Liebe(r?) Michi,
Nachdem du mir eine Nachricht geschickt hat, worin auch die Frage stand, wieso ich nicht öffentlich im Forum über meine Erfahrungen schreiben möchte, hat mir das zum Nachdenken gebracht. Der einzige Grund wäre nämlich, dass ich das Forum nicht vollspammen wollte, nicht was schreiben wollte, was kein andere Mensch interessiert. Das ist aber mein Problem und vielleicht hilft es doch der einen oder den anderen. Deswegen, doch hier, öffentlich im Forum
Ich war in der psychosomatische Klinik Lahnhöhe, eine Klinik die sich spezialisiert hat in Ganzheitliche Heilkunde. Ich hatte unter anderem Achtsamkeitsmeditation, progressive Muskelentspannung, japanisches Trommeln (oh, wie ich das geliebt habe!), Sandbett und Heileurythmie auf dem Programm. Viele Mitpatienten hatten zudem noch tanzen, plastische Gestalten, malen usw. Auch Selbsterfahrungsgruppe und einzelne Stunden mit der Psychologe waren jeder Woche da.
Für mich persönlich hat vor allem dem Austausch mit Mitpatienten geholfen, das Gefühl nicht alleine zu sein.
Wie gesagt, da lernte ich Heileurythmie kennen. Ich hatte vorher da noch nie von gehört.
Heileurythmie ist darauf ausgerichtet, den Menschen innerlich wie äußerlich wieder ins Gleichgewicht zu bringen während und nach einer schweren Krankheit, aber auch präventiv, um die Gesundheit zu fördern. Wissenschaftliche Studien haben die Heilkraft dieser Bewegungsübungen vielfach unter Beweis gestellt.
Heileurythmie setzt Sprache, Gebärden und Musik ein, die in eine speziell gestaltete Bewegung umgesetzt werden. Die Laute und Gebärden werden entsprechend des ärztlich diagnostizierten Krankheitsbilds und individuell-konstitutionelle Aspekte ausgewählt und variiert. Ziel ist es, die Formkräfte des Körpers, die aufgrund einer Krankheit verlorengegangen sind, wachzurufen oder auch vegetative Vorgänge wie Organfunktionen zu beeinflussen.
Soweit die Theorie. Für mich heißt es, wieder zu mich zu finden. Meine Therapeuten und ich habe am Anfang ein Gespräch und danach folgen Übungen (oder einmal hatte ich auch Meditation mit dem inneren Kind).
z. B. hatte ich letzte Woche das Problem, dass ich mich mal wieder, nach sehr lange Zeit mit Freunden getroffen habe. Es war wirklich sehr schön und wir waren nur spazieren. Danach aber, war ich komplett kaputt und konnte den ganzen Tag nichts mehr.
Wir haben dann eine Übung gemacht, wo ich meine Füße ganz fest auf dem Boden stellen sollte, meine Arme daneben, die Kraft von unter fühlen sollte (der A), während ich in einem Kreis stand. Während ich etwas aus dem Kreis ging, meine Arme wie ein O vor meinen Bauch ausgestreckt um bei mir zu bleiben. Das ist mein Raum. Meine Arme wie ein B, sodass es aussieht das man sich selber umarmt und dabei ein Cape anzieht. Der Schutz gegen Außenstehende. Ein I, wo man sich ganz aufrecht macht, sich wieder kräftiger zu fühlen. Außerdem noch meditatives gehen, wo man den Boden bewusst fühlt usw. In der Klinik habe ich mit Stäben geworfen und wieder aufgefangen, um los lassen zu lernen.
Meine Therapeuten hat viel Verständnis für mich, umarmt mich manchmal, kommt mit sehr schöne Vergleiche und visualisiert schön. So hat sie z. B. visualisiert, wie man seine Energie verteilt. Zuerst stand sie nur im Kreis, dann drehte sie langsam um dem Kreis herum, dann wanderte sie durch den Raum und dann ist sie hysterisch schreiend durch den Raum gehüpft. Da hat sie mich gefragt, wo ich mich befinde, was ich mit mein Energie mache, selbst wenn es positiv ist. Ich erkenne mich in dem letzten wieder, weil wenn ich mal gut drauf bin, gib ich alles. Sie hat mir visualisiert, warum das so anstrengend ist und mir das bewusst gemacht.
Ich hoffe, du hast jetzt ungefähr ein Bild vor Augen, wie das abgeht
Und MischiS, ich hatte schon mal was über ThetaHealing geschrieben. Das findest du hier im Forum, wenn du nach ThetaHealing suchst.
Hi Mas!
Zitat:Liebe(r?) Michi
Ist nicht wirklich wichtig, aber Lieber wäre korrekt.
Ich denke, wer hier im Forum liest, lässt sich nicht von langen Texten abschrecken. Und es hilft eigentlich immer, seine Gedanken, Gefühle, Erfahrungen niederzuschreiben. Dazu bekommt man hier auch noch Feedback und vielleicht hilft es auch anderen, wie du schon bemerktest. Gute Entscheidung!
Du hast ja schon eine ganze Reihe von Therapien mitgemacht und bist der Ansicht, dass eigentlich die sozialen Kontakte die beste Hilfe waren? Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass mir Gespräche am besten aus depressiven Verstimmungen heraus geholfen haben. Bei den ganzen Möglichkeiten von Therapien, würde es mir schwer fallen,die richtige auszuwählen. Nach der Lektüre eines kleinen Fachbuchs (Wertfülle und Lebensfreude von E. Lukas), bin ich weiterhin überzeugt, das ich es noch ein wenig mit der Logotherapie versuchen sollte.
Deine Therapie hört sich auf jeden Fall interessant an. Ich (als Kopfmensch) habe nur noch ein paar Schwierigkeiten diese spirituell anmutenden Sachen ernst zu nehmen. Habe gerade erst angefangen, mich diesen Dingen gegenüber zu öffnen. Daher habe ich mich auch noch nicht weiter mit ThetaHealing beschäftigt, nur ein paar Sätze gelesen.
Was mich noch interessiert, wie lange bist du schon in Therapie? Und wie lange hat es gedauert, dass du wieder einigermaßen lebensfähig wurdest? Und bist du jetzt halbwegs sicher, dass du in Zukunft mit depressiven Schüben gut umgehen kannst?
LG Michi