Import
- 124
- 10
- 16
Dussel » 21.02.2018, 12:41
Hallo, bereits vor ein paar Jahren habe ich hier meine Situation geschildert und es hat damals gut getan mir das mal von der Seele zu schreiben. Vorab, das wird ein deutlich längerer Text, denn meine/unsere Lebenssituation ist schon komplex.
Ich versuche mal das ganze mal chronologisch zu ordnen.
Meine Frau und ich seid 2006 ein Paar. Sie ist 15 Jahre jünger als ich und wir lieben uns sehr. Im Jahr 2011 haben wir geheiratet. Zu dieser Zeit litt meine Frau schon an einer Depression die ich an ihrer Seite durchgestanden habe. Derzeit ist meine Frau sehr stabil und auf ihre Leistungen bezüglich der Krankheit bin ich sehr stolz auf sie. Es war wirklich nicht einfach sie über die ganze Zeit zu begleiten und oftmals habe ich nicht gewusst, wie und woher ich die Kraft dafür nehmen soll.
Diese Belastung hatte indirekt aber auch ihren Preis. Im Jahre 2014 hatte ich eine Lungenembolie, im Jahr 2015 einen Arbeitsunfall den ich durch pures Glück überlebt habe. Dadurch und auch die bereits bestehende hohe Belastung, hat sich bei mir eine Angststörung und eine rezidivierende Depression entwickelt.
Alles lief so seinen Gang, Reha, Therapie und meine Frau versuchte so für mich da zu sein, wie ich für sie. Das hat aber nicht so gut geklappt. Wir haben uns auseinandergelebt, ich habe sie auf Abstand gehalten, weil ich meine Gefühlslage nie mitteilen, sie nie teilhaben lassen konnte.
Das Ergebnis war, dass meine Frau völlig ausgelaugt wurde. Sie flüchtete sich in ihre Arbeit, wollte einfach nicht daheim sein und mich so sehen. Ich vermisste sie. Ein doofer Kreislauf den keiner von uns durch Kommunikation durchbrechen konnte, weil wir beide es nicht oder fast zu spät erkannt haben.
Nun haben wir vor 4 Wochen einen Schritt gewagt. Ich bin ausgezogen. Nein, wir haben uns nicht getrennt. Wir haben unsere Alltage getrennt. Jeder ist für seinen eigenen Alltag (Wohnung, Wäsche, putzen, kochen etc. ) verantwortlich. Die Zeit die wir gemeinsam haben hat so wahnsinnig an Qualität und Intensität gewonnen. Alles gut. Alles auf Neustart. Diese neue Nähe, das Austauschen von Emotionen, von Wünschen und Zielen die wir gemeinsam verfolgen hat uns sehr nah zusammengebracht. Für die neugierigen unter euch; das ganze hat sogar einen Fachausdruck wie ich im Nachhinein ergoogelt habe. LAT (Living Apart Together)
Jetzt kommt das neue Problemfeld. Meine Frau hatte immer Hemmungen mit mir zu schlafen, zu kuscheln oder mir auf irgendeine Art nah zu sein. Ich habe das auf die Dauer immer mit meiner Person oder Art in Verbindung gebracht und das war wirklich nicht schön. Vor einer Woche hat meine Frau mir etwas aus ihrer Vergangenheit erzählt, was mich bedrückt, unsicher werden lässt.
Sie wurde mit 13 vergewaltigt und hatte in ihren Beziehungen immer mit S. Gewalt zu tun. Als wir zusammenkamen war sie 23 und ich kann mir vorstellen (es zumindest versuchen), dass all diese Belastungen einfach noch zu frisch waren. Sie wollte mir gefällig sein, alles für mich tun und hat sich dabei völlig selbst aus den Augen verloren und es über die Jahre im Prinzip unwissentlich schlimmer gemacht. Für mich ist das alles ein Bereich den ich nur erahnen kann. Derzeit ist es so, dass, wenn sie unser Stopp-Wort sagt, ich mir selbst sagen kann Es liegt an dem erlebten, nicht an dir selbst, dass hilft mir schon mal sehr um einen Korb nicht persönlich zu nehmen sondern mich zurückziehen und ihr zu signalisieren ich bin für dich da, ich gebe dir was du brauchst.
Aber ich würde gerne verstehen, würde gerne wissen was sie bewegt, was in ihr vorgeht. Ich möchte vorbereitet sein wenn sie irgendwann bereit ist mir mehr zu erzählen.
Hallo, bereits vor ein paar Jahren habe ich hier meine Situation geschildert und es hat damals gut getan mir das mal von der Seele zu schreiben. Vorab, das wird ein deutlich längerer Text, denn meine/unsere Lebenssituation ist schon komplex.
Ich versuche mal das ganze mal chronologisch zu ordnen.
Meine Frau und ich seid 2006 ein Paar. Sie ist 15 Jahre jünger als ich und wir lieben uns sehr. Im Jahr 2011 haben wir geheiratet. Zu dieser Zeit litt meine Frau schon an einer Depression die ich an ihrer Seite durchgestanden habe. Derzeit ist meine Frau sehr stabil und auf ihre Leistungen bezüglich der Krankheit bin ich sehr stolz auf sie. Es war wirklich nicht einfach sie über die ganze Zeit zu begleiten und oftmals habe ich nicht gewusst, wie und woher ich die Kraft dafür nehmen soll.
Diese Belastung hatte indirekt aber auch ihren Preis. Im Jahre 2014 hatte ich eine Lungenembolie, im Jahr 2015 einen Arbeitsunfall den ich durch pures Glück überlebt habe. Dadurch und auch die bereits bestehende hohe Belastung, hat sich bei mir eine Angststörung und eine rezidivierende Depression entwickelt.
Alles lief so seinen Gang, Reha, Therapie und meine Frau versuchte so für mich da zu sein, wie ich für sie. Das hat aber nicht so gut geklappt. Wir haben uns auseinandergelebt, ich habe sie auf Abstand gehalten, weil ich meine Gefühlslage nie mitteilen, sie nie teilhaben lassen konnte.
Das Ergebnis war, dass meine Frau völlig ausgelaugt wurde. Sie flüchtete sich in ihre Arbeit, wollte einfach nicht daheim sein und mich so sehen. Ich vermisste sie. Ein doofer Kreislauf den keiner von uns durch Kommunikation durchbrechen konnte, weil wir beide es nicht oder fast zu spät erkannt haben.
Nun haben wir vor 4 Wochen einen Schritt gewagt. Ich bin ausgezogen. Nein, wir haben uns nicht getrennt. Wir haben unsere Alltage getrennt. Jeder ist für seinen eigenen Alltag (Wohnung, Wäsche, putzen, kochen etc. ) verantwortlich. Die Zeit die wir gemeinsam haben hat so wahnsinnig an Qualität und Intensität gewonnen. Alles gut. Alles auf Neustart. Diese neue Nähe, das Austauschen von Emotionen, von Wünschen und Zielen die wir gemeinsam verfolgen hat uns sehr nah zusammengebracht. Für die neugierigen unter euch; das ganze hat sogar einen Fachausdruck wie ich im Nachhinein ergoogelt habe. LAT (Living Apart Together)
Jetzt kommt das neue Problemfeld. Meine Frau hatte immer Hemmungen mit mir zu schlafen, zu kuscheln oder mir auf irgendeine Art nah zu sein. Ich habe das auf die Dauer immer mit meiner Person oder Art in Verbindung gebracht und das war wirklich nicht schön. Vor einer Woche hat meine Frau mir etwas aus ihrer Vergangenheit erzählt, was mich bedrückt, unsicher werden lässt.
Sie wurde mit 13 vergewaltigt und hatte in ihren Beziehungen immer mit S. Gewalt zu tun. Als wir zusammenkamen war sie 23 und ich kann mir vorstellen (es zumindest versuchen), dass all diese Belastungen einfach noch zu frisch waren. Sie wollte mir gefällig sein, alles für mich tun und hat sich dabei völlig selbst aus den Augen verloren und es über die Jahre im Prinzip unwissentlich schlimmer gemacht. Für mich ist das alles ein Bereich den ich nur erahnen kann. Derzeit ist es so, dass, wenn sie unser Stopp-Wort sagt, ich mir selbst sagen kann Es liegt an dem erlebten, nicht an dir selbst, dass hilft mir schon mal sehr um einen Korb nicht persönlich zu nehmen sondern mich zurückziehen und ihr zu signalisieren ich bin für dich da, ich gebe dir was du brauchst.
Aber ich würde gerne verstehen, würde gerne wissen was sie bewegt, was in ihr vorgeht. Ich möchte vorbereitet sein wenn sie irgendwann bereit ist mir mehr zu erzählen.