Liege nur im Bett - mir ist alles egal

Hallo Liebes Forum, ich habe mich eben hier angemeldet und möchte kurz meine Geschichte mit euch teilen, und hoffe einige Ratschläge von euch zu erhalten.
Zuerst möchte ich sagen, dass ich noch nie in Behandlung war und auch noch nie wirklich vorhatte mir das Leben zu nehmen. Allerdings glaube ich, dass ich schon etwas länger Depressionen habe ( meine Mutter verstarb als ich 16,sie war Alk., keine wirklich schöne Kindheit gehabt), der Weg zum Arzt schien mir aber immer etwas absurd. Kurz etwas über meine derzeitige Situation und meinem Problem. Im September bin ich umgezogen,weder Freunde noch Verwandschaft leben im näheren Umfeld. Sollte eine Art Neuanfang werden. Ich habe eine Ausbildung nach abgebrochenem Studium angefangen. Die Ausbildung, ist eine Art Abendschule. Ich hatte vorgehabt, wie gesagt neu zu starten. Ich wollte mir einen Nebenjob suchen,Halbwaisenrente und Kindergeld wieder beantragen, damit ich um die Runden kommen kann. Aus für mich, unerklärlichen Gründen habe ich mich anfangs die ersten zwei Wochen zurück gezogen und meine Verpflichtungen vor mir hergeschoben. Morgen, habe ich sicherlich genug zeit , habe ich mir immer wieder eingeredet. Aus anfänglicher Faulheit, hat sich so die Routine eingeschlichen. Ich hatte noch einige Rücklagen, ich konnte mir zu dem Zeitpunkt noch die Miete leisten, aber mein Kühlschrank war fast immer leer. Mir war es einfach egal. Aus den 2 Wochen wurden mittlerweile ganze 5 Monate, 3 Monate bin ich bereits im Mietrückstand. Es gab zwischendurch Tage an denen ich noch nicht mal aus dem Bett gekommen bin. Ich bin wie gelähmt, mir ist durchaus bewusst, dass es so nicht weitergehen kann. Aber irgendwie habe ich mich damit abgefunden. Mein Vermieter wird mich vermutlich bald rauswerfen, meine Familie glaubt, dass bei mir alles in Ordnung ist.

Ich weiß einfach nicht wie ich aus diesem Teufelskreis ausbrechen soll. Es ist nicht so, dass ich den ganzen Tag traurig bin,sondern eher gelähmt.
Vielleicht ist es doch Zeit sich einen professionellen Rat zu holen

Hallo Lotus!

Ich glaube, du gibst dir die Antwort mit dem letzten Satz bereits selbst: du musst den Teufelskreis durchbrechen - und das geht oft nicht ohne professionelle Hilfe. Dass muss ja nicht unbedingt gleich ein Psychotherapeut sein. In vielen Orten gibt es sozialpsychiatrische Dienste insbesondere zur Krisenintervention, beispielsweise bei der Diakonie oder der Caritas.

Wichtig scheint mir, dass du jetzt für dich sorgst. Alle Unterstützung kann und soll ja auch immer nur Hilfe zur Selbsthilfe sein. Wenn man erstmal ins Loch reintrudelt, wird es immer schwieriger, selbst kleine Schritte zu tun. Deshalb klein anfangen, aber anfangen. Dir etwas vornehmen, das du schaffen kannst und es dann auch auf jeden Fall umsetzen. Z.B. einkaufen gehen. Danach dann wieder mit Ausruhen belohnen - und am nächsten Tag wieder eine Aufgabe lösen, z.B. Termin bei der Beratungsstelle machen... usw.

Fühlst du dich eigentlich einsam?

LG

Hallo Lotusblume1,

Liege nur im Bett - mir ist alles egal

Ob ich mich einsam fühle?
Ich habe es einfach über die Jahre hinweg akzeptiert einsam zu, sein, wollte für einen bestimmten Zeitraum alleine sein. Besonders nach nachdem Verlust.
Ich wollte Abstand zur Familie, da zu dem Zeitpunkt, mir klar wurde, dass Erziehung, Wertvorstellungen etc. einfach komplett verschieden sind, ich auf eigenen Beinen stehen wollte und mir aber auch etwas Schuld gab, bestimmte Dinge nicht verhindert zu haben.
Dadurch erschien es mir immer normal, obwohl ich weiß, dass dem nicht so ist.
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, überwiegen Vorwürfe mir gegenüber.
Mal davon abgesehen, was den Gesund oder Ungesund ist.
Freunde, Familie um einem herum zu haben die einen verstehen, Interesse zeigen und teilen, sicherlich sind das Dinge die ich vermisse.
Ja, einsam fühle ich mich, aber nur wenn ich wirklich darüber nachdenke.
Sich von solchen Gedanken abzulenken ist nun mal leider viel zu einfach.

Und wie möchtest du leben?