Hallo @Annaj,
Zitat von Annaj: weil er mir die Gruppe der Angehörigen verboten hat
Das geht gar nicht! Drauf solltest du dich nicht einlassen.
Von selbst wird es nicht besser werden. Vielleicht musst du dich von ihm trennen.
Mach dir bitte klar: Worte sind billig. Nur Taten zählen letztendlich.
Du kannst niemanden überzeugen, sich zu ändern. Er muss sich selbst überzeugen. Das kann nur er selbst. Du kannst lediglich die Grundlagen dafür liefern.
Hier will ich kurz skizzieren, was ich für ein erfolgversprechendes Vorgehen halte:
Beklage dich nicht länger bei ihm.
Versuche ihn nicht länger zu überzeugen.
Versuche nicht länger, ihm gut zuzureden.
Sondern handle. Ändere dein Verhalten. Wenn er sich inakzeptabel verhält, sagst du ihm das in ruhigem Ton und entziehst du dich der Situation. Wenn er sich selbst durch sein Verhalten ein Problem schafft, ist das sein Problem. Du hilfst du ihm da nicht mehr heraus. Wenn er ein Gespräch sucht und dir seine schwierige Lage erklärt, dann habe Verständnis, aber in der Sache musst du hart bleiben: Sein Verhalten ist seine Verantwortung, und er hat dir nichts vorzuschreiben.
Versuche nicht weiter, sein Verhalten zu beeinflussen. Mach keine Vorschläge, gib keine Ratschläge. Ich weiß, das ist schwer. Aber sein Verhalten ist seine Verantwortung, nicht deine. Wenn er trinken will, dann trinkt er eben. Du kannst das nicht verhindern. Nur er kann das.
Indem du dich so verhältst, machst du ihm klar, dass du nicht länger seine Mama bist, an die er bequemerweise die Verantwortung für sich und sein Leben delegieren kann.
Gleichzeitig kann ich dir nur raten, dich in eine Lage zu versetzen, dass du dich von ihm trennen kannst. Also: Finanzen (Konto, Geld...), Wohnung, Arbeit, alles was du zum Leben brauchst... so in Ordnung bringen, dass es auch ohne ihn läuft. Zusehen, dass du kurzfristig woandes unterkommen kannst, wenn es nötig werden sollte. Notgepäck für so einen Fall bereitstellen. Mach Kopien deiner wichtigen Unterlagen und bringe sie an einen sicheren Ort. Vernetze dich wieder mit Verwandten, FreundInnen, Kollegen - allen, die dir helfen könnten (damit du im Notfall Hilfe bekommen kannst - du muss ihnen ja nicht sagen warum).
Verbringe mehr Zeit außer Haus. Tu weniger für ihn.
Mach das alles stillschweigend. Gib keine Erklärungen. Stoße keine Drohungen aus. Lass dich auf keinen Streit und keine Diskussion ein (inakzeptables Verhalten, siehe oben).
Lass einfach die Fakten für sich sprechen. Er wird es mitbekommen. Vielleicht merkt er, dass plötzlich ein anderer Wind weht und er mit seinem bisherigen Verhalten nicht weiterkommt.
Wenn das noch nichts nützt (und vermutlich wird es das nicht), und genug Zeit vergangen ist, so dass klar ist, dass deine Verhaltensänderung nicht nur eine vorübergehende Laune ist, und du alle Vorbereitungen getroffen hast, kommt der nächste Schritt. Du ziehst aus (oder wirfst ihn raus, je nachdem, was praktikabler ist).
Wenn er dann klein beigibt (und das wird er!), dann lass ihn erst mal eine Weile hängen, damit er versteht, dass du auch sehr gut ohne ihn weitermachen kannst und das alles keine Show war, sondern bitterer Ernst.
Falls du ihn wieder haben willst (und das würde ich mir gut überlegen!), dann stelle klare Bedingungen, an denen nicht zu rütteln ist und die keinen Interpretationsspielraum lassen. Zum Beispiel: Ab heute kein Tropfen Alk mehr. Klare Konsequenz bei Verstoß: Es ist dann aus. Endgültig. Es gibt keine weitere Chance mehr. Und daran musst du dich dann auch halten! Du kannst nur dann glaubhaft rüberkommen, wenn du diese Überzeugung zu 100% ausstrahlst. Und das kannst du nur, wenn du zu 100% entschlossen bist. Ihm muss klar sein, dass du nun das Sagen hast. Du kannst keine Drohungen ausstoßen, die du nicht gewillt und in der Lage bist, auch zu 100% durchzusetzen, sonst machst du dich unglaubwürdig und bist binnen kurzem wieder da, wo du nicht hinwillst: Beim alten Zustand.
Ich weiß, das alles klingt jetzt sehr hart und nicht jede(r) traut sich das zu. Aber so, wie deine Lage im Augenblick ist, so wie sie sich entwickelt hat und wie die sich weiter entwickeln wird, wenn du nichts drastisches machst, ist das doch auch kein Leben, oder?