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Loslassen - aber wie ?

A
So ist es lieber Jedi.. Genau so.
Danke.

02.09.2020 21:55 • x 1 #31


Ilse77
Lieber @Jedi ,da meine Mutter wieder schwer erkrankt ist bin ich sehr gespannt was zum Thema Trauer kommt. Vielen lieben Dank für diesen Thread.

03.09.2020 09:36 • x 1 #32


A


Hallo Jedi,

Loslassen - aber wie ?

x 3#3


E
Zitat von ClaraFall:
es gibt nicht den einen Weg, es gibt nicht den Weg der für alle der richtige ist. Es gibt kein so und so sollte es sein und wenn du diesen Weg noch nicht gehen kannst, dann bist Du dazu einfach nur noch nicht bereit oder noch nicht soweit wie ich oder jemand anders.

Das ist für mich ein ganz wesentlicher Beitrag, der uns alle auch ein Stück weit entlasten kann.
Und, liebe Ilse, er gilt auch für die Trauer.

Meine Eltern sind vor 14, bzw 12 Jahren gestorben.
Wir sind 5 Geschwister und haben vollkommen unterschiedlich getrauert.
Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, auch die eigenen Lebensumstände.
Meine Schwester wollte unbedingt die Grabpflege übernehmen- ich denke, das war ihre Art, mit vielem umzugehen.
Ich selbst war noch ein einziges Mal am Grab, was mir manch einer krumm nimmt.


Loslassen habe ich gelernt, als nach meiner Mutter mein damaliger Freund an Krebs verstorben ist, den ich 10 Jahre geliebt hatte und er sollte nicht der einzige bleiben, denn fünf Jahre später war ich wieder in dieser Situation.

Ich hänge nicht mehr an der Vergangenheit, manchmal laufe ich an Fotos vorbei, halte inne und lächle- besondere Menschen waren in meinem Leben.

Und manchmal begegnen sie mir noch in Träumen, aber das ist nie belastend, sondern eher eine liebevolle Erinnerung.

06.09.2020 08:20 • x 7 #33


Ilse77
Liebe @Resi ,ich bin berührt was Du alles schon geschultert hast. Und wie du damit umgehst. Meinen jetzigen Mann zu verlieren ist für mich das Angst-worst-case-Szenario, das bei nahem Kontakt zum Thema Tod und schwere Erkrankungen gerne aufpulsiert und mich dann für ein paar Tage ein Stück Lebensfreude kostet. Klappt dann nicht so gut, im Hier und Jetzt zu bleiben. Lg ilse77

06.09.2020 18:03 • x 4 #34


Alexandra2
Ich müsste meine Angst und meinen Wunsch bzgl Partnerschaft loslassen. Ein Leben lang allein, auch innerhalb kurzer Beziehungen, gegen den eigenen Willen, ist sehr schwer auszuhalten. Wenn ich lese oder anders mitbekomme, daß es glückliche Beziehungen gibt, bin ich gerührt und habe das Gefühl, daß ich das nicht erleben werde. Da wäre loslassen eine Hilfe gegen den Schmerz, oder...?

06.09.2020 20:57 • x 3 #35


A
Zitat von Alexandra2:
Ich müsste meine Angst und meinen Wunsch bzgl Partnerschaft loslassen. Ein Leben lang allein, auch innerhalb kurzer Beziehungen, gegen den eigenen Willen, ist sehr schwer auszuhalten. Wenn ich lese oder anders mitbekomme, daß es glückliche Beziehungen gibt, bin ich gerührt und habe das Gefühl, daß ich das nicht erleben werde. Da wäre loslassen eine Hilfe gegen den Schmerz, oder...?


Liebe Alexandra2
um das zu kommentieren müsste man wissen was deine Ängste in Beziehungen sind oder was wäre dein Wunsch an eine Beziehung...

Wir müssen nichts... Müssen ist Zwang den wir uns selbst auferlegen...

Loslassen kannst du keine Zwänge wenn du es nicht willst ein leben lang allein ist kein Zwang... Wenn du magst schreibe darüber...

Liebe Grüße

06.09.2020 21:06 • x 1 #36


Alexandra2
Ich bin traumatisiert in meiner Herkunftsfamilie, war als Kind allein, isoliert und hatte immer Sehnsucht nach Familie, dazu zu gehören, für jemanden wichtig zu sein.
Das ist immer so geblieben und hat Nähe in Beziehungen immer schwierig sein lassen. Niemand hat verstanden, warum das so war und oft zum Ende der Partnerschaft geführt.
Eine bös endende Beziehung hat mich erschüttert, meinen Glauben in meine Menschenkenntnis in Frage gestellt
Ein Partner sollte eigenständig sein, mich wertschätzen, sollte klug sein und Herzenswärme besitzen. Ist das zuviel verlangt?

06.09.2020 21:18 • x 3 #37


Pilsum
Zitat von Alexandra2:
Ein Partner sollte eigenständig sein, mich wertschätzen, sollte klug sein und Herzenswärme besitzen. Ist das zuviel verlangt?


Im Grunde ist das nicht zuviel verlangt. Trotzdem ist es eher schwierig jemand passenden zu finden.
Ich wünsche Dir, dass Dir bald mal der Richtige über den Weg läuft.

06.09.2020 21:21 • x 2 #38


A
Zitat von Alexandra2:
Eine bös endende Beziehung hat mich erschüttert, meinen Glauben in meine Menschenkenntnis in Frage gestellt


Alexandra2
Eine begnung die aus Unverständnis
endet heißt nicht das es nie mehr eine Begegnung mit dem für dich notwendigen Verständnis geben kann oder wird und die Hoffnung stirbt immer zuletzt..wenn du sagst das muss es doch auch für dich geben dann ist das wieder dieses
m u s s dieser Zwang..

Jemand der dich so akzeptiert wie du bist möchte dich auch so wie du bist und m u s s nichts tun... Und du musst gleichsam auch nichts tun... Ihr tut nur das was ihr beide möchtet.
Alles kann... NICHTS MUSS.

Wer kennt die Menschen wirklich?

du lernst die Menschen kennen und manchmal täuscht man sich das ist das Leben und hält es lebendig aber es heißt nicht sogleich das man sich immer täuscht...

Und was du schreibst das du möchtest ist nicht zuviel verlangt!

So würde ich auch eine Partnerschaft auch definieren

06.09.2020 21:46 • x 1 #39


Caro63
Hallo Alexandra2,
Zitat von Alexandra2:
I
Ein Partner sollte eigenständig sein, mich wertschätzen, sollte klug sein und Herzenswärme besitzen. Ist das zuviel verlangt?

Das ist keinesfalls zu viel verlangt, du hast im Laufe deines Lebens klare Vorstellungen von einem Partner bzw. Partnerschaft.
Kann das sehr gut nachvollziehen, denn bei jedem Scheitern einer Beziehung (egal wie lang oder kurz),geht etwas verloren
und man fragt logischerweise warum und wieso. Sicher gehören dann auch immer die zwei Beteiligten dazu, die Gründe liegen nie nur bei einem der zwei Partner.
Dieses Loslassen auch gerade in dem Punkt, eine Beziehung zu beenden, hat auch etwas Positives.
Es kann befreiend sein und einen Menschen auf den notwendigen Boden der Realität zurückführen, andererseits eröffnet es nach gewisser Zeit des Loslassens, der Trauer um das Verlassen worden sein oder den Verlust des Partners auch immer wieder neue Möglichkeiten.
Weißt du, auch das Alleinsein oder allein leben will gelernt sein-dazu gehört Mut (übrigens auch ebenso zu einer Trennung) und Kraft, neu zu beginnen!
Letztendlich sind alles Abschnitte, die ein ,auch dein Leben unheimlich bereichern und das eben nicht nur im negativen Sinne.
Aus eigenem Erleben kann ich dir nur sagen, es gehört zum Leben dazu und ich möchte heute keinen Abschnitt mit einem meiner 3 LAG (Lebensabschnittsgefährten) missen (inzwischen bin ich mit dem 4.Partner das 1.MAL verheiratet überhaupt in meinem Leben.
Und das ,weil mein Partner eigenständig ist ,Herzenswärme besitzt , wir auf Augenhöhe stehen beide !
Eigentlich hatte ich mich an mein SOLO Dasein seit 50 schon gewöhnt ,doch immer wieder Aktivitäten unternommen, jemand kennen zu lernen, allerdings ohne Zwang und Druck .
In diesem Sinne ein klein wenig Mut und Optimismus zum WE an dich
LG Caro60

11.09.2020 17:39 • x 3 #40


Jedi
Loslassen von einem Schmerz, den wir uns oft, immer u. immer wieder selbst zufügen.

Oft sind es nur Ereignisse u. Erfahrungen aus unserer Vergangenheit, die einen Schmerz immer wieder
für uns spürbar werden lässt.
Denn wir wissen oft sehr gut, Vergangenheit ist vobei, ist Geschichte !
Was den Schmerz in uns aufrecht erhält, sind unsere Gedanken u. Geschichten über unsere Vergangenheit,
die wir oft neu interpretieren, beurteilen u. auch neu bewerten.
Erst wenn wir von diesen Interpretationen - Beurteilungen u. neuen Bewertungen loslassen können,
werden wir die Ereignisse u. Erfahrungen der Vergangenheit, als eine alte Geschichte verstehen u. annehmen können,
die mit unserem Leben in der Gegenwart, so auch gar nichts mehr zu tun hat.
Besonders dann, wenn wir durch die neue Bewertung u. Beurteilung, die Geschichte unserer Vergangenheit
verändern, gar etwas hinzufügen oder die Geschichte aufplußtern, wie sie Ursprüglich einmal war.

Das was uns so oft beim Loslassen wollen, so sehr dabei beunruhigt ist die Tatsache, dass wir immer noch versuchen
die Hoffnung zu bewahren, Altes - Vergangenes doch noch irgendwie festhalten zu können.
So ist Loslassen nicht immer einfach, gerade dann, wenn wir loslassen müssen, auch wenn wir lieber festhalten
wollten u. uns bewusst wird, dass wir weitergehen sollten, aber lieber da bleiben wollen, wo wir uns gerade befinden,
kann Mut bedeuten - Vertrauen in uns selbst helfen oder gar der Zuspruch von Außen, loszulassen, wo wir loslassen müssen
u. uns dann doch trauen weiterzugehen, da wo wir lieber stehen geblieben werden.

Loslassen, nur ein Wort, was von seiner Bedeutung her nicht nur recht einfach klingt u. auch zu sein scheint,
doch können u. haben bestimmt schon sehr viele von uns die Erfahrung gemacht, dass, wenn wir den richtigen Zeitpunkt zum Loslassen verpasst haben, dass wir uns falsch entschieden haben u. das Festhalten, oft seine Bedeutung für uns
verloren hat.

So möchte ich hier Mut machen, Allen die vor einer für sich selbst wichtigen Entscheidung stehen,
da kann es sich um Beziehungs-Probleme handelt, wo es zur Erkenntnis führen kann, eine Person losgelassen zu haben,
der es nichts ausgemacht hat uns zu verlieren, gibt neue Freiheiten u. neue Chancen tun sich auf -
sollten wir Angst haben, durch eine Entscheidung zu scheitern, dann seit euch Gewiss,
dass das Denken die Angst nicht überwindet wird, sondern das Handeln u. die Erfahrung, die wir dann machen können.

Zu Wissen , wann man loslassen soll, ist Weisheit !
Es auch zu tun, ist Mut !
Und behält man den Kopf dabei oben, ist Würde !

LG Jedi

17.09.2020 17:12 • x 3 #41


Caro63
Zitat von Jedi:
Zu Wissen , wann man loslassen soll, ist Weisheit !
Es auch zu tun, ist Mut !
Und behält man den Kopf dabei oben, ist Würde !


Wie treffend formuliert Jedi

Loslassen zu können kann einerseits schmerzhaft, sein, schafft man es, kann es genauso gut befreiend sein
und zu sogar besseren, neuen Wegen hinführen.

LG Caro60

17.09.2020 18:01 • x 2 #42


Jedi
Zitat von Jedi:
Wer nicht loslassen kann, riskiert mit dem unter zu gehen,
was er festhält !


Ich denke, dass diese Erfahrung nicht wenige Menschen schon machen mussten !
Zu diesen Menschen gehörte ich auch eine Zeitlang, denn ich wollte Vergeltung, villt. gar Rache für
meine Verganganheitserfahrungen. Diese Gedanken haben oft inneren Stress erzeugt u. Unzufriedenheit geschürt.
Wenn man aber nichts mit den Personen, die sich Eltern nannten klären kann, dann geht dies nur über das Loslassen.
Damit sind die Geschehnissen von damals nicht weg, aber dieser innere Druck, nach Gerechtigkeit - gar Vergeltung od. Rache.
Manchmal fühlt es sich besser an, von bestimmten Vorstellungen, wie etwas hätte sein sollen, loszulassen u.
nicht weiter daran festzuhalten, weil man damit unter gehen kann !

01.09.2021 15:49 • x 3 #43


Jedi
Ich habe für mich feststellen können, dass es mit am Schwersten ist, seine erlernten u. geglaubten
Glaubenssätze davon loszulassen u. sich für die aktuelle Zeit, hier in der Gegenwart für sich passende
neue Glaubenssätze zu schaffen.

01.09.2021 17:41 • x 2 #44


Pilsum
Zitat von Jedi:
Manchmal fühlt es sich besser an, von bestimmten Vorstellungen, wie etwas hätte sein sollen, loszulassen u.
nicht weiter daran festzuhalten, weil man damit unter gehen kann !

Das sehe ich sehr ähnlich. Ich glaube zwar nicht, dass man damit untergehen wird. Allerdings verliert
man möglicherweise viel Energie und Zeit, in der man sich gut entspannen kann.

Zitat von Jedi:
Wenn man aber nichts mit den Personen, die sich Eltern nannten klären kann, dann geht dies nur über das Loslassen.


Ist es nicht die Regel, dass man mit den Personen die sich falsch verhalten haben, nichts klären kann?
Das würde nämlich einen Eingriff in ihre Gedankenwelt bedeuten. Etwas klären gelingt nur, wenn sich diese
Personen öffnen, weil sie irgendwann erkennen. Ich habe falsch gehandelt.

Zitat von Jedi:
Damit sind die Geschehnissen von damals nicht weg, aber dieser innere Druck, nach Gerechtigkeit - gar Vergeltung od. Rache.


Ich denke, es ist teilweise möglich, auch nach Jahren so etwas wie Gerechtigkeit anzustreben und zu bekommen.
Das kann über unser Denken und über die Art und Weise, wie wir mit den Personen kommunizieren
geschehen.
Wie man mit Rachegefühlen umgehen kann, denke ich ist nicht einfach zu diskutieren.
Vergeltung zu üben wird meiner Meinung nach kaum helfen.

Zitat von Jedi:
Ich habe für mich feststellen können, dass es mit am Schwersten ist, seine erlernten u. geglaubten
Glaubenssätze davon loszulassen u. sich für die aktuelle Zeit, hier in der Gegenwart für sich passende
neue Glaubenssätze zu schaffen.


Nach meinen Erfahrungen ist es weniger schwer von seinen bisherigen Glaubenssätzen loszulassen.
Es geht dann leicht, wenn ich bereits zuerst neue passende Glaubenssätze für mich gefunden und
diese auch soweit überprüft habe, dass sie funktionieren.
Wenn ich alternative Denkweisen und Verhaltensweise kenne, ist es für mich leichter von
etwas loszulassen. Es gibt fast immer Alternativen, die mich auch zufriedenstellen können.

02.09.2021 07:53 • x 3 #45


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Ist es nicht die Regel, dass man mit den Personen die sich falsch verhalten haben, nichts klären kann?

Ich finde nicht Pilsum, dass es die Regel ist oder sein muss, denn ich konnte schon im laufe meines Lebens,
schon ein paarmale Dinge mit den Personen ansprechen, die sich Falsch verhalten hatten.
Manche sahen es ein u. konnten sich ehrlich Entschuldigen, andere suchten danach, sich irgendwie da herauszuwinden
u. konnten nur Halbherzig ihr falsches Verhalten zugeben. War aber für mich dann auch Ok.
Meine Eltern waren völlig Resistent u. da gab es kein Millimeter an Bewegung, um auf mich zuzugehen.
Ich gebe zu, dass lange Zeit Vergeltung u. Rache in mir steckte, aber als ich um Gespräche bat, trat das eher in den Hintergrund.
Ich wollte einfach verstehen zu versuchen u. auch sie sollten einmal erfahren, was ihr Verhalten für Konsequenzen
für ein Kind hat.

02.09.2021 10:26 • x 1 #46


Jedi
Die Kunst eines erfüllten Lebens ist die Kunst des Lassens:

Zulassen - Weglassen - Loslassen !

02.09.2021 13:27 • x 4 #47


Jedi
Du stolperst nicht, weil ich hinter Dir gehe,- sagt die Vergangenheit: -
Du stolperst, weil Du so oft zu mir zurückblickst !

---------------------------------------------------------------------------------------------
Wir möchten oftmals unser Leben so nicht, wie es gerade ist. Wir wünschten uns, dass andere Menschen anders wären,
sind mit dem, wie sie sich Verhalten nicht einverstanden.
Wir lehnen ab, was wir spüren oder fühlen u. versuchen es zu Unterdrücken.
Emotionen wie Ärger, Angst, Wut , Enttäuschung, gar Frust wollen wir so nicht haben.
Doch gehören sie mit zu unserem Leben u. begleiten uns durch unser ganzen Leben.

Doch wenn wir oftmals ablehnen, was schon da ist, gehen wir in den Widerstand damit. Dies kostet viel an Energie
u- Kraft. Wir können, wenn wir Aufmerksam sind beobachten, was dieser Widerstand - dieser Kampf den wir führen,
der oft Aussichtslos ist, sondern die Emotionen nur noch verstärken, mit uns macht.
Wenn wir aber erkennen können, alles fließt (Panta rhei) u. wir den Mut haben, mit dem Strom mitzufließen,
anstatt dagegen anzuschwimmen, wird unser Leben leichter.
Wer im Urlaub am Meer schon einmal gegen die Wellen versucht an anzuschwimmen, konnte sicher feststellen,
das es leichter war, mit den Wellen zuschwimmen.

Wenn wir den Widerstand - den Kampf dagegen aufgeben, was ist u. was war, so geschieht Loslassen,
auch von unseren Vergangenheitserfahrungen.
Denn es ist blöd u. macht keinen Sinn, wenn wir ein Glas Wein verschüttet haben, uns noch zu sagen, wie blöd
u. tollpatschig wir doch sind, denn ist war schon passiert.
Auch macht es wenig Sinn, sich selbst davon Überzeugen zu wollen, dass diese Gefühle u. Emotionen nicht dasein sollten,
denn oft sind sie schon da.

Mehr damit zu leben, was ist - den inneren Widerstand aufgeben, lässt uns mit dem Strom des Lebens mitfließen.
So kann manches an Bedeutung verlieren u. können so es auch loslassen, indem wir auch der Vergangenheit
weniger Aufmerksamkeit schenken.

Stellen wir uns einmal vor, wir könnten das was ist, willkommen heißen ?
Wir würden versuchen, es nicht zu beurteilen, zu bewerten u. würden auch erstmal keine Lösung suchen,
was geschieht mit uns ?
Ist eine schöne Übung, es einmal auszuprobieren u. seine ganz eigenen Erfahrungen zu machen,
was geschieht auf der körperlichen u. psychischen Ebene ?

So macher glaubt festhalten zu müssen, auch was ihm/ ihr nicht mehr gut tut u. fragt sich,
woran kann ich mich dann noch festhalten, wenn ich losgelassen habe ?
Ein Spruch besagt, Wer loslässt, hat beide Hände frei u. das wäre die Chance aus meiner Sicht,
etwas Neues zu ergreifen u. würde die Frage unnötig werden lassen, woran wir uns festhalten, wenn wir losgelassen haben.

Jedi

08.09.2021 13:44 • x 3 #48


Jedi
Was hat Nein sagen mit Loslassen zu tun ?

Wie oft habe ich oder schon viele andere Menschen Ja gesagt, obwohl man es gar nicht wollte ?
Da wo die innere Stimme schon gleich ein Nein signalisiert hat.
So kann ein ehrliches Nein zu jemand anderen, ein ehrliches Ja zu uns selbst sein.

Warum sagen wir oft Ja, wenn wir doch ein Nein spüren ?
Villt. versprechen wir uns, oftmals unbewusst, irgendeinen Vorteil davon ?
Gedanken dazu könntern sein - dann sehen mich andere in einem positven Licht oder wir denken,
dann brauch ich keine Schuldgefühle gegenüber dem Anderen zu haben.
Es geht auch darum, gemocht zu werden u. möchte dem anderen damit zeigen, dass ich ein toller hilfsbereiter
u. freundlicher Mensch bin.
Wir scheuen einen möglichen Konflikt !
Doch kann auch ein Gedanke auftauchen, dann ist mir der andere auch etwas schuldig.

Eine gute Übung ist es, wenn wir einmal bewusst wahrnehmen bei einem anderen Menschen, wenn sie/ er Nein sagen !
Das kann darin wahrgenommen werden, wenn wir eine Bitte ausprechen u. der andere dann mit Nein antwortet oder
wir bekommen es bei anderen mit, wo auch eine Bitte oder Wunsch, geäußert wurde u. darauf mit Nein geantwortet wird.
Die Reaktionen einmal zu beobachten, hilft einem dabei, sich selbst besser zu reflektieren, wie das eigene Verhalten ist,
um sich dies bewusst zu machen u. evtl. mit einem eigenen Nein, damit besser umgehen zu können.

Der Vorteil eines ehrlichen Nein liegt darin, wir brauchen nicht herumeiern u. uns irgendwie versuchen da herauszuwinden.
Wir brauchen nicht nach Ausreden zu suchen u. auch nicht irgendwelche Hirnakrobatig vollziehen,
für irgendwelche Formulierungen, die wir dann erfinden.
Wenn das Nein, in Zusammenhang mit einer Lüge kommt, kann dies Stress u. Angst machen,
dass es irgendwie dann doch rauskommen könnte.
Was aber ein ehrliches Nein bewirkt, es fühlt sich für uns stimmig an u. brauchen so auch kein schlechtes Gewissen
uns zu machen !

Eine gute Übung ist auch sich einmal zu erinnern, wo wir Ja gesagt haben u. uns dann darüber geärgert haben.
Was hatten wir da für Befürchtungen ?
Was für Gefühle u. Emotionen konnten wir bei uns spüren ?
Wovor hatten wir Angst ?
Wie war es für Dich ?

Wenn es sich dabei um einen guten Freund oder Freundin gehandelt hat, könnte man einmal Nachfragen,
wie sie darüber gedacht hätten, hätten wir Nein gesagt.
Oftmals fallen die Antworten für uns ganz überraschend aus u. unsere Ängste, Befürchtungen u. Gedanken,
wären so gar nicht bestätigt worden.

So hat das Loslassen etwas mit unserern Ängsten u. Befürchtungen vor unserem Nein u. deren möglichen Konsequenzen zu tun.
Sicher braucht es etwas Übung u. Mut, für ein ehrliches Nein !
- doch so bleiben wir uns selbst gegenüber auch ehrlicher !

LG Jedi

09.09.2021 14:12 • x 2 #49


Jedi
Loslassen u. unsere Glaubenssätze !

Wie häufug glauben wir etwas Ungünstiges u. Liebloses über uns.
Was haben andere schon über uns gesagt - geurteilt u. wir haben es geglaubt.
Was haben wir von unseren Eltern, unserem Umfeld, dem Lehrer, Erzieher u. Berufsausbilder gehört,
welche Urteile haben diese Personen über uns gefällt u. wir haben sie so unreflektiert übernommen.
Dies hat zu manch Verurteilung geführt, zbspl. - dass wir uns zu dick - zu dünn - uns für dumm u. faul halten -
zu schwach u. unbedeutend - zu egoistisch, gar langweilig - nicht genug.

Nur weil wir sie einst so übernommen u. geglaubt haben, müssen sie nicht wahr sein !

Nur trauen wir uns oft nicht, so zu denken u. unsere alten Glaubenssätze auf ihren Warheitsgehalt mal zu prüfen.
Diese unsere Konditionierungen sitzen tief in uns u. lassen oft keinen anderen Schluss zu, so dass sie doch wohl
stimmen müssten.
Wir vergessen oftmals dabei, dass wir nun Erwachsenen sind u. diese Glaubenssätze nun so gar nicht mehr,
zu uns u. unserem jetzigen Leben passen. Das wir nun in der Lage sind, alte Glaubenssätze über Bord zu werfen u.
Neue, die jetzt zu uns u. unserem jetzigen Leben passend sind zu entwickeln.

Eine Chance unsere alten Glaubenssätze loszulassen wäre, wenn wir sie identifizieren - diese dann einmal aufschreiben
u. jeden einzelnen Überprüfen, ob dieser heute noch für uns stimmt.
Wenn wir es dann schaffen, uns Vorurteilsfrei einmal wahrzunehmen, dann damit uns Auseinanderzusetzen,
werden wir feststellen, dass vieles von dem, was wir immer noch geglaubt haben über uns, dass es nicht mehr stimmt.
Ein Beispiel wäre der Glaubenssatz - ich bin zu dick .
Würde es gar stimmen, dass wir wirklich zu dick wären, können wir heute mit dieser Tatsachen einen anderen Umgang finden
u. dieses Urteil, dass wir schon von früher her kennen, was uns auch verletzt, gar gekränkt hat, diese Verletztheit u. Kränkung aufzulösen u.von den Menschen u. deren Stimmen, die wir heute noch oft im Kopf hören davon loszulassen.
Wir selbst können auf unser Gewicht realistischer eingehen u. können Maßnahmen ergreifen, um dann abzunehmen.

Aber es sind nicht mehr diese Stimmen, die uns häufig noch so sehr präsent sind u. die wenig empathisch uns
verletzt, gar. gekränkt hatten.
Das wir noch nicht losgelassen haben, können wir dadurch bemerken, wenn eine andere Person
bei uns diesen wunden Knopf bei uns drückt, dass sich rasch so die alten Gefühle, die wir damals so spüren konnten,
sofort aktiviert werden.

Schauen wir doch heute realistischer auf uns - versuchen einen anderen Umgang mit uns u. auch unserer Unvollkommenheit
damit umzugehen, dann braucht es diese Selbstverurteilenden Gedanken nicht mehr.
Denn wenn uns schon früh auch andere be- oder verurteilt - uns verletzt haben, dann brauchen wir es dann
auch nicht noch ein weiteres mal uns selbst anzutun !

10.09.2021 17:11 • x 1 #50


Jedi
Loslassen u. Selbstliebe !

Sich selbst zu lieben ist der Beginn
einer lebenslangen Romanze

(Oscar Wilde)

Wer sich unabhängig gemacht hat, ob andere uns verstehen, uns zuhören, uns wahrnehmen,
uns mögen oder gar loben, hat damit schon losgelassen, sich von Bedingungen die von Außen kommen
davon zu befreien.
Dieser Mensch hat sich damit Unabhängig gemacht, dass andere ihm/ ihr etwas Gutes tun müssten.
So kann er/ sie sich jederzeit selbst so zuwenden, dass sich die Seele wohlfühlt u. man sich in seinem Körper
zu Hause fühlt.
Wir können unserem Körper u. unserer Seele(Psyche), die Aufmerksamkeit schenken, die es für eine gute Bindung benötigt.
Wenn wir uns diese Liebe zu uns selbst schenken, kann uns, was ein anderer sagt oder denkt - erwartet oder tut,
nicht so leicht Verunsichern - aus die Balance bringen.
So sind wir auch eher in der Lage, dass auch wahrzunehmen, was schon Liebevolles u. Erfreuliches uns schon umgibt.
Sich selbst gegenüber freundlich zu sein u. zwar ohne Bedigungen, hilft uns sehr dabei, von Erwartungen anderer
an uns, diese bei dem anderen zu lassen - auch Gedanken loszulassen, die uns beschäftigen, wenn wir neg. Beurteilt
wurden - wenn wir enttäuscht wurden - wenn uns etwas nicht Gelungen ist oder wir nicht erreichen konnten,
dann ist Selbstliebe u. Selbstmitgefühl am Wichtigsten.

Loslassen bedeutet dann für uns, die Selbstzweifel u. Selbstverurteilungen sein zu lassen u. sich mit einer realen Analyse
dessen auseinanderzusetzen u. nach Lösungen - möglichen Veränderungen u. neuen Perspektiven zu suchen.
So können wir auch unsere Grübelgedanken überwinden, wenn wir von den zahlreichen unwahren Geschichten
in unserem Kopf, davon loslassen u. erkennen, dass es nur Gedanken sind, die wir doch schon gar mehrmals,
immer u. immer wieder durchgedacht haben.

Loslassen hilft uns dabei, mehr gute Gefühle spüren zu können u. weniger die schlechten Gefühle, die wir oftmals
aktivieren, wenn wir sie denn nähren !

Dazu die Geschichte vonm schwarzen u. weißen Wolf.
In jedem uns uns kämpfen zwei Wölfe, erklärt der alte weise Mann seinem Enkel.
Der eine Wolf ist böse u. kämpft mit Neid, Angst, Ärger, gier, Lügen, Eifersucht, Sorgen u. Überheblichkeit.
Der andere Wolf ist gut u. kämpft mit Liebe, Dankbarkeit, Freude, Frieden, Hoffnung, Zuversicht, Vertrauen,
Mitgefühl, Wahrheit, Gelassenheit, Güte u. Großzügigkeit.

Der Enkel fragt; und wer der beiden Wölfe gewinnt den Kampf ?
Darauf der alte weise Mann; der den Du fütterst !

12.09.2021 16:58 • x 2 #51


Pilsum
Zitat von Jedi:
Das wir noch nicht losgelassen haben, können wir dadurch bemerken, wenn eine andere Person
bei uns diesen wunden Knopf bei uns drückt, dass sich rasch so die alten Gefühle, die wir damals so spüren konnten,
sofort aktiviert werden.


Das bedeutet doch vermutlich. Wir sehen es dann hauptsächlich gefühlsbetont.

Zitat von Jedi:
Schauen wir doch heute realistischer auf uns - versuchen einen anderen Umgang mit uns u. auch unserer Unvollkommenheit
damit umzugehen, dann braucht es diese Selbstverurteilenden Gedanken nicht mehr.


Bedeutet das, auf uns realistisch zu schauen nicht folgendes.
Wir sollten bei der Beurteilung von uns selbst, mehr sachlich draufschauen.
Wer sich selbst verurteilt, der wird sich selbst bestimmt viel zu gefühlsbetont beurteilen.

13.09.2021 12:32 • x 1 #52


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Das bedeutet doch vermutlich. Wir sehen es dann hauptsächlich gefühlsbetont.

Stelle Dir einmal vor, eine andere Person hat Dir etwas gesagt, was Dich verletzt oder gar sehr gekränkt hat.
Dabei ist ein Gefühl entstanden - ein Schmerz für Dich spürbar geworden.
Selbst wenn Du mit dieser Person keinen Kontakt mehr hast. bleibt oft diese Kränkung dieser Schmerz
in unserem Unterbewusstsein verborgen.
Irgendwann sagt Dir ein völlig anderer Mensch etwas über Dein Verhalten, was er nicht gut findet u. in Sekunden
spürst Du den Schmerz - diese alte Kränkung von damals, wo Dir genau oder gar ähnliches über Dein Verhalten gesagt wurde.
Darauf reagieren Deine Gefühle u. Emotionen.

Wenn wir von der ersten Kritik hätten losgelassen, Du/ Wir hätten damit einen Umgang finden können,
es uns nicht so tief verletzt oder gar gekränkt, hätten wir diesen Schmerzknopf nicht u. eine weitere Kritik
könnte diesen Knopf nicht bei uns aktivieren.
--------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Bedeutet das, auf uns realistisch zu schauen nicht folgendes.
Wir sollten bei der Beurteilung von uns selbst, mehr sachlich draufschauen.

Ich würde das Wort, sachlich gegen real tauschen.
Ja, ich finde, wir sollten realitischer auf uns schauen u. so damit vermeiden, dass unsere Vorstellung von uns,
mit der Realität übereinstimmt.
Es kann einen Menschen in eine schwere Krise stürzen, wenn er feststellt, dass die Realität mit seiner Vorstellung
die er von sich selbst gemacht hat, nicht übereinstimmt.
----
Zitat von Pilsum:
Wer sich selbst verurteilt, der wird sich selbst bestimmt viel zu gefühlsbetont beurteilen.

Ja, so denke ich auch, dass ein Mensch, der sich selbst verurteilt, dass sich die passenden negativen Gefühle
dazu entwickelt. Wer über sich neg. denkt u. fühlt, so wird auch sein Selbstbild sein.

13.09.2021 13:46 • x 1 #53


Jedi
Loslassen bedeutet sein Leben neu zu sortieren, ohne eine Zukunft zu planen u. sich an die Vergangenheit
zu klammern. Sich um die Zeit, Jetzt zu kümmern u. diese Zeit zu genießen, denn jeder jetzige Moment,
kommt nicht wieder.
Loslassen heißt auch, unsere Gefühle anzunehmen, denn Gefühle kommen u. gehen - Panta rhei, alles ist immer
im Fluss - so auch unsere Gefühle. Gefühle zulassen - annehmen u. akzeptieren, dies eröffnet uns die Möglichkeit,
etwas zutun - Kontrolle über unsere Entscheidungen zu erhalten !
Loslassen von, was uns ärgert - was uns verletzt od. gekränkt hat - wo wir enttäuscht wurden,
damit es uns innerlich nicht zerfrisst.
Auch unsere Angst ist ein Hinweis, einmal hinzuschauen, was wir festhalten, woran wir festhalten - was immer noch
in uns aktiv ist u. auf negative Weise unser Leben stört.
Ein Afrikanisches Sprichwort besagt, Angst essen Seele auf u. so sollte unser Verstand das Loslassen lernen,
damit unsere Seele wieder atmen kann.

13.09.2021 14:18 • x 1 #54


Jedi
Ein lesenswertes Buch von Ajahn Brahm, trägt den Titel, den ich persönlich sehr schön finde,
Nur wer loslässt, kann auch fliegen.

13.09.2021 14:30 • x 1 #55


Pilsum
Zitat von Jedi:
Loslassen bedeutet sein Leben neu zu sortieren, ohne eine Zukunft zu planen u. sich an die Vergangenheit
zu klammern.

Loslassen kann vielleicht bedeuten, dass man sein Leben neu sortiert.
Ich finde jedoch, loslassen bedeutet viel häufiger, dass ich mich von meinen eigenen, starren
Sichtweisen überhaut erst einmal befreien und lösen kann.
Nicht immer braucht etwas so zu laufen, wie ich es will und wie es nur allein meinen eigenen
Vorstellungen entspricht.
Loslassen bedeutet für mich deshalb vor allem auch.
Überhaupt erst einmal offen werden. Offen werden für viele Gefühle und für viele Gedanken, die ich bisher
nicht oder nur wenig zulassen wollte. Weil ich Angst davor hatte sie zuzulassen.
Das öffnet mir neue Erlebniswelten.

Zitat von Jedi:
Auch unsere Angst ist ein Hinweis, einmal hinzuschauen, was wir festhalten, woran wir festhalten


Das sehe ich auch so. Und dennoch finde ich es gut, dass uns unsere Ängste zeigen, was uns
bisher die Sicherheit im Leben gibt, die wir scheinbar benötigen.

Denn:
Wenn ich etwas loslasse und an einer Stelle meine Sicherheit aufgebe, sollte ich schon vor dem
Loslassen wissen, was mir genauso viel oder mehr Sicherheit geben wird, wie wie das,
was ich loslassen will.

14.09.2021 10:20 • x 2 #56


Pilsum
Zitat von Jedi:
Gefühle zulassen - annehmen u. akzeptieren, dies eröffnet uns die Möglichkeit,
etwas zutun - Kontrolle über unsere Entscheidungen zu erhalten !


Das halte ich für besonders wichtig.

Erst wenn ich beginne, meine Gefühle zuzulassen, sie damit anzunehmen und zu akzeptieren,
erst dann bekomme ich die Kontrolle über meine Entscheidungen.
Gefühle zulassen geht offensichtlicht doch nur über eine bewusste Entscheidung von mir und in mir.

14.09.2021 10:31 • x 2 #57


Pilsum
Zitat von Jedi:
Stelle Dir einmal vor, eine andere Person hat Dir etwas gesagt, was Dich verletzt oder gar sehr gekränkt hat.
Dabei ist ein Gefühl entstanden - ein Schmerz für Dich spürbar geworden.
Selbst wenn Du mit dieser Person keinen Kontakt mehr hast. bleibt oft diese Kränkung dieser Schmerz
in unserem Unterbewusstsein verborgen.
Irgendwann sagt Dir ein völlig anderer Mensch etwas über Dein Verhalten, was er nicht gut findet u. in Sekunden
spürst Du den Schmerz - diese alte Kränkung von damals, wo Dir genau oder gar ähnliches über Dein Verhalten gesagt wurde.
Darauf reagieren Deine Gefühle u. Emotionen.


So läuft das ganz oft in uns Menschen ab.

Zitat von Jedi:
Wenn wir von der ersten Kritik hätten losgelassen, Du/ Wir hätten damit einen Umgang finden können,
es uns nicht so tief verletzt oder gar gekränkt, hätten wir diesen Schmerzknopf nicht u. eine weitere Kritik
könnte diesen Knopf nicht bei uns aktivieren.


Schon oft habe ich gesagt. Ich finde, hier braucht man nicht loszulassen. Meiner Ansicht nach, geht es um
etwas völlig anderes.

Die gefühlsmäßige Verletzung besteht meiner Ansicht nach aus einem gedanklichen Missverständnis.
Ein erwachsener Mensch ist in der Lage etwas zu erkennen, was ein junger Mensch oder ein Kind
noch nicht erkennen kann.

Bei den Verletzungen, die uns gefühlsmäßig früher Schaden zugefügt haben, handelt es sich um
Worte und Taten, die in den Sichtweisen der Eltern und anderer Menschen begründet waren.
Es waren persönliche, meist mit großen Fehlern behaftete Verhaltensweisen der Erzieher.
Sie sagten nur teilweise etwas darüber aus, wie das Kind wirklich war.
Sobald sich ein Mensch darüber klar wird, das er gar nicht genau so war, wie andere es gesagt hatten,
befreit er sich von den Sichtweisen seiner Erzieher.
Wenn ich mich von etwas befreie, ist es dann überhaupt noch loslassen?

Zitat von Jedi:
Ja, ich finde, wir sollten realitischer auf uns schauen u. so damit vermeiden, dass unsere Vorstellung von uns,
mit der Realität übereinstimmt.

Wieder sind wir an einem zentralen Punkt. Wie, auf welche Weise bekommen wir einen
realistischen Blick auf und selbst?

Doch nur durch möglichst viele unterschiedliche Menschen, denen wir die Gelegenheit geben,
unsere Denkweisen und unsere Verhaltensweisen versuchen, möglichst fair zu spiegeln.

So etwas machen Familienmitglieder, Bekannte, Freunde, Lebenspartner, Arbeitskollegen, Ärzte,
Berater, Psychologen, Therapeuten und viele andere.
Je mehr Meinungen man bekommt, umso realistischer wird das Meinungsbild der anderen
über meine Ansichten und mein soziales Verhalten werden.

Wer sich überwiegend zurückzieht und nur alleine bleibt, der beraubt sich auch der Möglichkeit,
sich selbst besser kennen zu lernen.

Zitat von Jedi:
Es kann einen Menschen in eine schwere Krise stürzen, wenn er feststellt, dass die Realität mit seiner Vorstellung
die er von sich selbst gemacht hat, nicht übereinstimmt.


Kann vielleicht passieren.
Ich sehe das jedoch anders.
Wenn ich erkenne dass die Realität nicht meiner bisherigen Vorstellung entspricht, empfinde ich
so etwas als Befreiung.
Nichts empfinde ich angenehmer, als die Realität. In der Realität fühle ich mich sicher - Ängste
verlieren eine großen Teil ihrer Macht.

14.09.2021 11:04 • x 1 #58


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Ich finde jedoch, loslassen bedeutet viel häufiger, dass ich mich von meinen eigenen, starren
Sichtweisen überhaut erst einmal befreien und lösen kann.

Ja, da kann ich Dir zustimmen !
Und ich weiß aus eigener Erfahrung heraus, wie schwierig es sein kann, sich von seinen starren Sichtweisen u.
Glaubenssätze befreien u. lösen zu können.
-----------
Zitat von Pilsum:
Loslassen bedeutet für mich deshalb vor allem auch.
Überhaupt erst einmal offen werden. Offen werden für viele Gefühle und für viele Gedanken, die ich bisher
nicht oder nur wenig zulassen wollte.

Dies sich öffnen zu können, für die vielen Gefühle u. Gedanken, dass allein gehört schon für mich
zur Königsdisziplin. Aber ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt.
---------
Zitat von Pilsum:
Denn:
Wenn ich etwas loslasse und an einer Stelle meine Sicherheit aufgebe, sollte ich schon vor dem
Loslassen wissen, was mir genauso viel oder mehr Sicherheit geben wird, wie wie das,
was ich loslassen will.

Dazu fällt mir eine Geschichte ein. Ich bin ein Zirkusliebhaber u. besonders mag ich die Trapetzkünstler.
So betrachte ich den Trapetzkünstler der noch auf dem Brett feste steht u. schon ein Seil in Händen hält.

Auf der anderen Seite schwingt das andere Seil, was er zu ergreifen versucht u. auch schaffen sollte.
Er muss die Entscheidung treffen, wann er das feste Brett unter seinen Füßen verlässt, um schwingend,
das andere Seil ergreifen zu können.
Da kommt das Loslassen ins Spiel - dass eine Seil (Altes) loszulassen, um das andere Seil (Neues) zu ergreifen,
um zu dem anderen Brett zugelangen.
Würde er das erste Seil nicht loslassen wollen u. hätte das andere auch schon ergriffen, würde er starr in der Luft hängen.

So versuche ich einen Vergleich anzustellen, wir müssen Altes erst annehmen, um es dann loslassen zu können,
dann gibt es einen Moment des Blindflugs, der unsere Zuversicht u. Vertrauen braucht.

Wenn wir das Neue ergriffen haben, eröffnet sich oft dadurch für uns eine neue Perspektive.
Das Alte festhalten u. zugleich das Neue schon gewagt zu haben, funktioniert so nicht u. wäre, wie am Trapetz,
es kommt zur starre - es geht nicht mehr vor und zurück .
Dies ist eine sehr schwierige Situation, in die man sich dann gebracht hat - so finde ich persönlich !

14.09.2021 11:27 • x 2 #59


A


Hallo Jedi,

x 4#30


Pilsum
Zitat von Jedi:
Wenn wir das Neue ergriffen haben, eröffnet sich oft dadurch für uns eine neue Perspektive.
Das Alte festhalten u. zugleich das Neue schon gewagt zu haben, funktioniert so nicht u. wäre, wie am Trapetz,
es kommt zur starre - es geht nicht mehr vor und zurück .


Ein schöner Vergleich finde ich. Wir müssen immer etwas entscheiden. Entweder wir ergreifen das Neue
oder wir halten am Alten fest.
Und wir haben kaum ein Risiko. Wie am Trapez können wir das Neue wieder loslassen und zum Alten
wieder zurückschwingen, beliebig oft.

14.09.2021 11:39 • x 1 #60

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