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Mann trennt sich unerwartet trotz Schwangerschaft

Claudi2023
Hallo,
sorry für den langen Text.

Ich war mit meinem Mann 7,5 Jahre glücklich zusammen. Im April diesen Jahres haben wir geheiratet.
2019 haben wir beschlossen das wir gerne ein Kind haben möchten und haben mit der Planung begonnen.
Dann ab ca Juni 2019 ging es meinem Mann immer schlechter, kein Antrieb mehr, dauernd müde und es kamen nach und nach körperliche Beschwerden dazu. Im September 2019 dann die erste Diagnose Depression mit Angststörungen. Zwei Monate später kam die Diagnose Unfruchtbarkeit von seiner Seite dazu, ohne künstliche Befruchtung keine Chance. Haben dann natürlich das Thema Kind erstmal auf Eis gelegt, damit er sich Hilfe holen kann. Er war dann zum Jahreswechsel 6 Wochen in einer Tagesklinik, was ihm sehr gut getan hat. Auslöser der Depression liegt in seiner Kindheit. Außerdem hat er zusätzlich seit der Kindheit ADHS. Er wurde mit Elontril eingestellt. Im September 2020 konnte er dann wieder anfangen zu arbeiten, es ging ihm gut.
Nachdem ich noch einen Arbeitsplatzwechsel im März 2021 hatte, haben wir Ende 2021 beschlossen das Thema Kinderwunschbehandlung in diesem Jahr anzugehen.
Ich merkte aber bereits ca im März/April das er wieder weniger Antrieb hatte und sehr häufig müde und erschöpft war. Hatte ihn darauf angesprochen ob alles ok sei. Bekam dann eine sehr patzige Antwort zurück, ich soll nicht immer alles auf seine Psyche schieben, ihm ginge es gut. Da erfuhr ich auch, das er sein Medikament heimlich abgesetzt hat, auch ohne Rücksprache mit der Ärztin, wann genau weiß ich leider nicht. Aber ich konnte auf das Thema nicht weiter eingehen, da er ziemlich wütend reagierte.
Wir heirateten im April und im Mai startete die Behandlung. Der erste Versuch klappte sofort und Ende Juni war ich schwanger mit unserer Tochter. Er hat sich gefreut und war sehr besorgt um mich. Hat allen Stress versucht von mir abzuhalten.
Dann nach dem 1. Ultraschalltermin im Juli, zog er sich immer etwas mehr zurück. Anfang August fuhr er für 3 Tage (alleine weil ich noch arbeiten musste) weg um etwas Ruhe zu finden nach der anstrengenden Zeit. Er meldete sich mehrmals täglich bei mir und sagte auch bald machen wir das zu dritt und er liebt mich über alles. Er kam zurück und war wie ausgewechselt, total ruhig und fing ständig an zu weinen. Er ist mit allem überfordert, hatte eine Panikattacke im Urlaub und hat Angst das wir uns durch das Baby verlieren und er das Gefühl hat zu sterben, da er etwas verpassen könnte im Leben. Ich versuchte ihm Mut zuzureden und wollte unseren geplanten gemeinsamen Urlaub für die kommende Woche absagen, damit er zu seinem Therapeuten gehen kann. Das wollte er aber nicht. Er suchte regelrecht die Nähe zu mir, ich soll ihn nicht alleine lassen er wäre in einem tiefen Loch und braucht mich um dort wieder rauszukommen.
So ging das 4 Tage, bis er mir plötzlich unter Tränen mitteilte, er kann und will nicht mehr. Sein Kopf ist zu voll und er braucht Ruhe und Abstand um rauszufinden, was er will. Er hätte das Gefühl es erschlägt ihn alles und er bekäme keine Luft mehr, je näher es der Behandlung entgegen gegangen ist, desto schlimmer wurde es. Aktuell möchte er keine Beziehung mehr und will alleine sein, er dachte er würde in die Rolle als Ehemann und Vater reinfinden, aber er will das alles so nicht mehr. Er sei nicht für eine Beziehung gemacht. Er könnte für mich nicht so da sein, wie es sein sollte. Diese Gedanken hätte er schon vor unserer Hochzeit gehabt, aber konnte nichts sagen weil er Hoffnung hatte es ändert sich etwas. Es würde weder an mir noch an unserer Beziehung liegen. Er müsste zu sich finden und heilen, obwohl er nicht krank sei. Diese Entscheidung hätte nichts mit seiner Psyche zu tun. Er kann sich nicht mehr vorstellen nur noch mit einer Frau bis an sein Lebensende zusammen zu sein. Er liebt mich über alles, aber er wird ausziehen.
Was er dann 1 Woche später auch getan hat.
Das ist jetzt 12 Wochen her und seitdem kommt von ihm kaum etwas. Vor 14 Tagen hat er mir geschrieben, er würde an mich und das Kind denken. Ihm ginge es nicht gut, er nimmt auch wieder sein Medikament, er hat mit dem Alleinsein doch mehr Probleme, aber das hätte nichts mit der Trennung zu tun. Er wird nicht mehr zu mir zurückkommen, möchte aber für mich und die Kleine da sein, wenn sie auf der Welt ist. Vor ca 4 Jahren hat er auch den kompletten Kontakt zu seiner Familie abgebrochen und Freunde hat er auch nicht.

Jetzt frage ich mich, ob diese Gedanken nicht doch von der Depression kommen können, die er ja strikt bis vor 3 Monaten abgelehnt hat. Obwohl ich die Veränderungen ja schon früher erkannt habe. Ich habe seit der Trennung weder mit ihm gesprochen, noch ihn gesehen. Das kann er momentan nicht.
Es ist für mich als schwangere mit unserem Wunschkind sehr schwer und ich befinde mich bereits in Therapie. Ich lasse ihn so gut es geht völlig in Ruhe. Kann nicht verstehen was da passiert ist, wir waren glücklich und führten eine harmonische Beziehung.
Habt ihr evtl einen Rat oder eine Meinung was da bei ihm im Kopf passiert ist?
Eine andere Frau ist ausgeschlossen.

Vielen Dank.

Grüße Claudia

04.11.2022 14:29 • x 2 #1


aurora333
Liebe Claudie2023, da ich viel zu wenig über die Gefühle und Ängste von Deinem Mann weiss, noch Zusammenhänge deshalb erkennen kann, kann ich nur sagen, dass mir auffiel, dass bei Deinem Mann im Zusammenhang mit dem konkreten Vaterwerden psychische Schwierigkeiten auftreten, die ihn bis zur Depression lähmten. Und jetzt wo die Geburt Eurer Tochter näher rückt, zieht er sich trotz gutem Willen, Liebe zu Dir und auch dem Kind Schauen-Wollen noch mehr ( ausgezogen) zurück. Ich könnte mir vorstellen, dass Dein Mann,

wie gar nicht so wenig Männer sich davor fürchten könnte , der neuen Verantwortung gewachsen zu sein. Solche Ängste müssen (ihm) nicht bewusst sein, und bestimmt hat er seinerzeit begeistert genug auf Euren Kinderwunsch und dann die Planung reagiert,,bzw. mitgemacht, doch auf unbewusster Ebene existierten möglicherweise viele weniger positive Emotionen.

Wie gesagt, ich weiss wirklich nicht, ob das auf Deinen Mann zutrifft, doch als mein Mann zum ersten Mal Vater wurde, entwickelte er ein paar Monate vor der Geburt unseres Kindes Aggression und Ängste . Ihn schien die Verantwortung zu gross. Wir gingen dann zusammen in ein Coaching , wo diese Ängste als solche erkannt und bearbeitet werden konnten, so dass wir uns bis zur Geburt unseres Kindes wieder freuen konnten. Ich hörte immer wieder von gerade sehr gewissenhaften Männern, dass sie vor dem Vaterwerden in Krisen geraten.

04.11.2022 19:25 • x 2 #2


A


Hallo Claudi2023,

Mann trennt sich unerwartet trotz Schwangerschaft

x 3#3


Claudi2023
@aurora333 Danke dir.
Ja das hatte ich auch schon in Erwägung gezogen, da er ja auch eine schwierige Kindheit hatte. Ich denke einfach es hat ihn alles überfordert und dann hat er noch in dieser Phase sein Medikament abgesetzt und die ganze Ängsten kamen wieder zurück. Ich erkenne ihn so gar nicht mehr. Er war immer für mich da und hat immer geschaut das es mir gut geht, war fürsorglich und liebevoll.
Und jetzt seit 3 Monaten kommt kaum etwas von ihm, er sagt ich und unser Kind sind ihm nicht egal, aber er geht jeglichem näheren Kontakt aus dem Weg. Will weder telefonieren noch sich treffen um zu reden.
Ist völlig aufgetaucht und lässt mich mit allem alleine. Im Mai hat er mir noch gesagt, ich soll keine Angst vor der anstehende Behandlung haben, er passt auf mich auf und ist immer bei mir. Schließlich sind wir verheiratet und das heißt nicht alleine so Dinge durchstehen zu müssen. Alles seine Worte und jetzt das. Das ist nicht er.

04.11.2022 19:54 • x 3 #3


Alexandra2
Liebe @Claudi2023,
Herzlich willkommen.
Ich berichte aus meiner subjektiven Sicht.
In der schwersten Depression habe ich mich selbst nicht mehr erkannt und wusste nicht, was mit mir los war. Da habe ich mich anders verhalten als sonst, konnte nicht mehr denken und war mit allem überfordert. Rückzug war lebensnotwendig.
Erst im Laufe der Behandlung ging es mir langsam besser, immer mal wieder mit Verschlechterung. Damit lerne ich zu leben.
Die Kombination Depression mit A D S habe ich auch und es ist eine Zerreißprobe, die viel Kraft kostet. Mit Klinik Aufenthalt, auch Elontril mit Lithium als Verstärkung und Bedarfsmedikation konnte ich mit einer Psychotherapie anfangen und schrittweise an mir arbeiten.
Ich weiß nicht, ob Dir meine Erfahrungen nützlich sind.
Ich wünsche Dir viel Kraft für Dich und das Baby, Ausdauer und Langmut. Tue Dir bitte immer wieder Gutes. Sorge für Dich, Dein Mann sorgt selbst für sich, muss es vielleicht erst lernen, und fühlt sich ggf selbst fremd in sich.
Liebe Grüße Alexandra

04.11.2022 20:02 • x 3 #4


Claudi2023
@Alexandra2 vielen Dank für deinen Einblick. Ich weiß das er schon seit seiner Kindheit immer wieder mit seiner Psyche Probleme hat. Das harte ist nur, das er dieses Mal mich völlig wegstößt und unsere Beziehung und Zukunft aufgibt. Von der letzten Depression kenne ich das so nicht, da hat er mich in die Behandlung mit eingeschlossen, hat mich sogar darum gebeten mit zu den Arztterminen zu kommen und ich war auch bei einem Paargespräch in der Tagesklinik. Da ich ihn seit 12 Wochen nicht mehr gesehen habe, kann ich ihn überhaupt nicht mehr einschätzen. Da es ihm aber nach der Trennung schlechter geht (vor 12 Wochen hat er sich geweigert Medikamente zu nehmen) kann ich mir nicht vorstellen, das diese Gedanken wirklich seine sind. Obwohl er das ja anders sieht.
Ich versuche zur Zeit ihn loszulassen und mich auf mich und unsere Tochter zu konzentrieren. Es fällt mir nur nicht leicht, weil ich ihn sehr vermisse und ihm gerne alles erzählen würde.

04.11.2022 20:13 • x 2 #5


aurora333
Liebe @Claudi2023 ja, es spricht einiges dafür, dass Dein Freund überfordert ist und sich deshalb so massiv zurückzieht. Dass er die Antidepressive nicht nimmt ( gibt es dafür einen Grund ?) ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr schlecht.

Für ihn, aber auch für Dich, und Eure Tochter. Bei allem Verständnis für ihn, würde es ev . nicht schaden, wenn Du etwas sanften Druck machen tätest, und ihm mitteilen, dass Du ihn eben gerade jetzt auch benötigst. Denn Du werdest ja auch zum ersten Mal Mutter, hättest die Schwangerschaft und Geburt vor Dir. Dass Du es schätzen würdest, wenn Ihr das vermehrt zusammen tun könntet.

Du kannst ihm ja einen gemeinsamen Besuch bei einem Coach vorschlagen..und dabei auch betonen, dass Du wüsstest dass er jetzt ( wegen Problemen) nicht er selbst, sei, bzw. nicht so zu Dir sein könne, wie Du ihn jahrelang kennen gelernt und erlebt habest.

Vielleicht ihm auch mitteilen, wie @Alexandra2 mit denselben Nachteilen, die Dein Mann auch hat, umging. Es sei keine Schande seelisch krank zu werden ( grad durch so starke Auslöser wie Vaterwerden), aber es sei für alle Beteiligten wichtig das best mögliche für eine Besserung zu tun.

04.11.2022 20:19 • x 2 #6


Claudi2023
@aurora333 ich habe ihm schon mehrmals mitgeteilt, dass ich aktuell so sehr brauche und mir wünsche das er mir so gut es geht hilft. Aber er antwortet dann immer, er denkt für mich wäre es aktuell noch zu früh um engeren Kontakt zu haben. Warum er die Medikamente abgesetzt weiß ich nicht, seine Aussage war er braucht sie nicht es geht ihm gut.
Anscheinend nimmt er sie jetzt wieder, da es ihm schlechter geht. Er sieht ja nach wie vor die Entscheidung zur Trennung als richtig an und seine Psyche oder jetzige Verschlechterung hätte ich nichts mit der Trennung zu tun. Ich komme nicht mehr an ihn ran. Meine Mutter hat ihm vor ein paar Tagen geschrieben, das es für mich aktuell alles sehr schwer ist und sie ihn doch bittet mit mir endlich ein klärendes Gespräch zu führen und zu besprechen wie die nächsten Monate aussehen sollen bzgl der Schwangerschaft und der Geburt. Seine Antwort war: nur weil er sich nicht meldet heißt es nicht das er nicht an uns denkt. Er weiß das ein Gespräch geführt werden muss, es ihm aber aktuell nicht gut geht und er wieder bei seiner Psychiaterin in Behandlung ist und Medikamente nimmt.

Er sagt ja er hätte diese Gedanken schon vor unserer Hochzeit im April gehabt. Es würde passen da er die Medikamente vorher wohl abgesetzt haben muss.

Deswegen denke ich ja er ist wieder in einer Depression und kann zur Zeit mich gar nicht unterstützen, weil er so mit sich selbst beschäftigt ist.

04.11.2022 20:31 • x 1 #7


aurora333
Das ist wirklich ein trauriger Zustand, liebe @Claudi2023. Immerhin konsumiert er jetzt wieder die Medikamente. Bis sie positiv anschlagen kann es ja leider noch dauern ( je nach Antidepressiva muss man mit Erstverschlechterung rechnen...könnte mitunter seinen extremen Rückzug erklären...), doch ich hoffe die positive Wirkung setzt in ein bis zwei Monaten ein, so dass sich Dein Mann dann wieder mehr Dir annähern kann. Er denkt an Euch, kann aber jetzt nicht mehr für Dich tun.

Eine Möglichkeit wäre, falls er einwilligt, ihn mal zu seiner Psychiaterin zu begleiten. Dann könntest Du ev. erfahren in wie weit Dein Mann jetzt noch in der Erstverschlechterungsphase ist. Das Schlimme an der Erstverschlechterung ist, dass die negativen Symptome stärker als im Normalzustand auftreten. Also der Patient ist unruhiger, trauriger, generell emotionaler die negativen Gefühle betreffend als er das sonst ist.

Umso schlechter es jemandem in der Einschleichphase/Erstverschlechterung geht, umso mehr darf man dann damit rechnen , dass die positive Wirkung wirkt, wenn sie wirkt. Also wenn in der Erstverschlechterungsphase jemand sehr sehr ängstlich ist, wird er wenns eingeschlichen ist umso mutiger. Oder umso trauriger jemand in der Erstverschlechterungsphase ist, umso fröhlicher ist er danach. Man warnt nicht ohne
Grund bei all diesen Medikamenten vor erhöhter Suizidalität in dieser Phase. Doch wenn Dein Mann wie jetzt regelmässigen Kontakt zu seiner Psychiaterin hat, kann man dem entgegenwirken. Also keine Angst. Respekt und echte Hoffnung, dass alles wieder besser werden wird.

04.11.2022 20:42 • x 1 #8


Claudi2023
@aurora333 vielen Dank.
Ein Fünkchen Hoffnung behalte ich mir, das es wirklich seine Krankheit ist, die ihn diese Entscheidung hat treffen lassen. Ich kann nicht mehr wie abwarten, was die Zukunft bringt. Er ist versorgt und in Behandlung und ich kann ihm momentan leider nicht helfen und kann nur abwarten.

04.11.2022 20:48 • x 2 #9


Alexandra2
@Claudi2023
Ein bisschen wundert mich diese Ablehnung Deines Wunsches- er entscheidet, was Dir gut tut und was nicht? Das ist doch bitte Deine eigene Entscheidung,
Zitat von Claudi2023:
er denkt für mich wäre es aktuell noch zu früh um engeren Kontakt zu habe

Könnte Dein Mann durch Eure Tochter getriggert wird, erinnert werden an seine eigenen Kindheitserlebnisse? Oder durch seine Depression? Dann würde er sich Euch nicht zumuten wollen? Ich empfinde seine Äußerung so... Aber spekulieren bringt nichts. Ich würde ihm deutlich machen, dass Du selbst es entscheidest, ob der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch jetzt ist. Vielleicht kannst Du ihn um ein Paargespräch bei seiner Ärztin bitten. Ihm erklären, seine Beweggründe verstehen zu wollen. Das ist wichtig, damit Du die Trennung verarbeiten kannst. Nebulöse Andeutungen helfen Dir nicht. Das könnte er geschützt durch seine Ärztin möglicherweise akzeptieren.
Liebe Grüße Alexandra

04.11.2022 21:02 • x 3 #10


Claudi2023
@Alexandra2 ja diese Aussage ärgert mich extrem, da ich selbst entscheiden kann wann ich bereit dafür bin. Ich denke er schiebt mich vor, weil er für dieses Gespräch nicht bereit ist.
Das mit dem „zumuten“ hat auch schon meine Therapeutin angesprochen, das die Schwangerschaft irgendetwas hochgeholt hat aus seiner Kindheit. Er sagte mir auch vor der Trennung, er hat Angst dem Kind die Liebe auszusaugen und es auszunutzen das ein Kind seine Eltern bedingungslos liebt. Das hätte seine Mutter bei ihm gemacht. Er hätte in seinem Leben schon mit so vielen Ängsten zu kämpfen, daher kann er keine weitere Angst aushalten. Und er ist nicht der Mann den ich will und brauche. Er schafft das alles nicht mehr alleine und will in die Tagesklinik und ich soll ihn nicht alleine lassen, es geht ihm so schlecht. Das hat er mir die Tage kurz vor der Trennung gesagt und dabei geweint. Hab ihm natürlich versucht zu helfen und ihm gesagt, wir gehen zur Ärztin damit er in die Tagesklinik kommt usw.
Ein paar Tage nach der Trennung habe ich ihn nochmal angerufen und gesagt ich akzeptiere seine Entscheidung erst wenn er sich bei seiner Psychiaterin Hilfe geholt hat. Da war er plötzlich ein anderer Mensch, er befinde sich in der Heilung und hat durch die Therapie sein wahres-Ich gefunden und das will keine Beziehung mehr. Habe ihn dann gefragt was dann die letzten Tage mit ihm zu war und warum er mich um Hilfe angefleht hat und er ist in einem tiefen Loch und sieht kein Licht mehr. Er hätte das aus Einsamkeit gesagt und es ginge ihm von der Psyche gut und er ist gesund.
Das passt doch alles nicht zusammen.

04.11.2022 21:24 • #11


Alexandra2
Liebe @Claudi2023 ,
wessen Aussage meintest Du? Wenn es meine ist, ich wollte Dir nicht zu nahe treten. Entschuldige.
So wie Du ihn beschreibst, ist ihm selbst nicht klar, daß er in diesem extremen Wechselbad ist, oder er verdrängt es. Ich wünsche Dir, daß das bald selbst erkennen kann und Du zur Ruhe kommst.
Liebe Grüße Alexandra

05.11.2022 09:40 • #12


Claudi2023
@Alexandra2 nein ich meinte die Aussage von ihm, das er denkt das ich noch nicht so weit bin für ein Gespräch oder mehr Kontakt und mich daher bevormundet. Ich denke aber er schiebt mich vor, weil er noch nicht bereit ist.
Sorry das war etwas verwirrend von mir geschrieben.

05.11.2022 09:47 • x 2 #13


Alexandra2
Liebe @Claudi2023, dann ist ja geklärt, wie Du es gemeint hast.
Ich finde wirklich toll, was Du für ihn schon getan hast. Mehr geht nicht.
Vielleicht gibt es eine Parallele in unserem Verhalten: ich denke für meinen Sohn mit, und versuche, ihm klar zu machen, was zu tun ist. Inzwischen habe ich verstanden, daß er sich umso mehr zurückzieht, sich auf mich verlässt, seine Probleme verdrängt, je mehr ich versuche auf ihn einzuwirken. Ich lasse langsam los, damit er sich entwickeln kann und ich zur Ruhe komme.
Wenn Du das auf Dich überträgst, je mehr Du für Deinen Mann tust, umso mehr zieht er sich zurück, gäbe es möglicherweise eine Handlungsalternative.
Du bist gerade wichtiger und brauchst Deine Energie für Dich. Deshalb versuche doch, Abstand zu gewinnen und sehr für Dich zu sorgen. Alles was Dir gut tut, möglichst jeden Tag, zu tun. Das ist auch ein Schritt, loszulassen.
Liebe Grüße Alexandra

05.11.2022 10:04 • x 2 #14


Claudi2023
@Alexandra2 ja ich versuche zur Zeit ihn loszulassen, was nicht immer einfach ist, da ich die ganze Schwangerschaft alleine ohne ihn bewältigen muss. Wir haben uns seit Beginn der 12 SSW nicht mehr gesehen, er verpasst einfach alles und ich würde es ihm so gerne mitteilen. Mache ich aber nicht, da von ihm auch etwas kommen muss, denke ich zumindest. Da ich ihn überhaupt nicht mehr einschätzen kann, ist das echt schwer. Vor 14 Tagen hat er mir geantwortet das es ihm von der Psyche nicht gut geht (was aber nicht an der Trennung liegt) und es für ihn nicht leicht ist, keinen näheren Kontakt (was er ja macht wegen mir) zu haben. Er denkt dennoch an mich und die Kleine und dann hat er gefragt ob ich denn schon ein Bäuchlein bekommen habe? Bin darauf nicht eingegangen. Ich weiß einfach nicht wie ich mich verhalten soll.

05.11.2022 10:21 • x 2 #15


Alexandra2
Liebe @Claudi2023
Zitat von Claudi2023:
Ich weiß einfach nicht wie ich mich verhalten soll.

das kann ich mir vorstellen.
Verhalte Dich so, daß es ausschließlich Dir gut tut. Wenn Dir danach ist, konfrontiere ihn mit seiner Doppelzüngigkeit, zeige ihm Deinen Ärger/ Verzweiflung. Oder schweige, wenn Dir danach ist.
Schwangere sind in einer Ausnahmesituation. Das muss vielleicht auch mal gesagt werden.
Daß er viel verpasst, ist schade. Eine Freundin hatte während meiner Schwangerschaft immer mal wieder den Bauch mit Lippenstift bemalt, in welcher Woche ich war. Das fand ich zunächst seltsam, im Nachhinein gefielen mir die Fotos.
Ich bin nicht der Typ für Tagebuchschreiben, aber wäre das eine Möglichkeit für Dich? Ein Schwangerschaftsstagebuch schreiben, das Du ihm, wenn Du es möchtest, irgendwann zu lesen geben kannst. Das hilft, Abstand zu gewinnen, alles loszuwerden...
Zitat von Claudi2023:
da ich die ganze Schwangerschaft alleine ohne ihn bewältigen muss

Es gibt Hilfen für Alleinerziehende, dabei spielt keine Rolle, ob Du allein bleiben wirst. Die Unterstützung im Verein für Alleinerziehende hat mir damals sehr geholfen. Es gab Treffen mit und ohne Kinder mit Betreuung und Gesprächsrunden für die Mütter, sowie Einzelgespräche. Das half mir sehr, aus der Einsamkeit heraus zu kommen und gibt Kraft durch die Unterstützung. ICh hatte nicht mehr das Gefühl, mit all dem allein zu sein.
Liebe Grüße Alexandra

05.11.2022 11:51 • x 1 #16


Claudi2023
@Alexandra2 ich habe mich schon an ProFamilia gewendet und bin in 1 woche bei einem Treffen für schwangere die alleine sind.
Mich macht es nur wahnsinnig nicht zu wissen, ob die Entscheidung zur Trennung wirklich seine war oder doch schon seine Psyche eine Rolle gespielt hat. Ich denke mir nur, sollte er nach 3 Monaten dann nicht doch unsicher über seine Entscheidung sein und gerade weil es ihm schlechter geht, zweifel an der Trennung haben?
Aber er betont ja immer, das er die Trennung will und seine aktuelle Gefühlslage davon kommt, weil er das erste Mal im Leben alleine lebt.
Er kommt mir in diesen Aussagen dann immer klar vor und im nächsten Moment kommt wieder keine Reaktion wenn ich ihm meine Meinung zurückschreibe. Als ob er dann wieder überfordert damit ist.

05.11.2022 12:14 • #17


Alexandra2
Liebe @Claudi2023
Zitat von Claudi2023:
ob die Entscheidung zur Trennung wirklich seine

es ist seine Entscheidung. Die Psyche kann, wenn man daran krank ist, seltsame Wege nehmen. Daran kannst Du nichts ändern, Dich nur daran aufbrauchen. Deshalb ist der Abstand so wichtig. Versuche seine Entscheidung zu akzeptieren, und Dich von diesem Hin und Her nicht selbst verunsichern zu lassen. Du wirst seine Entscheidung nicht beeinflussen können, Du hast es ja versucht. Aber mehr geht jetzt nicht. Ich verstehe, daß es für Schwangere doppelt schwer ist. Gerade deshalb ist es so wichtig, daß Du nur an Dich denkst. Du hast alles versucht! Du wirst es nicht ändern. Daß Du es willst, ist schon klar. Aber es führt zu nichts.
Grübelgedanken lassen sich mit der Stop-Übung unterbrechen mit etwas Übung.
Nimm Dich selbst in den Fokus liebe Claudi
Liebe Grüße Alexandra

05.11.2022 12:29 • x 1 #18


aurora333
Liebe @Claudi2023 , ja Du bist jetzt wirklich in einer sehr schwierigen Situation. Vor allem weil Dir Dein Mann ganz klar Doppellbotschaften sendet. Doppelbotschaften verwirren alle Menschen, denn sie erschweren - bis verunmöglichen - eine klare Haltung ein zu nehmen.

Deshalb plädiere ich auch dafür, dass Du jetzt mal so gut es Dir möglich ist, zu Dir schaust, und versucht Dich innerlich insofern von Deinem Mann zu lösen, als Du Dir bewusst bist: im Moment ist er absolut unfähig Dir das zu geben, was Du jetzt brauchtest. Er kann es einfach nicht, denn es gibt 2 Seelen ( im Moment noch unvereinbar) in seiner Brust.

Dein Mann kann Dir im Moment nicht gut tun. Er ist seelisch gespalten , krank.

Schau Dir gut und pflege so viel oder wenig Kontakt mit ihm wie es für Dich gut ist !

05.11.2022 12:29 • x 2 #19


Claudi2023
Liebe @Alexandra2, vielen Dank für deine Worte!
Ich werde es versuchen, jeden Tag einen kleinen Schritt zu gehen.

05.11.2022 12:45 • x 1 #20


Claudi2023
Liebe @aurora333, vielen Dank!
Ja du hast Recht, im Moment kann er mir nicht zur Seite stehen. Ich hoffe die Medikamente helfen ihm schnell und er ist dann in der Lage, zumindest mit mir zu sprechen. Diese Ungewissheit wie die Zukunft aussieht ist furchtbar.

05.11.2022 12:48 • x 2 #21


aurora333
Ja liebe @Claudi2023 es tut mir leid, dass Du jetzt während dieser Zeit so stark sein musst, und die Schwangerschaft nicht genügend geniessen kannst. Ich wünsche Dir viel, viel Kraft, dass Du Dich von der Idee eines helfenden, beistehenden Ehemanns vorerst lösen kannst ( er ist schwer krank, er kann leider nicht anders. Er ist nicht bös, das weisst Du ja auch. Er ist aber gespalten), und Wege findest, wie Du Dir sonstwo Unterstützung holen kannst. Und ich wünsche Dir, dass Du das Wunder des Lebens, das gerade in Dir entsteht, und das Du bald noch mehr spüren wirst, trotz allem geniessen kannst. Vielleicht kannst Du auch mit dem Kleinen sprechen. Ihr zwei seid doch jetzt ein besonderes Team..

05.11.2022 13:40 • x 2 #22


Claudi2023
@aurora333 vielen vielen Dank für deine tröstenden Worte!
Ja du hast Recht meine Tochter und ich sind jetzt ein besonderes Team!

05.11.2022 14:20 • x 1 #23


A


Hallo Claudi2023,

x 4#24


aurora333
Ganz genau liebe @Claudi2023 es heisst ja ( und ich tendiere das zu glauben) dass kleine Wesen schon im Mutterleib viel mitbekommen. Als es seinerzeit zwischen meinem Ex-Mann und mir ( eben wegen seinen Ängsten vor der neuen Verantwortung des Vater-Werdens) Spannungen gab, hab ich viel mit meinem kleinen Kind in mir geredet. Später auch mit ihm gespielt, als er gross genug geworden war, mit seinen Händchen und Füsschen sich bemerkbar zu machen. Das waren einmalige und schöne Momente. Alles Liebe Du tapfere, starke junge Mama !

05.11.2022 22:31 • x 2 #24

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