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Logotherapie und Existenzanalyse

MichiS
Hallo,
hat schon mal jemand Erfahrung mit Logotherapie gemacht?
Nachdem mein Sohn ausgezogen ist und ich in der Einsamkeit zurückgeblieben bin, hat sich schlagartig ein depressive Verstimmung manifestiert. Wahrscheinlich ist da schon seit Jahren ein latente Depression in mir. Ich hatte in der Vergangenheit auch schon öfter depressive Phasen.
Nach ein wenig Internetrecherche, bin ich bei einer Logotherapeutin gelandet. Das Ergebnis bis jetzt ist, dass die Art mein Leben zu leben wahrscheinlich der Grund für die Depression ist. Nun suche ich nach einem Sinn und damit nach einer Zukunftsperspektive.
Vielleicht gibt es hier auch Tipps, wie man günstig an einen Lebenssinn kommt.
LG
Michi

13.10.2019 10:12 • #1


Pilsum
Hallo MichiS,

wie Du Deinem Leben einen neuen Sinn geben kannst ist deshalb nicht einfach zu sagen,
weil jeder Mensch etwas anderes als sinnvoll
ansieht.
Wo liegen denn Deine besonderen Interessen?

Viele Grüße Bernhard

18.10.2019 15:33 • x 1 #2


A


Hallo MichiS,

Logotherapie und Existenzanalyse

x 3#3


MichiS
Hallo Bernhard,
meine Familie war eine Woche zu Besuch und da ging es mir recht gut. Mit dem Tag der Abreise ist meine Stimmung wieder rapide abgesunken.
Bei meinem Versuch der Sinnfindung ist Deine Frage genau das Problem. Ich habe eigentlich keine besonderen Interessen. Ich habe mich mein ganzes Leben an anderen orientiert - meistens an meine jeweilige Frau/Freundin. Zuletzt war mein Sohn wahrscheinlich der Grund, warum ich nicht in eine Depression abgeglitten bin. Ich hatte nie wirklich ein Hobby, sondern immer nur auf das gewartet, was da kam und habe mitgemacht bzw. die notwendigen Dinge des Lebens erledigt. Ich habe nun schon eine ganze Weile überlegt, was ich denn interessantes tun könnte und bin bisher leider noch zu keinem Ergebnis gekommen. Meine letzte Hoffnung ist die Logotherapie. Nach 12 Wochen und 8 Therapiesitzungen habe ich aber immer noch keine Ahnung, was mir einen Sinn geben könnte. Ich weiß natürlich, dass die Therapeutin mir keinen Sinn auf dem Silbertablett servieren kann, aber ich bin offenbar auch nicht in der Lage, mir etwas Sinnvolles zu erarbeiten.
Das ganze Thema Angst und Komfortzone habe ich verstanden. Wenn ich denn ein Ziel hätte, könnte ich auch aktiv werden. Aber das Problem ist ja schon, dass ich kein Ziel habe.
Gedanklich an dieser Stelle angekommen, glaube ich schon, dass ich ein besonderd schwieriger Fall bin.
Danke für jeden Tipp!

21.10.2019 10:44 • x 2 #3


Pilsum
Hallo Michi,

warum solltest Du ein besonders schwieriger Fall sein? Ich glaube das nicht.
Da ich nun zur Arbeit gehe, kann ich Dir heute eventuell nicht mehr antworten.

Gruß

Bernhard

21.10.2019 12:21 • x 1 #4


MichiS
Hallo Bernhard,
ich weiß, alle denken, sie seien ein schwerer Fall. Das kommt von dem dunklen Gefühl im Inneren.
Da ich selber leider so gar nicht weiß, wie ich positiv in die Zukunft gucken soll, denke ich, dass ich tatsächlich ein schwieriger Fall bin.
Ich muss mein Leben ändern, weiß aber nicht wie. Da ich keine Hobbys und so gut wie keine Interessen habe, weiß ich nicht, wie ich einen Lebenssinn finden soll. Daher ist meine letzte Hoffnung die Logotherapie. Aber auch da bin ich wenig zuversichtlich, weil sich auch da noch kein konkretes Ziel herausgebildet hat.
Ich hatte schon öfter depressive Phasen. Aber mit 12 Wochen ist das bisher die längste. Dadurch wird meine Stimmung auch nicht besser.
VG Michi

21.10.2019 17:05 • #5


Alexandra2
Hallo Michi,
Das was Dich beschäftigt, kenne ich auch. Ich kam nie dazu, mir zu überlegen, was mir Spaß machen könnte. Und darüber kreiselnd nachzudenken, bringt auch nichts. Deshalb mache ich ganz pragmatisch Sachen, zu denen ich mich halbwegs hingezogen fühle, wenn es mir einigermaßen geht. Die Liste ist schon länger, ich komme wieder nicht dazu, auszuprobieren. Aber der Gedanke, das was mich etwas interessiert, mal zu machen und die ganzheitliche Erfahrung zu machen, erlaubt bspw körperliche Erlebnisse begeistert wahrzunehmen (zB. Trampolin) oder nicht prickelnd zu finden (Z.B. Motocross). DAS kann ich nicht durch nachdenken herausfinden. Probiere etwas aus und mache Erfahrungen. Je mehr Du tust, umso deutlicher werden Deine Wünsche, aus denen sich ein Ziel entwickeln kann.
Natürlich kann sich auch der Sinn einstellen, aber ich finde das angesichts Deiner bisherigen Bedürfnislosigkeit zweitrangig. Ich gehe jetzt davon aus, daß der Spaß deutlichen Nachholbedarf hat.
Liebe Grüße Alexandra

21.10.2019 17:36 • x 3 #6


Lilly-18
Mir ist es auch so gegangen, dass ich mich einsam gefühlt habe als auch meine jüngste Tochter ausgezogen ist. Ich genieße es umso mehr, wenn mich die Kinder besuchen.
Der Sinn meines Lebens ist es, überhaupt Kinder zu haben und sie aufwachsen zu sehen. Sie sind ein Spiegel meiner selbst und sichern den Fortbestand meiner Familie.
Dass du einsam bist bedeutet, dass du dir mehr Gesellschaft wünschst. Hast du Freundschaften, die ausbaufähig sind? Oft stecken einen auch die Interessen von Freunden an, Dinge die man gemeinsam tut machen doppelt Spaß. Ob es joggen oder Sport ist, zum Fußball gehen oder Eishockey, in die Sauna oder ins Schwimmbad. Wenn einen ein Freund mitschleift wird man oft angesteckt. Gib deinen Freunden eine Chance und lass dich anstecken.
Was auch gut gegen Einsamkeit hilft ist ein Haustier. Je nachdem, wie viel Zeit du hast, kämen verschiedene Tiere in Frage. Bei viel Zeit ein Hund, bei weniger eine Katze, oder - je nach Vorliebe - ein Vogel z.B.
Meine Tiere geben meinem Leben auch SINN, weil ich sie alle aus dem Tierheim hole und es ihnen bei mir gut geht.
Meine Kinder geben meinem Leben SINN, weil ich sie lieben und verwöhnen darf und ich auf meine Leistung stolz sein darf, dass sie so wunderbar geworden sind.
Denk dran, jetzt bist du dran. Es spricht doch nichts dagegen, für andere da zu sein. Aber alles zu seiner Zeit.

21.10.2019 18:02 • x 2 #7


MichiS
Hallo Alexandra,
das hört sich richtig an. Sogar meine 26-jährige Tochter hat mir so etwas ähnliches gesagt (die kommt im Leben besser klar als ich). Mein Bruder musste mal was nähen und hat sich am Ende ein Nähzimmer eingerichtet und das zu seinem Hobby gemacht. Ich freue mich über diese Geschichten, kann daraus aber für mich leider nichts ableiten.
Mir fehlt hier noch komplett der Ansatz. Seit Wochen denke ich nur darüber nach, wie ich Anfangen soll, wo mich doch irgendwie so gar nichts wirklich interessiert.
Bei der Frage nach dem Sinn geht es auch gar nicht um eine große Sache mit der ich die Welt verbessern kann. Wenn man ein wenig Spaß im Leben hat, kann das ja schon ein ausreichender Sinn sein.
In meinem bisherigen Leben habe ich immer nur funktioniert. Jetzt in der zweiten Lebenshälfte anzufangen, seine eigenen Bedürfnisse zu ergründen und Interessen zu entwickeln erscheint mir ziemlich schwierig. Ich habe keine Ahnung wo ich da anfangen soll.
Meine erste Priorität ist im Moment, diese depressiven Gefühle loszuwerden.
LG Michi

21.10.2019 18:08 • x 1 #8


MichiS
Hallo Lilly,
mein Gefühl ist, dass dieser Lebenssinn keinen Bestand mehr hat, sobald die Kinder raus sind und auf eigenen Beinen stehen.
Leider habe ich keine Freunde (selbstgewähltes Schicksal - rächt sich jetzt) und meine Familie ist 3-4 Autostunden weg. Haustiere wären mir im Moment zu viel Verantwortung. Ich war schon immer Verantwortungsscheu, aber in meiner aktuellen Verfassung wäre ich damit komplett überfordert.
Mein einziger Halt ist meine Familie, die sich um mich kümmern, soweit es ihnen möglich ist.
Meine letzte Hoffnung ist die Logotherapie. Bisher ist mir aber noch nicht ganz klar, ob das die richtig Therapieform ist und wo genau die Unterschiede zur normalen Psychotherapie ist.
LG Michi

21.10.2019 18:19 • #9


Alexandra2
Lieber Michi, Du schlägst im Tun 2 Fliegen mit einer Klappe:es wirkt antidepressiv und befriedigend, weil Du etwas nur für Dich machst.
Mein Sohn ist 20, ich habe ihn allein großgezogen und er war sehr sehr krank in allen Jahren. Das und meine Arbeit hat mich verbrannt. Die berühmte Kerze war an beiden Seiten angezündet. Ich wollte etwas Zeit für mich, es ging nie. Jetzt ist es die Depression, die mich daran hindert. Ich erlaube ihr nicht, mich niederzustrecken. Ich will selbst entscheiden, wodurch das geschehen darf. Das ist nicht klug, es ist trotzig. Ich will ein Leben haben, das mir entspricht. Deshalb ist meine Triebfeder immer die, rauszukommen, zu Menschen, Landschaften, Tätigkeiten. Das Nachdenken darüber, welche Aktivitäten möglich sind, welche Hindernisse es gibt, ist eine fiese Grübelfalle, die immer im das geht nicht endet. Deshalb versuche ich gar nicht mehr, darüber nachzudenken. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
Gehe los und schalte ab, Du kannst Dich überraschen lassen.
Liebe Grüße Alexandra

21.10.2019 18:28 • x 4 #10


MichiS
Hallo Alexandra,
auf den Rat meiner Therapeutin bin ich ein paar Wochen jeden Morgen 2 km gelaufen (auf dem Crosstrainer). Leider konnte ich keinerlei Auswirkung auf meine Verfassung feststellen. Und da ich auch faul bin, spare ich mir die Anstrengung lieben. Immerhin habe ich die Erkenntnis gewonnen, das Sport nicht mein Hobby wird. Bestimmt gibt es andere Sachen, die ich tun kann. Bin gespannt, wann ich die finde.
Deine Erfahrungen haben dich sicher auch gestärkt. Ich hatte es im Leben immer zu leicht und musste eigentlich nie kämpfen. Vielleicht habe ich deshalb keine Ahnung von Problemlösung.
Aber du hast Recht. Das Nachdenken hat mir zwar schon die eine oder andere Erkenntnis gebracht, aber damit bin ich kein Stück aus der Depression herausgekommen. Und am Ende sehe ich immer mehr Probleme als Lösungen.
Ich habe schon ein paar kleine Pläne, meine Familie zu besuchen. Ich muss immer nur ein paar depressive Tage zwischen den erträglichen überstehen.
Noch ist nicht alle Hoffnung verschwunden.
LG Michi

21.10.2019 18:57 • x 1 #11


Alexandra2
Lieber Michigan,
Das ist doch ein Anfang, super!
Die Auswirkungen von Bewegung setzt erst nach 20 Minuten Aktivität ein. Und sie muss flott sein. Im Tierheim Hunde ausführen, Schnitzeljagden entwickeln (und zu Weihnachten verschenken), Walken, Reiten, Schwimmen (mit Sauna zur Belohnung), Radfahren, alles einfach ausprobieren!
Mich irritiert, daß Du nichts von Therapie, Psychiater etc geschrieben hast. Deine Logotherapie reicht evtl nicht aus? Die Therapie ist mehrgleisig ab der mittelschweren Depression. Ich wäre ohne Psychiater, Medikamente, Psychotherapie und Ergotherapie nicht mehr hier.
Es liegt nicht an Dir, wenn Du zZt keine Entwicklung siehst.
Liebe Grüße Alexandra

21.10.2019 19:10 • x 1 #12


MichiS
Zitat:
Die Auswirkungen von Bewegung setzt erst nach 20 Minuten Aktivität ein.

Ich dachte das gilt nur für Erfolg bei körperlichen Zielen (Fittness, Fettverbrennung, .). Die jahrzehntelange Inaktivität sorgt dafür, dass ich nach 10 Minuten schon körperlich am Ende bin. Und sich in einer depressiven Phase trotzdem aufzuraffen fällt mir ziemlich schwer.
Zitat:
Mich irritiert, daß Du nichts von Therapie, Psychiater etc geschrieben hast.

Die schulmedizinischen Versuche hatte ich schon. Bei allen Psychopharmaka hatte ich nicht das Gefühl, dass die helfen. Nur Mirtazapin hat mich zuverlässig schlafen gelegt. Da ich aber kein Schlafproblem habe, will ich mein Gehirn lieber nicht vergiften.
Und auch die klassischen Gesprächstherapien haben mich nie wirklich weitergebracht. Ob die Logotherapie was bringt, weiß ich auch noch nicht. Aber die klingt zumindest theoretisch so, als könnte sie hilfreich sein. Vielleicht gibt es auch noch bessere Formen, die sind mir aber nicht bekannt. Ob meine Depression leicht oder schwer ist.wer kann das schon wissen. Da gibt es wohl keine objektive Maßeinheit.
Jedenfalls schaffe ich es immer gerade so über ein paar schlechte Tage zu kommen. Dann kommen ein paar erträgliche. Und solange ich noch aus dem Bett komme und keine konkreten Suizid-Pläne habe, werde ich mich nicht zum Opfer der Pharmaindustrie machen. Meine Meinung zum Thema Gesundheits-System ist da ziemlich gefestigt.
LG Michi

21.10.2019 19:33 • #13


Alexandra2
Lieber Michi,
Es ist wirklich lästig, geeignete Medikamente zu finden. Bestenfalls ersetzen Sie fehlende Signalübermittler von Nervenzelle zu Nervenzelle. Das ist ein dermaßen spezielles Fachgebiet, das der Hausarzt nicht abdecken kann. Dafür braucht es einen Psychiater.
Meine Krankheit war gekennzeichnet von Sprachlosigkeit, verlangsamten Bewegungen und Reaktionen. Ohne Medikamente wäre ich nie wieder aufgestanden. Die Tablettensuche beschränkte sich je auf maximal 2 Wochen, bis die richtigen gefunden waren. Das dauerte bei mir ca 6 Wochen. Dann ging die Suche los, warum es trotzdem nicht besser wurde? Tja, es war eine weitere Erkrankung vorhanden, die dann entdeckt wurde. Ich hatte sowenig Neurotransmitter, daß ich beim Stolpern nicht reagierte und umfiel wie ein Baum. Na gut, weitere Medikamente und es ging so lala. Aber immer noch war die Aufmerksamkeit und Konzentration bei Null. Der Medikamentenwechsel in der Klinik war schwierig, aber unumgänglich. Danach endlich erweiterte sich mein Radius von 1 auf bis 3 Stunden Aktivität/24 Std. Aber mehr ging nicht, es stellte sich eine chronische Depression heraus (Wenn sie nicht bzw nicht ausreichend behandelt wird, so ist das!), und nun noch, sie besteht seit dem 3. Lebensjahr. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich viel früher mit Medikamenten begonnen. Und da ist es mir wurscht, was andere sagen, die nicht leiden mussten.
Es ist leicht gesagt, daß die Psychopharmaka vergiften, für viele gibt es keine Alternative. Und wenn es einem nach längerer Zeit nicht gut geht mit eigenen Versuchen, sollte man es mit den richtigen Medikamenten beim richtigen Facharzt versuchen. Und Ärzte können gute oder weniger gute Dienstleister sein. Einen wirklich guten zu finden, ist elementar.
Allein schon, damit die Depression geheilt werden kann.
Und ja, es gibt Kriterien für die verschiedenen Schweregrade, die wiederum eine je eigene Behandlung erfordert.
Warum das alles? Es kann einem viel Leid erspart bleiben, wenn frühzeitig die richtige Behandlung begonnen wird. Es gibt den Unterschied zwischen einer fundierten Meinung und Annahmen. Diese Erkrankung kann einem das ganze Leben versauern, wenn man sie nicht stoppt. Und ich würde nicht darauf warten, suizidal zu werden, warum auch?
Also, die verzweifelte Suche nach Besserung zeigt deutlich, daß etwas ganz und gar nicht stimmt. Und das lässt sich nicht mit dem Willen klären
Liebe Grüße Alexandra

21.10.2019 20:16 • x 2 #14


A


Hallo MichiS,

x 4#15


maya60
Hallo Michi, wenn du dich wohl damit fühlst, wenn du mitmachst, was andere machen (z.B. früher deine Familie), wenn du dich damit zufrieden gefühlt hast, dann ist das das, was dir guttut. Dein Sinn und Motivator. Kann das sein?

Grundsätzlich ist es nämlich ein Segen für jede Gruppe, Menschen dabei zu haben, die Freude daran haben, mitzumachen. Genauso wie es Menschen gibt, die dauernd eine Aktivität anstoßen, gibt es auch Menschen, die gerne mitmachen. Sie sind keine stumpfen Mitläufer, sondern das ist ein Geschenk für jede Gruppe, dass einer mal nicht sein Dinge durchsetzen muss, sondern gespannt darauf ist, was andere anregen und sich gerne anschließen.


Stimmt das so für dich?

Wenn du dich damit wohlgefühlt hast, ist das kein Mangel, keine Interessenlosigkeit oder fehlende Selbstbestimmung oder Faulheit oder Abhängigkeit, sondern dein Motivationsmotor: Mitmachen! Wertvoll!

Mitmachen und zwar in familiärer Athmosphäre, das war dir Sinn genug, oder? Das ist auch wunderbar, sowas brauchen Familien. Also auch klar eine soziale Nähe und Zusammengehörigkeit und emotionale Bindung.

Wenn du da mal weiterdenkst, was du da am meisten mitgemacht hast und am liebsten, dann bieten sich vielleicht von daher schon ehrenamtliche Felder an.
Überall gibt es Mangel an familienähnlicher Zuwendung für Menschen, die daran Mangel leiden und auch an Tieren, falls du ein Tierfreund bist.

Ob jetzt bei der Hausaufgabenbetreuung in Schulen oder in Seniorenheimen oder Jugendzentren oder Jugendheimen bei der Nachbarschaftshilfe oder ähnlichen Trägern, die auch anbieten, mit unterstützungsbedürftigen Menschen Besorgungen zu machen oder Unternehmungen.
Überall herrscht Mangel an Zugewandtheit und freundschaftlicher Aufmerksamkeit, wo viele Menschen (oder auch Tiere) in Institutionen miteinander Zeit verbringen oder wohnen.
Auich Frühstücksangebote in Schulen, Hilfe im Schulkiosk, Tiere ausführen für Tierheime, Klamottenläden oder Tafeln für Bedürftige, Kältebusse nachts für Obdachlose, Suppenküchen bei Kirchen, Fahrradwartung bei Flüchtlingsreinrichtungen, es gibt soviel. Und überall ist ein Mangel an menschlicher Zuwendung und Zeit. Und ein noch größerer Mangel ist an Menschen, die nicht schon mit vorgefassten Absichten dort ankommen, sondern einfach zuhören, Wünsche aufgreifen, mitgehen.

Wäre das eine Idee?

Die Logotherapie unterscheidet sich ja gerade darin von anderen Psychotherapien, wie ich dachte, dass sie sagt, der Mensch ist mehr als Psyche und Körper, man kann nicht immer alles darauf verkürzen.
Der Mensch ist auch seelisch-geistig ganz einzigartig und dort ist es, wo die tiefste Eigenmotivation liegt.

Viktor Frankl, der Gründer der Logotherapie, hat ja im KZ seine ganze ganze Logotherapie ausgearbeitet, soweit ich weiß, weil Psychotherapie oder Psychiatrie genau das war, womit er sich vorher schon befasste und damit hat er einfach weitergemacht und an sich selber gemerkt, dass ihm das Sinn und in all dem Grauen noch Entscheidungsfähigkeit des Geistes gab und so gesehen sogar eine gewisse Freiheit in aller schrecklichen Unfreiheit.

Liebe Grüße! maya

21.10.2019 22:01 • x 2 #15

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