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Manisch depressiv Heilung? Es ist heilbar!

B
Guten Abend an Alle,

ich hatte mir hier vor einiger Zeit mein Herz ausgeschüttet....

Jetzt wollte ich dann nochmal kurz ein Feedback geben:

Mir geht es unbeschreiblich, blendend und meine Erkrankung ist nach ca 6 Monatiger Medikation überstanden. Ich nehme nun Litium und Valproiensäure und das noch für sehr lange Zeit und muss nach wievor alle 6 Wochen zum Blutabnehmen und besprechen.
Ich fühle mich so gut aber anders gut als in manische Phasen nicht aufgegrazt gut sondern so, als wäre Nebel aus meinem Kopf verschwunden? Ich kann wieder klar denken, ich kann wieder schneller sprechen, ich kann Situationen realistisch einschätzen und: Vor kurzem gab es privat ein Drama, doch ich bin trotz Frust nicht in eine depressive Phase gefallen (und das war vorher mein hauptsächliches Problem!
Ich bin wieder in der Lage mich aus eigener Kraft zum Sport und ähnlich ungeliebten Tätigkeiten aufzuraffen.....
In ein paar Wochen werde ich eine Therapie beginnen und meine Arbeitsstelle kann ich auch wieder aufnehmen

Ich bin froh das ich am Ball geblieben bin und jeden Termin bei meinem Psychater wahrgenommen habe, denn ohne ihn wäre ich jetzt emotional in der Gosse!

Ich schreibe das alles, damit alle Betroffenen die ich so erreiche nochmal hören: Man muss diese Krankheit nicht aktzeptieren! Es ist heilbar! Nehmt die letzte Kraft und schleppt euch zum Arzt! Das Leben ist so schön und es ist es wert!

Alles Gute an alle die diesen Weg noch vor sich haben!

Eure Biene

25.05.2009 18:56 • x 5 #1


J
Das ist doch mal eine schöne Nachricht!!! Mir gehts ähnlich, vor drei Jahren hatte ich die letzte manische Episode, seither nehme ich Lithium und es ist nie wieder irgendwass passiert. Gut ich bin manchmal etwas unterm Strich, aber das könnte man sogar für ganz normale Ausschläge halten.

26.05.2009 13:14 • x 1 #2


A


Hallo bienehh,

Manisch depressiv Heilung? Es ist heilbar!

x 3#3


N
hay ich mus sagen das ich noch dran leide und auch in behandlung komen werde schön das ihr das überstanden habt dank eure motivationen werde ich es auch schaffen danke
LG

14.11.2018 16:02 • #3


Ylva
Ich bin selber bipolar und ich denke, dass diese Erkrankung nicht heilbar ist, sondern nur durch die Einnahme der passenden Medikamente in Schach gehalten werden kann.
Jedes Mal, wenn ich versuchte, ohne meine Medis auszukommen, kam es wieder zu manischen / depressiven Episoden.
Ich habe das nun akzeptiert, nehme sie schon seit langer Zeit und werde sie - auf dringenden Rat meines langjährigen Neurologen - auch nicht mehr absetzen.
Grüße von Ylva

11.03.2020 12:09 • x 9 #4


Siri66
Ich sehe dass auch wie Ylva. Es lässt sich in Schach halten. Durch so eine Überschrift: bipolare Störung ist heilbar
Wird ein falsches Bild vermittelt.
Ich denke deswegen heißt es auch Störung und nicht bipolare Krankheit.
Krankheit suggerieriert eine Chance auf Heilung. Störungen sind nicht heilbar.
Aber man kann damit leben
Wäre es heilbar, braucht man keine Medikamente mehr.

12.03.2020 02:23 • x 5 #5


D
Hallo, mich hat es im Jahr 2009 im Alter von 23 Jahren erwischt.
Das 1. Halbjahr hat die Depression schleichend seinen Lauf genommen was beinahe im Suizid endete.
Plötzlich hat sich das Blatt dann gewendet.
Das Ende meines 2 monatigen Höhenfluges war eine Polizeifahrt in die Psychatrie und der dazugehörigen Zwangseinweisung.
Dort bekam ich dann auch die Diagnose: Bipolare Störung.
Nach 10 wöchigem stationären Aufenthalt wurde ich Anfang 2010 entlassen.
Mitte 2011 war die ambulante Therapie sowie Medikamenteneinnahme vorbei.

Nach über 9 Jahren ohne jegliche Anzeichen eines Rückfalls bin ich für mich selbst der Meinung, dass ich es überstanden habe.

09.04.2020 17:22 • x 3 #6


Dani82a
Das trügerische an BPD ist ja, dass man lange ohne Symptome leben kann, nachdem eine (akute) Phase überstanden ist - was ja auch super ist!

Aber: selbst nach 10 Jahren kann dann plötzlich ein Schub kommen.

Ich will hier niemandem seine Freude nehmen - das liegt mir fern!

Man sollte sein Leben genießen, wenn man es kann.
Man darf der Realität allerdings nicht den Rücken kehren.

Heilung im Sinne von ganz und gar behoben ist bei BPD eher sehr selten der Fall.

10.04.2020 07:59 • x 1 #7


Ylva
Jede beschwerdefreie Zeit, also ohne Depression oder Manie, sollte man wirklich genießen!
Bei mir stand zu Beginn auch eine lange und schwere depressive Episode, und ich bemerkte gar nicht, dass diese ganz langsam und schleichend in eine manische Phase überging.
Ich war nur unglaublich erleichtert und froh, dass es mir so gut ging. Meinem privatem und beruflichem Umfeld fiel es aber sehr wohl auf, dass ich mich ziemlich drastisch veränderte. Man freute sich, dass es mir nun wieder sooo gut ging...
Nach einiger Zeit, als die Manie dann stärker geworden war, fanden zuerst meine Familie und später dann auch meine Arbeitskollegen, mein Verhalten doch langsam seltsam. Ich natürlich nicht.
Inzwischen habe ich gelernt, sehr genau in mich hineinzuhorchen, ob eine gute Stimmung nun in Richtung Manie geht, oder ob sich diese sozusagen noch normal anfühlt.
Und darüber bin ich wirklich froh!
Meine letzte manische Episode liegt nun schon einige Jahre zurück. Ich denke, dass mein zusätzliches Medi (Lamotrigin) zur Stabilisierung, also zum Ausgleich zwischen den himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt - Phasen, diesen Zustand des Gleichgewichts geschaffen hat.
Ich habe aber weiterhin großen Respekt vor dieser Erkrankung und werde die derzeitige Medikation nicht mehr absetzen.
Mein Psychiater sieht das genauso, und das gibt mir ein gutes und beruhigendes Gefühl.

Liebe Grüße von Ylva

10.04.2020 09:31 • x 4 #8


Bella72
Liebe Leidensgenossen,

jetzt muss ich auch meinen Senf dazu geben.
Ich sehe es so, dass die bipolare Störung, wie jede andere Krankheit auch, bei jedem Menschen anders verläuft. Die Medizin sagt, sie ist nicht heilbar. Im Grunde denke ich das auch, denn die Gefahr, dass der Gehirnstoffwechsel auf einmal wieder aus dem Gleichgewicht gerät ist wohl immer vorhanden.

Aber es gibt Verläufe, die sehr schwach und welche die sehr heftig sind und alles dazwischen. Mittlerweile glaube auch ich an die Medikamente. Ohne bin ich immer wieder krank geworden. Ich war zwar auch mal 4 Jahre ohne Medis stabil aber dann kam es umso heftiger und hat länger gedauert. Ich kann also nur davor warnen, die Medikamente abzusetzen. Und ich war jahrelang ein Gegner.

Aktuell nehme ich auch Lithium, Lamotrigin und Venlafaxin und komme gut klar. Vor einiger Zeit hatte ich ein Tief, das aber schnell wieder weg war nach Hochsetzen der Medis. Man hat sozusagen einen gewissen Spiegel, der sich schneller wieder regulieren lässt als wenn man komplett ohne Medikation war. Zumindest ist es bei mir so.

Aber vielleicht gibt es tatsächlich Verläufe, bei denen keine Phasen mehr auftauchen. Das würde mich für Dich sehr freuen!

01.07.2020 13:14 • x 3 #9


Ylva
Liebe Bella!
Auch ich nehme Venlafaxin (450mg) und Lamotrigin (100mg) und zum Schlafen Trittico, das dann am Morgen noch einige Zeit gut antidepressiv nachwirkt.
Ich habe auch schon einige Male diese Medis abgesetzt, aber immer wieder bin ich wieder in eine schwere Depression gerutscht.
Seitdem nehme ich es ständig, und es hilft mir weiterhin.
Wofür ist eigentlich das Lithium?
Liebe Grüße von Ylva

03.07.2020 11:47 • #10


bones
Lithium ist das effektivste medi gegen Manie. Es ist ein stimmungsstabilisator wie lamotrigin. Warum man aber beides nützt, kann ich schlecht sagen. Normalerweise reicht eins.

Seid wann darf man venlafaxin über 375mg nützen? Normal ist 375mg das Maximum von der Höhe der Dosis.

03.07.2020 15:05 • x 2 #11


Ylva
Ich weiß nicht, aber mein Neuro hat es mir so verschrieben.
Liebe Grüße, Ylva

04.07.2020 11:42 • #12


Uriel
Ich leide seit meinem 6. Lebensjahr (1963) unter der Bipolaren Störung. Damals waren psychische Erkrankungen bei Kindern fast unbekannt. Daher musste ich immer zur FU Berlin latschen. Da gab es komische Therapien mit Strom ... hat aber nix genützt

Lithium bekomme ich erst seit Anfang der 80er Jahre, auch das Quetiapin, ab und zu mal Benzodiazepine. Die Benzos habe ich allerdings von 1991 bis 1999 hoch dosiert täglich genommen.

Trotz der Medikamente habe ich Depressionen und Manien. Von der tiefsten Depression bis zur extremen Manie, es ist ein ständiger Wechsel. Wobei ich seit Anfang April 2 Wochen Depresson hatte und zur Zeit in der extremen Manie bin.

Also, ich bezweifle, dass jede bipolare Störung heilbar ist. Mag es Formen geben, die verschwinden.

15.04.2022 10:51 • x 2 #13


Uriel
Ach ja, mag es bei mir blöd sein, weil ich keinen Anlass für die Depression brauche. Ich wache morgens auf und alles ist Käse, da ist die Depression plötzlich gekommen und genauso plötzlich kommt der Austausch Depression - Manie. Keine Zwischenphase. Es ist manchmal spannend ... wie wachst du wohl morgen auf?

15.04.2022 11:21 • #14


A


Hallo bienehh,

x 4#15


Uriel
@Siri66 Stimmt, ich lebe seit über 60 Jahren mit den Extremen der Bipolaren Störung. Seit 50 Jahren nehme ich regelmäßig Medikamente, die aber nur alles etwas abmildern. Wenn ich in der Hochphase der Manie bin, dann mache ich viel Unfug und in der tiefen Depression liege ich auf der Couch.
Mir wurde das erklärt: Man kann diese Störung erwerben, dann kann man sie auch oft überwinden, man kann aber auch, wie ich, diese Störung durch Vererbung erhalten, dann kann man eigentlich nichts machen, nur Tabletten schlucken.

25.07.2022 15:22 • #15

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