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Loslassen - aber wie ?

Jedi
Möchte hier einmal meine Gedanken zu einem Thema, dass mir auf meinem Heilungsweg sehr oft
begegnet ist u. nicht nur hier im Forum, auch Anderswo immer wieder begegnet u.
dass ist dasThema vom Loslassen !

Alles was wir nicht loslassen wollen u. können, bindet sich an uns dauerhaft u. hält sich an uns fest !

Halten wir an Etwas fest, nehmen wir dem Leben die Lebendigkeit u.
nehmen uns dabei oft selbst aus dem Fluss des Leben.

Nicht loslassen können oder wollen, hat schon sehr viel menschliches Leid verursacht.
Wir können oft nicht loslassen von unseren Kindheitserfahrungen
- unseren Glaubenssätzen denen wir, als eine unserer Wahrheiten geglaubt haben
- von unseren Ängsten, den Ohnmachtsgefühlen,
- unserer Wut u. Schuldgefühlen,
- so auch von Partnern/Partnerinnen, die uns schon lange nicht mehr gut tun,
- gar auch von Jobs, in denen wir uns überfordert fühlen, wo wir keine Wertschätzung erfahren, wo es an Anerkennung u.
auch Lob fehlt. - uvm. !

Dabei behindert uns der Gedanke, eine falsche Entscheidung zu treffen u. scheuen uns,
altes, vertrautes u. bekanntes, aber oft auch, was für uns schon lange gar nicht mehr gut ist-war davon loszulassen.
Ent - Scheidung bedeutet immer, das es zu einem scheiden kommt, besonders von bestimmten Gewohnheiten,
die uns für lange Zeit als Sicher galten.

Ur-Vertrauen ist eine Basis, den eigenen Entscheidungen zu vertrauen u. loslassen zu können, um wieder frei zu sein,
für Neues -neuen Job, neuen Partner/in, uvm. !
Die Menschen, denen ein Ur-Vertrauen nicht mit ins Leben mitgeben wurde, werden eher immer Misstrauisch sich
verhalten, - immer versuchen sich selber zu schützen - werden versuchen alles zu kontrollieren u. abzusichern.
Sie betrachten das Leben als einen Kampf u. empfinden sich am falschen Platz in diesem Leben.
Ein solches Denken, blockiert uns, sich auf etwas Neues einzulassen, darauf zu vertrauen, etwas besseres zu finden
u. damit aufzuhören, Energie zu verpulvern, ständig im Kampfmodus zu sein.

Aus der Hirnforschung wissen wir, dass unser Hirn ein Energiesparprogramm ist u. dazu neigt, alles zu routinieren !

Warum ist Loslassen so schwer ?
- da sind unsere Gewohnheiten u. nur wenn wir bereit sind, den Kontext zu verändern, können wir auch von
bestimmten Gewohnheiten loslassen. - uns trauen, etwas mal anders zu machen !
- dann ist da ein Gedanke, ich habe nun schon so viel Investiert - in die Partnerschaft/ Beziehung - in den Job,
in die Familie, und und und, nun soll ich das alles verlieren (loslassen).
- oder wir haben uns mit einigen Dingen Identifiziert: Ich bin die Frau/ der Mann von . . ; Ich bin der Chef/ Vorgesetzte von. ;
Ich bin der Besitzer von. . , uvm. !
Eine solche Identifikation, blockiert auch ein loslassen u. so verharren nicht wenige Menschen in einer eher toxischen lieblos gewordenen Beziehung/ Ehe oder in einem Job - in einer Position, die einem nur noch nervt, - an ,
voller Stress, Überforderung u. Gemeinheit, gar Missgunst steckt.

Loslassen bedeutet nicht etwas Los werden, sondern beginnt mit dem bewussten Annehmen was ist.
Ein Nein zudem was schon ist - was da war, führt dazu, dass es bei uns bleibt u. für Neues kein Platz ist.
Erst wenn wir bereit sind anzunehmen, nicht weiter zu ignorieren, was schon da ist - da war, können wir auch davon
loslassen u. so wird Platz für Neues - für einen neuen Job - gar für einen neuen Menschen an unserer Seite.

In der Beziehung wird ein neuer Partner so lange seinen Platz bei uns nicht einnehmen können,
solange wir noch nicht von der alten Beziehung/ Partner/ in losgelassen haben.
Ist nicht selten, dass darum eine neue Beziehung schnell ein Ende wieder findet.
So auch nicht selten in dem neuen Job !
Halte ich noch am alten Job fest, wird es schwieriger sein, überhaupt sich einen neuen Job zu suchen u.
abzuwägen, was verliere ich eventuell - aber was gewinne ich auch.

Dazu noch eine kleine Geschchte:
Ich liebe den Zirkus u. vorallen taten es mir immer die Trapezkünstler an.
Dies ist auch ein schönes Bild, denn zuerst steht der Trapezkünstler fest auf einen Vorsprung u. hält
die Trapetzstange fest in seinen Händen. - dies steht für festen Boden unter den Füßen, Sicherheit u.
Kontrolle (über die Trapezstange).
Auf der anderen Seite schwingt die andere Trapezstange hin u. her u. seht für das Neue - noch Unbekannte.

Nun löst sich der Trapezkünstler von dem festen Vorsprung (Entscheidung) u. schwingt zu der anderen Trapezstange herüber.
Wird er die alte Trapezstange nicht loslassen u. greift er aber auch nach der anderen Trapezstange,
wird er starr zwischen ihnen in der Luft hängen.
Lässt er aber die alte Trapezstange los - ergreift die andere Trapezstange, wird er für wenige Sekunden völlig frei in der Luft sein.

Dies ist oftmals auch bei uns Menschen genau die Situation, die erstmal Angst u. Unsicher macht,
wo der innere Vermeider das Wort in unserem Denken ergreift u. uns blockieren will.
Erst wenn wir den inneren Vermeider in uns erkennen u. seinem Geplapper keine Aufmerksamkeit schenken,
uns nicht einschüchten lassen, können wir vom Alten loslassen, uns auf das Neue konzentrieren u.
Erfahrung sammeln, umso dem Neuen unser vertrauen zu schenken.
So sollten wir im Neuen auch von alten Routinen loslassen, die oftmals schon lange nicht mehr nützlich waren,
aber auch durchaus neue Routinen erschaffen, die Nützlich sind !

Mut Loszulassen bedeutet auch, dass wir feststellen werden, was uns festgehalten hat !

LG Jedi

30.08.2020 17:30 • x 13 #1


A
Ich hoffe, auch vom Loslassen berichten zu können. Bin ja doch die Festhalterin.
Gespannt auf die Entwicklung dieses Threads bin ich sehr.
Mayke

30.08.2020 17:49 • x 2 #2


A


Hallo Jedi,

Loslassen - aber wie ?

x 3#3


Kate
Hallo Jedi,
eine Entscheidung heißt im Grunde immer, zu was irgendwas definitiv NEIN zu sagen.
Selten sagen wir zu was JA. Mein Gefühl ist immer, ich entscheide mich bewusst gegen was, anstatt mich FÜR was zu entscheiden.
Ich glaube, dass ist ein Lernprozess in dem ich gerade erfolgreich mitten drin stecke.

Ein Beispiel: ich sage Nein zu Männern die mir schaden wollen (mittlerweile auch ganz klar) sage aber nicht Ja zu dem Mann, der mir Gutes tut (also sage ich im Grunde auch zu ihm nein) Solange man nicht JA zu was sagt, ist es immer ein NEIN. Verstehst Du mich?

Das nächste ist, man wählt sprichwörtlich das Übel was man kennt. Alles andere macht nämlich noch mehr Angst, und die gilt es zu vermeiden. Nicht gesund aber doch nachvollziehbar.
Ich denke, man benötigt erstmal so viel psychische Stabilität um sich dieser Angst des Ungewissen, des Neuem zu stellen, und die haben viele, mich eingeschlossen, schlichtweg (noch) nicht.
Auch nachvollziehbar.
Und dann gibt es so unzählige viele menschliche Prägungen, das man sowas wie (wähl einen neuen Job) nicht pauschalisieren kann. Zumal meist gar nicht der Job das Problem ist, sondern der Umgang des Menschen mit ihm. Und der ändert sich im neuen Job ja nicht automatisch mit.
So auch in Beziehungen. Mit ner neuen Frau wirds selten leichter, wenn man selbst zum großen Teil das Problem in der Beziehung ist.

Zu allererst gilt immer: komm mit Dir ins Reine und gut klar, dann kann man fast alles schaffen. Aber wer ist das schon.
LG Kate

30.08.2020 17:57 • x 6 #3


A
Liebe kate Lieber yedi,

Ich habe eure Blogs gelesen und und kann euch beiden sagen das es genauso ist wie es jeder von euch in seinem Kontext ge-und beschrieben hat.
Es ist wahnsinnig wichtig sich in
die eigenen Gedanken zu finden um dann nach den für jeden einzelnen nach Wegen suchen zu können..

Kate hat es gesagt erstmal mit sich ins reine kommen und Jedi nochmal alles was du geschrieben hast sehe ich auch so aber erst nach dem ich mich in diverses eingelesen habe.

Ich stehe an einem Punkt mich nicht mehr selbst Verleumden zu wollen und ich denke das wurde mir durch den letzten Beziehungsbruch deutlich und ich will nicht mehr als jeder von uns verstehen was wie warum und deswegen geb ich nicht auf und wenn ich das so schreibe ist mir der weg noch nicht ganz klar aber es führen viele Wege nach Rom und jeder Ansatz auch durch solche Beiträge ist mir sehr wichtig und sehr willkommen und wie immer wichtig und richtig... Ein herzliches Danke dafür an euch.

30.08.2020 18:21 • x 1 #4


Jedi
Hi @Kate !

Zitat von Kate:
eine Entscheidung heißt im Grunde immer, zu was irgendwas definitiv NEIN zu sagen.


Nun, ich weiß aus eigener Erfahrung, immer wenn ich vor einer Entscheidung stehe, wird mir bewusst,
ich entscheide mich immer für Etwas, aber auch gleichzeitig immer auch gegen Etwas !
Fängt schon am Morgen an, ich entscheide mich aufzustehen u. gleichzeitig gegen liegen bleiben.
Ich entscheide mich für mein Müsli mit Saft u. gleichzeitig auch gegen es mit Milch anzurühren.
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Zitat von Kate:
Ich glaube, dass ist ein Lernprozess in dem ich gerade erfolgreich mitten drin stecke.

War es für mich lange Zeit auch !
Aber es ist doch Super, dass Du es als ein Lernprozess begriffen hast u. deshalb Du auch erfolgreich darin
unterwegs bist.
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Zitat von Kate:
Ein Beispiel: ich sage Nein zu Männern die mir schaden wollen (mittlerweile auch ganz klar)
sage aber nicht Ja zu dem Mann, der mir Gutes tut (also sage ich im Grunde auch zu ihm nein)

Könnte man ein Dir möglich bekanntes Muster dahinter vermuten ?
Was fehlt Dir an einem Mann, der Dir gut tun würde ?
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Zitat von Kate:
Ich denke, man benötigt erstmal so viel psychische Stabilität um sich dieser Angst des Ungewissen, des Neuem zu stellen, und die haben viele, mich eingeschlossen, schlichtweg (noch) nicht.

Da gebe ich Dir absolut recht u. deshalb ist der Austausch in einem solchen Forum da, um Impulse zu erhalten,
von andere Erfahrungen u. Sichtweisen zu lesen.

Nie gibt es für mich hier ein Richtig oder Falsch, sondern nur andere Erfahrungen !

30.08.2020 18:48 • x 3 #5


Jedi
@Auswegfinden !

Zitat von Auswegfinden:
ich will nicht mehr als jeder von uns verstehen was wie warum


Ich habe aber auch aus meiner Therapieerfahrung mitgenommen, dass es auch Sinn machen kann,
vom was - wie u. vorallem vom warum loszulassen, um die Grübelgedanken nicht noch zu befeuern.
Denn auf der Suche nach dem, was - wie u. warum, gesellen sich gerne unsere so schädlichen Grübelgedanken dazu
u. sorgen nicht gerade für ein starkes Selbstbewusstsein.

30.08.2020 18:56 • x 1 #6


Kate
Zitat von Jedi:
Könnte man ein Dir möglich bekanntes Muster dahinter vermuten ?
Was fehlt Dir an einem Mann, der Dir gut tun würde ?

Ne eigentlich nicht.
Momentan habe ich gar nicht die Kraft dazu. Ich bin seltsam, geben wir es mal zu, und deshalb möchte ich erstmal nur mit mir klarkommen.
Es gibt da eigentlich eine ganze Menge an Argumenten, warum ich derzeit keine Beziehung möchte.

Zitat:
Fängt schon am Morgen an, ich entscheide mich aufzustehen u. gleichzeitig gegen liegen bleiben.

Naja, also diese Entscheidung trifft definitiv mein Arbeitgeber jeden Morgen für mich

Zitat:
ich entscheide mich immer für Etwas, aber auch gleichzeitig immer auch gegen Etwas !

Komisch, ich hatte da letztens erst darüber nachgedacht. Ich sage selten zu was ja. Aber nein klappt mittlerweile. Zumindest was meine Wünsche betrifft. Äußere menschliche Einflüsse mal davon ausgenommen.
Ich sage zum Beispiel nein zum Fernsehen...und dann gammle ich halt so rum, und dafür hatte ich mich aber nicht bewusst entschieden, ich wusste nur, ich wollte kein Fernsehen. Verstehst Du den Unterschied? Ich verwirre mich selbst gerade, ich bin zu ambivalent für eindeutige Festlegungen.
LG

30.08.2020 19:00 • x 2 #7


A
[quote][/quote]

Danke für den Hinweis das ist auch logisch was du geschrieben hast...
Und gerade davon möchte ich weg vom grübeln

30.08.2020 19:10 • x 1 #8


E
Es ist selten damit weiterzukommen, sich zu fragen warum man so oder so war.

Ein Weiterkommen bedingt, sich zu fragen, wer man wie sein will.

30.08.2020 19:15 • x 1 #9


Pilsum
Zitat von Kate:
Komisch, ich hatte da letztens erst darüber nachgedacht. Ich sage selten zu was ja. Aber nein klappt mittlerweile. Zumindest was meine Wünsche betrifft. Äußere menschliche Einflüsse mal davon ausgenommen.
Ich sage zum Beispiel nein zum Fernsehen...und dann gammle ich halt so rum, und dafür hatte ich mich aber nicht bewusst entschieden, ich wusste nur, ich wollte kein Fernsehen. Verstehst Du den Unterschied? Ich verwirre mich selbst gerade, ich bin zu ambivalent für eindeutige Festlegungen.
LG


Für mich scheint das völlig in Ordnung zu sein, wie Du es machst.

Der Weg zum eindeutig ja zu etwas zu sagen, ist am Anfang meistens schwierig. Deshalb denke ich,
Dein Weg wird so richtig sein.

30.08.2020 19:20 • x 5 #10


111Sternchen222
Herrlich dieser Thread. Ich als gernefesthalter übe mich täglich im Loslassen!

30.08.2020 19:32 • x 1 #11


Jedi
@ClaraFall !

Zitat von ClaraFall:
Ein Weiterkommen bedingt, sich zu fragen, wer man wie sein will.


Stimme Dir da absolut zu

In einem Achtsamkeits-Seminar sagte der Seminarleiter gleich am Anfang:
Frag nicht danach, Wer Du heute bist, sondern Wer Du sein willst ?

Und in einem Buch von Byron Katie las ich, Wer bist Du, ohne Dein Drama im Kopf ?
Diese Frage hat mich schon früher zum Thema , Loslassen - aber wie gebracht.

30.08.2020 19:51 • x 3 #12


Jedi
Hi @111Sternchen222 !

Zitat von 111Sternchen222:
Herrlich dieser Thread. Ich als gernefesthalter übe mich täglich im Loslassen!




Villt. verlierst Du ja durch das lesen hier im Thread die Lust, gerne weiter festzuhalten

Schau einmal, was Du hier für Dich so mitnehmen könntest ?

LG Jedi

30.08.2020 19:55 • x 3 #13


111Sternchen222
@Jedi auch Knispel hab ich lange festgehalten.
Zitat von Jedi:
Wer bist Du, ohne Dein Drama im Kopf ?

.. und ich bin gespannt ob ich hier noch zum gerneloslasser werde.lg Sternchen

30.08.2020 20:00 • x 3 #14


A


Hallo Jedi,

x 4#15


Jedi
Hi @Mayke1 !

Zitat von Mayke1:
Gespannt auf die Entwicklung dieses Threads bin ich sehr.

Nun, dass liegt in unseren Händen, was wir daraus machen.
Kann interessant, gar infomativ oder ein spannender wohlwollender Austausch über ein Thema werden,
dass sicher viele von Uns hier im Forum, villt. gar schon länger beschäftigt.
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Zitat von Mayke1:
Bin ja doch die Festhalterin.

Nun Mayke, villt. bekommst Du hier ein Aha Erlebnis u. fängst Du möglicherweise an,
dass ein oder andere einmal davon loszulassen.

Würde dem Thread doch auch seinen Sinn verleihen !

LG Jedi

30.08.2020 20:07 • #15

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