claudia
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jetzt sitzt ich nach drei Monaten wieder hier in meiner Wohnung und besuche das Forum. :)
Mein Freund hat eine Depression.
Jetzt geht er zu einen Therapeuten und bald auch in eine Psychiatrie.
Mir tut alles weh. Vor vier Tagen hatte ich unsere Beziehung beendet. Und zwar nicht aus purem Egoismus, sondern weil ich merken musste, wie abnormal ich mich verhalten kann, wenn ich überfordert bin. Wir haben keine Kontrolle mehr. Er verletzt sich ständig vor meinen Augen selbst und will sich auch vor mir umbringen. Ich habe solche Angst um ihn.
Ich kann nichts verstehen. Alles in meinem Leben färbt sich dunkel, obwohl ich eigentlich ein fröhlicher Mensch bin. Heute habe ich ihn in der Schule gesehen und er war wie ausgebrannt. So ist er jetzt meistens.
Er weiß wie viel er mir bedeutet, aber ich will auch glücklich werden.
Es fällt mir sehr schwer immer ausgeglichen zu sein. Und das ist das was er von mir indirekt verlangt.
Ich habe einfach seit einem halben Jahr versucht ihm beizustehen und habe garnicht gemerkt, dass ich ihn nicht unterstütze, sondern versuche ihm alles abzunehmen.
Wenn er bei mir ist und ich nicht gut gelaunt bin, wird er sofort depressiv. Ich habe einfach keinen Platz für meine eigenen Gefühle.
Wenn wir streiten, eskaliert es oft so sehr, dass neulich die Polizei vor meiner Tür stand. Ich habe gezittert und total geweint. Mein Freund war gerade weggegangen. Nachdem er sich stark selbst verletzt hatte und einen Abschiedsbrief geschrieben hatte, war er gegangen, um sich angeblich umzubringen.
Ich war einfach unglaublich am Ende. Und ich kann überhaupt nicht mehr damit umgehen, wenn er sich vor mir selbstverletzt.
Dann hyperventiliere ich total und kauer mich in eine Ecke und halte mir die Hände vorn mein Gesicht
Es gibt mich nicht mehr in unserer Beziehung, weil es nur noch ihn gibt.
Ich liebe ihn und kann nicht ertragen, wenn es ihm so schlecht geht.
Ich will immer alles richtig machen für ihn, aber erstens bin ich mir nicht sicher, ob das das Richtige für ihn ist ( Wie soll er so lernen mit seinen Problemen allein fertig zu werden?)
2. Bin ich selbst komplett am Boden. Ich verhalte mich schon selbst, als hätte ich eine psychische Krankheit, wenn er seine Depression vor mir so auslebt. Dann macht er sich nur Vorwürfe, weil es mir schlecht geht und er mich mit nach unten zieht
Ich will ihm doch nur helfen. Ich liebe ihn.
In diesen vier Tagen, in denen wir nicht mehr zusammen waren, habe ich gemerkt, wie diese ganze Trauer von mir abgeblättert ist. Ich konnte auf einmal wieder lachen und mich auf mein Leben freuen.
Aber heute, als ich mit ihm geredet habe, habe ich gemerkt, wie schlecht es ihm geht. Ich will ihn nicht alleine lassen. Er hat gesagt, wenn wir sowieso nicht mehr zusammen sind, hat es für ihn auch keinen Sinn mehr seine Krankheit zu überwinden und zur Therapie zu gehen.
Ich bin einfach so traurig.
Er wirft mir vor dass ich nicht depressiv bin, so kommt es mir zumindest vor. Wenn ich ihm ganz normal versuche zu erklären, dass die Krankheit für mich schwer nachzuvollziehen ist und ich es nicht verstehen kann, sagt er in sarkastischem Ton: Oh ja ich mache alles nur, um es dir schwer zu machen.
Es ist alles so unfair. Warum tut er das? Warum darf ich keine Gefühle mehr haben? Warum trage ich die Verantwortung?
Ich habe ihm heute vorgeschlagen, dass wir wieder zusammen sein könnten. Also sind wir das jetzt wieder. Ich weiß nicht, aber auch wenn wir nicht mehr zusammen gewesen wären, hätte er gewusst, dass ich da bin. Ich hätte ihn als Freundin begleitet und wäre immer da gewesen, wenn er mich gebraucht hätte.
Aber das kann er eben nicht. Und weil er das nicht kann, bekomme ich jetzt keinen Abstand. Alles bleibt für mich, wie es war Und ich bin todunglücklich und kann mich nicht auf die Zukunft freuen.