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Manie und Depression - wie damit leben und umgehen?

Anthea
Hallo ihr lieben,

Nach längerer Zeit bin ich auch wieder einmal da..

Ich bin zur Zeit in der Tagesklinik und klar krank geschrieben..

In der letzten Zeit, so ca. 1 Woche, geht es immer wieder auf und ab..
Die Gefühle fahren täglich mehrfach Achterbahn..
Die Gedanken rasen an mir vorbei und lassen sich nicht greifen..
Schlaf ist auch bescheiden..

Ich fühle mich so überflüssig irgendwie..
Ich bin in dem einen Moment gut drauf und happy..
Dann ändert sich nur der Ort oder die Situation, nicht negativ, und ich Falle immer tiefer..

Ich weiß nicht was ich machen soll..

Über eure Anregungen und Hilfe würde ich mich freuen..

LG Anthea

03.06.2017 17:34 • #1


Anthea
Heute ging der Tag gut an..
Ich voll motiviert und voller Tatendrang..

Und nun?
Sitze ich hier und fühle mich irgendwie komisch..
Ein Hauch Kopfschmerzen und Schwindelig..
Dabei ist doch alles gut?
Oder doch nicht?
Ich weiß es nicht..

Ich weiß irgendwie im Moment oft nix..

Eigentlich sollte ich mich freuen..
Treffe mich nachher noch mit zwei Freundinnen..

Aber in mir ist Leere, nur leere....

05.06.2017 09:57 • #2


A


Hallo Anthea,

Manie und Depression - wie damit leben und umgehen?

x 3#3


F
Hey ho liebe Anthea,

leider ist momentan nicht so viel los hier im Forum, daher schreib ich dir einfach mal :) Für eine detaillierte Antwort fehlen mir natürlich ein paar Informationen, deine Gefühlswelten lassen aber schon tief blicken.
Die Gefühle von Leere und Überflüssigkeit, nichts geht mehr, man hat nicht mal mehr Bock auf die kleinsten Kleinigkeiten, weil wozu denn eigentlich... ein mieses Gefühl. Nur, egal ob du diese Gefühle hast oder nicht, ganz aufgeben und alles schleifen lassen bringt dich auch nicht weiter. Kannst du dir erklären woher diese Leere kommt? Gibt es einen Ausgangspunkt in deinem Leben, ab dem du abgebaut hast und der dir nach wie vor die Energie absaugt?
Dazu heftige Stimmungsschwankungen...da einen Ausweg zu finden ist nicht einfach.
Ich rate dir erstmal dazu, ein wenig aus der Achterbahn auszusteigen. Den Kampf gegen all die Gefühle und letztlich deine eigenen Dämonen einfach mal ruhen zu lassen, dich zu sammeln und erstmal zu überlegen, mit welchem Konzept du eine Veränderung umsetzen kannst. Veränderung benötigst du ja ganz bestimmt, wenn du in diesem Hamsterrad gefangen bist, aber dafür braucht man ein eigenes Konzept, hinter dem man stehen kann. Da weißt du natürlich besser Bescheid, dein Leben und deine Möglichkeiten kennst du sicher besser als ich :).
Machst du Sport? Nimmst du Medi´s? Gibt es etwas, dass dir wirklich Freude macht, etwas an das du glaubst (das kann auch etwas profanes sein)?

07.06.2017 09:42 • #3


Anthea
Hallo..

Was für Informationen denn?
Vielleicht kann ich es dir beantworten..

Ich mache keinen Sport..

Medikamente nehme ich schon ein paar Jahre..

Was macht mir wirklich Freude?
Hmm..
Lesen, verabreden, Musik hören und stricken..
Aber all das will mir gerade nicht helfen..
Am Montag war ich mit zwei Freundinnen unterwegs..
Normalerweise etwas das sehr schön ist..
Aber ich fühle dabei entweder nichts oder nur ein Gefühl von Egal sein..
Es ist mir zur Zeit vieles egal..
Ich weiß nicht warum..

Ich will mich beruflich verändern..
Eventuell ganz was anderes machen..
Da trete ich aber auch auf der Stelle..

Ja woher kommt die Leere?
Auch das weiß ich nicht..
Ich habe keine Ahnung..

07.06.2017 16:32 • #4


Anthea
Warum?

Warum presse ich die Zähne/Kiefer auf einander?
Obwohl ich reden möchte..
Warum reden ich nicht einfach?
Warum kann ich keine Gefühle zulassen?
Warum Deckel ich Sie?
Warum??

07.06.2017 17:02 • #5


Anthea
Ist das normal?

Ich habe keine Ahnung..

Ich lebe seit Jahren in zwei Welten nebeneinander..
In der Realität und dann in einer anderen..

Ich habe dort einen Freund..
Der mich liebt und akzeptiert wie ich bin..
Ich bin dort auch krank..
Ich habe einen tollen Job und verdiene gut..
Meine Wohnung sieht gut aus..
Es kommen immer wieder Freunde und Bekannte zu Besuch..
Ich habe immer wen zum reden..
Ich Rede viel über das was mich bewegt und so..


Dann gibt es die Realität..
Ich habe keinen an meiner Seite..
Niemand kommt vorbei..
Die Wohnung sieht aus wie Sau..
Niemand ist da mit dem ich, egal wann, reden kann..
Keiner der mich akzeptiert wie ich bin..
Kaum Freunde..
Ich Rede nicht viel..

10.06.2017 16:10 • #6


Anthea
Heute morgen ging es mir sehr schlecht..
Basierend auf gestern Abend..

Normalerweise ist in meiner Welt dann immer jemand da der sich dann als Gesprächspartner anbietet und einfach da ist..

Und heute?
Nichts..
Niemand da..
Nichts nur leere..

13.06.2017 17:43 • #7


Anthea
Ihr lieben..

Ich habe eine Frage an euch..

Kennt sich jemand mit betreutem Wohnen aus?

18.06.2017 15:44 • #8


Cleofee
Ich habe mal im betreuten Wohnen gelebt. Was hast du denn für Fragen?

18.06.2017 15:52 • #9


Anthea
Mich würde interessieren wie das so ist..
Also was wird da gemacht und so?

18.06.2017 16:18 • #10


Cleofee
Liebe Anthea,

Ich habe in einer WG gelebt, die nur für Frauen mit einer Borderline Störung war. Vor zwei Jahren wurde das Konzept geändert und jetzt ist es eine WG für alle Geschlechter und alle psychischen Krankheiten. Ein bischen habe ich davon also noch mitbekommen bis ich dort letztes Jahr ausgezogen bin.
Man hatte dort sein eigenes Zimmer, dass man sich selbst einrichten konnte. Küche und Bad hat man sich zu dritt geteilt und das Wohnzimmer und die Terrasse stand allen 6 Bewohnern zur Verfügung. Es gibt einen Fernseher, Waschmaschine, Wäschetrockner und alles was man so in einem Taushalt braucht (voll ausgestattete Küchen, Putzmittel usw.).
Bei der WG handelte es sich um eine ambulant betreute WG (teilstationär), d.h. die Beteuer sind von ca. 9:00 bis 15:00 Uhr da an 5 Tagen die Woche (nicht am Wochenende). In der Woche finden dann verschiedene Aktivitäten statt, dass sind Gruppenaktivitäten, wie gemeinsames Kochen, Ausflüge, Organisationsgruppen, sportliche Aktivitäten und zusätzlich noch für jeden Bewohner Einzelgespräche. Dort bespricht man z.B. die Tagesstruktur, Umgang mit der Krankheit im Alltag, Konflikte mit anderen, Behördenkram usw. Man muss nicht an allen Aktivitäten teilnehmen, wenn man z.B. berufstätig ist.
Mir hat das betreute Wohnen sehr gut getan. Als ich dort einzog, hatte ich gerade vorher mein Leben komplett gegen die Wand gefahren. Ich bekam dort eine Struktur, Sicherheit und Hilfe, um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Es war für mich auch eine ganz neue Erfahrung mit mehreren Menschen unter einem Dach zu leben, vorher hatte ich immer allein gelebt. Es war immer jemand da mit dem man einfach mal so in der Küche quatschen konnte. Wenn man allein sein wollte, konnte man sich dann in sein eigenes Zimmer zurückziehen.
Jetzt wohne ich in meiner eigenen Wohnung und habe nur noch eine ambulante Betreuung, mit der ich mich einmal in der Woche treffe, entweder bei mir oder bei ihr im Büro.
Dann gibt es noch das vollstationäre betreute Wohnen. Da kann ich nur leider nicht so viel zu sagen.
Das war jetzt nur mal so ein grober Überblick. Wenn du weitere Fragen hast, immer nur her damit. Falls dir das hier zu öffentlich ist, können wir auch gerne über PN weiter reden.

L. G.
Cleofee

19.06.2017 16:47 • #11


Anthea
Hallo Cleofee,

Erstmal Dankeschön für die Antwort..

Für mich hört sich das ganz gut an..

Ich habe auch viele Baustellen..
Ich denke ohne sowas fahre auch ich mein Leben an die Wand..

Ich wohne ja alleine und hab keinen an meiner Seite der mir helfen kann..
Also nicht in dem Ausmaß wie es wohl sinnvoll ist..

Wie läuft es denn allgemein in so einer WG?
Also so Sachen wie einkaufen und so..
Hat jeder ein Fach im Kühlschrank?

19.06.2017 17:16 • #12


Cleofee
Jeder hat ein eigenes Fach im Kühlschrank und auch Fächer in den Küchenschränken, um andere Dinge zu lagern, wie Tee, Kaffee, Nudeln, Reis, Gewürze usw. Wenn das gemeinsame Kochen und Essen stattfindet, dann wird gemeinsam eingekauft und jeder gibt einen Teil des Geldes dazu. Die Gesamtkosten werden also durch die Anzahl der teilnehmenden Personen geteilt. Ansonsten verpflegt man sich selbst und kauft für sich selbst ein. Auch im Badezimmer jat jeder eigene Fächer, wo man seinen ganzen Kram lagern kann (was Frau so halt im Bad braucht ).
Ich hatte die Hilfe auch bitter nötig. Und mit Hilfe des betreuten Wohnens habe ich mich so peu a peu wieder ins Leben zurückgekämpft. Es hat gut getan zu wissen, dass tagsüber immer jemand da ist von der Betreuung und man jederzeit, wenn es einem z.B. richtig schlecht ging dorthin gehen konnte. Ich kam mir nicht mehr so verloren und einsam vor.
Du kannst dich ja mal schlau machen, wer in deiner Gegend so etwas anbietet oder vielleicht willst du ja auch ganz wo anders in deutschland hin. Anbieter hier in Schleswig-Holstein sind z.B. AMEOS oder Die Brücke. Informationen mussest du auch über die Sozialämter, sozial-psychiatrische Dienste oder Institutsambulanzen bekommen. Un klar beantworte ich auch weiter deine Fragen, die eine Behörde in der Regel nicht beantworten kann, wie über das gemeinsame Zusammenleben z.B.

L.G.
Cleofee

20.06.2017 16:49 • #13


Anthea
Huhu..

Ah okay..
Nun kann ich mir mehr darunter vorstellen..
Hört sich für mich gut an..

Ich habe schon mal nach Anbietern geguckt..
Gibt hier einige..
Es muss auch nicht direkt in Hannover sein..

Ich bin über jede Info dankbar..

Was hattest du denn so an Angeboten dort?

20.06.2017 17:07 • #14


Cleofee
Wie schon gesagt, ich hatte dort gemeinsames Kochen, Gruppengespräche, Ausflüge, ich konnte an einer Kreativgruppe teilnehmen. Die Brücke OH bietet sogar Arbeitsprojekte an und dort bin ich dann auch eingestiegen. Dadurch war ich dann nicht mehr so viel in den Gruppen eingebunden. Gartenarbeit haben wir auch gemacht. Dort gibt es auch ein Hochbeet mit den verschiedensten Kräutern.
Man muss auch Sachen machen, die jetzt nicht so hitverdächtig sind, wie z.B. putzen. Die Gemeischaftsräume müssen halt sauber gemacht werden. Das wird dann aber unter den Bewohnern aufgeteilt wer was macht. Ach ja, Nordic Walking konnte man auch machen und eine Fahrradgruppe gibt es auch.
Wollte dir jetzt eigentlich einen Link setzen mit der Brücke OH, aber die Seite ist gerade im Neuaufbau.

21.06.2017 16:41 • #15


Anthea
Okay..

Ja hatte ich vergessen:)

Wie ist das mit der Bewilligung?
Gibt es da einen befristeten Zeitraum?
Also sowas wie das es erstmal nur für eine bestimmte Zeit genehmigt wird?

21.06.2017 17:38 • #16


Anthea
Wie lange muss man warten bis ein Platz frei wird??
Also wenn alles genehmigt wurde?

22.06.2017 06:22 • #17


Cleofee
Die Kosten übernimmt in der Regel das Sozialamt. Da führt man dann ein sogenanntes Hilfeplangespräch, indem alles besprochen wird, wie die Hilfe im betreuten Wohnen aussehen soll. Bei mir wurden die Kosten dann immer für ein Jahr bewilligt. Das Erstgespräch beim Amt war schon ziemlich heftig und dauerte auch. Die Verlängerungen waren dann immer ganz easy. Da gab es nie Probleme. Man braucht auch keine Angst vor den Gesprächen haben. Die Mitarbeiter beim Sozialamt waren immer sehr bemüht und hilfreich.
Wie lange man warten muss, bis ein Platz frei wird hängt davon ab, wie lang die Wartelisten sind. Ich kenne viele Fälle wo es ruck zuck ging. Wenn du nicht so ortsgebunden bist, kannst du dir eine Wohngruppe suchen, die zu dir passt und wo auch sofort ein Platz frei wird. Ich fürchte da kommt einiges an Telefoniererei auf dich zu.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, dir eine gesetzliche Betreuung zuzulegen? Oder hast du schon eine? Wenn es einem so schlecht geht, dass man vieles nicht mehr auf die Reihe bekommt, ist eine Betreuerin/ ein Betreuer echt hilfreich. Damals hat meine Betreuerin alles für mich geregelt, was das betreute Wohnen betrifft. Ich war dazu absolut nicht mehr in der Lage.

L.G.

Cleofee

22.06.2017 18:25 • #18


Anthea
Ah okay..

Ich habe mal gehört das es eine Hilfekonferenz geben soll..
Ist das sowas?

Eine Betreuung habe ich nicht..

Nun es muss zumindest nicht die Stadt sein..
Umgebung kommt für mich auch in Frage..
Ich werde da wohl mal googeln..

Oha..
Na da bin ich ja mal gespannt wie es dann abläuft und klappt..

22.06.2017 18:30 • #19


Cleofee
Ich schätze mal, dass es dasselbe ist. Hier nennen sie es Hilfeplangespräch, Hilfekonferenz klingt plausibel.

24.06.2017 18:31 • x 1 #20


Anthea
Ah okay..

Danke

24.06.2017 20:15 • #21


Anthea
Tief ist es..
Und dunkel..

Wie kann man nur so schnell abstürzen?

21.05.2018 15:48 • #22


L
OH, das geht sehr schnell wenn der richtige Trigger einen erwischt. Kennst du den deine Trigger ?

little-tiger

21.05.2018 16:08 • #23


Anthea
Ja das hab ich auch gemerkt..

Ich weiß es nicht..

Bin mitten in den Umzugsvorbereitungen..
Könnte damit zu tun haben..

21.05.2018 16:11 • #24


L
Der Stress beim Umzug ist riesig wenn man alles alleine regeln muss. Habe das zum Jahresende/Anfang auch hinter mir. Mein Körper hat heftig darauf reagiert und mich gleich einige Wochen aus den Verkehr gezogen.

21.05.2018 16:20 • #25


Anthea
Dann wird es wohl das sein..

Ja ich muss auch alles alleine regeln und erledigen..

21.05.2018 16:22 • #26


L
Wann ist den der große Tag ?

21.05.2018 16:23 • #27


Anthea
Jetzt am Samstag den 26.

21.05.2018 16:25 • #28


L
Da will ich zum Selbsthilfetag am Kröpke.
Ich drücke dir beide Daumen das alles klappt.

21.05.2018 16:27 • x 1 #29


A


Hallo Anthea,

x 4#30


Anthea
Wusste gar nicht das es den gibt..
Also den Selbsthilfe Tag..

Dankeschön

21.05.2018 16:28 • #30

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