Kunst bei Depression - Erfahrungen

A
Hallo ihr Lieben, ich habe Fragen an euch zum Thema Kunst bei Depression. Könnt ihr mir sagen wie sich das bei euch verhält? Hilft es euch? Habt ihr es versucht und hat es euch nicht geholfen? Hat es euch geschadet? Habt ihr vielleicht gar keine Lust das zu Probieren? Wenn es euch geholfen hat, könnt ihr mir sagen was euch geholfen hat? Eine Kunsttherapie? Oder kreativ werden zuhause für sich?

- War der Weg das Ziel? Also ging/geht es euch darum etwas zu tun, etwas zu erschaffen, ohne ein Kunstwerk erschaffen zu wollen?

- Oder war das Ergebnis das Ziel? Wolltet ihr etwas Bestimmtes ausdrücken und gestalten und der Weg dorthin war zweitrangig?

- Habt ich früher schon gemalt/gezeichnet/... oder erst mit der Depression begonnen?

Ich stelle euch diese Fragen da ich mir hierzu schon lange Gedanken mache da ich selbst vor Jahren an einer schweren Depression erkrankt bin mit der ich bis heute nicht zurecht komme. Da mir dieses Thema sehr am Herzen liegt und ich Kommunikationsdesign studiere schreibe ich nun auch gerade meine Bachelorarbeit über dieses Thema. Ich will zum einen endlich zur Depression stehen (habe diese Jahrelang verheimlicht) und meinen Teil dazu beitragen dass die Depression bald kein so großeß Tabuthema in der Gesellschaft ist. Wegen der Depression musste ich die ersten zwei Anläufe zur BA beenden und das is mein (leider rechtlich) letzter Versuch. Ich würde mich daher tierisch freuen mich zu Unterstützen und mir hier euer Feedback zu geben.

- Die Statements würde ich gerne in der Arbeit verwenden. Diese würde ich als anonyme Statements kennzeichnen, wer einverstanden ist aber sehr gerne auch mit Usernamen. Ein Name (quasi inoffizieller Username) der euch beschreibt und den ihr euch gebt und dazu ausdenkt wäre auch möglich.

- Der Wahnsinn wäre es, wenn ihr mir Bilder von euch zur verfügung stellen würdet.
Mit Statement zum Bild wäre toll, ohne geht auch. Und, natürlich (!) geht das auch wieder ganz anonym.

Es wäre ganz arg lieb, wenn ich mir helft damit ich viele Sichtweisen und Meinungen anderen damit mitteilen könnte und sie für das Thema etwas sensibilisieren und vor allem: Ihnen das Thema näher zu bringen. Zum einen in der Thesis, aber auch in meinem Projekt (Darstellung der Depression anhand von modernen Illustrationen, um Außenstehenden einen Einblick zu ermöglichen und es Betroffenen erleichtern sich zu Äußern und zu erklären) Erst mal wünsch ich euch nun einen schönen Abend, lasst reichlich von euch hören :heart:

Liebe Grüße

10.03.2017 09:52 • #1


L
Hallo meine Liebe
deine Idee finde ich echt toll. Ich habe früher nur ab und zu gezeichnet, sehr sehr selten. Aber seit ich diese depressiven Schwankungen habe, zeiche ich schon regelmäßig. Die Bilder sind schon eher düster und traurig aber ich kann mich dadurch ausdrücken. Ob man meine kleinen Zeichnungen als Kunst bezeichnen kann weiß ich nicht, aber das spielt für mich keine Rolle, das entscheidende war bisher immer dass ich mich danach leichter gefühlt habe. Ich bin noch ziemlich jung daher weiß ich nicht ob ich dir mit meinen Antwortversuchen weiterhelfen kann.
Ich kann nur jedem raten es einfach mal auszuprobieren. Hinsetzen und Musik hören, irgendwann landet schon was auf dem Blatt Papier. Danach fühlt man sich befreiter, als hätte man sich die Sorgen weggezeichnet, klingt total verrückt aber es hat mir wirklich geholfen.

Ganz Liebe Grüße 3

24.03.2017 18:55 • #2


A


Hallo Akinala,

Kunst bei Depression - Erfahrungen

x 3#3


A
Hallo Guardian. Sind das den Bilder, welche du selbst im Zusammenhang mit der Depression erstellt hast?

27.03.2017 15:58 • #3


Guardian
Hallo Akinala,
ja genau, ich bin Designer aus Leidenschaft, beruflich und privat.
Alle Emotionen spiegeln sich immer in meinen Arbeiten wieder.
Frühe als junger Mann habe ich gezeichnet, heute sind die Sachen etwas aufwändiger,
aber der Sinn dahinter ist derselbe geblieben.
Die hier gezeigten Bilder sind aus eine Angst und Traurigkeit entstanden, ja.

27.03.2017 16:25 • #4


A
Die Bilder sind toll, und drücken wahnsinnig viel aus! Danke, dass du die Bilder hier mit mir teilst. Ich finde allerdings erschreckend dass sie sich direkt mit dem Thema Abschied/suizid beschäftigen. Hast du denn noch arbeiten die sich nit direkt darauf beziehen? Magst du vielleicht noch mehr Bilder teilen? Vielleicht auch Ältere?

Magst du mir sagen ob für dich der Weg das Ziel war, also die Arbeit daran und das Auseinandersetzen mit dem Thema, oder ob es dir speziell um eine gewissen Aussage ging die du eben mithilfe des Gestaltens erzielt hast und die Kunst war somit nur Mittel zum Zweck?

Liebe Grüße

27.03.2017 16:41 • #5


Guardian
OMG…
Du kannst Dir nicht vorstellen wie sehr mir das Gespräch hier grade „das Leben“ rettet…

So genau habe ich mir nie Gedanken über die Arbeiten gemacht, also mir vorher ein Thema zurechtgelegt oder gewusst was ich erreichen will.
Da folge ich meiner Künstlerischen Intuition.
Entscheidend ist das Arbeiten an einem Bild, für das Papercut „Hangman“ habe ich viele Stunden gebraucht,
die Arbeit an etwas reduziert das Rauschen der Stille – die für diese „Anfälle“ verantwortlich ist…

Oft kann ich meinen Gefühlen keinen Namen geben, aber die Bilder sprechen dann für sich, ja.
Einsamkeit, Verlustangst, Trauer, Liebesschmerz… Es ist als würde ich einen traurigen Love Song komponieren.
Ich zeichne einfach drauf los und sehe wohin mich die Gefühle bringen…

Vielleicht hast Du jetzt ein paar Wirre Zeichnungen und Kritzeleien erwartet so immer enger werden Strudel und so,
aber ich verfalle dann eher in Präzision und Details. Die Konzentration hilft.





27.03.2017 18:16 • #6


Guardian
Mit den „Computer Kritzeleien“ verhält es sich ähnlich, der Entstehungsprozess ist derselbe,
auch hier ist der Weg das Ziel und folgt einzig der Intuition
Entscheidend ist das ich etwas entstehen lasse.

27.03.2017 18:24 • #7


A
Wow das is ja der Wahnsinn was du da erarbeitet hast.

darf ich hiervon den Bilder als beispiele in meiner Bachelorarbeit verwenden? ich biete immer an dass das anonym is, oder halt unter der Künstler Guardian :)

In wie fern rettet dir das Gespräch denn das Leben?

27.03.2017 18:58 • #8


A
magst du über deine Situation sprechen? oder hättest du generell lust mir bei meinem grafischen projekt zu helfen? zur ablenkung? vielleicht nicht direkt jetzt da ich die nächste woche noch die Thesis schreiben muss,,,, aber danach?

Darf ich deine Bilder denn verwenden?

Liebe Grüße, Aki

27.03.2017 19:15 • #9


Guardian
Generell habe ich es natürlich nicht so gerne wenn meine Bilder veröffentlich werden,
da es sich hier aber um eine Bachelorarbeit und keine Kommerzielle Sache handelt,
und die Bilder jetzt eh schon im Netz sind… kannst Du sie gerne verwenden.
Ich sag einfach mal ja zu Deinem Projekt, ohne zu wissen was kommt…

Meine jetzige Situation?
Meine jetzige Situation ist das ich seit vier schlaflosen Tagen und Nächten eine Angst,
und hauptsächlich einen Schmerz empfinde. Es fühlt sich an wie Liebeskummer,
als hätte ich jemanden verloren den ich sehr geliebt habe, ein Gefühl von Trauer und Verlust.
Gleichzeitig fühlt es sich so an als dürfe ich nie wieder jemanden lieben, also Einsamkeit, Leere.
Das zusammen ergibt einen Mix, der mich einfach niedersteckt, ich kann weder essen noch schlafen,
ich weine, und mein Herz tut weh, als würde es zerreißen…
Sobald ich aufhöre irgendwas zu machen, wird die Stille zum Rauschen, und das Rauschen zum Druck im Kopf.
Ich habe das Gefühl als hätte ich aller Welt Schmerzen zu gefügt, und müsste jetzt all dies selbst nochmal fühlen.
*Das Bild an dem ich grade dazu arbeite folgt…

EDIT: Ich weiß nicht mal ob das als Depression durchgeht, aber es lähmt mich, und hindert mich am Leben.

27.03.2017 19:30 • #10


A
ich selbst kenne dieses Gefühl..... nicht 1:1 aber ich kenne es. das sind die momente in denen ich mir den punkt der depression zurückgewünscht habe in der ich nichts mehr gefühlt habe... zwar nichts gutes mehr aber eben auch nichts negatives, nichts schlechtes und keinen schmerz mehr.
leider habe ich in der situation falsche wege gewählt und mich mit rauschmitteln abgelenkt um die schmerzen und schwarzen gedanken aus dem kopf zu bekommen, oder um schlafen zu können.... :(

wenn du magst schreiben wir gerne an anderer stelle weiter. an privaterer. ich bin hier neu im forum, vielleicht in privaten nachrichten?

27.03.2017 19:39 • #11


Guardian
Ich bin auch neu, aber habe auch schon an Private Nachrichten gedacht, sobald es etwas tiefer oder zb um Rauchmittel geht.
Außerdem würde ich dir auf Privater Ebene noch ein paar Bilder schicken können die ich hier nicht alle öffentlich streuen will.
Nicht von Inhalt her, aber es doch immer hin private arbeiten von mir nicht unbedingt gestreut werden muss.

27.03.2017 19:43 • #12


A
ich weiß nich ob meine antwort per PN angekommen is da sie irgendwie immernoch im postausgang hängt

27.03.2017 20:16 • #13


Guardian
Ist schon angekommen, ich glaube das ist die Übersicht für dich „gesendet“

27.03.2017 20:22 • #14


Guardian
So hier die Kritzelei von heute, während unseres Chats.
Das Motiv ist nicht ganz von mir, aber von mir eben gezeichnet.
Ich habe versucht zu visualisieren worüber wir gesprochen haben,
bzw. als ich versucht habe meine derzeitige Situation zu beschreiben

27.03.2017 20:51 • #15


L
Hallo Akinala,
ich bin 16 Jahre alt und zeichneschon seit gut 4 Jahren, wurde aber erst vor knapp einem Jahr mit Depressionen diagnostiziert. Ich benutze das Zeichnen als Mechanismus, um Problemen, die ich habe, Gestalt zu geben und mir so ein Stück Angst zu nehmen. Ichmache das nur zuhause und zeige die Bilder kaum Leuten aus meinem Umfeld, abe die Tätigkeit gibt mir Halt und Sinn, wenn sonst nirgendwo genau das zu finden ist. Die Ablenkung während dem Zeichenprozess und das Wissen, etwas geschafft zu haben, was mich selbst reflektiert, halten mich hier.
Ich finde die Aktion, die du planst, total super und würde dir gerne dabei helfen, falls du das irgendwie gebracuhen kannst. Ich wäre auch bereit, dir einige Bilder zu zeigen, wenn Interesse besteht.

05.04.2017 19:34 • #16


A


Hallo Akinala,

x 4#17


P
Hallo Zusammen,

ich habe auch für mich das Zeichnen entdeckt. Natürlich sind meine Bilder nicht so schön, wie die von Guardian. Aber durch das Zeichnen kann ich meine innersten Gefühle verarbeiten und ich erkenne sehr oft an den Bildern, meinen
augenblicklichen Zustand der Depression. Meine Bilder zeige ich niemandem, da ich Angst habe, es könnte etwas falsch interpretiert werden, aber mich persönlich erleichtert es, meine Gedanken und Gefühle so auf das Papier zu bringen.

11.07.2017 10:35 • #17

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