Alles, was steht, steht, weil es fällt. -
Da ging ich, in mich gekehrt, durch das gewölbte Tor,
sinnend zurück in die Stadt.
Warum, dachte ich, sinkt wohl das Gewölbe nicht ein,
da es doch keine Stütze hat?
Es steht, antworte ich, weil alle Steine auf einmal einstürzen wollen [...]
(H. von Kleist)
hallo an alle die mir geschrieben haben!
also zu den fragen. ja ich glaube, ich bin noch an dem abend wo mein vater sich das leben genommen hat zu einem pastor gegangen und habe für papa gebetet.
ja ich habe einen therapeuten. leider war ich schon vorher wegen alpträumen und depressionen in therapeutischer behandlung.
meine normalen bezugspersonen sind entweder selber betroffen (familie) oder sie sind mit meinem leben überfordert. meine freunde sind zwar lieb und nett, aber die können mit solchen ereignissen die immer wieder in meinem leben passieren nicht umgehen. niemand weiß wie man mit sowas umzugehen hat. da ziehen sich die leute meist eher zurück um nichts flasch zu machen. und gehen davon aus, dass es irgendwann einfach wieder gut sein wird.
wie können menschen glauben, dass alles wieder gut wird. tote erwachen nicht. der fakt bleibt der gleiche. warum sollte ich wieder aufstehen nachdem ich sooft umgeworfen wurde. es ergibt keinen sinn.. da der glaube fehlt.
die menschen wollen glauben, dass alles wieder gut wird, damit sie sich keine sorgen machen müssen.
natürlich passieren mir auch jetzt positive dinge, nur man entwickelt im laufe so eines lebens das gefühl, das das leben einem nur was vorgaukelt um es dann wieder richtig krachen zu lassen - versteht ihr was ich meine?
es ist wie eine kleine verführung. man glaubt wieder, dass das leben in seine geordneten bahnen gekommen ist und dann
bäääähm.
weißt du was ich meine, wenn ich sage - wen interessiert ein eis oder positiver gedanke, wenn man auf so ein leben zurückblicken muss. es geht nicht darum das alles schlecht ist. es ist nur einfach zuviel.
naja von wegen geordneten bahnen. leider war mein leber vorher schon kein zuckerschlecken. ich habe 2 jahren alpträume. habe so gut wie keine guten nächte mehr gehabt. das ist ziemlich anstrengend, wenn man nicht mehr richtig ausgeschlafen ist. und ich träume gruselige sachen.. wirklich gruselige sachen..
momentan handhabe ich mein leben so,d Ar. ich nur zur arbeit gehe und danach zu hause bleibe, bücher lese oder sonst was mache, damit mich erstmal nichts mehr ereilen kann. in der stadt sein tu ich nur auf dem wegen zur arbeit und zurück. dabei kaufe ichs chnell was ein etc.
ich habe das bedürfnis mich selbst vor den nächsten grausamkeiten zu schützen. natürlich passieren sie trotzdem, aber ich habe noch keinen weg gefunden mich auf einen anderen weg zu schützen. außerdem kann ich auf diesem wege an keinen katastrophen beteiligt sein.
versteht ihr was ich meine - es ist schwer dieses komische gefühl diese unterschwellige angst richtig auszudrücken.
wisst ihr, ich kann dem leben nicht mehr vertrauen. Ich bin fertig. Ich habe genug.
Seit dieser Nacht wusste ich, dass auf die Sterne am Himmel kein Verlass ist. ... und als er plötzlich in Tränen ausbrach, begriff ich, dass auf der ganzen Welt auf nichts Verlass ist.
(J. Gaarder)
30.05.2011 20:08 •
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