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Kündigung ALG Sperre

E
Zitat von Annaleen:
Danke für Deinen ausführlichen Bericht.



Das kann eine gesetzliche Krankenkasse einfach so machen? .

Jein.
Wenn sie schreiben, ich sei ab dem Tag X wieder arbeitsfähig und ab dem Tag X ende die Mitgliedschaft, es sei denn, ich wolle mich freiwillig versichern, können die das schon.
Aber dieses wieder-arbeits-fähig-sein war aus der Luft geholt, wogegen wir uns dann ja auch gewehrt haben.
Bis die Geschichte aber durch war, vergingen Wochen und ich hatte kein Geld . . . das Krankengeld ist eine tolle Sache, aber es ist halt über lange Zeit einfach zu wenig, wenn man vorher schon nicht viel hat und wenn es dann von dem Tag X einfach weg bleibt (das Schreiben erhielt ich zwei Tage zuvor!) ist es hart.
Ich bin dann in meiner Panik zum Arbeitsamt, aber die wollten mich auch nicht, weil ich ja immer noch arbeitsunfähig war, was die Krankenkasse mir absprechen wollte.
War ich überhaupt noch versichert?
Muß ich meine Therapiesitzung selbst zahlen?
Woher sollte ich Geld bekommen?
Ich habe den Schmuck meiner verstorbenen Mutter verhökert.
All dies war für mich in meiner Situation wirklich sehr bedrohlich und verwirrend und ich behaupte heute, daß ich mir locker zwei Monate Arbeitsunfähigkeit hätte sparen können, wenn diese Geschichet , also das Debakel mit der Krankenkasse nicht gewesen wäre.

09.12.2019 08:24 • x 2 #31


ZeroOne
Hi @Annaleen !

Lass den Kopf nicht hängen!

Zitat von Annaleen:
Dabei hat bei mir das Arbeitsleben noch gar nicht richtig angefangen Mir fehlt grad die Hoffnung. Dass ich je in meinem Leben mal in einem Job arbeiten werde, den ich bewältigen kann.
Hab in letzter Zeit auch einige Bewerbungen geschrieben aber keine Einladung bekommen.


Irgendwann geht irgendwo immer eine neue Türe auf und oft verbirgt sich dahinter besseres, als man angenommen hatte - man darf nur nicht aufgeben, auch wenn es manchmal schwer fällt. Und Pausen zu machen ist auch keine Schande. Kein Bergsteiger (der die Umgebung auch erleben will) rast nonstop zum Gipfel durch!

Mir geht es z.B. wie @Resi : auch ich gehe jetzt einer Tätigkeit nach, die mir sogar halbwegs Spaß macht - was viele gesunde Menschen von ihrem Job nicht behaupten können!
Hätte mir vor 10 Jahren jemand gesagt, wie ich mich entwickeln werde, hätte ich ihn ausgelacht und den Vogel gezeigt. @Resi ging es wahrscheinlich auch so. Im Leben ist zum Glück vieles nicht für die Ewigkeit.

Kopf hoch! Ich wünsche dir Alles Gute!

LG
ZeroOne

09.12.2019 11:35 • x 4 #32


A


Hallo Annaleen,

Kündigung ALG Sperre

x 3#3


A
Hallo @ZeroOne

danke Dir für Deine aufmunternden Worte, das tut gut, musste weinen.
Ich hab gerade so Angst vor der Zukunft. Ich bekomme ja auch keine EU-Rente, weil ich ja noch nicht genug eingezahlt hab und Grundsicherung auch nicht, auch weil ich mit meinem Freund zusammen wohne und der möchte, dass ich auch zum Haushaltseinkommen beitrage und ich will ihm auch nicht auf der Tasche liegen. Also muss ich arbeiten und ich erwarte nicht mal mehr eine Arbeit, die mir Spaß macht, das habe ich schon länger aufgegeben. Aber eine Arbeit, die mich nicht überfordert und kaputt macht.
Ich hab auch Angst vor fiesen Gutachtern, das hab ich schonmal durch und das war so schrecklich, die haben mich so runter gemacht, einer meinte, ich solle doch betteln gehen, wenn ich nicht arbeiten kann.
Naja ich will Euch auch nicht vollheulen.

Zitat von ZeroOne:
auch ich gehe jetzt einer Tätigkeit nach, die mir sogar halbwegs Spaß macht - was viele gesunde Menschen von ihrem Job nicht behaupten können!
Hätte mir vor 10 Jahren jemand gesagt, wie ich mich entwickeln werde, hätte ich ihn ausgelacht und den Vogel gezeigt. @Resi ging es wahrscheinlich auch so. Im Leben ist zum Glück vieles nicht für die Ewigkeit.


Wow das ist richtig gut. Da kannst Du Dir auch selbst auf die Schulter klopfen, dass Du das geschafft hast! Und @Resi natürlich auch. Hast Du auch schon länger psychische Probleme? Wie hast Du das geschafft?

Zitat von ZeroOne:
Kopf hoch! Ich wünsche dir Alles Gute!


Danke! Ich versuche es.

Liebe Grüße

09.12.2019 12:31 • #33


ZeroOne
Hi @Annaleen !

Zitat von Annaleen:
Hast Du auch schon länger psychische Probleme?


Ja, leider. Seit 2011.

Zitat von Annaleen:
Wie hast Du das geschafft?


Durch Ausprobieren. Trotz einer (Erschöpfungs-)Depression gut Antrieb, Neugier und Kreativität zu entwickeln, war für mich anfangs nicht denkbar. Aber Medikamente haben mich nach einiger Zeit gut dabei unterstützt, als auch die Horrorvision, für den Rest meines Lebens jeden Cent fünfmal umdrehen und von Almosen leben zu müssen.

Anfangs hatte ich an meiner Tätigkeit nicht viel Spaß gefunden, aber eben durch Ausprobieren konnte ich mein Interesse daran wecken und es mir so gestalten, dass ich es mit meinen Einschränkungen geregelt bekomme. Klar: meine Erfüllung ist es nicht, aber wie geschrieben: es macht wenigstens halbwegs Spaß, bzw. gibt dem Leben mehr Sinn.

LG
ZeroOne

11.12.2019 11:09 • x 3 #34


A
Hi ich war bei meiner Psychiaterin wegen Krankengeld und sie sagt das mache sie nicht mit, aus taktischen Gründen krank schreiben, nur weil ich den Beruf wechseln will. Das hat mir jetzt den Boden unter den Füßen weggezogen, ich hab so Zukunftsangst.

12.12.2019 08:35 • #35


A
Irgendwie hab ich schon länger das Gefühl sie steht nicht mehr hinter mir, weil ich schon so lange meine Probleme hab und schon so viel Therapie hinter mir hab.

12.12.2019 08:39 • #36


Hoffnung21
Ich vermute mal, du hast es nicht damit begründet, dass du deinen Job nicht mehr schaffst und hast der Psychiaterin objektive Gründe geliefert. Das mögen Ärzte gar nicht. Ich hab mal nach einem Autounfall zum Durchgangsarzt gesagt, dass ich eine Arbeitsunfähigkeit brauche, weil ich ja im Außendienst arbeite und mich nicht richtig umdrehen kann, was beim Autofahren ja nötig ist. Dann stand in der Krankenakte (hab das beim nächsten Besuch gesehen) kann ANGEBLICH nicht Autofahren. Ich hab das einem befreundeten Arzt erzählt, weil ich mich fürchterlich über diese Unterstellung geärgert hab, bin halt mehr der Pragmatiker als der Jammerer, der meinte dann, dass ich sowas nicht so direkt sagen darf, sondern jammern muss. Ich find das auch kotzig, aber so läuft das anscheinend.

12.12.2019 08:47 • x 1 #37


E
Guten Morgen!
Zitat von Annaleen:
sie sagt das mache sie nicht mit, aus taktischen Gründen krank schreiben, nur weil ich den Beruf wechseln will.

So gesehen ist das auch richtig, du bist ja nicht arbeitsunfähig, das hätte meine Ärztin mit Sicherheit auch nicht gemacht.

Aber sie kann dich eben beim Arbeitsamt unterstützen, wie sie ja schon versprochen hatte, damit du da nicht gesperrt bist wenn du selbst kündigst.

12.12.2019 08:51 • #38


A
Doch sie weiss das. Ich saß in den letztej Monaten schon oft heulend vor ihr und hab ihr das gesagt dass mich die Arbeit überfordert. Das hat jetzt irgendwas ausgelöst.

12.12.2019 08:54 • #39


A
Ja nur wenn die mich dann vermitteln und es geht mir dann schlecht kriege ich ja gar nichts mehr weil ich dann ja kein alg mehr bekomme.
sch. ich muss jetzt arbeiten

12.12.2019 08:56 • #40


A
Außerdem geht's mir gerade nur besser weil ich gerade eine Woche Urlaub hatte

12.12.2019 09:01 • #41


S
Wenn die Psychiaterin nicht will, könntest du das mit der Arbeitsunfähigkeit bei deinem HA versuchen.
Es ist doch NICHT aus taktischen Gründen, sondern aus Krankheitsgründen.

Ich gehe nicht so offen um an meinem Arbeitsplatz, da es dort keine wirkliche Unterstützung gibt.
Letzendlich haben wir Arbeitnehmer eben auch Rechte.

Und den Schritt in dieser totalen Erschöpfung mit den Ämtern rumzukämpfen ist halt nochmal ein
Riesenkraftaufwand.

Ich wünsche dir gute ( vor allem für dich ) umsichtige Entscheidungen!

12.12.2019 09:39 • x 3 #42


S
Ich habe noch ein paar Gedanken, die dich allerdings nicht irritieren sollen:

Möglicherweise ist der Beruf der Erzieherin ja gar nicht so ungeeignet für dich. Sondern vielleicht das Wirkungsfeld.

Ich habe als junge Frau einige Wochen im KiGa Praktikum gemacht. Ich hab es dann abgebrochen.
Ich kann ganz schlecht Grenzen gegenüber den Kleinen setzen- das kostete viel Kraft. Zugleich der Lärm, die ständigen Konflikte der Kleinen und die ganzen verzwickten Teamangelegenheiten.
Ich hatte dann viel Freude in der Schule mit körperbehinderten Kindern und auch eine längere Zeit in einer Wohngruppe für Jugendliche war ich nach einem Arbeitstag nicht völlig entleert und ausgepowert.

Möglicherweise kann eine Nische als Erzieherin ganz viel Entlastung schaffen. KiGa habe ich als sehr reizüberflutend erlebt und ich habe wohl nicht die geeignete Wesensaustattung dort nicht über meine Kräfte zu wirken.

12.12.2019 11:20 • x 1 #43


A
Hallo @ZeroOne

Zitat:
es macht wenigstens halbwegs Spaß, bzw. gibt dem Leben mehr Sinn.


Das ist doch schon sehr viel, was Du erreicht hast. Du machst auch einen optimistischen Eindruck. Das ist eine gute und sehr hilfreiche Eigenschaft /Haltung.

Hallo @Eis

Zitat:
Ich hab mal nach einem Autounfall zum Durchgangsarzt gesagt, dass ich eine Arbeitsunfähigkeit brauche, weil ich ja im Außendienst arbeite und mich nicht richtig umdrehen kann, was beim Autofahren ja nötig ist. Dann stand in der Krankenakte (hab das beim nächsten Besuch gesehen) kann ANGEBLICH nicht Autofahren. Ich hab das einem befreundeten Arzt erzählt, weil ich mich fürchterlich über diese Unterstellung geärgert hab, bin halt mehr der Pragmatiker als der Jammerer, der meinte dann, dass ich sowas nicht so direkt sagen darf, sondern jammern muss. Ich find das auch kotzig, aber so läuft das anscheinend.

Das ist ja nicht so toll Deine Erfahrung. Verstehe ich auch nicht, warum man nicht geradeheraus sagen kann, was Sache ist. Es fühlt sich schrekclich an, wenn man so von den Ärzten abhängig ist und dann kommt noch so eine Unterstellung.

Hallo @Resi

Zitat:
So gesehen ist das auch richtig, du bist ja nicht arbeitsunfähig, das hätte meine Ärztin mit Sicherheit auch nicht gemacht.

Aber wie kommst Du zu der Aussage? Du weisst doch gar nicht, wie es mir geht und ob ich arbeitsfähig bin oder nicht.

Ich habe versucht, Klarheit in meine Situation zu bringen und alles richtig zu machen und jetzt wird es immer verwirrter.

Hallo @Shana1967

Danke für Deine lieben Nachrichten.

Zitat:
Es ist doch NICHT aus taktischen Gründen, sondern aus Krankheitsgründen.

Als die da vor mir saß und das gesagt hat, hab ich ihr das geglaubt, obwohl ich auch weiß, dass ich bei der Arbeit nicht klar komme.
Zitat:
Wenn die Psychiaterin nicht will, könntest du das mit der Arbeitsunfähigkeit bei deinem HA versuchen.

Meine Hausärztin würde das wahrscheinlich machen. Es hat mich nur so geschockt, dass die Fachärztin mich so sieht. Ich überlege das nochmal.
Zitat:
Und den Schritt in dieser totalen Erschöpfung mit den Ämtern rumzukämpfen ist halt nochmal ein
Riesenkraftaufwand.

Ja das ist wohl wahr. Das hatte ich schon einmal und es trägt nicht gerade zur Gesundung bei.

Zitat:
Ich habe als junge Frau einige Wochen im KiGa Praktikum gemacht. Ich hab es dann abgebrochen.
Ich kann ganz schlecht Grenzen gegenüber den Kleinen setzen- das kostete viel Kraft. Zugleich der Lärm, die ständigen Konflikte der Kleinen und die ganzen verzwickten Teamangelegenheiten.

Ja das kann ich unterschreiben. Ich kann das mit den Grenzen inzwischen besser, aber es ist immer ein ziemlicher Kraftaufwand.
Zitat:
Ich hatte dann viel Freude in der Schule mit körperbehinderten Kindern und auch eine längere Zeit in einer Wohngruppe für Jugendliche war ich nach einem Arbeitstag nicht völlig entleert und ausgepowert.

Dann bist Du auch Erzieherin? In einer Wohngruppe war ich auch schonmal, für die Arbeit mit Jugendlichen fehlt mir das Selbstbewusstsein und die Schlagfertigkeit und Nachtschichten finde ich auch nicht so toll. Aber Du hast schon recht. Es gibt nicht nur Kita. Wenn das alles mit Reha, Umschulung usw nicht klappt, dann werde ich das ins Auge fassen. Auf jeden Fall interessant zu hören.

Zitat:
Ich wünsche dir gute ( vor allem für dich ) umsichtige Entscheidungen!

Dankeschön!

Liebe Grüße

12.12.2019 17:24 • x 1 #44


A


Hallo Annaleen,

x 4#15


E
Zitat von Annaleen:
Liebe Leute ich habe mich nun endlich dazu entschieden, meine Stelle aufzugeben und beruflich andere Wege einzuschlagen. Ich habe meine Vorgesetzten eingeweiht, das war unangenehm aber okay. Ich war jetzt bei meiner Ärztin, die gesagt hat, dass sie meine Entscheidung unterstützt, auch der Agentur für Arbeit gegenüber, also dass sie mir jetzt offiziell dazu rät, dass ich aus gesundheitlichen Gründen kündigen soll. Sie kann für mich so ein Formular der AfA ausfüllen, sie meint das bekomme ich dann dort, wenn ich mich arbeitslos melde.

Liebe Annaleen,
ich habe diesen Eingangspost, so wie er geschrieben ist, so aufgefaßt, daß du eine berufliche Neu-Orientierung vor hast und die Unterstützung deiner Ärztin dafür hast.
Eine berufliche Umorientierung ist für mich (aber ich mag mich auch irren ) eine Angelegenheit für die AfA und nicht für die Krankenkasse.
Nur so habe ich es gemeint.

Selbstverständlich weiß ich nicht, wie es dir geht, das weißt du und auch sicherlich deine Ärztin, bei der du ja wohl, wie ich es verstanden habe- korrigiere mich bitte- schon des Längeren bist.

12.12.2019 18:50 • x 1 #45

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