Mein Freund zieht sich zurück

B
Mein Freund ist häufig niedergeschlagen und zieht sich zurück.
Ihn darauf angesprochen, meint er, dass er mit manchen Situationen im Leben Probleme hat, er aber eher keine professionelle Hilfe benötigen würde.

Ich habe jetzt mit ihm ein Gespräch geführt, das ich gut vorbereitet hatte. Ich habe ihm gesagt, dass ich denke, dass dieses und jenes Verhalten auffällig ist und ich der Meinung bin, dass er sich helfen lassen sollte. Dass es sicher nicht einfach werden wird, ihm das aber helfen wird. Meine Worte habe ich mit Bedacht gewählt, war nett, einfühlsam, aber ehrlich.
Er hat es so empfunden, als dass ich hier therapeutisch tätig werden wollen würde, was ich aber natürlich nicht will und kann. Und was bei ihm natürlich nicht gut ankommt (siehe Beitrag, was man als Angehöriger nicht tun sollte...).

Ich bin immer noch der Meinung, dass es nötig war, dieses Gespräch als seine Freundin zu führen. Er fühlt sich gekränkt und ich glaube, seit meiner ausgesprochenen Wahrheit geht geht es ihm noch schlechter/nachdenklicher. Was mir sagt, dass ich ja so falsch nicht liegen kann, denn hätte ich völligen Unsinn erzählt, würde ihn das doch nicht so beschäftigen. Und ich bin mir nicht sicher, ob er das als Vertrauensbruch sieht, obschon es das ja eigentlich gar nicht ist. Ich wollte ihn ja dazu bringen, das Thema im Kopf nicht wegzuschieben. Trotzdem geht es mir schlecht, weil es ihm jetzt schlechter geht und er sich gerade wieder zurückzieht, obwohl ich gerade jetzt gern bei ihm wär. :-(
Seitdem (vor gut 1,5 Wochen) haben wir über das Thema nicht mehr gesprochen.

War das nun richtig und wie verhalte ich mich weiter? Wie viel Wahrheit und Interpretation ist seitens eines Partners gut?

Grüßle, Binchen

02.05.2011 10:00 • #1


Pyxidis
Hallo Binchen,

ich denke es war richtig, Deinen Freund darauf anzusprechen. Es ist das was Du an ihm beobachtest und warum solltest Du nicht mit ihm darüber sprechen sollen. Ihn sehr unter Druck setzen, sich professionell helfen zu lassen, würde ich dagegen nicht. Ich würde aber weiterhin darüber mit ihm sprechen, wie DU dich bei der ganzen Sache fühlst.

Alles Gute für euch,
Scorpio

02.05.2011 10:57 • #2


A


Hallo Binchen,

Mein Freund zieht sich zurück

x 3#3


B
Danke für die Antwort!

Unter Druck setzen werde ich ihn auch nicht. Mehr war es ein Versuch, ihn zur Selbsterkenntnis zu führen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob er sich dessen nicht eigentlich doch schon bewusst ist, nur den Packan dazu nicht findet oder aufschiebt.

Wir sind erst seit Anfang des Jahres zusammen und momentan hab ich kein gutes Gefühl, was die Beziehung betrifft...

02.05.2011 11:12 • #3


K
Huhu.

Ich denke auch dass dieses Gespräch ein wichtiger Schritt war.
Als mein Partner damals merkte dass ich depressiv war, hat er mich auch darauf angesprochen
und es war im Nachhinein sehr gut. Erst war ich verletzt, hab mein Problem geleugnet und war sauer auf ihn.
Doch wenn ich jetzt mit etwas Abstand darüber nachdenke, glaube ich, dass ich ohne in nie zum Psychologen
gegangen wäre...und das war ein guter Schritt!
Dadurch dass du mit deinem Partner gesprochen hast weiß er jetzt auch dass er dir viel bedeutet, dass es dir
nicht gleichgültig ist dass er leidet. Ich bin sicher wenn er etwas Zeit hatte/hat, wird er es verdaut haben/verdauen.
Nur Mut, über eine Krankheit offen zu sprechen ist wichtig damit es die Beziehung nicht kaputt macht. Das Schlimmste
ist es wenn sich jeder für sich Gedanken macht und im Stillen alleine leidet :-/
Also gibt es von mir schon mal für dich einen Daumen hoch.

Alles Liebe und weiter so :-)

KiNjAl

02.05.2011 12:05 • #4


M
Hallo Binchen,

Du hast ihm den Denkanstoss gegeben und das war richtig so. Das sollte jetzt allerdings kein Dauerthema werden, es sein denn, er möchte selber darüber reden. Er weiß ja nun, dass Du Dir darüber Gedanken machst. Er sollte sich nicht zu sehr unter Druck gesetzt fühlen.

Wie hartnäckig der Partner einen Arztbesuch oder eine Therapie einfordern kann, hängt meiner Meinung nach auch von der Dauer, der Intensität und der Stabilität der Beziehung ab. Mein Mann hatte sich sehr zum Nachteil verändert. Da ich selber mit Depressionen in Therapie war, konnte ich in etwa ermessen, was mit ihm los war. Anfangs hat er sich furchtbar gesträubt, etwas zu unternehmen.. Irgendwann habe ich ihm allerdings erklärt, dass er so unsere Beziehung gefährdet. Ich konnte nicht mehr. Er hat wirklich gehandelt und es wurde Burn Out festgestellt. Er kannte mich aber auch so gut, um zu wissen, dass ich ohne eine Aktivität seinerseits die Konsequenzen gezogen hätte. Das wollte er auf keinen Fall.

Heute ist er froh, dass ich ihn geschubst habe. Ich bin mir aber sicher, dass das nicht jede Beziehung verträgt.
Zitat von Scorpio:
Ich würde aber weiterhin darüber mit ihm sprechen, wie DU dich bei der ganzen Sache fühlst.
Da stimme ich Scorpio voll und ganz zu, das ist ganz wichtig.

02.05.2011 13:38 • #5


B
@ KiNjAl:
Danke, das ist gut zu hören. Ich hoffe so sehr, dass die Erkenntnis doch kommt.

@ Martina:
Das ist leider das Problem, die Beziehung besteht noch nicht so lange und er ist da auch sehr vorsichtig.
Aber es kann ja auch nicht richtig sein, ihn wie ein rohes Ei zu behandeln und so zu tun, als wäre nichts. Ich will diese Beziehung auf jeden Fall, aber mir gehts natürlich auch nicht gut, wenn er sich tagelang nicht meldet - wie übrigens jetzt gerade auch seit 3 Tagen.

02.05.2011 15:01 • #6


M
Weißt Du Binchen,
Da kann ich Dir eigentlich nur empfehlen, Dein Leben so normal wie möglich weiterzuleben. Mit allem was dazu gehört, Beruf, Familie, Freunde und Verwandte. Bleibe bloß nicht ständig Zuhause in der Hoffnung er könnte sich melden und Du mußt dann parat sein. Gehe Deinen eigenen Interessen nach und lenke Dich etwas ab, damit Deine Gedanken nicht immer nur um diese Beziehung kreisen. Entweder er meldet sich und beteiligt sich an Deinem Leben oder eben nicht. Das ist leichter gesagt als getan, ich weiß das. Du darfst Dich nicht zu sehr darin verstricken, sonst gehst Du unter.

Du wirst dann sehen, was sich daraus entwickelt. Die Chancen stehen 50:50 . Mehr ist da wohl zur Zeit nicht drin, groß helfen kannst Du ihm nicht, das muß er selber schaffen.

02.05.2011 15:14 • #7


B
Wir hatten Gestern Abend noch ein Gespräch. Er hat ein paar Tage nachgedacht und nun die Beziehung beendet.
Ich glaube zwar, dass er immer noch etwas für mich empfindet, eine Beziehung aber momentan nicht ertragen kann.
Das Gespräch von zuletzt war nur nebenbei ein Thema, wobei er immer noch sehr irritiert darüber ist.

Ich kann noch nicht klar denken.

03.05.2011 15:27 • #8


B
Gestern und vorgestern hatte ich dieses furchtbare Gefühl, dass er diesen Schritt geht und jetzt ist es so, aus. Und obwohl ich immer noch denke, das richtige getan zu haben, fürchte ich, dass er das als Vertrauensbruch ansieht, als hätte ich ihm um die Ohren gehauen, was ich in der Zeit über ihn erfahren hab.

03.05.2011 18:31 • #9


M
Auch wenn es für Dich sehr schwer ist - gib ihm Zeit - Dir übrigens auch. Es ist für Euch beide jetzt nicht einfach, mit den Gefühlen klar zukommen. Das sagt sich so leicht......ich weiß

04.05.2011 09:29 • #10


A
Hallo Binchen,

habe deine Zeilen gelesen. Ich glaube nicht, dass er deine Worte als Vertrauensbruch gesehen hat. Aber vielleicht ist er noch nicht so weit, sich das alles selbst einzugestehen. Bei meinem Mann hat die Erkenntnis, das etwas nicht in Ordnung ist und er Hilfe von Außen benötigt einige Jahre gebraucht. Er hat mir mal erzählt, dass er eine wahnsinnige Angst davor hatte.

Liebe Grüße
Anke0421

04.05.2011 09:37 • #11


K
Hey Binchen...

Ich wünschte ich könnte dir etwas mit auf den Weg geben was es leichter für dich macht, was dir deine Schuldgefühle nimmt.
Es war richtig wie du gehandelt hast, es ist wichtig ehrlich zu sein in einer Beziehung.
Gib die Hoffnung nicht auf dass er zurück kommt....
Als mein Partner mir damals gesagt hat ich müsse was gegen die Depression tun, hab ich ihn für bekloppt erklärt, aber
unsere Beziehung hat sage und schreibe 3 Trennungen überstanden! :-) Und er hat nicht aufgegeben. Er ist der Richtige!
Denkst du er ist es wert? Denkst du r ist der richtige? Mach dir Gedanken dazu, erst wenn du dir vollkommen sicher bist
lohnt es sich um in zu kämpfen! Ich denke du hättest die Stärke das zu tun! Aber im Moment geb ich Martina recht -
hab Geduld - mit euch beiden :-) Eine psychische Krankheit ist für den Betroffenen und dessen Partner kein Zuckerschlecken.
Es ist eine Achterbahnfahrt in jeder Hinsicht. Sicher braucht er erst einmal ein bisschen Zeit um sich über seine Gefühle klar zu
werden, denn da sind sicher ziemlich viele und aus Erfahrung kann ich sagen dass es für einen psychisch kranken Menschen schwer
ist seine Gedanken/Gefühle zu ordnen und sinnvolle Entscheidungen zu treffen...
Ich glaub an dich und denke dein Herz wird dir helfen die richtige Entscheidung zu treffen :-)

Sonnige Grüße
KiNjAl

04.05.2011 11:05 • #12


B
Wir hatten vorgestern nochmal ein Gespräch, in dem wir nochmal über das Gespräch zuletzt und meine Motive darüber gesprochen haben. Das hat mich beruhigt.
Ich hab das Gefühl, dass Gefühle doch schon (noch) da sind, er damit aber gerade nicht umgehen kann. Verblieben sind wir jetzt so, dass er Zeit braucht und sie bekommt, um nachzudenken.

13.05.2011 08:38 • #13


B
Ich habe heute eine allgemeine Frage zu Depressionen (nachgewiesen wurde sie hier ja noch nicht):

Angenommen, eine Depression wird durch eine Vielzahl an wirklich bestehenden Problemen (Stress, Familie usw) ausgelöst. Nach und nach lösen sich einige dieser Probleme auf. Kann das einen Einfluss auf die Heilungschancen haben, dass zb eine Therapie besser oder schneller Wirkung zeigt (oder man vielleicht sogar eine Spontanheilung erfährt)?
Wie viel Einfluss kann also eine Verbesserung der realen Welt auf das eher irrational-negative Denken eines Depressiven haben?

20.05.2011 11:20 • #14


T
Hallo Binchen,

ich kann nur von mir schreiben, dass, als ich stark depressiv war, ich kaum äußere Einflüsse wahrgenommen habe. Ich bin durch die Welt gegangen als hätte ich Scheuklappen auf gehabt. Alleine die alltäglichen Dinge, waschen, essen, usw. haben bei mir soviel Aufmerksamkeit beansprucht, dass ich kaum noch anderes verarbeiten konnte. Ich konnte zwar die Information aufnehmen, aber nichts mit ihr anfangen, nicht einmal einordnen, ob sie positiv, neutral oder negativ war.

Natürlich haben auf Dauer positive Dinge mir mit geholfen, aus meiner Depression Stück für Stück heraus zu kommen, nur dazu musste ich erst einmal erkennen, dass sie positiv sind. Dafür musste ich erst wieder fühlen können. Ich kann mich über positive Dinge erst wieder freuen, seitdem ich überhaupt wieder Freude empfinden kann.

Das muss aber nicht zwangsläufig bei jeden Menschen so sein, insbesondere da die Diagnose Depression bei deinem Partner ja noch nicht fest steht.

Ich hoffe, meine Antwort liest sich nicht so sehr negativ.

Das Tho

20.05.2011 14:28 • #15


B
Hallo Tho,
Danke für deine Einschätzung. Ich denke, wenn es eine Depression ist, dann ist es nicht so schlimm, da einige Dinge in seinem Leben eher gut funktionieren. Hat sonst noch jemand eine ähnliche Erfahrung?

23.05.2011 14:43 • #16


B
Seit dem Gespräch vor gut drei Wochen hab ich nun nichts mehr gehört. Es ist ja auch vereinbart, dass er erstmal Zeit braucht, um eben ein paar dieser anderen Belastungen vom Tisch zu bekommen, daher ist das schon eigentlich okay.
Aber es ist so schwer, gar nichts zu hören...
Das musste ich nur gerade mal loswerden.

30.05.2011 09:02 • #17


B
Kleine Kurzfassung der letzten Wochen: Er hat nach einer längeren Zeit des Nachdenkens (völlig ohne Kontakt) beschlossen, dass es keinen Sinn hat. Ich hab ihm nochmal angeboten, dass ich bereit bin, ihm ganz viel Zeit zu geben, ihn aber nicht verlieren will. Abgekürzt und ohne ein richtiges Gespräch endete es nun damit, dass er mir sagte, ich solle ihn in Ruhe lassen. Seitdem redet er auch nahezu nicht mehr mit mir. Aus seiner Sicht hab ich vermutlich (auch das weiß ich nicht sicher) irgendwo eine Grenze überschritten, ich wusste aber durch sein Nichtssagen ja kaum, was okay ist und wo er nicht mehr kann und ich ihm auf den Nerv gehe. Leider alles nur Vermutungen.

Ich muss damit abschließen. Ich denke zwar weiterhin, dass ich mit meiner Einschätzung richtig liege, aber dahin muss er selbst kommen. Ich hätt ihn so gern begleitet.

Leider gehts mir jetzt selbst nicht gut, was sich vor der Sache mit ihm schon androhte und mehr mit anderen Dingen zu tun hat. Er gab mir Hoffnung - leider hats nicht geklappt. :-(
Ich mach ihm keinen Vorwurf, ich hoffe einfach nur, dass wir bald wieder normal miteinander umgehen können. So ist es echt schwer auszuhalten.

24.07.2011 22:12 • #18


B
*vorsichtig schieb* weil ich gern Eure Meinung dazu hören würde. Die Situation geht mir nicht aus dem Kopf und es ist echt bescheuert, wie sehr wir beide bemüht sind, uns nicht zufällig irgendwo zu treffen.

01.08.2011 17:02 • #19


JeanLucca
Hallo Binchen.

Das arbeitet ganz schön in DIr. Hm, ich kann das gut verstehen denn Du möchtest ihn ja wieder zurück oder zumindest einen guten Kontakt.

Zitat von Binchen:
Ich muss damit abschließen. Ich denke zwar weiterhin, dass ich mit meiner Einschätzung richtig liege, aber dahin muss er selbst kommen. Ich hätt ihn so gern begleitet.
Hier hast Du Dir eigentlich schon Deine Frage selbst beantwortet.

Ich denke das es theoretisch der Beste Weg ist den Du da beschreibst. Das Du mit dem Kontakt abschliesst und das er selbst aktiv werden muss wenn er Hilfe braucht oder wieder Kontakt mit Dir haben möchte. Theoretisch. Aber das ist gar nicht so einfach Binchen - Du hast nämlich noch Gefühle für ihn.

Wenn Du etwas liebst, lass es los. Kommt es zurück bleibt es immer bei Dir Kennst Du diesen Spruch? Manchmal hört er sich ziemlich flach an, aber es geht ja in die Richtung. Das bedeutet aber nicht, das es einfach ist.

Zitat von Binchen:
... wie sehr wir beide bemüht sind, uns nicht zufällig irgendwo zu treffen.
Was passiert denn wenn ihr Euch zufällig trefft? Seid ihr verlegen?

Lieben Gruß, JeanLucca

01.08.2011 17:30 • #20


B
Ich würde mit dem Gedanken gern abschließen, aber es klappt einfach nicht. Und gerade nicht, weil es so ein bescheuertes Ende genommen hat. Und weil ich aus anderen Gründen momentan nicht so die Möglichkeiten hab, mich abzulenken, obwohl ich das gerade sehr bräuchte.

Wenn wir uns sehen, sagen wir uns hallo, gucken uns aber sonst nicht viel an und sind beide bemüht, nicht in der Nähe des anderen zu sein. Er, weil ... naja, so genau weiß ich das auch nicht und ich, weil mich dieses lass mich in Ruhe sehr verletzt hat und ich es nicht ertrage, in seiner Nähe zu sein und trotzdem ignoriert zu werden, während er anderen gegenüber total gut gelaunt tut.

01.08.2011 17:42 • #21


L
in meinem thread hab ich dich eben noch gefragt, wie es bei dir ist.

ich hab mir alles durchgelesen und sehe meinen (nichtmehr) freund oft wieder.
es war bei ihm genauso, dass er wohl oft so genervt und gestresst von mir war, er es aber nie gesagt hat. er konnte es nicht, sagt er.
es ist sehr hart, weil man selbst ja nichts hätte ändern können, wie auch, wenn man nicht ahnt, was gerade in seinem kopf vor sich geht.
teilweise hat er wohl schon richtige hass-schübe gehabt, sein körper hat sich gegen mich gewehrt, in seinem kopf gabs nur: 'mach schluss!!!'

das ist wirklich sehr hart und verletzend, vorallem wenn man an den anderen glaubt und weiß, dass es hilfe gibt.

in wiefern hast du für ihn grenzen überschritten?

01.08.2011 19:23 • #22


B
Zitat von lilylu:
in wiefern hast du für ihn grenzen überschritten?


Das kann ich selbst nur ahnen. Wenn er mir aber sagt, ich solle ihn in Ruhe lassen, kann es das ja nur sein. Er hat die Sache beendet und war sich unsicher dabei, ich hab mich wochenlang nicht gemeldet und hab dann noch zweimal versucht, etwas zu erreichen. 1) Als er mir schrieb, er wolle keine Treffen mehr, 2) etwas später nochmal etwas ausführlicher. Ein klärendes Gespräch gab es nie. Daher kann ich nur raten, dass es so ist: Er hat ein Problem, das er nicht wahrhaben will und ich spreche dieses Problem an.

Ansonsten kann ich ihn gar nicht genervt haben, mir war von Anfang an klar, dass er nicht so ist wie andere Männer und dass ich sehr vorsichtig sein muss. Wenn er schlecht drauf war, haben wir uns gar nicht gesehen und er war dann auch nicht erreichbar. Ich hab ihn dann auch gelassen und mich erst zwei, drei Tage später wieder gemeldet. Das fand er auch gut, wie ich weiß.

Was mir auch Sorgen macht: Es gibt einige gute Bekannte, die ihm wichtig sind, die seine Charakterzüge (nach außen: immer gut drauf und total engagiert) teilweise richtig nervig finden, die aber keine Lust haben, ihm das zu sagen, weil sie dann von ihm in Diskussionen verwickelt werden, auf die keiner Lust hat. Er ist ihnen nicht so wichtig, läuft so nebenher mit. Und denkt eben, dass er total gut ankommt. Das hab ich letztens zufällig erfahren von einem Teil dieser Leute, die nicht wissen (können), dass da was zwischen uns war. Ich weiß, dass das nicht mein Problem ist, aber ich hab Angst, dass er damit mal mit Anlauf gegen eine (dann sehr große und öffentliche) Wand rennt.
Und das ist es: Wenn er von irgendwo her Feedback bekommt, ist das positiv. Negatives hört er aus o.g. Gründen nicht. (Also ist die Welt doch in Ordnung und kann so bleiben) Und dann spreche ihn auf seine Probleme an und identifiziere sie als solche - und bin damit die einzige, die auch mal was Negatives über ihn anspricht - obwohl es von mir ja total positiv und konstruktiv gemeint ist.

Seit seinem Schlussstrich sehe ich mich nicht mehr als Angehörige im Sinne dieses Unterforums. Verstanden hab ich, dass er das nicht will. Nur kann ich selbst nicht damit abschließen.

02.08.2011 08:01 • #23


A


Hallo Binchen,

x 4#24


L
wenn er selbst nichts ändern will, kann ich sein verhalten nachvollziehen.

es ist unfair dir gegenüber, scheinbar hat er aber so viel mit sich selbst zu kämpfen, dass er dich gar nicht sieht?
bzw vielleicht war die bindung für ihn nicht so stark, wie für dich?

vielleicht hat er sich ohne den kontakt auch einfach noch mehr verloren?

ich glaube, er muss erst auf die nase fallen, bzw es muss etwas passieren, dass er merkt, dass es so nicht mehr weiter geht.
Das kann er nur wirklich nur allein, würde ich sagen.

du hast deine hilfe angeboten, er hat dich endgültig zurück gewiesen. es ist hart, aber sieh es positiv: du bist freier als vorher. du kannst dich mehr lösen von dem allen. tu dir was gutes und lenk dich ab. sage dir: gut, es ist entschieden, ich mache das beste daraus.

02.08.2011 12:12 • #24

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