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Berliner82
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Hallo,
ich muss mir gerade ein wenig Frust von der Seele schreiben. Es geht um meinen Vater, meinen sehr schwierigen Umgang mit ihm bzw. wie ich am besten weiter vorgehen soll/kann.
Mein Vater ist sehr altmodisch, was seine Vorstellungen anbelangt bzw. über-überfürsorglich mir gegenüber. Trotz dieser an sich guten Eigenschaft (Fürsorglichkeit), welche ich auch teilweise (!) an ihm schätze und dankbar bin, ist es in der Vergangenheit und leider auch in der Gegenwart zu oft
vorgekommen, dass er mir seine gutgemeinte Hilfe nicht nur anbietet, sondern auch regelrecht aufzwingt (!), ohne meine Meinung anzuerkennen bzw. zu respektieren.
Es gäbe da einige Beispiele anzuführen; ich möchte nur eines benennen und kurz erläutern:
Vor einigen Jahren war ich sechs Wochen lang in einer therapeutischen Klinik. Meine Wohnung hatte ich ordentlich verlassen und mich auch um Postregelung etc. während dieser Zeit gekümmert. Ich hatte meinem Vater schon zu dem Zeitpunkt deutlich zu machen versucht, dass seine Hilfe nicht vonnöten sei. Einen Wohnungsschlüssel hat er von mir auch nicht erhalten. Während des Klinikaufenthaltes habe ich dann von anderer Stelle erfahren, dass er 1. meine Wohnung
betreten, 2. dort aufgeräumt und 3. Wäsche gewaschen hat!
Nachdem mir diese Information noch durch eine andere Quelle bestätigt wurde, habe ich ihn am Telefon auf den Kopf zu gefragt, ob diese Geschichte stimmen würde. Seine Reaktion: Er hat es nicht zugegeben, sondern mir zu versichern versucht, dass er nicht (!) in meiner Wohnung gewesen ist.
Das war dann für mich ein 1A-Hammer! Deswegen ging es mir dann auch einige Tage richtig mies.
Aber gut, die Tränchen darüber sind längst getrocknet; vergessen ist es nicht.
Dieses Nichternstnehmen meiner Meinung bzw. Verletzung meiner Privatsphäre hat mein Vater schon zu oft an den Tag gelegt (vorrangig ersteres). Ich habe sicherlich hunderte Male versucht, vernünftig mit ihm darüber zu reden; bisher hatte und habe ich den Eindruck, dass ich in diesen relevanten Aspekten auch genausogut mit einer Wand reden könnte. Es kommt einfach nicht bei ihm an.
Selbst ein erfolgter Kontaktabbruch meinerseits und seiner Beteuerung, aus gemachten Fehlern gelernt zu haben, war nur teilweise erfolg- bzw. hilfreich.
Um zum aktuellen Bezug zu gelangen, habe ich seit mehreren Monaten keinen Kontakt mehr zu ihm. Ich wollte es vorläufig nicht, habe ihm dies jedoch so nicht mitgeteilt. Unumgänglicher Kontakt während dieser Zeit lief per E-Mail.
Mein Vater kam nun am frühen Nachmittag zu mir und hat rund 10 Minuten sturmgeklingelt! Postfach hatte ich gecheckt; es waren keine neuen Mails von ihm eingegangen (bzgl. möglichem Notfall, welchen ich hier aber für sehr unwahrscheinlich halte). Aufmachen wollte ich ihm zu dem Zeitpunkt nicht. Bevor hier Missverständnisse entstehen: Ich weiß, dass das nicht die feine englische Art ist und nicht ok war, unabhängig vom jeweiligen Verhältnis. Jedenfalls kann man sich hier wahrscheinlich vorstellen, dass mich die Klingeltirade nicht gerade gefreut hat; von den Nachbarn mal ganz abgesehen.
Was den Grund des Besuchs meines Vaters anbelangt, so vermute ich, dass es ging da noch um Geschenke ging, welche mir wieder einmal ungewollt gemacht wurden und dass es da ggf. noch etwas zu klären gab. Nichts gegen Geschenke grundsätzlich; nur um die, um die es hier meiner Meinung nach ging, sind für mich einfach nicht sinnvoll!
Ich schrieb oben ja bereits, dass mein Vater von der altmodischen Sorte ist. Das schließt dann wohl die zugehörige Erwartung ein, dass Geschenke auch angenommen werden, gleich ob gewollt oder nicht. Diese Art des Schenkens ist im übrigen immer wieder vorgekommen.
Nun wäre hier meine Frage an die Community:
Wie kann ich mit meinem Vater zukünftig besser umgehen? Ihn ggf. endlich zur Räson bringen? Ich bin mit meinem Latein jedenfalls am Ende. Umziehen und Verweigerung der neuen Anschrift ist keine Option.
Um es hier abschließend zu verdeutlichen: Weder hasse ich meinen Vater noch wünsche ich ihm schlechtes! Allerdings fällt es mir aufgrund der Ereignisse in der Vergangenheit sehr schwer, mir zu vergegenwärtigen, dass da neben all dem Ärger bzw. der Wut auf ihn immer noch so etwas wie Zuneigung zu ihm existiert.
So wie die aktuelle Situation ist, soll es meines Erachtens nicht bleiben. Denn das wäre einfach nur weiterhin extrem unbefriedigend (wie auf den nächsten ungebetenen Klingelstreich von meinem Vater zu warten).
Danke an alle, die bis hierhin durchgehalten haben.
Gute Nacht Gruß Berliner82
ich muss mir gerade ein wenig Frust von der Seele schreiben. Es geht um meinen Vater, meinen sehr schwierigen Umgang mit ihm bzw. wie ich am besten weiter vorgehen soll/kann.
Mein Vater ist sehr altmodisch, was seine Vorstellungen anbelangt bzw. über-überfürsorglich mir gegenüber. Trotz dieser an sich guten Eigenschaft (Fürsorglichkeit), welche ich auch teilweise (!) an ihm schätze und dankbar bin, ist es in der Vergangenheit und leider auch in der Gegenwart zu oft
vorgekommen, dass er mir seine gutgemeinte Hilfe nicht nur anbietet, sondern auch regelrecht aufzwingt (!), ohne meine Meinung anzuerkennen bzw. zu respektieren.
Es gäbe da einige Beispiele anzuführen; ich möchte nur eines benennen und kurz erläutern:
Vor einigen Jahren war ich sechs Wochen lang in einer therapeutischen Klinik. Meine Wohnung hatte ich ordentlich verlassen und mich auch um Postregelung etc. während dieser Zeit gekümmert. Ich hatte meinem Vater schon zu dem Zeitpunkt deutlich zu machen versucht, dass seine Hilfe nicht vonnöten sei. Einen Wohnungsschlüssel hat er von mir auch nicht erhalten. Während des Klinikaufenthaltes habe ich dann von anderer Stelle erfahren, dass er 1. meine Wohnung
betreten, 2. dort aufgeräumt und 3. Wäsche gewaschen hat!
Nachdem mir diese Information noch durch eine andere Quelle bestätigt wurde, habe ich ihn am Telefon auf den Kopf zu gefragt, ob diese Geschichte stimmen würde. Seine Reaktion: Er hat es nicht zugegeben, sondern mir zu versichern versucht, dass er nicht (!) in meiner Wohnung gewesen ist.
Das war dann für mich ein 1A-Hammer! Deswegen ging es mir dann auch einige Tage richtig mies.
Aber gut, die Tränchen darüber sind längst getrocknet; vergessen ist es nicht.
Dieses Nichternstnehmen meiner Meinung bzw. Verletzung meiner Privatsphäre hat mein Vater schon zu oft an den Tag gelegt (vorrangig ersteres). Ich habe sicherlich hunderte Male versucht, vernünftig mit ihm darüber zu reden; bisher hatte und habe ich den Eindruck, dass ich in diesen relevanten Aspekten auch genausogut mit einer Wand reden könnte. Es kommt einfach nicht bei ihm an.
Selbst ein erfolgter Kontaktabbruch meinerseits und seiner Beteuerung, aus gemachten Fehlern gelernt zu haben, war nur teilweise erfolg- bzw. hilfreich.
Um zum aktuellen Bezug zu gelangen, habe ich seit mehreren Monaten keinen Kontakt mehr zu ihm. Ich wollte es vorläufig nicht, habe ihm dies jedoch so nicht mitgeteilt. Unumgänglicher Kontakt während dieser Zeit lief per E-Mail.
Mein Vater kam nun am frühen Nachmittag zu mir und hat rund 10 Minuten sturmgeklingelt! Postfach hatte ich gecheckt; es waren keine neuen Mails von ihm eingegangen (bzgl. möglichem Notfall, welchen ich hier aber für sehr unwahrscheinlich halte). Aufmachen wollte ich ihm zu dem Zeitpunkt nicht. Bevor hier Missverständnisse entstehen: Ich weiß, dass das nicht die feine englische Art ist und nicht ok war, unabhängig vom jeweiligen Verhältnis. Jedenfalls kann man sich hier wahrscheinlich vorstellen, dass mich die Klingeltirade nicht gerade gefreut hat; von den Nachbarn mal ganz abgesehen.
Was den Grund des Besuchs meines Vaters anbelangt, so vermute ich, dass es ging da noch um Geschenke ging, welche mir wieder einmal ungewollt gemacht wurden und dass es da ggf. noch etwas zu klären gab. Nichts gegen Geschenke grundsätzlich; nur um die, um die es hier meiner Meinung nach ging, sind für mich einfach nicht sinnvoll!
Ich schrieb oben ja bereits, dass mein Vater von der altmodischen Sorte ist. Das schließt dann wohl die zugehörige Erwartung ein, dass Geschenke auch angenommen werden, gleich ob gewollt oder nicht. Diese Art des Schenkens ist im übrigen immer wieder vorgekommen.
Nun wäre hier meine Frage an die Community:
Wie kann ich mit meinem Vater zukünftig besser umgehen? Ihn ggf. endlich zur Räson bringen? Ich bin mit meinem Latein jedenfalls am Ende. Umziehen und Verweigerung der neuen Anschrift ist keine Option.
Um es hier abschließend zu verdeutlichen: Weder hasse ich meinen Vater noch wünsche ich ihm schlechtes! Allerdings fällt es mir aufgrund der Ereignisse in der Vergangenheit sehr schwer, mir zu vergegenwärtigen, dass da neben all dem Ärger bzw. der Wut auf ihn immer noch so etwas wie Zuneigung zu ihm existiert.
So wie die aktuelle Situation ist, soll es meines Erachtens nicht bleiben. Denn das wäre einfach nur weiterhin extrem unbefriedigend (wie auf den nächsten ungebetenen Klingelstreich von meinem Vater zu warten).
Danke an alle, die bis hierhin durchgehalten haben.
Gute Nacht Gruß Berliner82