Er hat es trotz häufiger Zwangseinweisungen stets abgelehnt, krank zu sein, auch in den langen Phasen, in denen ihm nichts gefehlt hat. Aus seiner Sicht ist es daher durchaus logisch, keine Medikamente zu nehmen. Im Moment ist er noch in einem Zustand, in dem kein Außenstehender merken würde, dass irgendetwas nicht stimmt. Sein Denken und Handeln erscheint noch weitgehend folgerichtig. Seine Frau und ich kennen ihn aber so gut, dass wir auch Frühwarnzeichen werten können und wir wissen auch, wie sich das weiter entwickeln wird und das war in jedem Einzelfall dramatisch. - Gerne würde ich ihm und seiner Frau einen weiteren Absturz ersparen. Ich habe gerade lange mit einem befreundeten Psychologen gesprochen, der mir geraten hat, in lediglich mit Ich-Botschaften zu konfrontieren, nach dem Motto: Warum gehts mir eigentlich so schlecht, wenn es Dir so gut geht?
Denn das ist eine innere Tatsache, gegen die er nicht argumentieren kann und er ist nicht nur hochintelligent, sondern rhetorisch so unglaublich phantastisch drauf, dass man sich kaum mit ihm auf ein Wortgefecht einlassen sollte (daran sind dann auch sämtliche von ihm verschlissenen Ärzte gescheitert.) Ziel soll dann sein, dass er Lithium nehmen soll, damit es seiner Frau und mir besser geht. Er selbst ist im Moment ebenfalls in einer harten Belastung, weil er einem Freund helfen will, der sich nicht helfen lassen will, ich sage nur Helfersyndrom, unter dem mein ganzer Freudeskreis einschließlich meiner eigenen Person zu leiden scheint.
16.03.2009 17:15 •
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