Hallo Michi, wenn du dich wohl damit fühlst, wenn du mitmachst, was andere machen (z.B. früher deine Familie), wenn du dich damit zufrieden gefühlt hast, dann ist das das, was dir guttut. Dein Sinn und Motivator. Kann das sein?
Grundsätzlich ist es nämlich ein Segen für jede Gruppe, Menschen dabei zu haben, die Freude daran haben, mitzumachen. Genauso wie es Menschen gibt, die dauernd eine Aktivität anstoßen, gibt es auch Menschen, die gerne mitmachen. Sie sind keine stumpfen Mitläufer, sondern das ist ein Geschenk für jede Gruppe, dass einer mal nicht sein Dinge durchsetzen muss, sondern gespannt darauf ist, was andere anregen und sich gerne anschließen.
Stimmt das so für dich?
Wenn du dich damit wohlgefühlt hast, ist das kein Mangel, keine Interessenlosigkeit oder fehlende Selbstbestimmung oder Faulheit oder Abhängigkeit, sondern dein Motivationsmotor: Mitmachen! Wertvoll!
Mitmachen und zwar in familiärer Athmosphäre, das war dir Sinn genug, oder? Das ist auch wunderbar, sowas brauchen Familien. Also auch klar eine soziale Nähe und Zusammengehörigkeit und emotionale Bindung.
Wenn du da mal weiterdenkst, was du da am meisten mitgemacht hast und am liebsten, dann bieten sich vielleicht von daher schon ehrenamtliche Felder an.
Überall gibt es Mangel an familienähnlicher Zuwendung für Menschen, die daran Mangel leiden und auch an Tieren, falls du ein Tierfreund bist.
Ob jetzt bei der Hausaufgabenbetreuung in Schulen oder in Seniorenheimen oder Jugendzentren oder Jugendheimen bei der Nachbarschaftshilfe oder ähnlichen Trägern, die auch anbieten, mit unterstützungsbedürftigen Menschen Besorgungen zu machen oder Unternehmungen.
Überall herrscht Mangel an Zugewandtheit und freundschaftlicher Aufmerksamkeit, wo viele Menschen (oder auch Tiere) in Institutionen miteinander Zeit verbringen oder wohnen.
Auich Frühstücksangebote in Schulen, Hilfe im Schulkiosk, Tiere ausführen für Tierheime, Klamottenläden oder Tafeln für Bedürftige, Kältebusse nachts für Obdachlose, Suppenküchen bei Kirchen, Fahrradwartung bei Flüchtlingsreinrichtungen, es gibt soviel. Und überall ist ein Mangel an menschlicher Zuwendung und Zeit. Und ein noch größerer Mangel ist an Menschen, die nicht schon mit vorgefassten Absichten dort ankommen, sondern einfach zuhören, Wünsche aufgreifen, mitgehen.
Wäre das eine Idee?
Die Logotherapie unterscheidet sich ja gerade darin von anderen Psychotherapien, wie ich dachte, dass sie sagt, der Mensch ist mehr als Psyche und Körper, man kann nicht immer alles darauf verkürzen.
Der Mensch ist auch seelisch-geistig ganz einzigartig und dort ist es, wo die tiefste Eigenmotivation liegt.
Viktor Frankl, der Gründer der Logotherapie, hat ja im KZ seine ganze ganze Logotherapie ausgearbeitet, soweit ich weiß, weil Psychotherapie oder Psychiatrie genau das war, womit er sich vorher schon befasste und damit hat er einfach weitergemacht und an sich selber gemerkt, dass ihm das Sinn und in all dem Grauen noch Entscheidungsfähigkeit des Geistes gab und so gesehen sogar eine gewisse Freiheit in aller schrecklichen Unfreiheit.
Liebe Grüße! maya
21.10.2019 22:01 •
x 2 #15