Beethopfen
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ich bin 30 Jahre alt und kurz vor dem Abschluss meines Masterstudiums. Meine Masterarbeit ist abgegeben und ich warte nur noch auf die letzten Noten. Deswegen werde ich mich demnächst bewerben. Seit einigen Jahren leide ich unter Depressionen - eine offizielle Diagnose hatte ich nie -, aber die Symptome sprechen für sich. Anfangs habe ich das immer als was temporäres abgetan, aber mit fortlaufendem Studium ist es immer schlimmer geworden, auch eben wegen der längeren Dauer. Entsprechend fallen auch meine Noten aus (immerhin etwas besser als eine 3 im Schnitt). Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Noten und Studiumdauer in einem Interview angesprochen werden und ich mache mir immer mehr Gedanken, wie ich das am Besten erkläre. Ich weiß, dass ich den Arbeitgeber nicht über den Zustand meiner geistigen Gesundheit aufklären muss. Hatte jemand ähnliche Erfahrung und kann mir Tipps geben?
Vielleicht noch ein wenig zusätzliche Info: Nach dem Bachelor wusste ich nicht so richtig, wo ich beruflich oder privat hin wollte. Daraufhin habe ich erstmal zwei Semester in einem anderen Fach studiert bevor ich gemerkt habe, dass das Studium nichts für mich ist und ich habe mit dem Master in meinem Bachelorfach angefangen. Das sorgt natürlich auch wieder für eine längere Gesamtstudienzeit. Aber ich habe während des Zwischenstudiums eine Werkstudentenstelle in meinem Hauptberuf angenommen und habe seitdem immer eine Stelle gehabt. Ich bin auch recht sicher in meinen Fähigkeiten - zumindest beruflich -, was mir auch bis jetzt jedes Arbeitszeugnis bestätigt. Ich werde jetzt auch bei meiner aktuellen Stelle befristet übernommen. Mein Chef hätte mich auch gerne unbefristet übernommen, aber ich möchte aus diversen Gründen weiterziehen. Zum einen, weil mich der Teilbereich der Arbeit langweilt und nervt und zum anderen, weil ich hier keine richtigen Freunde vor Ort habe. Deswegen suche ich einen Job in Orten, wo gute Freunde von mir wohnen. Ich weiß, dass Berufserfahrung vor Noten gehen, dennoch mache ich mir stark Gedanken darüber, dass das meine Jobsuche stark gefährden könnte. Ist das nachvollziehbar oder bin ich hier irrational?
Beste Grüße