Lücke im Lebenslauf wegen Depressionen richtig formulieren

L
Hallo!

Ich merke, wie ich mich allmählich aus meiner Krankheit rauskämpfe
und fange derzeit an, mein Leben neu zu organisieren.
Dazu gehört auch mein Wunschberuf.
Denn bisher bin ich in meinem Leben notgedrungen durch familiäre Missstände in eine Berufssackgasse abgebogen.
Da will ich endlich raus!

Derzeit bastel ich an meinen Bewerbungen.

Und dabei habe ich folgendes Problem:
Sommer 2006 habe ich eine Berufsfortbildung abgeschlossen für meine Berufssackgasse.
Das ist mein letzter Eintrag im Lebenslauf.
Danach wurde ich dann schwer krank.

Ich weiß nun überhaupt nicht, wie ich diese Lebenslauflücke von Sommer 2006 bis jetzt schließen soll.
Ich kann doch nicht 3,5 Jahre (psychische) Krankheit reinschreiben... das verschreckt doch jeden Arbeitgeber!

Hat hier vielleicht einer Formulierungsvorschläge?

01.02.2010 23:16 • #1


M
Hallo Luni,
Zitat:
familiären Gründen in eine Berufssackgasse abgebogen.

vielleicht schreibst du, dass du aus familiären Gründen nach der Ausbildung keiner
Tätigkeit nachgehen konntest.

Du mußt dir nur im klaren sein, dass man dich in einem Vorstellungsgespräch danach fragen
wird, welche Gründe das waren.

Schöne Grüße
mag

01.02.2010 23:41 • #2


A


Hallo Luni,

Lücke im Lebenslauf wegen Depressionen richtig formulieren

x 3#3


K
Du kannst auch Familienzeit reinschreiben. Hatte ich auch und ich habe keine Kinder. Bisher wurde ich danach auch nie gefragt was da in der Zeit war. Meine Sozialarbeiterin in der TK meinte, das könne man immer mal reinschreiben, es würde kaum ein AG danach fragen. Schließlich ist Familie ja auch nicht zwangsläufig Kinder. Du kannst dich ja auch in der Zeit um Angehörige oder sonstiges gekümmert haben. Die Krankheit würde ich nicht unbedingt erwähnen.
Was ist/war denn dein vorheriger Beruf und für was willst du dich nun bewerbemn???? Vielleicht fällt es dann leichter, was zu sagen.

02.02.2010 01:50 • #3


L
Hallo!

Lieben Dank erst mal für die Tipps und Gedanken!

Da du fragtest, hier (möglichst kurz) mein beruflicher Werdegang:

Hintergrundinfo ist, dass ich unter Alk. aufgewachsen bin.
Ein cholerischer gewalttätiger Tyran als Vater. Eine passive Alles-Erdulderin als Mutter.

Nach meinem Abi hatte ich aufgrund meiner Probleme nicht wirklich die innere Ruhe und Freiheit,
einen wirklichen Berufswunsch zu entwickeln. Ich fing einfach ein Ingenieursstudium an.
Doch das tägliche Pendeln Heimat- und Studienort, der wenige Schlaf und
das alles habe ich durch den häuslichen Terror nicht lange durchhalten können.
Ich brach das Studium ab.

Der Studienabbruch war für meinen Vater Anlass, mich konstant nur noch zu beschimpfen,
runter zu machen und als (Zitat) sozialen Absteiger zu verachten.
Drum brauchte ich schnell etwas neues zu tun, um endlich Ruhe vor meinem Vater zu kriegen.

Da ich im Studium CAD-Zeichnen hatte, konnte ich auf diesem Wege ziemlich schnell an eine Ausbildung zur Bauzeichnerin gelangen.
Während der Ausbildung starb meine Mutter und mein Vater schmiss mich zu Hause raus.

Nach der Ausbildung war ich arbeitslos, da Bauzeichner nicht wirklich gute Aussichten haben.
Um aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen,
machte ich eine zweijährige Fortbildung zum Bautechniker (ähnlich wie ein Meister im Handwerk).

Mein Vater bekam Lungenkrebs und starb. Sein Tod war dann auch mein Zusammenbruch und ich ging in Therapie,
um die chronische Traumatisierung irgendwie aufzuarbeiten. Das ging bis jetzt so.

Inzwischen weiß ich, dass ich so gerne was mit Tieren möchte. Darum möchte ich mich um eine Ausbildung als
tiermedizinische Fachangestellte und Tierpflegerin bewerben.

Ich weiß nicht, ob diese INfos noch mal neue Ideen gebracht haben?

02.02.2010 09:40 • #4


K
Hm klingt ja schon hart.
Also ich würd bei Familienzeit bleiben, ich glaub damit fährst du dann immer noch am besten.
Wünsch dir dafür viel kraft und erfolg

02.02.2010 11:33 • #5


L
Ja, Familienzeit ist da vielleicht echt ein gutes Wort.

Im Anschreiben kann ich das schon besser ausdrücken,
dass ich mich beruflich umorientieren möchte und engagiert und neu durchstarten will und so...
Aber für diese eine kleine Zeile im Lebenslauf fehlte mir halt ein Wort.

Wenn hier nicht noch andere Tipps, Tricks oder Ideen auftauchen,
dann wird wohl Familienzeit das Wort!

Lieben Dank noch mal!

02.02.2010 13:01 • #6


I
hallo!!!!
ich bin seit fast 2 jahren arbeitslos
also hab keine lehrstelle und finde auch kein job :-(
ich dachte das es nicht schwer sein wird eine lehrstelle zu bekommen
jetzt denke ich anders drüber
was zur zeit durch mein mein kopf geht wenn die mein lebenslauf sehen ,das ich fast 2 jahre sozusagen nichts gemacht habe was die denken
aber ich habe mich überall beworben
das deprimiert mich :-(

03.02.2010 21:16 • #7


G
Ich bin jetzt etwas verwirrt, wenn du schreibst, das deprimiert mich. Oder anders gesagt, klar solche Absagen ziehen einen immer runter, aber das hat doch noch nichts mit einer Depression zu tun. Mit diesem Problem kämpfen ganz viele andere Menschen auch.

Ich weiß nicht genau, wie wir dir da helfen sollen!

03.02.2010 21:26 • #8


A


Hallo Luni,

x 4#9


L
Hallo!

Das Problem mit dem Lebenslauf hatte ich auch, da hatte ich einen Vorschlag bekommen:
luecke-im-lebenslauf-wegen-depressionen-richtig-formulieren-t18160.html

Mit der fehlenden Arbeit:
Solange du dich bewirbst, heißt es doch du bemühst dich. Es liegt also nicht an dir.

Und wenn dir für dich etwas als Beschäftigung fehlt, was du tun kannst, kannst du vielleicht
etwas anderes finden, ein Hobby oder etwas Ehrenamtliches.

Wenn mir hier manchmal die Decke auf den Kopf gefallen ist, bin ich zum nahegelegenem Tierheim,
hab mir nen Hund geben lassen und bin mit dem spaziert. Zum einen tut strammes Spazieren an
frischer Luft gut, und zum anderen war die Freude des Hundes sehr aufbauend.

Irgendwie so was vielleicht.
Aber bissel kenn ich das schon. Die Freizeit war für mich lange wie ein leeres Gefängnis.
Mit meiner Therapeutin habe ich dran gearbeitet, dass es zwar ein leerer Raum ist,
aber jetzt such ich mir aus, wie ich den gestalten und einrichten möchte.

Halt einfach durch mit dem Bewerben, zur Zeit sieht es wohl nun mal überall schlecht aus hinsichtlich Arbeitsmarkt.
Lass es aber nicht den einzigen Punkt sein, der dein Leben bestimmt.
Das Bewerben kostet Kraft, schau nach Dingen, die dir Kraft geben.

Ich wünsch dir jedenfalls viel Kraft!

04.02.2010 09:15 • #9

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