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Mein Partnerin ist depressiv und distanziert immer mehr

D
Hallo zusammen,

für mich ist dies ein neuer Schritt und bin gespannt, ob man Tipps, ähnliche Situation etc. erlebt hat.
Bei meiner Frau wurde im vergangenen Jahr Despression diagnostiziert.
Wir sind seit 7 Jahren verheiratet und haben einen 7-jährigen Sohn. Wir haben seit 1,5 Jahren Eheprobleme (keine Seuxualität mehr, keine Zweisamkeit da sie ungern ihr Kind abgibt). Darüberhinaus wurde im gleichen Zeitraum krebs bei ihrem Vater festgestellt, der im Mai vergangenen Jahrs verstorben ist und Sie auch unglücklich mit der Arbeit und ihrer finanziellen Situation war. Betone hier: Ich bin kein Unschuldslamm - auch ich habe meine Fehler gemacht: Herunterziehen, Demütigung vor Freunden/Familie. Habe dies aber abgelegt.

Nun ist es so, das meine Frau seid Oktober 2022 zu einem Therapeuten geht, von November bis Anfang Januar in die Tagesklinik ging und nun einmal wöchentlich weiter zur Therapie geht.
Das Problem ist, das man mit mir nicht über die Therapie spricht, sich distanziert, proaktive Vorschläge zur Zweisamkeit blockiert (von ihr sogar bestätigt) und ich auch in Zukunftsplänen keine Rolle spiele (Mädelswochenende, Mallorca Tour, Tour mit Kind etc.). Vor dem Kind verhält sich meine Frau, wie man es sich wünscht: aufgeschlossen, lächelt, Blickkontakt, Unterhaltungen, man lacht zusammen.
Sobald das Kind nicht dabei ist, rede ich mit einer anderen Person.
Wenn man etwas anspricht wirkt es störend - Berührungen sind nicht gewünscht (Empathielosigkeit).
Ein Kuss auf die Wange zum Abschied sind absolute Seltenheit.

Meine Frau verändert sich auch: man kleidet sich anders für die Arbeit, schminkt sich wieder, Sport und Ernährung umgestellt - befürworte ich alles und honoriere es auch. Dennoch kommen Zweifel in einem hoch.
Kann sich das nochmal drehen? Ist man schon kurz vor einer Trennung? Gibt es schon jemand anderen (man ist lieber mit dem Telefon beschäftigt als sich zu unterhalten)?

Ich bin gespannt, welche Erfahrung hier gemacht wurden.

15.03.2023 17:20 • #1


Holger76
Nimmt deine Frau Antidepressiva? Einige davon können zu komplettem Libidoverlust führen und zwar egal ob bei Frau oder Mann. Hatte selbst schon mal die für mich falschen Medikamente und meine Libido lag so darnieder, dass S. in meinem Kopf gar nicht mehr vorkam.

Ansonsten würde ich sie an deiner Stelle mal darauf ansprechen, sie fragen, wie sie denn eure Beziehung sieht.

15.03.2023 18:09 • #2


A


Hallo DK86,

Mein Partnerin ist depressiv und distanziert immer mehr

x 3#3


D
Sie nimmt keine Medikamente. Glaube auch eher, das Lust da wäre. Aber die momentane Situation: Ich will mich um mich kümmern alles hemmt. Man bekommt ja in keinsterweise großen Zugriff.

Wie sieht sie unsere Beziehung? Sie hatte mal angedeutet, wenn ich mit der Situation nicht zurecht kommen würde, hätte sie auch Verständnis, wenn ich mich trennen würde.

15.03.2023 18:16 • #3


Holger76
Ok, das ist natürlich hart. Wobei ich so etwas auch schon von mir gegeben habe, ohne das es wirklich so gemeint war.
In besonders schlimmen Tiefphasen versuche ich unbewusst alles von mir zu stoßen, was mir gut tut - inkl. Beziehung.

Ob das bei deiner Frau ähnlich sein könnte, kann ich nicht beurteilen. Wobei es sich ja so anhört, als ob sie schon auf einem ganz guten Weg ist. Sie achtet auf sich, unternimmt eigenständig etwas - das klingt so als würde die Therapie ganz gut anschlagen.

Ich würde trotzdem noch mal nachhaken. Denn zu sagen, dass der andere die Beziehung beenden könne, sagt ja nichts darüber aus, ob sie noch etwas für dich empfindet und trotz allem gerne in der Beziehung ist oder ob sie die Beziehung bereits abgeschrieben hat und sie aus welchen Gründen auch immer nicht beenden möchte.

15.03.2023 18:35 • #4


D
@Holger76 Das mag alles sein - man weiß halt nicht, was in dem Kopf vorgeht.
Sie erkennt auch, dass ich mich geändert habe (zum positiven).

Man muss es abwarten - dennoch ist eine Verzweiflung und Angst da, da man aufgrund der fehlenden Offenheit nicht genau weiß, wo die Reise hingeht.
Trotzdem vielen Dank für die offenen Worte.

15.03.2023 18:37 • #5


A
Guten Morgen.
DK86.
Die Therapie deiner Frau hat gut angeschlagen.
Sie hat sich selbst und euer Kind im Blick.
Natürlich fragst du dich, wo denn DU da bleibst?
Ob Du denn überhaupt noch dazu gehörst?
Ein Therapeut/in wird dieses Feld auch ansprechen.
Ich denke dann, wenn der Klient dazu bereit ist.
Wenn deine Frau also heraus gefunden hat, was ihr wichtig ist.
Dazu muß sie allerdings erst nochmal in einen guten Kontakt zu
sich selbst kommen.
Wenn sie sich ihrer selbst wieder bewußt ist, kann sie über die Partnerschaft
nachdenken.
Was kannst du tun?
Du fühlst dich regelrecht ausgeschlossen.
Vielleicht kannst du ihr genau das mitteilen.
Das du ihre Veränderung zum Positiven erkennst, aber dich fragst, wo denn
Du da einen Platz hast?
Das Du das gerne wissen willst, da Du dir jetzt sehr verloren vorkommst,
und dich sorgst, ob es überhaupt noch ein WIR gibt, geben kann und in welcher Form.
Ich wünsche alles Gute.

16.03.2023 06:38 • x 2 #6


BlackKnight
Bei der Therapie geht es erstmal nur um sie. Das ist hart für den Partner. War bei mir genauso. Ich habe mich danach von ihr getrennt.... das kann passieren.....sie kam mit dem neuen BK null klar‍️

16.03.2023 06:47 • x 1 #7


D
Habe heute morgen die Spülmaschine ausgeräumt und ihre Arbeitsttasche stand vor unserer Vitrine. Sie ist (ohne Witz, da rede ich keinen Müll) umgefallen und es war ein Zettel drin Mieterauskunft zum 01.06. für x., lebe in Trennung.
Habe Sie, nachdem sie den Kurzen zur Schule gebracht hat, habe ich sie zur Rede gestellt.
Sie will die räumliche Trennung, da sie absolut keine Gefühle mehr hat. Sie will das auch nicht mehr und lässt mir auch keine Chance dazu, was aufzubauen. Sie will für sich sein, Zeit für sich haben.

Das ist so ein Schlag ins Gesicht. Und mit dem Kind noch darüber reden wird noch härter. Ich muss mich dabei nicht rechtfertigen, habe alles versucht, das diese Ehe weiterläuft.

16.03.2023 09:16 • x 1 #8


Dys
Hallo @DK86,
es ist schwer Antworten zu finden, wenn es um Beziehungsprobleme geht, da hier ja meist nur eine Sichtweise zu lesen ist. Du sagst, Du bist auf Erfahrungen gespannt, die hier gemacht wurden. Welche Erfahrungen sind da konkret gemeint? Geht es darum, ob sich eine Trennung als zweckmäßig herausgestellt hat, wenn ein Partner eine „Veränderung“ erlebt, die es für den Anderen schwierig macht, damit umzugehen? Gleich welche Antworten da kommen können, es sind ja immer subjektive und daher nicht wirklich welche, die allgemein Gültig wären. Zu zwei Passagen deines Posts möchte ich mich hier dennoch äußern und hoffe, Du erkennst, dass es nur meine Meinung zu dem gesagten ist, die Du weder teilen, noch gut finden musst.
Zitat von DK86:
Betone hier: Ich bin kein Unschuldslamm - auch ich habe meine Fehler gemacht: Herunterziehen, Demütigung vor Freunden/Familie. Habe dies aber abgelegt.

Glaubst Du ernsthaft, dass selbst wenn Du solch ein Verhalten abgelegt hast, das die Erfahrungen, die Deine Frau diesbezüglich gemacht hat, deswegen aus Ihrem Gedächtnis gestrichen sind? Vergeben ist nicht gleich Vergessen und auch wenn jemand nur noch „gutes“ tut, macht es schlecht getanes nicht ungeschehen. Aber das ist jetzt wohlgemerkt nur meine Denkweise.
Zitat von DK86:
Das Problem ist, das man mit mir nicht über die Therapie spricht, sich distanziert, proaktive Vorschläge zur Zweisamkeit blockiert (von ihr sogar bestätigt) und ich auch in Zukunftsplänen keine Rolle spiele (Mädelswochenende, Mallorca Tour, Tour mit Kind etc.).

Wenn Du selbst noch keine Therapie gemacht hast kannst Du nicht wissen, dass das was in einer Therapie gesagt wird in dem Rahmen bleibt, in dem es stattfindet. Egal ob es eine Einzeltherapie oder Gruppentherapie ist. „Außenstehenden“ auch wenns der Partner ist, geht das bestenfalls etwas an, wenn Dieser in die Therapie eingebunden wird, beispielsweise durch eine Sitzung mit beiden Partnern. Dazu müssen aber alle ihr Einverständnis äußern.
Es ist das Recht eines jeden Menschen, proaktive Vorschläge abzulehnen und sich auch selbst vorzubehalten, auch Aktivitäten ohne den Partner zu planen und sogar durchzuführen.
Dies zu akzeptieren nennt sich Toleranz und zeugt von Respekt gegenüber dem Anderen. Meine Erfahrung ist, dass Toleranz und Respekt auch gute Voraussetzungen sind, für Vertrauen. Und Vertrauen ist unumgänglich um sich zu öffnen. Ebenso hat es meist auch Gründe, weshalb jemand sich mit Vertrauen zurückhält.

Ich weiß nicht, ob Du mit meinen Gedanken was anfangen kannst, aber ich hoffe es ist okay für Dich, dass ich sie geäußert habe.

VG Dys

Ps. Wollte das gerade absenden, da wurde mir Dein aktuelles Posting angezeigt, auf dass ich noch eingehen möchte, ungeachtet dessen was ich schon geschrieben habe und auch so stehen lassen möchte.

Es scheint offensichtlich, dass in Eurer Beziehung doch einiges im Argen lag. Ohne einen von Euch in Schutz nehmen zu wollen, oder Schuldzuweisungen machen zu wollen, ist ja etwas gravierend beschädigt oder eventuell zerstört worden. Was es im einzelnen ist, könntet nur Ihr konkret benennen. Anscheinend habt Ihr den Moment verpasst, an dem es nötig gewesen wäre, was aber nicht bedeuten muss, dass Ihr den nach einer räumlichen Trennung, nicht doch noch finden könntet.

16.03.2023 09:37 • x 1 #9


Nuance
Zitat von DK86:
Betone hier: Ich bin kein Unschuldslamm - auch ich habe meine Fehler gemacht: Herunterziehen, Demütigung vor Freunden/Familie. Habe dies aber abgelegt.

Zitat von DK86:
Vor dem Kind verhält sich meine Frau, wie man es sich wünscht: aufgeschlossen, lächelt, Blickkontakt, Unterhaltungen, man lacht zusammen.
Sobald das Kind nicht dabei ist, rede ich mit einer anderen Person.
Wenn man etwas anspricht wirkt es störend - Berührungen sind nicht gewünscht (Empathielosigkeit).


Begrüßenswert, dass Du selbstkritisch bist!
Mich hat die Info doch geschockt. Nun gehöre ich zu den sensibleren Menschen, die meist sehr genau darüber nachdenkt, was ich wie und warum sage und versuche, andere nicht - unnötig tiefer - zu verletzen...

Du schreibst nur, dass Du es abgelegt hat. Mir würde das nicht reichen. Für mich wäre die Partnerschaft beendet - je nach Finanzen, Vorhandensein von Kindern - zunächst einmal nur innerlich. Das würde ich niemandem verzeihen!

Die einzige Möglichkeit sähe ich darin, dass der Partner sich öffnet, vielleicht sogar in mehreren - erforderlichen? - Gesprächen erklärt, warum er das gemacht hat. Also wirklich seelisch die Hosen runter läßt. Sprachlich müsste man vermeiden, dem anderen - unnötig - Vorwürfe zu machen. Aber Du hast... Weil Du... Sprache ist eine Kunst. Es lohnt sich, sie zu analysieren, nach anderen Formulierungen zu suchen.

Warum hast Du sie klein gemacht und gedemütigt? Und frage dich, ob es das ist, was Du in Wahrheit über sie denkst? Denkst Du wirklich, zB!, dass sie dümmer, Dir unterlegen ist? Ärgerst Du Dich darüber, dass Du emotional abhängig von ihr bist?

Liebt ihr Euch wirklich? Habt ihr euch wirklich mal geliebt?
Was schätzt ihr (noch) aneinander? Warum hast Du Dich (vllt) in sie verliebt?

Erst ein Gespräch - höchst wahrscheinlich einige davon - die mich wirklich seelisch befriedigen, Infos, die ehrlich zu sein scheinen und mich überzeugen etc würden dazu führen, dass ich das - gefühlsmäßig - wirklich verzeihen könnte.
Ideal wäre natürlich, dass der andere es auch zum Anlass nimmt, kritisch in sich hineinzuschauen und sich ebenfalls umfassend öffnet...

Ansonsten habe ich den Eindruck, sie könnte das Kind vorschieben, um Dich auf Abstand zu halten - körperlich.
Das darf sie. Sie weiß sich vielleicht nicht anders zu helfen.

Für mich als - typische? - Frau wäre alles Körperliche undenkbar mit irgendwelchen schwelenden, unausgesprochenen bzw. nicht völlig ausgeräumten Verletzungen, Konflikten.

Insofern nochmal der Rat: Reden

Und vielleicht könnte hilfreich sein, Dich zu fragen: Wie ginge es Dir, wenn sie sich weiter so distanziert verhalten würde - aber Lust auf S. hätte?

Vielen Männern ist - vielleicht uneingestanden - S. derart wichtig, dass ihnen das reichen würde.

Und dieser Umstand macht klar, dass S. und Liebe (Tiefe Zuneigung) nicht dasselbe sind.

Viele Frauen haben (oft) S., weil sie ihren Partner lieben. Aus tiefer Zuneigung geben sie sich hin - auch ohne eigenes echtes Bedürfnis. Ich finde diesen Umstand erschreckend...
Genauso wie man aus Liebe, tiefer Zuneigung auf S. verzichten kann.

Der Therapeut ist nur für sie da. Sie macht es noch nicht lange. Es ist ein geschützter Raum. Es besteht Schweigepflicht. Und das ist gut so. Sie kann zu sich selbst finden, herausfinden, was sie möchte.

Auch wenn meine Antwort vielleicht härter ist. Als ich den Text las, war mir klar, dass Du Dich ausgeschlossen fühlen musst. Die körperlichen Annäherungen sind vielleicht ja nur ungeschickt...
Wirklich hart - für Dich - finde ich, dass sie liebevoll mit dem Kind umgeht, mit Dir vielleicht allenfalls neutral.

Ich kenne die finanzielle Situation nicht. Wenn Du das Geld verdienen solltest und sie reine Hausfrau sein sollte.
Vllt versucht sie herauszufinden, ob sie es so wie sie es jetzt macht, durchziehen kann.
Auch irgendwie, ob Du es langfristig so hinnehmen wirst.

Das kann ich nicht abschätzen.

Relativ sicher bin ich mir, dass ihr nur eine Chance habt, wenn die - erwähnten - erforderlichen offenen Gespräche stattfinden... Für viele Männer, die oft verschlossener sind, weniger reden, dürfte das gar nicht so einfach sein...
Man zeigt sich verletzlich, wird maximal verletzbar. Liefert sich dem anderen aus. Gibt dem anderen die Möglichkeit für zukünftige erhebliche seelische Verletzungen...

Ob es - sie, Eure Ehe - Dir das Wert ist?

Ich rate dringend davon ab, körperlich zudringlich zu werden.
Sie muss sicher sein können, dass Dir ein Kuss auf die Wange reicht. Dass es kein Vorspiel für mehr ist.

16.03.2023 09:38 • x 1 #10


D
Vielen Dank für die kritischen Worte.

Zum Thema S.: war sehr selten in der Vergangenheit - somit ein Punkt
Zum Thema persönlicher Fehler: darüber wurde auch in der Tiefe gesprochen und somit aufgearbeitet (nur aus meiner Sicht, kann in ihren Kopf nicht schauen)

Aber das Thema ist nun durch - ihr Frust muss wohl so groß sein, dass sie sich nun für den nächsten Schritt entschieden hat. Gestoppt bekomme ich es nicht mehr.

Nochmals Danke für die offenen Worte, das hat sehr geholfen, auch sich selber noch weiter zu refkletieren.

16.03.2023 10:03 • x 3 #11


BlackKnight
Das tut mir leid für dich, war aber aufgrund deiner Schilderungen fast absehbar

16.03.2023 10:23 • x 2 #12


Dys
Zitat von DK86:
Aber das Thema ist nun durch - ihr Frust muss wohl so groß sein, dass sie sich nun für den nächsten Schritt entschieden hat. Gestoppt bekomme ich es nicht mehr.

Vielleicht kannst Du Ihren Schritt als EINEN Schritt betrachten und zunächst auch respektieren. Eine Trennung ist immer ein Verlust. Für mich persönlich ist Verlust oft etwas, wo ich überhaupt erst merke, das mir das Verlorene doch überaus wichtig war. Manchmal bringt diese Erkenntnis Trauer hervor, weil beispielsweise der Tod nicht zulässt, das Verlorene zurück zu bekommen. Manchmal kann ich es aber auch irgendwann akzeptieren und hoffen, damit auch klarzukommen, dass es nun so bleiben könnte, wie es ist.

In Eurem Fall, muss eine Trennung dieses endgültige aber nicht zur Folge haben. Vielleicht besteht dadurch auch die Möglichkeit für Euch zu erkennen, das Ihr euch wichtiger seit, als die Umstände, die in einer Trennung mündeten. Eventuell braucht es einfach eine Zeit und Ihr findet wieder zueinander. Wer weiß das schon?

VG Dys

16.03.2023 10:49 • #13


D
@Dys vielen Dank für die hoffnungsvollen Worte.
Ich akzeptiere diesen Schritt - versuche mich zu fassen und nun nicht in eine Depression zu verfallen.
Im Gegenteil: achte auf mich, sehe nach vorne und bin nun nicht in der Position zu rechtfertigen vor meinem Kind. Den Entschluss hat jemand anders gefasst.

Sehe ich in der Trennung eine Chance? Weiß es nicht, werde aber nicht auf Knien betteln, stalken etc.
Lass sie ziehen und warte ab - entweder es passiert was oder nicht.
Mehr kann man von mir nicht verlangen.

16.03.2023 11:17 • #14


A


Hallo DK86,

x 4#15


Dys
Hallo @DK86,
nun ist Hoffnung natürlich nichts, worauf man die konkrete Erfüllung von Erwartungen beziehen kann. Sondern mehr ein Denken, dass sich im günstigsten Fall für jemanden etwas positives entwickelt.

Ich lese jetzt eine große Verbitterung in Deinen Worten und natürlich kenne ich auch diesen Gefühlszustand bestens. Dieser ist genauso zulässig wie jeder andere. Es geht letztlich auch nicht darum, ob ein Gefühl gerechtfertigt ist, denn das ist dem Gefühl in diesem Moment egal. Entscheidend könnte aber sein, wie jemand mit einem Gefühl umzugehen vermag und welche Gedanken und vor allem welche Handlungen daraus resultieren. Vor dem Hintergrund, dass Handlungen prinzipiell unumkehrbar sind, ist es besonders wichtig, sich wenn möglich, vorher entsprechende Gedanken zu machen. Das gilt auch für Aussagen, die man tätigt und so auch für meine. Weil dies ja ein Forum ist, kann jeder seine Ansicht offenbaren und ich weiß, dass meine Ansichten auch nur meine sind und davon abhängig sind, wie ich zuvor gelesene beurteile. Da kann ich natürlich falsch liegen, wenn ich mich äußere. Dies bitte ich mir nachzusehen, im Bezug auf meine folgenden Kommentare.

Zitat von DK86:
Ich akzeptiere diesen Schritt - versuche mich zu fassen und nun nicht in eine Depression zu verfallen.

Den zweiten Part Deiner Aussage finde ich insofern bemerkenswert, da doch bei deiner Frau eine Depression diagnostiziert wurde, die ja einen Gemütszustand erklärt, den sich niemand wünscht und der in einer Beziehung von allen Beteiligten gewisse Bemühungen erfordert, geeignet damit umzugehen. Eine Therapie ist eine Möglichkeit und das ist sie nicht nur bei einer Depression, sondern auch bei anderen Verhaltensweisen, die mal mehr, mal weniger offensichtlich behandlungswürdig sein können.
Zitat von DK86:
Im Gegenteil: achte auf mich, sehe nach vorne und bin nun nicht in der Position zu rechtfertigen vor meinem Kind.

Nur so ein Denkansatz, aber könnte dieses „achte auf mich“ besonders wenn es die Regel beschreiben würde, nicht auch schon ein Problem gewesen sein? Und bist Du Dir tatsächlich sicher, bezüglich Eures Kindes und dem was es Ihm gegenüber zu rechtfertigen, besser aber zu erklären gäbe?
Zitat von DK86:
Den Entschluss hat jemand anders gefasst.

Für mich liest sich, auch unter Berücksichtigung dessen, dass Du gerade sehr Enttäuscht und sicher auch wütend bist, eine gewisse Herabwürdigung deiner Frau heraus, da Du sie ja nichtmal explizit erwähnst. Es ist natürlich immer der Entschluss dessen, der sich entscheidet, ihn zu treffen. Meistens ist ein Entschluss eine Reaktion auf etwas vorangegangenes oder die Aktion eines anderen. Bewusst oder Unbewusst.
Zitat von DK86:
Sehe ich in der Trennung eine Chance?

Nun, wenn Du auf Dich achtest, könntest Du das so sehen. Eine Chance, Dich so zu verwirklichen, wie Du es für Dich richtig erwägst. Ungeachtet dessen, was andere dazu denken oder meinen.
Zitat von DK86:
Weiß es nicht, werde aber nicht auf Knien betteln, stalken etc.
Lass sie ziehen und warte ab - entweder es passiert was oder nicht

Bei diesem Satz lese ich die Ungerechtigkeit, die Du empfindest sehr stark heraus und auch die Verletzung. Doch auch hier scheint es doch recht einseitig zu sein, was Du in einer Beziehung erwartest, nämlich dass der andere eine Bringschuld Dir gegenüber hat. Natürlich würde ich selbst auch nicht auf Knien um etwas betteln oder stalken, auch wenn mir an der anderen Person etwas liegt. Aber alleine diese Ansicht zu haben, dass dies wohl nötig sein könnte, finde ich insofern schade, weil es mir zumindest suggeriert, das es daran mangelt, sein Gegenüber als gleichwertig anzusehen. Das meine ich im Bezug auf die Person und natürlich nicht auf Ansichten, die selbstverständlich nicht immer die gleichen sein können, sollen oder müssen.
Zitat von DK86:
Mehr kann man von mir nicht verlangen

Verlangen muss natürlich nicht immer auch befriedigt werden. Wieviel verlangt wird, entscheidet derjenige der ein Verlangen äußert und natürlich auch wissen sollte, das die Möglichkeit besteht, das diesem eben nicht unbedingt nachgekommen wird, wenn es der andere nicht zu leisten vermag oder auch einfach nicht will. Geben und Nehmen in möglichst gleichem Maße, könnte da ein Kompromiss sein, wenn es für Beide und sonstige involvierte Menschen für ein beständiges Miteinander genug ist.

Für Euer Kind wünsche ich mir nur, dass es nicht darunter leiden muss und ich denke, das liegt Euch sicher auch am Herzen.

VG Dys

16.03.2023 12:42 • #15

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