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Mein depressiver Partner ist so kalt nur zu mir

selly
Zitat von LeTi:
@selly es tut wirklich weh, so machtlos zu sein und der vorherige Mensch, den man so geliebt hat, nichtmehr existiert. Ich denke vielleicht zu weit ...

Möglicherweise kommt er aber auch wieder auf Dich zu.
nur dann ist es eben wichtig , dass er bei einer Depression auch eine Therapie macht, denn ansonsten kommt es wie eine chronische Krankheit immer wieder .
selbst wenn er dies abstreitet (so erlebt), dass es wieder passiert , passiert es oft so.

28.12.2023 21:03 • x 2 #31


L
@selly ich würde mir wünschen, dass er zurück kommt bzw sich wieder erholt und alles wieder gut werden kann. Aber wie du sagst, steht dann immernoch eine Behandlung an, die er erstmal machen müsste und wer weiß… vielleicht ist das Vertrauen in eine „feste“ Beziehung dann für immer weg und die Verletzungen zu tief. Wie soll man sich dann wieder fallen lassen ? Naja, das sind alles Gedanken, die auch wieder nichts bringen. Es kommt, wie es kommt. Ich hab keinen Einfluss. Auf Gefühle schon garnicht

28.12.2023 21:42 • x 2 #32


A


Hallo selly,

Mein depressiver Partner ist so kalt nur zu mir

x 3#3


Jedi
Zitat von LeTi:
Aber wie du sagst, steht dann immernoch eine Behandlung an, die er erstmal machen müsste und wer weiß…

Wäre je welche Diagnose gesellt würde, sehr wichtig !
-----------
Zitat von LeTi:
vielleicht ist das Vertrauen in eine „feste“ Beziehung dann für immer weg

Wichtig wäre, dass er in einer Therapie auch lernt, sich selbst gut vertrauen zu können u. der zweite Schritt
wäre dann für ihn festzustellen, ob er eine feste Beziehung haben möchte u. wie er diese gestalten kann ?
----------
Zitat von LeTi:
Naja, das sind alles Gedanken, die auch wieder nichts bringen.

Es sind Gedanken, die Dir dabei helfen wollen, für Dich herauszufinden, was Du möchtst ?
Dich nicht von Ihm abhängig zu machen.

29.12.2023 18:15 • x 1 #33


Jedi
Weißt Du @LeTi , nur wer es mit sich selbst gut aushalten kann,
wer zur Selbstliebe fähig ist, der kann auch für sich eine Entscheidung treffen,
Was will ich - Bin ich bereit für einen anderen Menschen - Bin ich bereit für eine
vertrauensvolle u. feste Beziehung - Habe ich eine Ahnung davon, wie ich eine solche
Beziehung mitgestalten kann ?


------------------------------------------------------------
Dazu gibt es ein interessantes Buch von Ildiko von Kürthy - Mondscheintarif.

Etwas zum Inhalt:
Ich warte. Und warte. Stundenlang. Warum ruft er denn nicht an? Weiß er nicht, dass er die Liebe meines Lebens werden könnte? Bin ich ihm zu dick, zu schwierig, zu laut oder zu leise? Und wo steckt eigentlich mein Selbstbewusstsein, wenn ich es ganz dringend brauche? Ich heiße Cora Hübsch, bin dreißigdreiviertel Jahre alt und warte.

Auf einen Anruf und darauf, dass sich mein Leben verändert.

29.12.2023 18:21 • x 1 #34


GoodVibes
Liebe @selly , auch wenn dein Beitrag schon etwas älter ist, möchte ich mich gerne als Partnerin eines depressiven Mannes dazugesellen. Nur mit dem Unterschied, das der Zustand des Kontaktabbruchs bei uns erst einen knappen Monat andauert, ich aber gerne meine Empfindungen dazu teilen möchte.

Die ersten ein bis zwei Wochen war für mich mehr oder weniger der blanke Horror. Meine Gedanken liefen Amok, an Gefühlen durchlebte ich eine wahre Achterbahnfahrt (Überforderung, Wut, Hoffnungslosigkeit, Trauer, Zweifel etc.), immer wieder malte ich mir Horrorszenarien aus ala Was wenn er mich gar nicht mehr als Partnerin haben möchte? bis hin zu immer wiederkehrenden Heulattacken aus dem Nichts heraus wenn ich zu sehr in der Vergangenheit verweilte, wo noch alles gut und puderrosa war.

Von seiner Depression weiß ich von Anfang an, noch bevor wir ein Paar wurden. Er war dahingehend immer sehr offen und wir haben sehr viel darüber gesprochen. Er teilte mir bereits vor Monaten mit, dass diese Phasen teils von jetzt auf gleich auftreten können und er dann nur noch weglaufen möchte. Und er hasst es abgrundtief wenn er sich in diesem pathologischen Zustand befindet. Ich wusste also sehr genau auf was ich mich einlasse, aber dass alles hat mich nicht davon abgehalten eine Beziehung mit ihm einzugehen. Außerhalb der Depression, wenn er stabil ist, ist er der denkbar liebevollste, empathischste und zärtlichste Mensch, den man sich nur wünschen kann. Auch sagte er mir einmal, dass er sich genau davor fürchtet, dass wenn er in das schwarze Loch fällt, er es dann an mir auslassen könnte und genau dass wolle er nicht. Nur wenige Tage, bevor er sich komplett verschloss, sagte er mir noch wie froh er ist, dass er mich in seinem Leben hat und schon da bemerkte ich, dass er sich langsam, aber stetig, auf einem absteigenden Ast befand. Er wurde distanzierter, antwortete nicht mehr so liebevoll wie sonst. Ich muss dazu sagen, wir leben in einer Fernbeziehung, dass macht das Ganze alles nochmal ein wenig komplizierter und schwerer. Uns bleibt nur die Kommunikation per WA und Telefon. Mal eben so bei ihm sein kann ich leider nicht.

Nun ist wieg. ein Monat vergangen, in dessen Verlauf ich kein Wort mehr von ihm gehört habe. Ich lese sehr viel zu dem komplexen Thema Depression. Schon seit dem Zeitpunkt als ich um seine Erkrankung wusste, hatte ich begonnen mich damit auseinanderzusetzen. Ich hatte wortwörtlich von Tuten und *beep* keine Ahnung was diese Krankheit mit einem Menschen anstellen kann und was diese aus einem macht. Sein Verhalten nicht persönlich zu nehmen fiel mir, gerade in der ersten Woche, sehr schwer, denn ich sah, dass er weiterhin auf Instagram aktiv ist und dort diverse Postings liked, aber alles was mich betrifft wird hart ignoriert und ausgeklammert. Ja, sowas tut weh, verdammt weh, aber ... und dass muss ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen: Das ist nicht er. Es ist die Krankheit.

Die vergangene Woche bin ich dazu übergegangen mich emotional mehr und mehr zu distanzieren, weniger an ihn und mehr an mich zu denken. Ich treffe mich mit Freunden und gestalte mir mein Leben so bunt, warm und gemütlich so gut ich es vermag. Und ich muss sagen: Es hilft. Mich emotional davon abzugrenzen klingt im ersten Moment schwer, aber man muss es tun wenn man in dieses Loch nicht hineingezogen werden möchte. Sendete ich ihm zu Anfangs jeden Tag eine Nachricht, bin ich inzwischen dazu übergangen ihm einmal in der Woche eine kleine Nachricht zukommen zu lassen. Völlig frei von Emotionen, sondern mit der Rückversicherung, dass ich nach wie vor für ihn da bin wenn er wieder dazu bereit ist und ich mich bewusst weniger bei ihm melde um ihn den Raum und die Ruhe zu geben, die er nun benötigt. Es gibt keine Vorwürfe oder Forderungen von meiner Seite. Auch werde ich mich nicht jammernd an ihn klammern oder gar ihm nachlaufen. Wenn er wieder kann, dann weiß er wo er mich findet: Am Rande der Akkretionsscheibe des schwarzen Lochs, in dem er gerade hockt.

Liebe Selly, was ich damit ausdrücken möchte ist: Selbstabgrenzung, vor allem emotional, ist die Quintessenz im Umgang mit einem psychisch Kranken. Ebenso Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Er bedeutet mir dadurch nicht weniger, im Gegenteil. Er wurde aufgrund dessen schon von so vielen Menschen in seinem Leben verlassen und allein gelassen (was man im Angesicht der Schwere und Verwirrung, die diese Krankheit mit sich bringt, niemanden verdenken kann, denn nicht jeder ist einer solchen Belastung gewachsen) und ich möchte ihm gerne zeigen, dass es durchaus Menschen gibt, die es trotzdem ernst mit ihm meinen und bei ihm bleiben. An guten wie in schweren Tagen.

Ich danke dir fürs zulesen.

08.10.2024 10:35 • #35


Sifu
Ich habe gestern noch meiner Frau, die ich sehr liebe, geschrieben, das meine Romantik und S. dauerhaft unter den Depressionen verschüttet ist und sie versteht und akzeptiert das.

08.10.2024 12:17 • x 1 #36


selly
Zitat von GoodVibes:
Nur mit dem Unterschied, das der Zustand des Kontaktabbruchs bei uns erst einen knappen Monat andauert, ich aber gerne meine Empfindungen dazu teilen möchte.

Guten Morgen ️

Bei uns gab es drei Kontaktabbrüche aufgrund seiner Erkrankung. Zwischendrin war immer wieder (nach vielen Monaten) alles gut und hoffnungsvoll und er sagte mehrfach er werde sich endlich in therapeutischer Behandlung begeben und er wüsste um seine massive chronische Depression.
Aber er schaffte es nie das wirklich zu tun, zu groß war seine Angst , sich seiner dunkelsten Seiten und Gedanken zu stellen.
Beim dritten Abbruch konnte ich dann nicht mehr und wusste ich kämpfe nicht mehr und lasse los.
Es hätte mich sonst im laufe der Zeit kaputt gemacht.
Es war rückblickend eine schlimme Zeit die Jahre ….

Vor einigen Monaten (wir haben uns nun auch 2 Jahre weder gehört und noch gesehen) schrieb er mir einen Brief in dem er sich für alles entschuldigt hat, was mir damit antat.

Viel Kraft und viele Grüße

09.10.2024 07:00 • x 2 #37


Laurien
Hallo zusammen,

@selly

Zitat von selly:
Vor einigen Monaten (wir haben uns nun auch 2 Jahre weder gehört und noch gesehen) schrieb er mir einen Brief in dem er sich für alles entschuldigt hat, was mir damit antat.

Immerhin, das würde mein Ex in diesem Leben sicher nicht zustande bringen. Zum einen, da er sein Verhalten nicht reflektiert und der Ansicht ist, dass er immer super gut mit mir umgegangen ist und selbst wenn er irgendwann feststellen sollte, dass er sich vielleicht doch nicht so gut mir gegenüber verhalten hat, wäre er zu feige, sich wenigstens schriftlich bei mir zu melden.

LG

11.10.2024 13:58 • x 2 #38

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