Meine Familie ist mir fremd und egal geworden - Depressionen

O
Hallo,
tagelang habe ich überlegt, ob ich hier mal was schreibe, ob es was nützt, ob es mir vielleicht einfach nur Erleichterung verschafft. Ich möchte so gerne, dass der seit Monaten brodelnde Vulkan in mir endlch ausbricht.
Ich werde versuchen mich kurz zu fassen.

Ende 2007 hat eine schwere Depression oder ein Burn-Out aus der lebenslustigen, aktiven und kontaktfreudigen Frau eine.... ja was eigentlich? Ich kann noch nicht einmal beschreiben wie ich mich jetzt sehe. Auf jeden Fall habe ich seitdem tierisch viele Medikamente bekommen und 5 Klinikaufenthalte hinter mir. Der Gipfel war 2010, da war ich ein halbes Jahr in der Psychiatrie. Habe mich während der Zeit 4 mal mit Tabletten weggeschossen. Sehe es nicht als Suizidversuch, wollte nur mal weg sein, nichts fühlen, nicht denken, nicht reden und nicht essen.
Therapiegespräche waren mit mir echt schwierig, weil ich einfach den Mund nicht aufmachen kann. Werde ich konkret etwas gefragt, antworte ich auch, aber von alleine kommt da nix.

Millionen mal haben wir nach der Ursache geforscht. Ich weiß nur, dass es mit meinen Lebensumständen zu tun hat. Klar, könnt Ihr jetzt sagen: super erkannt, ändere sie doch! KEINE CHANCE!!!!!!

Ich habe einen Mann,( wir sind 19 Jahre verheiratet) für den ich bis vor ca. 5 Jahren mein Leben gegeben hätte, der mir jeden Wunsch von den Lippen liest, der fürsorglich ist und mich aufs Äußerste in den letzten Jahren unterstützt hat. 3 Kinder, die wie Butter durch die Schule rutschen, Freunde und Hobbys haben, und in diesen Bereichen keinen Grund zur Klage geben. Wir haben ein wünderschönes Haus, mein Mann einen sehr guten Job, es fehlt an nichts! Ich würde sagen, wir sind so etwas wie eine Musterfamilie, wo viel gelacht wird (wurde), gespielt und vor allem geredet wurde.

Trotzdem will ich das alles nicht mehr. Nur weggehen kann ich auch nicht, ich würde das tolle Familienleben zum Einsturz bringen. Ich stehe vor der Wahl, entweder einer unglücklich (ich) oder vier! Ich kann noch nicht einmal sagen, dass ich sie nicht mehr liebe, sie sind mir einfach gleichgültig geworden. Sie sind einfach da, mehr nicht. Ich bin eine super Schauspielerin, funktioniere das alles hier im Haus läuft. Bei dem jüngsten Kind kann ich noch so etwas wie Fürsorge empfinden. Ich bin gefühlsmäßig mächtig abgestumpft.

Ach noch etwas, seit Juni letzten Jahres habe ich alle Medikamente abgesetzt, die Wirkung war mir zu gering und die 20 Kilo mehr, zuviel. Habe mich von Psychiater und Psychologe getrennt, bringt mir echt nix.

Was ist Eure Meinung? Danke für die Geduld!

22.01.2012 18:23 • #1


Anima
Zitat von oneday123:
Ach noch etwas, seit Juni letzten Jahres habe ich alle Medikamente abgesetzt, die Wirkung war mir zu gering und die 20 Kilo mehr, zuviel. Habe mich von Psychiater und Psychologe getrennt, bringt mir echt nix.

Was ist Eure Meinung? Danke für die Geduld!


Hallo oneday,

seit wann fühlst Du nichts mehr? Du hast geschrieben, dass Du viele Medikamente genommen hast, um nichts mehr zu spüren. Was genau hast Du Dir erhofft?

Meinst Du, es würde Dir besser gehen und Du könntest wieder fühlen, wenn Du gehst? Was möchtest Du machen? Was genau fehlt Dir denn? Ich werte hier nicht, ich möchte das wirklich einfach wissen.

Medikamente alleine heilen auch nicht, wie genau sah denn Deine Behandlung aus?

Ich lebe derzeit auch ziemlich gefühllos, bzw. fühle nur die negativen Gefühle, nur weiß ich, dass es etwas mit der Depression zu tun hat.

Was empfindest Du als Vulkan in Dir? Weißt Du, was den Burnout ausgelöst hat?
Du bist noch lange nicht gesund, das lese ich aus Deinen Zeilen. Was ist da alles passiert in den Jahren? Hast Du Dich jemals richtig öffnen können? Das ist wichtig für eine erfolgreiche Behandlung. Ich habe es anfangs nicht gekonnt und alles ist wieder gekommen.

Im Moment kann ich fast nur ins Blaue schreiben, ich hoffe Du bist mir nicht böse - Deine Worte klingen wie Dein Inneres, nämlich sachlich und leer

22.01.2012 19:53 • #2


A


Hallo oneday123,

Meine Familie ist mir fremd und egal geworden - Depressionen

x 3#3


O
Hallo Anima,

danke für Deine Antwort. Du hast mir Fragen gestellt, die ich mir ständig stelle. Was will ich eigentlich? Ich möchte keine Verantwortung mehr, möchte mich um nichts mehr kümmern, möchte diesen Druck nicht mehr, den ich mir selber auferlege, einfach nur Ruhe. Was passiert, wenn ich wirklich gehe? Es gäbe eine riesen Welle, Bestürzung, Enttäuschung, Unverständnis von Familie und Freunden. Und was ist, wenn ich dann feststelle, dass ich mich danach auch nicht besser fühle? Unser Jüngster ist 8, ich weiß nicht wie der so eine Nummer wegsteckt. Von 2008 bis 2010 habe ich genausoviel Zeit in Kliniken verbracht wie zuhause. Es hat ziemlich gedauert, bis er wieder das Vertrauen gefunden hat, dass ich nicht mehr weggehe. Ich bin bis vor 5 Jahren sehr gerne Mutter und Hausfrau gewesen.

Wenn ich keine Kinder hätte, würde ich mein warme Nest mit allen Annehmlichkeiten verlassen und in eine 2-Zimmerwohnung ziehen. Doch was kommt danach? Meine Angst ist, dass ich meiner Familie einen Schock versetze und sich eigentlich für mich nichts ändert.

Mit dem Vulkan meine ich, ich möchte gerne mal, dass mich z. B. ein Therapeut mal richtig in die Mangel nimmt, sofort nachhakt, mich mit Fragen in die Ecke drängelt, mir keine Ausweichmöglichkeiten gibt wegzugucken oder zu -laufen. Es haben mir schon mehrere Therapeuten (und ich hatte viele!) unabhängig voneinander gesagt, dass ich wie ein Aal bin. Wenn sie meinten, sie hätten mich, war ich wieder weg. Ich weiß und spüre, dass in mir drin etwas brodelt, was raus will, aber nicht kann, dass tut echt weh.

Nein, ich konnte mich nie richtig öffnen.

Du schreibst, Du konntest Dich anfangs auch nicht öffnen, wieso kannst Du es jetzt? Wie lange hat es gedauert? Hattest Du ein Aha-Erlebnis? Wie lange hast Du die Depression schon? Kennst Du die Ursache?

Vor einer Woche habe ich mir ein Herz gefasst und fahre gleich für eine Woche alleine an die See. Es hat lange gedauert, bis ich den Mut hatte meinem Mann diesen Wunsch zu sagen. Er hat sofort gesagt, super Idee, mach das. Es ist sehr einsam dort, direkt am Meer. Da ich kein Auto mitnehme, muß ich zum nächsten Supermarkt 6 km mit dem Rad oder mit dem Bus fahren. Ist mir alles egal, Hauptsache Ruhe. Ich habe keine Ahnung wie es mir bekommen wird und ob es mir guttut. Aber ich hoffe, dass ich endlich mal wieder richtig schlafen kann.

So, Anima, der Alltag ruft, die Kinder stehen gleich auf. Da ich nicht weiß, ob ich nächste Woche einen Internetanschluß habe, was ich aber noch hoffe, wunder Dich bitte nicht wenn ich mich nicht melde.

Alles Liebe für Dich!

23.01.2012 05:58 • #3


Gummitwist78
Guten Morgen!

Ich kann dir nicht viel schreiben.Aber ich kann dir sagen ich Stecke genau in so einer Klemme wie du.
Deswegen wünsche dir ganz ganz viel Kraft.


Liebe Grüße

Sabine

23.01.2012 08:04 • #4


O
Hallo Sabine,
wie gehst Du denn damit um? Wie kommst Du durch den Tag? Nimmst Du Medikamente?

Liebe Grüße

23.01.2012 09:01 • #5


G
Hallo oneday,

ich glaube dein Problem ist nicht deine Familie, oder anders gesagt das gaukelt dir Depression vor. Deine Beschreibungen von Ruhe haben wollen, alleine sein, keine Verantwortung mehr haben usw. ist ganz typisch für einen Depressiven. Hat aber mit der eigentlichen Umgebung nichts zu tun.

Nehmen wir als Beispiel mich: Ich habe genauso wie du meinen ersten Zusammenbruch 2007 gehabt. Von einem Tag auf den anderen war ich nur noch am Weinen und konnte meinen Partner nicht mehr ertragen. Ich wollte einfach nur weg. Die Depression redete mir ein, dass ich meinen Partner doch gar nicht lieben würde und mich nur trennen bräuchte. Doch davor hatte ich wahnsinnige Angst. Denn irgendwas hielt mich zurück. Ich bin relativ schnell zu einem Arzt gekommen, der mich zunächst mit Medikamenten einstellte. Die anschließende Verhaltenstherapie brachte mir überhaupt nichts, denn mein Problem war nicht meine derzeitige Umgebung, sondern ich selbst. Nach knapp 1,5 Jahren Therapie, Änderung meiner beruflichen Situation (das war sehr wichtig), kam dann der nächste Zusammenbruch. Diesmal suchte ich mir eine andere Therapeutin. Mir war es wichtig zu einer Frau zu gehen, da kann ich mich besser öffnen. Und ich sage dir, das hat total lange gedauert. Ich mache die Therapie bei ihr seit 2009 und jetzt endlich schaffe ich es auch an die heißen Eisen zu gehen, ihr zu vertrauen, sie einzubeziehen, die Stunde wirklich für mich zu nutzen. Daher werde ich die Therapie auch verlängern und in die Psychoanalyse gehen. Denn ich weiß, dass vieles meiner Ängste und Fluchtgedanken aus mir selbst begründet sind.

Ich habe gelernt, dass ich mich immer wieder selber klein gemacht habe. Es jedem Recht machen wollte und mich selber dafür aufgab. Und ähnliche Tendenzen sehe ich bei dir auch. Ebenfalls habe ich gelernt, dass mir Weglaufen gar nichts bringen würde. Meine Ängste kämen mit und ich wäre dafür noch alleine.

Nun zu meinem Ratschlag: (ich hoffe es ist kein Schlag) resigniere nicht. Gehe wieder zu einem Arzt und lass dir helfen. Such dir eine/n Therapeuten/in, mit dem/der du kannst. Teste im Zweifelsfalle mehrere hintereinander. Setze dich nicht unter Druck, dass du schnellstmöglich eine Lösung haben musst. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und wenn es Jahre sind. Rede mit deinem Partner über deine Ängste (das wirst du in der Therapie lernen), beziehe ihn mit ein. Bewege dich selber. Verbleibe nicht in der Depressionsstarre, sondern geh spazieren, fahre Fahrrad oder mach einen Sport. Bewegung ist so wichtig. Aber nicht als Zwang, wenn es nicht geht, dann nicht. Der Wunsch wird aus dir selber kommen.

Übrigens zu den Medikamenten: Es gibt so viele davon auf dem Markt, und bei jedem wirken sie mal besser mal schlechter. Es gibt leider keine andere Möglichkeit als das Try and Error-Verfahren. Ich musste auch mehrere Mittel ausprobieren, bis ich letztendlich das passende für mich gefunden hatte. Aber seitdem geht es mir bedeutend besser. Ich würde sagen, es hat mir das Leben gerettet. Klar habe ich auch etwas zugenommen, und es ist schwer das wieder runterzubekommen. Doch Gewicht ist erstmal nebensächlich, wenn es um die eigene Psyche geht. Meine Priorität ist meine Gesundheit, dann kommt das Gewicht von ganz alleine.

23.01.2012 10:34 • #6


Anima
Liebe oneday,

bis ich mich öffnen konnte war ich stets der Meinung, dass ich wieder die Alte werden will, man muss eben nur wollen.
Das stimmt leider so nicht, denn schon durch die Therapie oder die Erfahrungen, da verändert sich etwas. Mir ging es anfangs einfach nicht schnell genug, war gehetzt und getrieben. Alles war mir dann zu viel, das Aufstehen, das Hinlegen, das Reden...alles einfach.

Ich habe begonnen, hier viel zu schreiben und im Grunde war hier auch mein erstes Mal, wo ich plötzlich drauf los geschrieben habe, mein Tagebuch habe ich angefüllt. Plötzlich habe ich Dinge gesehen, die ich vorher verdrängt habe. Und aufgrund dieser Erkenntnisse, ist es mir jetzt leichter gefallen, mich in der jetzigen Therapie zu öffnen.

So ähnlich wie es schreibt: Es ist die Depression bei Dir, nicht die Umgebung. Dieser Druck, den kann ich gut verstehen. Vielleicht ist es anfangs auch gut, wenn Du Dir Zeiten suchst, in denen Du ganz alleine und nur für Dich bist, feste Zeiten sozusagen. Wo Deine Familie weiß: Jetzt nicht!
Dem Druck wirst Du nämlich leider nicht ausweichen können, das ist nämlich das Leben: Von etwas muss man leben, ohne Kontakte zu anderen Menschen klappt das alles nicht.

Nicht aufgeben!

23.01.2012 18:00 • #7


A
Hallo liebe Oneday. Was denkst du in deinem inneren? Ich hatte auch 3 Zusammenbruche.Ich wollte auch nicht mehr. ich habe immer gesagt auch wenn ich alles Reichtum auf dieser Welt hätte, wird es mich nicht glücklich machen. ich bin 41 und hatte nicht alles richtig im Leben gehabt, gabs viele Probleme. Aber jeder hat so einen Punkt der Sensibilität in sich. eine Prinzessin im Schloss kann manchmal unglücklicher sein, als ein Wanderer in der Wüste, der das Wasser gefunden hat. Der Grund weshalb wir weinen glaube ich ist eins, wenn der Sinn verloren geht.Ich will dich nicht belehren, aber sagen was ich denke. Der Austausch der Gedanken lässt uns die Wege aussuchen. Für mich ist das Leben ein Weg.Der Sinn ist das Ziel des Weges und das Ankommen.Wahrscheinlicht steht vor dir eine Mauer. Wenn wir unser Sinn als bald endetes Leben sehen, dann endet bei uns das Ziel schon bevor wir angekommen sind. Wir fangen an langsam in uns zu sterben. Ändern kann es nur das Denken über den Tod hinaus. Ich habe mich im Glauben an Gott wiederbelebt, weil ich Erlebnisse mit Ihm hatte. Es ist beruhigend für dieses Leben, dass Gott da ist und zugleich ein verlängertes ewiges Leben danach in Liebe.Ich weine mit jedem hier, weil ich genau nachfühlen kann wie es euch geht. Manchmal dachte ich ich sitze in dem Käfig wie ein Vogel und will einfach nur raus wohin wusste ich nicht. Gott schenkt mir Trostgedichte und die sind für euch..Alles Liebe...Liebe...Liebe. es gibt bestimmt paar Fehler, aber das bin ich.

Es dämmert der Abend. Wolken am Himmel
Der Tag verschwindet. zum Weinen verlocken.
Im Herbstes Farbe In meinem Sinne
Wir Früchte finden. sind es schon Schneeflocken.

Die Dämmerung lässt Wenn es so weit ist
das Grüne verschlucken. deckt zu, mich die Decke.
Aber der Herbst lässt von Schneeweißenflocken
mich weiter entzücken bis Gott mich aufwecke…

Esse die Früchte, So stehe ich vor Ihm
vergeht sonst die Gabe. In Schneeweiß bekleidet,
Denn deren Süße mit reinem Gewissen,
hat Sonne getragen. Erlöst von dem Leide.

23.01.2012 21:41 • #8


A
Sorry falsch übertragen

Die Dämmerung lässt
das Grüne verschlucken…
Aber der Herbst lässt
mich weiter entzücken...

Esse die Früchte…
Vergeht sonst die Gabe…
Denn deren Süße
hat Sonne getragen…

Wolken am Himmel
zum Weinen verlocken…
In meinem Sinne
sind es schon Schneeflocken.

Wenn es so weit ist…
Deckt zu… mich… die Decke…
Der schneeweißen Flocken
bis Gott mich aufwecke...

So steh ich vor Ihm
in Schneeweiß gekleidet
Mit reinem Gewissen…
Erlöst von dem Leide

23.01.2012 22:01 • #9


O
Hallo, jetzt bin ich hier alleine an der See und heule mir die Seele aus dem Leib. O.K., wenn es die Depression ist, habe ich nach all den Jahren gelernt, muß man versuchen etwas zu ändern, Dinge tun, die einem Spaß machen, wo man sich gut bei fühlt. Ich habe einiges geändert, habe nach 16 Jahren wieder angefangen zu arbeiten, nehme mir ( zugegeben etwas spät) einfach mal eine Auszeit, sage nicht mehr zu allem Ja und Amen. Zum Sport gehe ich 3-4 mal die Woche, auch da weiß ich weniger ist vielleicht mehr, aber es tut mir in dem Moment gut. Und ich hoffe dann auch immer das ich danach schlafen kann. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, bin mein eigener Herr und werde, wenn alles funktioniert, total in Ruhe gelassen und kann mein Ding machen. Da ich in einem Saisonbetrieb arbeite, habe ich von Dezember bis März frei.
Ninchen, ich gebe Dir recht, wenn Du sagst, das Problem liegt bei Dir, nur warum geht es mir am Schlechtesten wenn ich zu Hause bin? Ich nehme an, Ergebnis der Therapien, dass ich mir einen tierischen Druck mache alles richtig zu machen. Nein, falsch, es einigermaßen richtig zu machen, so dass ich zufrieden bin. Ich schlafe seit Wochen nur wenige Stunden pro Nacht, weil ich immer denke, morgen machst Du als erstes Dieses oder Jenes. Ich kann einfach nicht runterkommen, so sehr ich mich bemühe. Wenn ich abends im Bett liege merke ich oft, dass ich meine Schultern hochgezogen habe.
Anima, die Zeit für mich kann ich mir ohne Probleme nehmen, sie aber leider nicht sinnvoll nutzen. Setze mich dann ins Auto, fahre irgendwo hin, Hauptsache weg. Wenn ich zuhause bleibe, habe ich immer das Gefühl irgend etwas machen zu müssen. Ich fühle mich so schei., ich denke immer daran was ich gegen meinen Zustand unternehmen kann und habe im Moment das Gefühl permanent über das Ziel hinauszuschiessen.

23.01.2012 22:32 • #10


Anima
Du bist also gehetzt, egal wo Du bist!
Während meiner Zeit, wo ich mich nicht öffnen konnte, ging es mir genau so. Ich habe mich allerdings selbst unter Druck gesetzt und zwar massig.

In depressiven Phasen etwas tun, das gut ist, gut tut - schwierig. Ich habe für mich eben die Düfte entdeckt.

Was mich irritiert ist, es sei das Ergebnis der Therapien, dass Du Dich unter Druck gesetzt fühlst, alles richtig machen zu müssen. Ähm- was war das für eine Therapie? Wer hat Dir so etwas vermittelt?

Ich habe auch weiter gemacht, so wie Du, bis dann alles nicht mehr ging. Ausgepowert. Und Dir - Dir geht es gerade richtig dreckig. Zu wenig Schlaf, grübeln, Schuldgefühle, Druckgefühle - furchtbar
Wenn der Sport Dir gut tut, dann power Dich aus. Entweder, Du bist dann richtig alle, oder es hilft Dir tatsächlich. Ich war damals immer die erste beim Walken, heute die letzte.

Wärst Du so lieb und zeichnest noch einmal Deinen Behandlungs-Lauf auf? Also ich meine kurz z. B. Klinik, dann Reha, dann...etc. -
Ja, Du bist jetzt alleine, aber der Druck, er ist immer noch da. Dann kommt die Verzweiflung, wie man ihm denn entfliehen kann?

Wie bist Du eigentlich in den BurnOut gekommen?

23.01.2012 22:55 • #11


O
Nein, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt, in der Therapie hat man herausgefunden, dass ich mir diesen Druck mache. Sorry. Ich weiß jetzt nicht genau, was Du mit Behandlungsplan meinst. Angefangen hat es mit 3 Monate Psychosomatische Klinik, dann wieder nach Hause. Ist ca. 3 Monate gut gegangen, dann wieder 3 Monate eine andere Klinik. Kurze Zeit wieder zu Hause, dann der nächste Versuch in einer anderen Psychosomatischen Klinik. Da war ich dann 3 Wochen, dann haben die mich in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Da war ich dann ein halbes Jahr, durfte die ersten vier Monate nicht nach Hause. Danach habe ich mich selber entlassen, wegen unserem Sommerurlaub, sollte aber danach in die offene, bin aber nach 4 Wochen da wieder weg, weil ich kein Weiterkommen sah. Diese Entlassung war im Oktober 2010. Silvester habe ich dann richtig schei. gebaut, haben mich aber zum Glück wieder nach einer Nacht gehen lassen.

23.01.2012 23:12 • #12


O
Ach ja, wie bin ich reingekommen? Wenn Du mein Umfeld fragen würdest, würden die Dir wahrscheinlich antworten eine typische Powerfrau. In zwei Karnevalsvereinen, die Erste und Letzte auf der Tanzfläche, immer gut drauf, für jeden Gefallen zu haben. Mein Stellenwert bei den männlichen Nachbarn ist schwer gestiegen, weil ich 2002 bei unserem Hausbau Bagger gefahren bin, Elektrorillen gestemmt habe und bei 30 Grad Glaswolle ins Dach gestopft habe und nebenher die Kinder. Ach ja, der Dritte war ein Überraschungsei während der Bauphase. Er hat mein geplantes Bügelzimmer bekommen. Mein Mann ist beruflich sehr eingespannt, deshalb war ich auch fast täglich auf der Baustelle. Von vorher 70 qm Wohnung in ein großes Haus mit Neugeborenen und der Mann dann beruflich für 1 1/2 Jahre nur am Wochenende zu Hause. Im August kam er wieder und im Oktober bin ich in die Knie gegangen.

23.01.2012 23:21 • #13


Anima
Liebe oneday,

irgendwie klingt Deine Behandlung ziemlich planlos, was nicht an Dir liegt. Logischerweise möchtest Du Erfolge sehen.
Du hast zuvor Deine Grenzen nicht erkannt (kommt mir bekannt vor) und dann, als es zu spät war, bist Du von Deinem Powerleben in eine Klinik gekommen.

Diese Kliniken: Warst Du dort stationär oder ambulant? Was wurde dort gemacht? Was war in der Zeit dazwischen, hattest Du Therapeuten?

Ich sage mal salopp, wer so lange wie Du Pfeffer im A....hatte, Verantwortung, etc. - das ist nach 3 Monaten noch nicht weg. Geht gar nicht. Ich habe das selbst auch lange nicht begriffen, dass vor allem Zeit ein ganz wichtiger Faktor ist. Ist Deine Familie in die Therapie eingebunden worden?

War Psychosomatik Dein Thema?

24.01.2012 18:40 • #14


Eisbärchen
Hallo Oneday,

ist der Druck, den Du verspürst, dieses nicht-zur-Ruhe-kommen verbunden mit dem Wunsch, alles perfekt zu erledigen?
Das ist nämlich mein Problem. Ich weiss, dass der Druck durch mich selbst entsteht, weil ich gut sein möchte, um letztendlich Anerkennung zu erlangen. Und ich habe verstanden, dass ich lernen muss, Druck herauszukommen, mich und die Situation von Aussen so gut es geht zu beobachten und in der Rolle der Beobachterin einzuschätzen versuchen, ob mein Gefühl und damit meine Panikreaktion gerechtfertigt ist. Ich weiss nicht, ob ich mich verständlich genug ausgedrückt habe.
Kannst mir gerne Fragen stellen, wenn Dich meine Theorie interessiert.

Schönen Abend und viele Grüße
Eisbärchen

24.01.2012 22:00 • #15


A


Hallo oneday123,

x 4#16


A
Für alle die weinen. Schaut euch das an bei Youtube. Betrachte dieses Video und dann dein eigenes Leben!!! - Nick Vujicic Er hat mein Herz berührt, das ich richtig geweint habe. Es ist ein Behinderter Mann, er hat mir gezeigt wie man glücklich sein kann. ich freue mich letzte Zeit schon wenn ich die Blumen anschaue.Im großen sind die Sorgen schwer, im Kleinen freut man sich viel mehr.

29.01.2012 20:53 • #16

Pfeil rechts




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag