Eisbärchen
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Hallo, ich hab mich zwar schonmal kurz vorgestellt, aber das ist auch schon wieder ein paar Tage her. Bisher hab ich mich nur umgesehen und fühle mich auch schon ein bisschen heimisch, sodass ich von meinen Problemen berichten kann.
Seit ca 1 Jahr leide ich an Depressionen - davor wusste ich zwar auch, dass irgendwas in meiner Kindheit nicht gut lief und ich mich nicht in allen Situationen gut fühle, aber ich konnte es noch nicht so differenziert verstehen. Vor 1 Jahr ist mein damals 1jähriger Sohn in die Krippe gekommen und ich hatte für ein paar Wochen (bevor ich zu arbeiten begonnen habe) mal Zeit für mich.
Unser Sohn war und ist noch immer ziemlich anstrengend: er kam mit einem Nierenstau auf die Welt. Gleich nach der Geburt wurde er mir weggenommen, den 2. Tag konnte ich ihn gar nicht sehen, da ich mit meiner Schwangerschaftsvergiftung nicht in die Kinderklinik durfte. Das war für mich die Hölle! So sehr hatte ich mir dieses Kind gewünscht! Die ersten Monate schrie er dann wahnsinnig viel - war für mich ebenfalls super schlimm, ihn nicht beruhigen zu können!
Die ersten 7 Monate waren wir jeden Monat mal kurz, mal länger in der Kinderklinik. Letztendlich waren es gute 4 Monate Klinikaufenthalte und 4 OPs die wir mit ihm durchstehen mussten. Jetzt lebt er gut mit nur einer Niere und hat glücklicherweise im Moment keine gesundheitlichen Probleme mehr (halt nur zig Untersuchungstermine im Jahr). Angst habe ich aber trotzdem noch - wer weiss, ob die Niere auch künftig so gut funktioniert.
Sorry, wenn ich ein bisserl durcheinander schreibe. Finde es ein bisschen schwierig, meine Gedanken aufzuschreiben.
Das 1. Jahr mit Kind lief also ganz anders, als ich mir das vorgestellt und gewünscht habe.
Sobald der Kleine in der Krippe war, dachte ich, ich habe das 1. Lebensjahr, die vielen Krankenhausaufenthalte, sein Gequält-Werden z.B. durch Blut Abnahmen/Untersuchungen/Infusion legen (ohne das es ihn heute sicher nicht mehr geben würde) noch nicht verarbeitet.
Jetzt siehts aber mittlerweile ganz anders aus: Seit knappen 6 Monaten bin ich in psychotherapeutischer Behandlung. Mein Hauptproblem ist die Tatsache, dass ich mich in meiner Kindheit extrem angepasst habe und dass ich mich von meiner Mutter nie geliebt gefühlt habe. Das Thema Anpassung habe ich leider auf all meine Lebensbereiche ausgeweitet. Es geht sogar so weit, dass ich schon im Vornherein versuche, Dinge abzufangen, um eine unangenehme Situation zu vermeiden. Ich habe bereits Panik, wenn ich in der Arbeit eine fachliche Frage bekomme, weil ich mich kritisiert und existentiell bedroht fühle. Habe grad in der Arbeit (weils mir eh so gut geht) die Ansage bekommen, dass meine Arbeitsleistung nicht den Erwartungen entspricht - auch wenn ich mich in meinen Augen ziemlich abrackere.
Ich hab mich selbst so lange verleugnet, dass ich nun nicht mehr weiss, wer ich bin und was ich will. Ich hacke noch zusätzlich auf mich ein/mache mich gedanklich fertig, wenn mir z.B. in der Arbeit ein Fehler unterlaufen ist, hasse mich häufig, denke, dass ich nichts wert bin und dass es besser wäre, ich gar nicht existierte - ich komme aus dem ganzen Teufelskreis nicht hinaus.
Wie kann ich es schaffen, mit mir Frieden zu schliessen, mich wieder zu mögen?
Ich möchte einfach, dass es mir wieder besser geht - besonders auch meinem Sohn zu liebe. Dem möchte ich doch einen psychisch gesunden Start bieten.
Würde mich freuen, wenn ihr von Euren Erfahrungen berichten könntet!
Viele Grüße
Eisbärchen
Seit ca 1 Jahr leide ich an Depressionen - davor wusste ich zwar auch, dass irgendwas in meiner Kindheit nicht gut lief und ich mich nicht in allen Situationen gut fühle, aber ich konnte es noch nicht so differenziert verstehen. Vor 1 Jahr ist mein damals 1jähriger Sohn in die Krippe gekommen und ich hatte für ein paar Wochen (bevor ich zu arbeiten begonnen habe) mal Zeit für mich.
Unser Sohn war und ist noch immer ziemlich anstrengend: er kam mit einem Nierenstau auf die Welt. Gleich nach der Geburt wurde er mir weggenommen, den 2. Tag konnte ich ihn gar nicht sehen, da ich mit meiner Schwangerschaftsvergiftung nicht in die Kinderklinik durfte. Das war für mich die Hölle! So sehr hatte ich mir dieses Kind gewünscht! Die ersten Monate schrie er dann wahnsinnig viel - war für mich ebenfalls super schlimm, ihn nicht beruhigen zu können!
Die ersten 7 Monate waren wir jeden Monat mal kurz, mal länger in der Kinderklinik. Letztendlich waren es gute 4 Monate Klinikaufenthalte und 4 OPs die wir mit ihm durchstehen mussten. Jetzt lebt er gut mit nur einer Niere und hat glücklicherweise im Moment keine gesundheitlichen Probleme mehr (halt nur zig Untersuchungstermine im Jahr). Angst habe ich aber trotzdem noch - wer weiss, ob die Niere auch künftig so gut funktioniert.
Sorry, wenn ich ein bisserl durcheinander schreibe. Finde es ein bisschen schwierig, meine Gedanken aufzuschreiben.
Das 1. Jahr mit Kind lief also ganz anders, als ich mir das vorgestellt und gewünscht habe.
Sobald der Kleine in der Krippe war, dachte ich, ich habe das 1. Lebensjahr, die vielen Krankenhausaufenthalte, sein Gequält-Werden z.B. durch Blut Abnahmen/Untersuchungen/Infusion legen (ohne das es ihn heute sicher nicht mehr geben würde) noch nicht verarbeitet.
Jetzt siehts aber mittlerweile ganz anders aus: Seit knappen 6 Monaten bin ich in psychotherapeutischer Behandlung. Mein Hauptproblem ist die Tatsache, dass ich mich in meiner Kindheit extrem angepasst habe und dass ich mich von meiner Mutter nie geliebt gefühlt habe. Das Thema Anpassung habe ich leider auf all meine Lebensbereiche ausgeweitet. Es geht sogar so weit, dass ich schon im Vornherein versuche, Dinge abzufangen, um eine unangenehme Situation zu vermeiden. Ich habe bereits Panik, wenn ich in der Arbeit eine fachliche Frage bekomme, weil ich mich kritisiert und existentiell bedroht fühle. Habe grad in der Arbeit (weils mir eh so gut geht) die Ansage bekommen, dass meine Arbeitsleistung nicht den Erwartungen entspricht - auch wenn ich mich in meinen Augen ziemlich abrackere.
Ich hab mich selbst so lange verleugnet, dass ich nun nicht mehr weiss, wer ich bin und was ich will. Ich hacke noch zusätzlich auf mich ein/mache mich gedanklich fertig, wenn mir z.B. in der Arbeit ein Fehler unterlaufen ist, hasse mich häufig, denke, dass ich nichts wert bin und dass es besser wäre, ich gar nicht existierte - ich komme aus dem ganzen Teufelskreis nicht hinaus.
Wie kann ich es schaffen, mit mir Frieden zu schliessen, mich wieder zu mögen?
Ich möchte einfach, dass es mir wieder besser geht - besonders auch meinem Sohn zu liebe. Dem möchte ich doch einen psychisch gesunden Start bieten.
Würde mich freuen, wenn ihr von Euren Erfahrungen berichten könntet!
Viele Grüße
Eisbärchen