht das mit? Also bist Du jetzt krank geschrieben? Und was ist denn Dein Plan nach der Kündigung? Hast Du da jetzt schon was Neues so weit im Voraus?


Ich habe nicht gekündigt. Ich habe einen Auflösungsvertrag unterschrieben mit Einhaltung der Kündigungsfrist von 12 Monaten, damit ich dann 58 bin. Dafür gibt es denn ein Abfindung des AG. Ich bin dann aber schon 58 und habe über 35 Jahre in die Rente gezahlt und 35 Jahre bei der Firma. Damit habe ich alle Fristen zusammen um 2 Jahre AG1 zu bekommen und mit erträglichen Abschlägen mit 63 in Rente gehen zu können. Ist aber nicht mir deiner Situation vergleichbar. Ich hab mich halt nur wegen der AG1-Rechtslage erkundigt, da ich natürlich möglicht wenig Sperre will. Da wäre die 'optimale' theoretische Lösung: Arbeitsende 30.06.20. Vorher noch krankschreiben lassen und bis 31.12.20 Krankengeld. 01.01.2021 - 31.12.2021 Verfügungsjahr (wegen der Steuer auf die Abfindung will ich 2021 kein AG1) und dann an 01.01.22 24 Monate AG1 innerhalb von 5 Jahren. Dann gibt es auch keine Sperre. Aber das ist wie gesagt eine Theoretische Überlegung, die keiner hinkriegt, da es kaum möglich sein dürfte einen Arzt zu finden, der das absegnet

Bei der ARGE melden muss ich mich aber natürlich trotzdem bis Ende März, um meine Ansprüche klären zu lassen. Und die können dann auch sofort Stellenangebote schicken. Bei einem Kollegen ist das schon passiert. Zum Glück ist sein bisheriges Gehalt so hoch, dass die Zumutbarkeitsgrenze so hoch liegt und so hat die ARGE kaum geeignete Angebote. Aber wir wollen ja auch nicht umschulen Da werde ich lieber noch Politiker und ärgere die Regierung.

07.12.2019 22:59 • x 1 #22


sundancere20j
Zitat von Axel61:
Da wäre die 'optimale' theoretische Lösung: Arbeitsende 30.06.20. Vorher noch krankschreiben lassen und bis 31.12.20 Krankengeld. 01.01.2021 - 31.12.2021 Verfügungsjahr (wegen der Steuer auf die Abfindung will ich 2021 kein AG1) und dann an 01.01.22 24 Monate AG1 innerhalb von 5 Jahren. Dann gibt es auch keine Sperre. Aber das ist wie gesagt eine Theoretische Überlegung, die keiner hinkriegt, da es kaum möglich sein dürfte einen Arzt zu finden, der das absegnet


Mal abgesehen von der Tatsache einen Arzt zu finden, der das mitträgt, kann ich mir gut vorstellen, dass auch Deine Krankenkasse hier nicht ohne weiteres mitspielt.
Bei der Gemengelage kann es Dir ziemlich zügig passieren, dass Du eine Aufforderung von Deiner Krankenkasse bekommst, einen Antrag auf Rehabilitation zu stellen nach § 51 SGB V.
Die sind manchmal ein wenig langsam, aber nicht gerade blöd. Und wenn sie Geld sparen können, dann versuchen sie es gern.

Die Gunst der frühen Geburt mit den großzügigen Regelungen zum frühzeitigen Austritt aus dem Arbeitsleben gönne ich Dir dabei sehr.
Ich habe hierfür noch ein paar Jährchen vor der Brust.

Wobei bei mir nun erst einmal die stufenweise Wiedereingliederung bevorsteht ab Anfang nächsten Jahres.

08.12.2019 11:13 • x 1 #23


E
Also ich würde in jedem Fall Kündigen lassen , wenn es von der Firma kommt fährst du am besten

08.12.2019 11:28 • x 1 #24


E
Ich kann dir noch sagen, wie es bei mir lief:
Ich wurde nach zwei oder drei Wochen, als ich im Krankenstand war gekündigt und habe danach, als die Kündigung durch war (ich hatte geklagt, bzw. klagen lassen) 10,5 Monate Krankengeld bekommen, weil ich nach wie vor arbeitsunfähig war.

Erst als ich wieder gesund war hab ich mich beim Arbeitsamt vorgestellt, die im Übrigen echt nett, wenn auch nicht sehr hilfreich waren, hab dann aber noch vor dem Bezug von ALG einen neuen Job gefunden und danach auch einen, und ich bin Mitte 50 und arbeite jetzt komplett was anderes, in Vollzeit und es mach mir Riesenspaß

Also schau, daß du dich in Ruhe erholen kannst- es wird nochmal anstrengend werden, also solltest du so fit wie möglich sein

08.12.2019 11:56 • x 4 #25


V
Zitat von Resi:
Erst als ich wieder gesund war hab ich mich beim Arbeitsamt vorgestellt, die im Übrigen echt nett, wenn auch nicht sehr hilfreich waren, hab dann aber noch vor dem Bezug von ALG einen neuen Job gefunden und danach auch einen, und ich bin Mitte 50 und arbeite jetzt komplett was anderes, in Vollzeit und es mach mir Riesenspaß

Oh, das klingt super! Für mich echt ermutigend, vielen Dank für deinen Bericht, Resi!

08.12.2019 12:38 • x 3 #26


E
Das mit dem BO war vor drei Jahren.

Die Lücke im Lebenslauf von einem Jahr habe ich übrigens damit begründet, daß ich mir eine Auszeit genommen habe um mich zu erholen.

08.12.2019 12:42 • x 3 #27


A
@Axel61
Hallo, ah okay, na das ist ja wirklich eine ganz andere Situation als bei mir.
Ich gönne Dir auf jeden Fall auch deinen früheren Ausstieg und drücke Dir alle Daumen, dass das so klappt, wie Du Dir das vorstellst!

@Resi
Vielen Dank auch Dir für Deine Antwort!
Und Dein Arzt hat Dich die ganzen 10,5 Monate krank geschrieben? Ging das über einen gelbenSchein, also normale Arbeitsunfähigkeit? Und hat die Krankenkasse da keinen Druck gemacht? Muss man da dann nicht auch zur Begutachtung zum medizinischen Dienst?

Zitat:
hab dann aber noch vor dem Bezug von ALG einen neuen Job gefunden und danach auch einen, und ich bin Mitte 50 und arbeite jetzt komplett was anderes, in Vollzeit und es mach mir Riesenspaß


Das hört sich super an, freut mich sehr für Dich! Aber da hattest Du ein großes Glück, dass Du ohne Umschulung in was komplett anderes reingekommen bist oder? Also ich befürchte ohne Umschulung wird das bei mir nichts. Ich werde also eh eine Auszeit durch die berufliche Reha haben, falls das bewilligt wird. Eine reguläre Vollzeit-Ausbildung traue ich mir nicht zu, nicht wegen des lernens, sondern weil ich einfach generell nicht belastbar genug bin für eine Vollzeit-Tätigkeit, das war schon immer so bei mir leider.

Zitat:
es wird nochmal anstrengend werden, also solltest du so fit wie möglich sein


Was genau meinst Du wird anstrengend werden? Der Kampf mit den Behörden oder die Arbeit selbst?

Ich überlege jetzt, ob ich jetzt nochmal zu meiner Ärztin gehe und sie frage, ob sie mich krank schreibt, auch für länger. Ich hoffe auch, dass ich endlich meine ambulante Therapie beginnen kann, ich warte nun schon 7 Monate, es hieß eigentlich 3 - 5 Monate.

Liebe Grüße

08.12.2019 14:30 • x 1 #28


E
Meine Ärztin war geradezu erleichtert, als ich endlich verstanden habe, was Sache ist- ich bin zuvor zu Pontius und Pilatus gelaufen, von Facharzt zu Facharzt mit meinen diversen Gebrechen.
Sie hatte überhaupt kein Problem damit, einen gelben Schein alle zwei Wochen für mich auszufüllen, hat sich jedesmal Zeit genommen, mit mir zu sprechen, sich über die Fortschritte informiert, und mir eigentlich eher zugeredet, mir Zeit zu lassen.
Sie wußte auch, wie sehr ich mich um einen Therapieplatz bemühte, sobald ich einigermaßen gehen und fahren konnte.

Die Krankenkasse hat sich nach zwei Monaten das erste Mal gerührt, und zwar hat mich da eine Sozialarbeiterin (?) angerufen und ich habe kooperiert.
Nach weiteren zwei Monaten wurde ich zum ersten Mal beim MdK vorstellig, dann bekam ich irgendwann einen weiteren Termin bei der AOK, bei dem man mir vorschlug, doch halbtags als Pförtnerin zu arbeiten , ich sei ja nicht erwerbsunfähig.
Da hab ich dann den Anwalt eingeschaltet, der dann erstmal auf das Gutachten des MdK verwies und testierte, daß ich eine Anspruch darauf habe, wieder berufsfähig zu werden, und zwar in dem Job, aus dem ich vorher kam.
Dann kündigten sie mir die Mitgliedschaft und zwar erhielt ich das Schreiben zwei Tage vor der Kündigung- ihr könnt euch vorstellen, wie es mir ging- da ist dann wieder der Anwalt eingesprungen (der Entschluß, verdi-Mitglied zu werden war goldrichtig ) und meine Therapeutin, weil mich das wieder um Wochen zurückgeworfen hat.

Ja, ich hatte Glück-und zwar zweimal:
Der erste Job danach war ein echter Traum, leider wurde die Abteilung nach ein paar Monaten geschlossen und wir waren auf der Straße, ich habe mich danach für drei Stellen beworben, drei Vorstellungsgespräche gehabt und zwei Zusagen, alles Bürojobs, obwohl ich nicht tippen kann
Und jetzt finde ich das dort so super; obwohl ich am Anfang bei meinem jetzigen AG überhaupt nicht klargekommen bin.

Das Leben hat schon ein paar Überraschungen

Was anstrengend wird?
Das Berufs-/Arbeitsleben so im letzten Arbeitslebensabschnitt

08.12.2019 14:56 • x 2 #29


A


Hallo Annaleen,

x 4#15


A
Danke für Deinen ausführlichen Bericht.

Zitat:
Dann kündigten sie mir die Mitgliedschaft


Das kann eine gesetzliche Krankenkasse einfach so machen?
Oh mann, irgendwie hab ich schon Angst vor dem, was da auf mich zukommt.
Zitat:
Was anstrengend wird?
Das Berufs-/Arbeitsleben so im letzten Arbeitslebensabschnitt

Dabei hat bei mir das Arbeitsleben noch gar nicht richtig angefangen Mir fehlt grad die Hoffnung. Dass ich je in meinem Leben mal in einem Job arbeiten werde, den ich bewältigen kann.
Hab in letzter Zeit auch einige Bewerbungen geschrieben aber keine Einladung bekommen.

08.12.2019 17:33 • x 1 #30

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