190

Mich selbst besser verstehen und akzeptieren

Jedi
Hallo !

Mich selbst besser verstehen und akzeptieren,
was auch dazu ein spannendes u. oft in den Achtsamkeits-Seminaren ein zentrales Thema ist,
das Selbstmitgefühl !

Wenn wir leiden, dann macht uns die Achtsamkeit darauf Aufmerksam, mitfühlend mit uns selbst zu sein.
Die Botschaft der Achtsamkeit besagt, begegne deinem Leid mit offenem Gewahrsein u. gib ihm Raum,
damit es sich verwandeln kann. Ist oft auch ein wichtiges Thema, in den unterschiedlichen Therapie-Formen,
ohne dabei die Achtsamkeit zu nennen.
Erleben wir starkes Leid durch Angst, Trauer, Schmerz, Ohnmacht, Scham u. Verzweiflung, fällt es uns schwer
die Offenheit zu bewahren u. das ist sicher nicht ungewöhnlich.
Unser Gewahrsein wird eng u. unterkühlt. So möchte uns dann die Achtsamkeit gerne Mut machen, dass es sich lohnt,
mitten im Leid mit uns freundlich umzugehen , um so einen Freiraum zu lassen, wo wir eine Lösung für unser Leid
suchen u. finden können.

Und so brauchen wir uns nur einmal selbst die Frage stellen - Wie gehen wir mit einem Menschen um,
der sich gerade sehr schlecht fühlt u. glaubt nicht genug zu sein ?

Und wie gehen wir mit uns selbst um - Wenn es uns sehr schlecht geht - haben das Gefühl,
dass uns der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, haben das Vertrauen in uns verloren u.
glauben, dass wir nicht genug sind ?
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im Buddhismus deutet Mitgefühl daraufhin u. wird als ein ganz natürlicher Wunsch definiert, dass alle Lebewesen
frei von Leid sein mögen.

11.06.2021 20:44 • x 1 #61


Jedi
HI @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Viele Menschen nehmen uns im Alltagsleben erst war, wenn wir
ihre Gedanken kreuzen und wenn wir etwas tun, was ihnen nicht gefällt.

Da kann ich Dir nicht zustimmen !
Ist aber auch meine persönliche andere Wahrnehmung.
--------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Sonst leben viele auffallend nur in ihrer eigenen Welt.

Nun das nehme ich auch so wahr, aber ich möchte dieses Denken derer Menschen nicht beurteilen oder gar bewerten.
Natürlich kann ich mit nahenstehenden Personen gerne darüber in den Austausch kommen u.
habe mit Freunden u. Bekannten schon des öfteren solche Diskussionen geführt.
Interessant die unterschisdlichen Wahrnehmungen u. Ansichten dabei zu erfahren.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Kritik die unberechtigt ist, macht mich heute kaum noch nervös.

Respekt !
Es kommt auf die Person oder Sache an, aber eine ungerechfertigte Kritik, lasse ich ungern im Raum stehen.
Aber ich gebe auch zu u. das betrifft wieder die Person oder Sache, kann mich ungerechtfertigte Kritik
schon sehr anfassen.
----------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Das sehe ich anders. Zufriedenheit ist für mich keine Haltung sondern ein wichtiges Gefühl.
Gerade, wenn ich versuche mich besser zu verstehen, finde ich, kann ich das Gefühl Zufrieden sein
teilweise selbst herstellen.

Dann hast Du damit schon eine Königsdisziplin erreicht !
Zitat von Pilsum:
Falls ich Recht habe, stelle ich somit auch das Gefühl Ich bin unzufrieden, selbst her.

Eigentlich geht es für mich nicht darum, um Du recht haben könntest, ich finde diesen Austausch einfach interessant,
wo ich Dir in manchen Dingen absolut zustimmen kann u. in anderen so gar nicht !
Wie könnten wir sonst in den Austauschen kommen, wenn nicht auch eine andere Meinung u. andere Erfahrungen gäbe ?

Doch bin ich der Meinung, ja, wir können durch viel Übung u. einer entsprechenden Haltung u. Erfahrung,
durchaus eine innere Zufriedenheit erleben.
Aber leider können wir auch, wenn wir unbewusst sind, wenn wir uns von unseren Gedankenstrom
beherrschen lassen, auch die Unzufriedenheit in unsere Seele holen.

11.06.2021 21:15 • x 1 #62


A


Hallo Pilsum,

Mich selbst besser verstehen und akzeptieren

x 3#3


Pilsum
Zitat von Jedi:
Die Botschaft der Achtsamkeit besagt, begegne deinem Leid mit offenem Gewahrsein u. gib ihm Raum,
damit es sich verwandeln kann.


Sorry, dass ist mir zu theoretisch. Das kann ich nicht verstehen.

Ich gebe meinem Leid keinen Raum. Und da verwandelt sich auch nichts bei mir.

Wenn ich wegen irgendetwas leide, dann versachliche ich das. Durch das versachlichen erkenne
ich. Das Leid ist nicht gekommen, um mir persönlich zu schaden. Es ist passiert, weil ein anderer
nicht aufgepasst hat oder eine unglückliche Situation ergab sich nun mal leider so.

Zitat von Jedi:
Wenn wir leiden, dann macht uns die Achtsamkeit darauf Aufmerksam, mitfühlend mit uns selbst zu sein.

Wenn ich leide, dann versuche ich kaum mit mir mitfühlend zu sein? Was wird mir das helfen?
Wenn ich leide, dann lasse ich die negativen Gefühle eine längere Zeit in mir wirken.
Die negativen Gefühle sind anfänglich teilweise so heftig, dass ich nicht dagegen ankomme.
Ich habe das Recht, enttäuscht, traurig, wütend, verzweifelt und mutlos zu sein.
Die Gefühle wandeln sich auch nicht in mir.
Mit der Zeit kommt meistens in mir ein positives Gefühl zurück, welches mir sagt.
Ok, das Schlimme ist nun mal passiert. Jammern wird mich auf Dauer nicht voranbringen.
Diese Erkenntnis lässt Gedanken in mir entstehen, die nach Lösungen suchen um wieder mehr
auf meinen Weg zurückführen können. Je mehr ich wieder auf meinen Weg zurückfinde,
umso mehr wird sich das Gefühl der Zufriedenheit wieder in mir einstellen.

Zitat von Jedi:
Erleben wir starkes Leid durch Angst, Trauer, Schmerz, Ohnmacht, Scham u. Verzweiflung, fällt es uns schwer
die Offenheit zu bewahren


Ich verstehe nicht, was damit gemeint ist.

11.06.2021 23:49 • x 1 #63


Pilsum
Zitat von Jedi:
Nun das nehme ich auch so wahr, aber ich möchte dieses Denken derer Menschen nicht beurteilen oder gar bewerten.

Das verstehe ich wieder nicht. Warum weigerst Du Dich so oft die Gedanken und die
Worte anderer zu bewerten? Wenn Du das nicht machst, wirst Du nie erfahren, wer Du wirklich bist.

Ich habe eine klare Meinung zu dem, was andere sagen und denken. Damit mache ich mir meinen
persönlichen Standpunkt regelmäßg bewusst.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass andere nicht komlett anders denken und leben dürfen.
Mein Standpunkt bleibt jedoch erst einmal bestehen. So lange bestehen, bis mich jemand oder etwas davon
überzeugt. Es gibt etwas Klügeres, etwas Besseres als es mein bisheriger Standpunkt ist.

Zitat von Jedi:
Es kommt auf die Person oder Sache an, aber eine ungerechfertigte Kritik, lasse ich ungern im Raum stehen.


Natürlich kommt es auf die Situation, die Person oder auch die Sache an. Aber welcher Sinn steckt
dahinter, wenn Du ständig die, Deiner Meinung nach faschen Bewertungen anderer versuchst
richtig zu stellen? Dies stört oft den Fluss in persönlichen Beziehungen. Wirkliche Vorteile habe ich mit
zunehmendem Alter, was Rechtfertigungen betrifft, immer weniger erkannt.
Natürlich rechtfertige ich mich schon regelmäßig, am häufigsten im Beruf. Da wo Menschen ständig
große Angst haben, man könnte ihnen einen Fehler unterstellen.

Zitat von Jedi:
Doch bin ich der Meinung, ja, wir können durch viel Übung u. einer entsprechenden Haltung u. Erfahrung,
durchaus eine innere Zufriedenheit erleben.
Aber leider können wir auch, wenn wir unbewusst sind, wenn wir uns von unseren Gedankenstrom
beherrschen lassen, auch die Unzufriedenheit in unsere Seele holen.


Ich habe Deinen letzten Satz unterstrichen, weil ich diesen Satz so existentiell wichtig finde.

Ich stimme Dir völlig zu. Menschen sind immer dann besonders Unzufrieden, wenn sie sich von
einem Gedankenstron aus ihrem Unterbewusstsein beherrschen lassen.
Dies ändert sich vollständig, wenn sie ihren Gedankenstrom durch ihr bewusstes Denken leiten.
Dabei wird nämlich dann deutlich, dass es häufig kaum einen sachlich erklärbaren Grund gibt,
dass ein Mensch dauerhaft extrem unzufrieden ist.

12.06.2021 00:18 • x 1 #64


ZeroOne
Zitat von Jedi:
das Selbstmitgefühl !


Zitat von Jedi:
Erleben wir starkes Leid durch Angst, Trauer, Schmerz, Ohnmacht, Scham u. Verzweiflung, fällt es uns schwer
die Offenheit zu bewahren u. das ist sicher nicht ungewöhnlich.


Sehe ich auch so. Die von @Jedi beschriebenen Gefühle können einen extrem blockieren und eine gesunde, rationale Distanz, bzw. Offenheit zu sich selbst schwer bis unmöglich machen.

Nimmt man die gleichen Gedanken und Gefühle bei anderen wahr, kann das ganz anders aussehen, weil eine gesunde Distanz vorhanden sein kann.

Zitat von Jedi:
Wie gehen wir mit einem Menschen um,
der sich gerade sehr schlecht fühlt u. glaubt nicht genug zu sein ?


Ich habe mir selbst schon häufiger gedacht, dass es mir eigentlich ganz gut gehen könnte, wenn ich mir selbst gegenüber die gleiche Empathie, aber auch distanzierte, neutrale Offenheit entgegenbringen könnte, wie ich das bei anderen tu.

LG
ZeroOne

12.06.2021 04:58 • x 3 #65


S
Zitat von EmptyLife:
Ich bin der Meinung, dass ich die Strafe für meine Taten bereits verbüßt habe. Jedoch weiß ich nicht, weshalb das Schicksal meint mich weiter so zu quälen. Kann es nicht sogar sein, dass es völlig normal ist, dass man leidet, wenn man nicht in die aktuelle Zeit/Welt hinein passt? Wie eine Seele von einem anderen Planeten, die nicht auf die Erde gehört.

Zitat von EmptyLife:
Ich denke nein. Ich weiß nicht mal, wie sich das anfühlen soll. Ich denke ich bin ein Mensch, der alles immer ewig mit sich herumtragen wird.

Hast Du dich damit nicht vom Täter zum Opfer gemacht? Und verharrst in der Opferrolle?
Dies ist mein Eindruck wenn ich deine Worte lese,es sind meine Fragen, ich möchte dich damit aber nicht angreifen, hoffe du verstehst es richtig.

Zitat von Heideblümchen:
Ich habe gelernt, dass Zufriedenheit Stillstand bedeuten kann.

So habe ich das noch nie gesehen. Spannend deine Sichtweise und zum nachdenken.
Für mich ist Zufriedenheit ein Gefühl der Erfüllung, es bringt mir innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Das bremst meine Neugier auf neue Erfahrungen nicht aus, stillstehen möchte ich auch nicht aber im Gefühl der tiefen Zufriedenheit ausruhen und inne halten und genießen, das finde ich erfüllend.

Zitat von Pilsum:
Ich fühle mich zufriedener, wenn ich mein Wissen erweitere.
Wenn ich Zeit mit anderen Menschen verbringen kann.
Wenn ich Meinungen und Erlebnisse mit anderen Menschen teilen kann.
Wenn ich von anderen Menschen kritisiert werde und mich dadurch wahrgenommen fühle.
Wenn ich das Gefühl habe akzeptiert zu werden und auch gemocht zu werden.
Und anderes.

.... und anderes....
Zufriedenheit die aus mir selbst kommt.
Ich war zufrieden als ich meinen Garten so für mich gestaltet habe, wie er mir gefällt. Dass meine Nachbarin von meiner Umgestaltung begeistert ist, hat mich gefreut und bestätigt. Besonders schön, dass Sie das so wertschätzend und von sich heraus gesagt hat. Gönnen können und mitfreuen ist auch etwas das aus der eigenen Zufriedenheit entspringt. Denke ich zumindest. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Zufrieden war ich schon dem Lob meiner Nachbarin. Zufriedenheit entsteht durch das Gefühl es ist gut so wie es ist. Es muss nicht perfekt sein, perfekt ist ohnehin für jeden etwas anderes, glaube ich zumindest. Mein Garten ist ein großes Chaos, (Un)Kräuter Blumen, Sträucher, Bäume und alles durcheinander. Für mich fast perfekt, für jemand der klare Linien braucht, wohl das größte Chaos.
Zufrieden bin ich auch, wenn ich eine schöne Wanderung gemacht habe. Meine Zufriedenheit ist eher unabhängig von anderen aber die Bestätigung ist wohltuend.

Konstruktive Kritik, ob von Menschen die ich kenne oder von Fremden, ist für mich völlig okay.
Ich kann auch etwas falsch machen, wenn ich Menschen nicht kenne, derjenige darf mich darauf hinweisen, der Ton macht die Musik. Kleinmachen lasse ich mich weder von Freunden noch von Fremden.

Das Gefühl gemocht zu werden, stärkt mich, bringt mir sogar Glücksmomente.

Gute Zeit mit anderen Menschen zu verbringen ist für mich Lebensfreude
Schwere Zeit mit anderen Menschen zu verbringen ist für mich Verbundenheit und Beistand.
Beides, auch die traurigen Zeiten, macht mich zufrieden.


Zitat von Jedi:
Zufriedenheit ist für mich eine Haltung u. hat auch was mit Selbstmitgefühl zu tun.

Für mich ist es ein starkes Gefühl.
Zitat von Pilsum:
Wenn ich wegen irgendetwas leide, dann versachliche ich das. Durch das versachlichen erkenne
ich. Das Leid ist nicht gekommen, um mir persönlich zu schaden. Es ist passiert, weil ein anderer
nicht aufgepasst hat oder eine unglückliche Situation ergab sich nun mal leider so.

Versuche ich auch, gelingt mir nicht immer, es ist mitunter auch extrem schwer.
Gelingt es mich nicht, versuche ich zumindest nicht in die Selbstmitleidsrolle zu geraten. Eine gewisse Zeit Mitgefühl mit mir selbst ist okay, meine Seele,mein Herz sind ja keine Maschinen, ich muss es ja verarbeiten können und das braucht Zeit.
Zitat von ZeroOne:
Ich habe mir selbst schon häufiger gedacht, dass es mir eigentlich ganz gut gehen könnte, wenn ich mir selbst gegenüber die gleiche Empathie, aber auch distanzierte, neutrale Offenheit entgegenbringen könnte, wie ich das bei anderen tu.

super Satz! Auf den Punkt gebracht!

12.06.2021 07:21 • x 3 #66


Pilsum
Zitat von ZeroOne:
Die von Jedi beschriebenen Gefühle können einen extrem blockieren und eine gesunde, rationale Distanz, bzw. Offenheit zu sich selbst schwer bis unmöglich machen.


Das sehe ich nicht so. Die einzelnen Gefühle können uns sicher belasten. Aber exrem blockieren können
einzelne Gefühle wohl kaum.
Was uns aber extrem blockieren kann, ist ein Gefühl, was oft mit den von Dir beschriebenen Gefühlen
verbunden ist. Das ist unsere Angst. Die blockiert uns ganz schnell mal eben völlig.

Zitat von ZeroOne:
Nimmt man die gleichen Gedanken und Gefühle bei anderen wahr, kann das ganz anders aussehen, weil eine gesunde Distanz vorhanden sein kann.


Wie recht Du hast. Nimmst du die gleichen Gefühle bei anderen Menschen wahr, dann sind diese Gefühle
nicht mit Deiner Angst verbunden. Hier sehe ich den entscheidenden Unterschied.

Um dieses Problem lösen zu können, sollte sich jeder Mensch zuerst hauptsächlich mit seinem
Angstgefühl beschäftigen.
Verstehen, was Angst mit uns macht. Und erst dann, wenn man in der Lage ist, gedanklich zu erkennen.
Wie viel Angst machen mir die Gefühle (Trauer, Wut, Enttäuschung, allein sein und andere), erst dann
kann man lernen, seine negativen Gefühle mit ähnlicher Distanz zu fühlen, wie wir es bei anderen
Menschen können.

12.06.2021 09:31 • x 3 #67


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Sorry, dass ist mir zu theoretisch. Das kann ich nicht verstehen.

Natürlich Pilsum, wenn man den Satz so liest, ist er theoretisch !
Villt. erklärt es besser ein Bespiel: Wenn ich mich Ohnmächtig fühle u. nicht indem Gefühl versinken möchte,
sondern dieses Gefühl dann annehme - es fühle u. akzeptiere, dann bleibe ich offen in meinem Gewahrsein u.
lasse mir einen Raum, wo ich eine Lösung finden kann, um in der Ohnmacht (also ohne Macht zu sein) nicht stecken
zu bleiben.
Ich kann etwas finden, was mir die Macht zurück gibt, um wieder handeln zu können.

Ich als ein Angstbetroffener habe ja gelernt, meiner Angst mit offenem Gewahrsein anzunehmen u. mir einen Raum
für die Angst zulassen, indem ich meine Angst akzeptieren, fühlen u.nicht dagegen ankämpfe oder weghaben zu wollen.
Sondern mich der Angstsituation stelle, umso nicht in der Ohnmacht stecken zu bleiben, von ihr beherrscht zu werden,
eben wieder Macht über meine Handlung zu gewinnen - was dann auch meine Selbstwirksamkeit stärkt.
Das ist mit immer sehr viel Übung verbunden u. sich den Angstsituationen zu stellen u. nicht zu vermeiden !
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Ich gebe meinem Leid keinen Raum. Und da verwandelt sich auch nichts bei mir.

So wie Du das schreibst verstehe ich es auch. Ohne das Du dem Leid, bzw. worunter Du dann leidest,
diesem Gefühl keinen Raum lässt, kann sich dieses Gefühl auch nicht verwandeln.
Zitat von Pilsum:
Mit der Zeit kommt meistens in mir ein positives Gefühl zurück,

Villt. Pilsum hast Du doch diesem Leid - diesem Gefühl einen Raum gegeben, villt auch nur unbewusst ?
So könnte dadurch dieses positive Gefühl, wie Du es beschreibst, dann auch zurückkommen.
(ist jetzt meine pers. Theorie dazu)
Zitat von Pilsum:
Ich habe das Recht, enttäuscht, traurig, wütend, verzweifelt und mutlos zu sein.

Absolut u. wir sollen auch gar nicht diese Gefühle unterdrücken oder verdrängen !
Diesen Gefühlen den Raum zu lassen, wo wir diese Gefühle fühlen können - annehmen - akzeptieren,
dann können sich die Gefühle durch unsere Gedanken u. unser handeln auch verwandeln
(ich nenne es jetzt so- andere würden schreiben verändern)
Zitat von Pilsum:
Wenn ich leide, dann versuche ich kaum mit mir mitfühlend zu sein? Was wird mir das helfen?

Das finde ich schade, denn wenn ein Anderer leidet, so denke ich, zeigst Du Dich doch auch mitfühlend u.
auch das kann man hier imForum in machen Deiner Antworten auch feststellen.
Warum dann Dir nicht, wenn Du gerade leidest ?

-Was wird es mir helfen ? - Auch wenn man es nicht tun sollte, stelle ich Dir eine Gegenfrage,
Was hilft es denn einem Anderen, wenn Du mitfühlend auf ihn reagierst ?

Selbstmitgefühl wird Dir dabei helfen, Dir gleiche Güte u. Fürsorge zukommen zu lassen, wie Du es auch gegenüber
anderen Menschen schenken würdest.
Es hilft Dir besser mit schwierigen Lebenssituationen einen Umgang zu finden u. Selbstmitgefühl stärkt
Deine Selbstwirksamkeit u. kann Dich/ uns auch vor einer nächsten depressiven-Episode schützen -
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Ich verstehe nicht, was damit gemeint ist.

Beispiel wäre die Angst: Wir können in einer Angstsituation stecken bleiben, uns Ohnmächtg fühlen u.
dann vermeiden uns der Angst zu stellen.
In der Angsttherapie habe ich gelernt nicht zu vermeiden, sondern die Angst wahr- u. anzunehmen u.
mich der Situation, die oftmals gar keine angstmachende Situation ist, mich ihr zu stellen u.
durch die Angst hindurchzugehen.
Wenn ich mich dieser Angstsituation stelle - nicht vermeide - kann ich pos. Erfahrung machen u. dies Bewusstsein
kann mich offen dafür machen, bei der nächsten Angstsituation mich anders dazu zu verhalten.

12.06.2021 11:43 • x 2 #68


Jedi
@Pilsum

Zitat von Pilsum:
Das verstehe ich wieder nicht.

Warum weigerst Du Dich so oft die Gedanken und die Worte anderer zu bewerten?

Wenn Du das nicht machst, wirst Du nie erfahren, wer Du wirklich bist.

Weil für mich in der Bewertung etwas sreckt - ich weiß es besser od. ich kann es besser.
Es gehört auch zu einem Werturteil u. da möchte ich für mich lieber offen bleiben.

Ich glaube für mich andere Kriterien gefunden zu haben, um zu wissen - Wer ich bin !
Dazu benötige ich die Bewertung von Gedanken u. Worte anderer nicht !
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Ich habe eine klare Meinung zu dem, was andere sagen und denken.

Natürlich dürfen wir auch eine Meinung dazu haben, was andere sagen oder denken - die habe ich auch.
Doch müssen wir dies dehalb auch gleich bewerten ?

12.06.2021 11:55 • #69


Jedi
Hi @ZeroOne

Zitat von ZeroOne:
Ich habe mir selbst schon häufiger gedacht, dass es mir eigentlich ganz gut gehen könnte,
wenn ich mir selbst gegenüber die gleiche Empathie, aber auch distanzierte, neutrale Offenheit entgegenbringen könnte,
wie ich das bei anderen tu.

Das würde ich Dir von Herzen wünschen, dass Du es schaffst !
Selbstmitgefühl ist keine Gefühlsduselei,auh kein Selbstmitleid, wie es manch andere gerne so auslegen.
Dies achtsame Selbstmitgefühl ermögicht uns Abstand zu gewinnen zu der Situation u. eine ausgeglichenere
Perspektive zu entwickeln, aus der heraus wir mitfühlend mit uns selbst umgehen können, - ohne Drama !

LG Jedi

12.06.2021 12:06 • x 1 #70


Jedi
Hi @Senca

Zitat von Senca:
Für mich ist es ein starkes Gefühl.

Ja, Selbstmitgefühl ist ein starkes Gefühl, dass nehme ich selbst auch so wahr !
Ich musste es erst lernen, da meine Prägung solche Gefühle, eher als Gefühlduselei, Selbstmitleid u.
als Unmännlich beurteilt haben.
Überhaupt waren Gefühle zu unterdrücken (ein Indianer kennt kein Schmerz u. ähnliches dummes Zeug) u.
über Gefühle redet man nicht, da hat man sich dann diskret zurückzuziehen.

12.06.2021 12:14 • x 2 #71


Pilsum
Zitat von Jedi:
Villt. erklärt es besser ein Bespiel: Wenn ich mich Ohnmächtig fühle u. nicht indem Gefühl versinken möchte,
sondern dieses Gefühl dann annehme - es fühle u. akzeptiere, dann bleibe ich offen in meinem Gewahrsein u.
lasse mir einen Raum, wo ich eine Lösung finden kann, um in der Ohnmacht (also ohne Macht zu sein) nicht stecken
zu bleiben.
Ich kann etwas finden, was mir die Macht zurück gibt, um wieder handeln zu können.


Ich finde, im Grunde genommen kommen wir uns ständig näher in unseren Sichtweisen.
Nur ich benenne das Problem (unsere Angst) direkter und mache weniger Umwege.

Zitat:
um in der Ohnmacht (also ohne Macht zu sein) nicht stecken zu bleiben.


Sich ohne Macht zu fühlen erzeugt Angst.
Machst Du nicht ständig einen riesigen Aufwand, indirekt etwas über Aufmerksamkeit und anderes,
über Gefühle wandeln und Ähnliches, etwas zu erklären, was sich komplett in Luft auflöst, wenn Du
weniger Angst fühlst?

Zitat von Jedi:
Ich als ein Angstbetroffener habe ja gelernt, meiner Angst mit offenem Gewahrsein anzunehmen u. mir einen Raum
für die Angst zulassen, indem ich meine Angst akzeptieren, fühlen u.nicht dagegen ankämpfe oder weghaben zu wollen.


Dann nehme Deine Angst, dieses unangenehme Gefühl doch an und versuche nicht Dich diesem Gefühl
verkleidet und unerkannt zu nähern.

Zitat von Jedi:
Das finde ich schade, denn wenn ein Anderer leidet, so denke ich, zeigst Du Dich doch auch mitfühlend u.
auch das kann man hier im Forum in manchen Deiner Antworten auch feststellen.
Warum dann Dir nicht, wenn Du gerade leidest ?


Ich sehe es teilweise wie Du.
Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass ich mit mir Mitgefühl brauche.
Schließlich verfolge ich fast ständig mehr oder weniger gut ein Ziel. Dieses Ziel ist ein Stück
Zufriedenheit in diesem Leben. Und je mehr ich von dieser Zufriedenheit in mir herstellen
kann, umso besser geht es mir psychisch.

12.06.2021 23:33 • x 1 #72


S
@Pilsum und @Jedi , eure unterschiedlichen Ausdrucks-und Schreibweisen sind Danke!

Hallo Jedi,
Zitat:
Natürlich dürfen wir auch eine Meinung dazu haben, was andere sagen oder denken - die habe ich auch.
Doch müssen wir dies dehalb auch gleich bewerten ?

Darf ich dich fragen wie du das meinst? Das verstehe ich leider nicht

Bewertet man nicht automatisch die Worte anderer? Nur für sich selbst um sie für sich einzuordnen?
Ist das nicht sogar wichtig? Um für sich zu spüren was man fühlt, seine Gefühle und Gedanken wahrzunehmen? Ist das nicht auch eine Form der Achtsamkeit?
Wertung kann positiv und negativ sein, individuell für jeden anders gewichtet.
Was ist schlecht daran wenn ich etwas zustimme oder es ablehne?
Kommt es nicht mehr darauf an was ich mit meiner Bewertung mache?
Kann ich andere Ansichten akzeptieren?
Oder kann ich das nicht und (ver)urteile?

Zitat:
Weil für mich in der Bewertung etwas sreckt - ich weiß es besser od. ich kann es besser.
Es gehört auch zu einem Werturteil u. da möchte ich für mich lieber offen bleiben.

Ich habe zwei verschiedene Worte, Wertung und Urteil, mit unterschiedlichem Gewicht vielleicht meinen wir dasselbe und es liegt nur an der unterschiedlichen Wortwahl.


Zitat:
Ich glaube für mich andere Kriterien gefunden zu haben, um zu wissen - Wer ich bin !
Dazu benötige ich die Bewertung von Gedanken u. Worte anderer nicht !

Das klingt selbstbewusst, verrätst du deine Kriterien?
Wer ich bin weiß ich schon und ich bin auch größtenteils mit mir zufrieden. Und ich möchte gerne dass das auch so bleibt. Dazu wünsche ich ab und zu den vorgehaltenen Spiegel. Direkt indem mir jemand seine Meinung sagt und in die Auseinandersetzung mit mir geht. Diskussionen führen, das gehört aber dann zur Streitkultur, anderes Thema.
Oder das indirekte spiegeln, indem ich bei jemanden zum Beispiel beobachte wie er mit einer Situation umgeht. Ich lerne und kann reflektieren Es liegt dann an mir diese Wertung von andern für mich zu sortieren.
Das sind jetzt aber nur meine Gedanken dazu.

Schönen Sonntag euch allen.

13.06.2021 06:42 • x 3 #73


Pilsum
Zitat von Senca:
Bewertet man nicht automatisch die Worte anderer? Nur für sich selbst um sie für sich einzuordnen?
Ist das nicht sogar wichtig? Um für sich zu spüren was man fühlt, seine Gefühle und Gedanken wahrzunehmen? Ist das nicht auch eine Form der Achtsamkeit?

Guten Morgen Senca,

danke für sehr weiterführende Gedanken.
Natürlich ist das ausschließlich meine persönliche Bewertung.

Auch ich finde, alles was man hört, sieht und fühlt. wertet man automatisch, um es für sich einzuordnen.
Und genau bei der Bewertung entsteht auch in uns das Gefühl Angst.
Auch ich finde, dass man das als eine Form von Achtsamkeit sehen kann. Weil ich darauf achte,
wie etwas auf mich wirkt.

Zitat von Senca:
Was ist schlecht daran wenn ich etwas zustimme oder es ablehne?
Kommt es nicht mehr darauf an was ich mit meiner Bewertung mache?


Hier stimme ich Dir zu. In meinen Bewertungen bin ich völlig frei.
Je nachdem, was ich mit meiner Bewertung mache, kann ich dazulernen und mein Weltbild erweitern,
oder ich bewerte etwas als nicht gut und nicht hilfreich für mich und baue es nicht in meine
Gedanken ein.

Zitat von Senca:
Wer ich bin weiß ich schon und ich bin auch größtenteils mit mir zufrieden. Und ich möchte gerne dass das auch so bleibt. Dazu wünsche ich ab und zu den vorgehaltenen Spiegel. Direkt indem mir jemand seine Meinung sagt und in die Auseinandersetzung mit mir geht.


Auch ich bin zwar nicht immer, aber doch häufig daran interessiert, einen Spiegel vorgehalten zu
bekommen. Ohne diesen menschlichen Spiegel kann ich vieles nicht erkennen und vor allem,
ohne den menschlichen Spiegel kann ich einiges von mir selbst ja gar nicht bewerten.
Ich sehe und fühle vieles ja gar nicht. Oder zumindest völlig anders, als es mein Umfeld bewertet.

13.06.2021 08:31 • x 2 #74


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Nur ich benenne das Problem (unsere Angst) direkter und mache weniger Umwege.

Wo glaubst Du, mache ich eher Umwege ?
------------------------------------------------------------------
Zitat:
Sich ohne Macht zu fühlen erzeugt Angst.

Ja, dass kenne ich auch u. hat sich bis in eine Panikattacke hineingesteigert, weil ich in diesem Gefühl der Ohnmacht
quasi zerflossen bin.
So lange ich kein bestimmtes Instrument hatte, - aus dem Psycho-Notfallkoffer -, waren die Panikattacken nicht weit.
Erst durch viel Übung, konnte ich in einer Phase der Angst, mich aus der Ohnmacht u. Hilflosigkeit befreien
u. wurde wieder Handlungsfähig. Auch brauchte ich nicht mehr meinem Vermeiden zu folgen, der oft dafür
gesorgt hatte, dass ich mich der Angst nicht gestellt hatte.
Zitat von Pilsum:
was sich komplett in Luft auflöst, wenn Du
weniger Angst fühlst?

Für mich ist das kein riesiger Aufwand, am Anfang meines lernen, war es schon so,
weil mir aber auch die Aufmerksamkeit - anderes u. Gefühle zu benennen fehlte.
Heute laufen bestimmte Gedanken bei mir automatisch ab, wie das ich achtsam wahrnehme - annehme -
akzeptiere, ohne zu bewerten. Dadurch das ich das gelernt u. lange Eingeübt habe, ist die Angst bei mir
fast völlig verschwunden. - Mal versucht sie wieder ihr altes Spielchen durch Vorstellungen mich in eine Angstsituation
zu bringen, aber das klappt kaum noch !
Zitat von Pilsum:
Dann nehme Deine Angst, dieses unangenehme Gefühl doch an und versuche nicht Dich diesem Gefühl
verkleidet und unerkannt zu nähern.

Verkleidet oder Unerkannt brauchen ich mich nicht zu nähern, sondern durch Bewusstheit u. Bewusstmachung
schaffe ich es, mit der Angst umzugehen.
Aber das schreibe u. schildere auch hier immer- ja, wenn die Vorstellungen einer Gefahr in meinen Verstand kommt
u. sich darin mir die Angst zeigt, werde ich heute diesem Mechanismus bewusst u. nehme dieses Gefühl,
was sich dann zeigt auch an u. akzeptiere dieses Gefühl das es dann da ist.
Dann mache ich mir die Situation bewusst, ob es objektive Gründe gibt, dass Angst nötig ist u.
ob ich entsprechede Verhaltensmaßnahmen treffen sollte.
Diese Bewusstmachung schützt mich vor diesem Gefühl der Ohnmacht - eben ohne Macht zu sein u.
dieser Angst ausgeliefert zu sein (ist ein scheußliches Gefühl).
Wenn ich dann die Angst angenommen u. akzeptiert habe, bin ich wieder Handlungsfähig u.
kann nun objektiv die Situation betrachten u. mich dazu verhalten.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass ich mit mir Mitgefühl brauche.

Das verstehe ich komplett nicht ? - Wie kann es denn sein, dass es möglich ist, anderen Menschen gegenüber
mitfühlend zu sein u. sich selbst gegenüber nicht - wie Du schreibst, dass Du es nicht bräuchtest ?

Ich brauche für mich Mitgefühl u. besonders dann, wenn es mir nicht gut geht - wenn mir etwas nicht gelungen ist -
wenn ich erkenne, dass mein Verhalten nicht Ok war - wenn ich der Angst doch mal auf den Leim gegangen bin.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Schließlich verfolge ich fast ständig mehr oder weniger gut ein Ziel.
Dieses Ziel ist ein Stück Zufriedenheit in diesem Leben.

Ich für mich würde jetzt nicht sagen können, dass ich ein Ziel verfolge, um in mir Zufriedenheit herzustellen.
Ich lebe heute bewusster u. merke auch, - ich brauche weniger - ich gehe mit mir anders um - ich gehe auch mit
Menschen in meinem Umfeld anders um - ich erlaube mir mehr u. nehme meine Bedürfnissen wahr.
Vieles davon hat mir vor meiner Erkrankung gefehlt u. hat mich denn auch aus der Lebensbahn geschleudert,
so dass ich mein Leben auch ändern musste !
So stellt sich in meinem neu erlernten Verhalten auch die Zufriedenheit ein, ohne das ich sie erst auf besondere Weise
herstellen müsste.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Und je mehr ich von dieser Zufriedenheit in mir herstellen
kann, umso besser geht es mir psychisch.

Da bin ich ganz bei Dir, dass Zufriedenheit zu unserer psychischen Stabilität beiträgt.
Umso Zufriedener wir sind, um so eher nehmen wir auch unsere Selbstwirksamkeit wahr u.
haben so auch einen Schutz, um besser mit Krisen u. Konflikten umzugehen.

13.06.2021 12:20 • x 2 #75


Jedi
Hi @Senca

Zitat von Senca:
Darf ich dich fragen wie du das meinst? Das verstehe ich leider nicht

Natürlich kann ich meine erlernten Bewertungen nicht immer ausschalten, weil sie ungefragt recht schnell
in meinem Verstand sind.
Heute bemerke ich diese Bewertungen u. sage mir dann leise, - Ah, jetzt ist es wieder eine Bewertung.
Früher haben mich solche unreflektierten Bewertungen dazu gebracht, oder !
So etwas stört nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Akzeptanz meines Gegenüber !
Heute trenne ich somit eine andere Meinung oder Ansicht, von der Person, indem ich meine Bewertungen
nicht weiter auf den Menschen beziehe.
So kann ich auch im RL eine andere Meinung oder Haltung ablehnen, aber muss damit nicht auch gleich den Menschen
ablehen - gerade hilfreich für mich, wenn man auch politisch unterwegs ist.
Aber das bezieht sich nicht nur auf das RL, sondern kommt auch hier in einem solchen Forum vor.
War hier auch schon mit Mitgliedern im Austausch u. hatten sehr unterschiedliche Positionen, aber hege keinen Groll
nun diesem Forenmitglied gegenüber. Wir kennen uns hier nicht persönlich u. so haben wir das geschriebene Wort
u. orientieren uns an dem Inhalt eines Beitrags.
Zitat von Senca:
Bewertet man nicht automatisch die Worte anderer? Nur für sich selbst um sie für sich einzuordnen?

Ja, ich sage leider entstehen blitzschnell diese Bewertungen !
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, diese Bewertungen - je wie sie ausfallen, dann für sich zur Einordnung zu nutzen ?
Zitat von Senca:
Wertung kann positiv und negativ sein,

Auch das stimmt @Senca u. meist, wie sie dann ausfallen, entspringt unserer Prägung -

Ich habe zu Hause gelernt, bist Du nicht für mich- dann bist Du gegen mich u. so sind wir Alle
dann auch gegen Dich.
So eine einfache Formel war meine Prägung u. deshalb passe ich sehr darauf auf, was mir meine Bewertung
da in meinem Verstand flüstert

Zitat von Senca:
Was ist schlecht daran wenn ich etwas zustimme oder es ablehne?

Daran ist nichts schlecht u. es ist auch gut, für mein Gegenüber oder auch für mich,
wenn es Zustimmung gibt. Mit der Ablehnung oder nicht Zustimmung , da wird es schwieriger u.
hängt auch sicher davon ab, wie man es dann auch rübertransportiert.
So kann es konstruktiv sein, aber auch aggressiv u. hängt auch viel damit zusammen, welche Knöpfe
man bei dem Anderen drückt u. gar bei einem selbst gedrückt wurden.
Da verbergen sich manchmal noch unverheilte Wunden, die dann einen Schmerz auslösen können.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat:
Das klingt selbstbewusst,

Diese Kriterien zu verraten, dass wäre ein weites Feld.
Ich habe eine Psychoanalyse gemacht u. mich dabei mit der Schattenarbeit auseinandergesetzt u.
darin entsteht, was ich dann genannt habe, Wer bin ich !
Später in der KVT war noch sehr interessant, wer bin ich ohne mein Drama im Kopf - auch sehr spannend.

13.06.2021 13:10 • x 1 #76


S
Hi @Pilsum,
Zitat:
meine persönliche Bewertung.

Dankeschön
Zitat:
sehr weiterführende Gedanken

ich musste grinsen, las zuerst weitführende Gedanken was auch nicht verkehrt ist, ich brauche mehr Worte als beispielsweise du. Und bewundere die Gabe, Dinge kurz und knackig auf den Punkt zu bringen.

Zitat:
Auch ich finde, dass man das als eine Form von Achtsamkeit sehen kann. Weil ich darauf achte,
wie etwas auf mich wirkt.

So empfinde ich es auch.

Kann jetzt aber auch Jedis Gedanken besser nachvollziehen.

Hallo @Jedi vielen Dank für deine Erklärung!
Jetzt kann ich dich besser verstehen.

Zitat:
Auch das stimmt u. meist, wie sie dann ausfallen, entspringt unserer Prägung -

Ich habe zu Hause gelernt, bist Du nicht für mich- dann bist Du gegen mich u. so sind wir Alle
dann auch gegen Dich.
So eine einfache Formel war meine Prägung u. deshalb passe ich sehr darauf auf, was mir meine Bewertung
da in meinem Verstand flüstert

Das ist der entscheidende Punkt. Es tut mir leid, dass du in deinem Elternhaus durch diese Formel geprägt wurdest.
Da fällt es sicher auch oft schwer seine Meinung zu vertreten, aus Sorge das Gegenüber könnte dich ablehnen? Kann ich mir so vorstellen. Ich habe es ähnlich in meiner Ehe erlebt.


Da ich anders aufgewachsen bin, war es schwierig für mich. Meine Eltern, Großeltern (so lange sie lebten) haben das immer getrennt.
Das eine ist die Meinung, das andere der Mensch. Es sei denn, es wurden radikale Ansichten vertreten. Mir wurde vorgelebt und gelehrt andere Menschen zu akzeptieren wie sie sind. Ich muss nicht jeden mögen, und mich muss nicht jeder mögen aber man sollte sich gegenseitig immer respektieren.

Zitat:
Heute trenne ich somit eine andere Meinung oder Ansicht, von der Person, indem ich meine Bewertungen
nicht weiter auf den Menschen beziehe.
So kann ich auch im RL eine andere Meinung oder Haltung ablehnen, aber muss damit nicht auch gleich den Menschen
ablehen - gerade hilfreich für mich, wenn man auch politisch unterwegs ist.
Aber das bezieht sich nicht nur auf das RL, sondern kommt auch hier in einem solchen Forum vor.

Ich verstehe, das geschieht bei mir eher automatisch. Durch Erziehung aber auch durch Erfahrung beruflich, ehrenamtlich und privat.

Zitat:
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, diese Bewertungen - je wie sie ausfallen, dann für sich zur Einordnung zu nutzen ?


Mir helfen verschiedene Meinungen zu einem Thema oftmals zur weiteren Meinungsbildung. Da ich recht gut zwischen Mensch und Meinung trenne, sind andere Ansichten und Diskussionen anregend, durch andere Sichtweisen fühle mich selten angegriffen solange die Diskussion beim Thema bleibt. Sobald es auf die persönliche Ebene gelenkt wird, was du sagst ist doch blöd... überlege doch mal was du da erzählst, versuche ich auszusteigen und setze mein freundlich aber deutliches Stopp

So wie hier in dieser Unterhaltung, so auch im RL, andere Sichtweisen interessieren mich und es erschließen sich Blickwinkel die ich selbst nicht gesehen hätte. Das finde ich so spannend.
Hatte vor kurzem eine Unterhaltung zum Thema Windkraft. (Die meisten befürwortet diese aber keiner will ein Windrad in Sichtweite vor seinem Fenster) Es war eine heiße Diskussion aber spannend.


Zitat:
Auch das stimmt u. meist, wie sie dann ausfallen, entspringt unserer Prägung

das sehe ich auch so.

Zitat:
Ich habe eine Psychoanalyse gemacht u. mich dabei mit der Schattenarbeit auseinandergesetzt u.
darin entsteht, was ich dann genannt habe, Wer bin ich !
Später in der KVT war noch sehr interessant, wer bin ich ohne mein Drama im Kopf - auch sehr spannend.

Danke für deine Antwort. Das war sicher sehr anstrengend aber auch extrem hilfreich. Respekt!

14.06.2021 06:58 • x 2 #77


Pilsum
Zitat von Jedi:
Wo glaubst Du, mache ich eher Umwege ?


Genau da, wenn Du über Deine Ängste sprichst.

Zitat von Jedi:
sondern durch Bewusstheit u. Bewusstmachung
schaffe ich es, mit der Angst umzugehen.


Ich finde, das reicht nicht. Angst wird nicht dadurch kleiner, dass Du sie Dir bewusst machst.

Zitat von Jedi:
Das verstehe ich komplett nicht ? - Wie kann es denn sein, dass es möglich ist, anderen Menschen gegenüber
mitfühlend zu sein u. sich selbst gegenüber nicht - wie Du schreibst, dass Du es nicht bräuchtest ?


Warum soll ich mir gegenüber denn mitfühlend sein? Da ist wieder so ein gedanklicher Umweg.

Ich habe eine klare Zielrichtung. Die heißt. Ich möchte so oft und soviel wie es möglich ist, zufrieden sein.

Und dieses Ziel steuere ich täglich an. Ich versuche lediglich meine Zufriedenheit möglichst nicht auf
Kosten anderer Mitmenschen zu erreichen.
Dadurch würde die Zufriedenheit nach meinen eigenen Moralvorstellungen an Wert verlieren.


Zitat von Jedi:
Ich für mich würde jetzt nicht sagen können, dass ich ein Ziel verfolge, um in mir Zufriedenheit herzustellen.


Ich verfolge auch nicht ein Ziel, um Zufriedenheit herzustellen.
Ich verfolge aber das Ziel, möglichst viel Zufriedenheit herzustellen.
Für mich ist das ein großer Unterschied.

14.06.2021 23:18 • x 1 #78


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Genau da, wenn Du über Deine Ängste sprichst.

Ist mir nicht bewusst
-------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Ich finde, das reicht nicht. Angst wird nicht dadurch kleiner, dass Du sie Dir bewusst machst.

Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen schreiben u. doch, ich habe gelernt, meine Angst bewusst wahr- u. anzunehmen,
sie zu mir gehörig zu Akzeptieren u. durch die Angst hindurchzugehen u. nicht die Situation zu vermeiden.
Ich hatte angefangen, Antidepressiva auszuschleichen, die meine Angst unterdrückt hat u. dann war ich gezwungen,
mir etwas zu überlegen, wie ich sonst mit der Angst umgehen könnte.
Da half mir natürlich die KVT, meine Vorstellungen von einer Gefahr, was dann die Angst auslöst, bewusst wahrzunehmen.
Wahrzunehmen, dass es nur meine Vorstellungen von einer möglichen Gefahr war, die es aber gar nicht real gab.
Den Feinschliff habe ich mir dann in den Achtsamkeits-Seminaren geholt.
Und ja, bei mir ist es so, wenn diese Vorstellungen sich in meinem Kopf breit machen, mache ich mir sofort meine Situation bewusst, wie ist die Situation u. was ängstig mich daran - gibt es eine echte Gefahr ?- ist sie überhaupt real ?
Das verhindert, dass die Angst mich beherrscht u. ich dem Vermeider auf den Leim gehe.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Warum soll ich mir gegenüber denn mitfühlend sein?

MSC- Mindful Self- Compassion = Achtsames - Selbstmitgefühl
Ein Moment von Selbstmitgefühl kann deinen ganzen Tag verändern - eine Reihe solcher Momente, dein ganzes Leben !

Die Forschung konnte aufzeigen, dass Selbstmitgefühl ein deutlich Verbessertes emotionales Wohlbefinden erschafft,
unsere Beziehungen u. Bindungen stärkt u. hilft, Angst, Schuld, Scham u. Depression zu verringern.

Ich finde es wichtig u. achtsames Selbstmitgefühl ist eine innere Haltung, die von Freundlichkeit, Verständnis u.
Fürsorge uns selbst gegenüber geprägt ist.
Gerade in Momenten, wo es uns nicht gut geht, wenn wir gerade in einer schwierige Lebensphase stecken
(Krankheit, Trennung oder Tod eines geliebten Menschen) - hast Du immer auch dann Menschen um dich,
die für dich da sind ? - Wenn ja, gehörst Du sicher zu den Glücklichen.
Und was machen Menschen die Niemand haben, der für sie da ist, ihnen gut zuredet - Mut u. Zuversicht gibt ?
Da kann achtsames Selbstmitgefühl diesen Menschen sehr dabei helfen, ihre Krisen zu überwinden.

Für mich nun meine Antwort darauf, -Warum soll ich mir gegenüber denn mitfühlend sein ?
Zitat von Pilsum:
Da ist wieder so ein gedanklicher Umweg.

Nein, ich finde es ist kein Umweg !
Es ist eine von vielen Möglichkeiten, mit unserem Leben, was immer im Wandel ist, besser zurechtzukommen.
Gerade auch für Menschen, die allein leben - leben müssen oder wollen, kann achtsames Selbstmitgefühl
ihnen eine Stütze sein, ihre Gesundheit (Psyche) zu unterstützen u. ihre Selbstwirksamkeit zu stärken u.
müssen sich nicht etwas anderes suchen, da wären für mich die Süchte zu nennen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Ich verfolge aber das Ziel, möglichst viel Zufriedenheit herzustellen.

Hat für mich damit auch etwas mit Selbstmitgefühl zu tun. Denn sonst bräuchtest Du dieses Ziel nicht,
möglichst viel an Zufriedenheit herstellen zu wollen.

15.06.2021 15:47 • x 1 #79


EmptyLife
Zitat von Senca:
Hast Du dich damit nicht vom Täter zum Opfer gemacht? Und verharrst in der Opferrolle?

Ich fühle mich ständig als Opfer. Schließlich hat mich niemand gefragt, ob ich in diese Welt geboren werden möchte. Niemand hat mich gefragt, ob ich mit den Regeln dieser Welt einverstanden bin. Niemand hat mich gefragt, wie es mir geht und was ich möchte. Ständig soll man nur funktionieren und sich anpassen. Ich will aber kein Zombie der Gesellschaft sein. Deshalb bin ich unglücklich und leide. Seit ich ein Kind war. Und es gibt für mich absolut keinen Grund das anders zu sehen.

16.06.2021 08:25 • #80


Kate
Zitat von EmptyLife:
Und es gibt für mich absolut keinen Grund das anders zu sehen.

Dann wird es Dir aber niemals besser gehen.
Zitat von EmptyLife:
Niemand hat mich gefragt, ob ich mit den Regeln dieser Welt einverstanden bin.

Diese Frage wird niemandem gestellt, das ist die Bedeutung von Leben.
Zitat von EmptyLife:
Schließlich hat mich niemand gefragt, ob ich in diese Welt geboren werden möchte.

Ich habe den Eindruck, Du fühlst Dich in der Opferrolle recht wohl. Du findest 1000 Gründe um darin zu verharren.
Wenn Du da raus willst, musst Du Deine Sicht auf die Welt, die Regeln, die Gesellschaft ändern. Du wirst immer ein Teil davon sein.

16.06.2021 08:52 • x 2 #81


Pilsum
Guten Morgen Jedi,

wieder einmal sage ich Dir, dass ich Deine Meinung und Deine Lebenserfolge sehr schätze.
Ich habe den Eindruck, wir gehen unsere beiden Wege zielstrebig auf ein Ziel zu.
Dabei kommen wir jedoch häufig aus verschiedenen Richtungen.
Schwierig wird es, wenn wir für ähnliche Dinge unterschiedliche Worte und Begriffe benutzen.
Dann kann es schnell so aussehen, als ob wir über total unterschiedliche Sachen reden.

Ich vergleiche es mal mit Rechenwegen. Früher habe ich häufiger erlebt. Um eine Rechenaufgabe zu
lösen benutzten wir manchmal unterschiedliche Rechenwege. Wichtig ist nicht unbedingt, dass ich
einen bestimmten Rechenweg benutze. Wichtig erscheint mir. Das Rechen-Ergebnis muss
stimmen.

Zitat von Jedi:
Ich kann jetzt nur von meinen Erfahrungen schreiben u. doch, ich habe gelernt, meine Angst bewusst wahr- u. anzunehmen,
sie zu mir gehörig zu Akzeptieren u. durch die Angst hindurchzugehen u. nicht die Situation zu vermeiden.


Ich habe es nie lernen müssen, meine Angst anzunehmen. Ich habe für mich sehr früh erkannt, dass die
Angst das Gefühl ist, mit dem ich mich durch mein Leben steuere.

Zitat von Jedi:
MSC- Mindful Self- Compassion = Achtsames - Selbstmitgefühl
Ein Moment von Selbstmitgefühl kann deinen ganzen Tag verändern - eine Reihe solcher Momente, dein ganzes Leben !


Wie zuvor beschrieben, habe ich den Schritt Selbstmitgefühl zu lernen nicht benötigt.

Zitat von Jedi:
Gerade in Momenten, wo es uns nicht gut geht, wenn wir gerade in einer schwierige Lebensphase stecken
(Krankheit, Trennung oder Tod eines geliebten Menschen) - hast Du immer auch dann Menschen um dich,
die für dich da sind ? - Wenn ja, gehörst Du sicher zu den Glücklichen.


Nein, da habe ich nicht immer Menschen um mich. Und Du hast Recht. dann kann es verflixt schwierig
werden. Ich habe große Strecken meines Lebens alleine gelebt und kenne sehr viel von diesen
Schwierigkeiten. Andererseits habe ich mich, je älter ich wurde, immer mehr dafür entschieden
lieber allein leben zu wollen. Weil allein leben hat deutliche Nachteile aber auch sehr große Vorteile.

Zitat von Jedi:
Und was machen Menschen die Niemand haben, der für sie da ist, ihnen gut zuredet - Mut u. Zuversicht gibt ?
Da kann achtsames Selbstmitgefühl diesen Menschen sehr dabei helfen, ihre Krisen zu überwinden.


Ich gebe Dir Recht. Deshalb sage und schreibe ich immer wieder mit Überzeugung davon.
Jeder Mensch sollte persönliche Kontakte schließen und Bekannte und Freunde pflegen,
damit man nicht das Problem bekommt, sich allein zu fühlen.
Soziale Medien und Online-Kontakte können persönliche Begegnungen nicht annähernd ersetzen.

Zitat von Jedi:
Gerade auch für Menschen, die allein leben - leben müssen oder wollen, kann achtsames Selbstmitgefühl
ihnen eine Stütze sein, ihre Gesundheit (Psyche) zu unterstützen u. ihre Selbstwirksamkeit zu stärken u.
müssen sich nicht etwas anderes suchen, da wären für mich die Süchte zu nennen.


Wer das für sich wichtig findet, der soll es gerne nutzen.

Die Gefahr in Süchte und Abhängigkeiten zu geraten ist sicherlich groß. Auch ich bin in
meinem Leben sehr abhängig von Zucker und überhaupt von übermäßigem essen geworden.
Bis heute finde ich es sehr schwierig da gegen zu halten.

16.06.2021 10:31 • x 2 #82


Pilsum
Zitat von EmptyLife:
Ich will aber kein Zombie der Gesellschaft sein. Deshalb bin ich unglücklich und leide. Seit ich ein Kind war. Und es gibt für mich absolut keinen Grund das anders zu sehen.


Ist es nicht schade, dass Du die Menschen und das gesamte Leben immer noch genauso siehst,
wie zu der Zeit als Du Kind warst?
Hast Du Deine Sicht auf die Welt nicht verbessert? Verfeinert?
Um zufrieden zu werden, solltest Du ein erwachsenes Bild von dieser Welt in Dir entwickeln.
Und Du solltest Dir darüber bewusst werden, wie sehr Du Einfluss nehmen kannst um
zufrieden zu werden.

16.06.2021 11:22 • #83


EmptyLife
Zitat von Pilsum:
Hast Du Deine Sicht auf die Welt nicht verbessert? Verfeinert?

Habe ich. Und ich habe dadurch erkannt, wie kaputt, toxisch und schlecht die Menschen sind.

Zitat von Pilsum:
Um zufrieden zu werden, solltest Du ein erwachsenes Bild von dieser Welt in Dir entwickeln.

Wer bestimmt, was erwachsen sein bedeutet? Die schei. Gesellschaft, die es selbst kein bisschen schafft, sich weiterzuentwickeln? Die Gesellschaft, die dafür verantwortlich ist, dass Menschen wie ich überhaupt erst so leiden? Menschen, die überhaupt das Problem von allem sind?
Das Wort erwachsen ist genauso ein Bu****it wie perfekt und normal.

Zitat von Pilsum:
Und Du solltest Dir darüber bewusst werden, wie sehr Du Einfluss nehmen kannst um
zufrieden zu werden.

Man kann nicht ohne äußere Einflüsse zufrieden sein. Das ist alles nur philosophisches Gequatsche. Der Mensch ist primitiv und braucht Bestätigung von außen und positive Erlebnisse, um überhaupt etwas positiv sehen zu können.

16.06.2021 11:42 • #84


Jedi
Hi @Pilsum

Zitat von Pilsum:
Deine Lebenserfolge sehr schätze.

Ich weiß nicht, ob ich es Lebenserfolge nennen würde - eher, ich habe einen Weg für mich gefunden,
nach einer für mich sehr schweren Zeit, um in diesem - meinem selbstbestimmten Leben anzukommen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Dabei kommen wir jedoch häufig aus verschiedenen Richtungen.

Ich finde, dass macht doch gerade diesen - unseren Austausch für mich so interessant u. lebendig.
Kämen wir aus gleichen Richtungen, worüber sollten wir uns austauschen ?
Wir könnten uns möglicherweise nur gegenseitig bestätigen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Schwierig wird es, wenn wir für ähnliche Dinge unterschiedliche Worte und Begriffe benutzen.
Dann kann es schnell so aussehen, als ob wir über total unterschiedliche Sachen reden.

Das wir über total unterschiedliche Sachen reden, dass nehme ich so für mich nicht wahr !
Wie es möglicherweise für jemand anderen aussehen könnte, der hier mitliest, dass lasse ich mal so stehen u.
auch deren mögliche Beurteilung.

Nun, wir sind zwei unterschiedliche Menschen, bringen hier ins Forum, in unserem Austausch auch
unsere Unterschiedlichkeit mit - dazu gehören unsere unterschiedliche Erfahrungen - Ansichten -Haltungen u.
auch unsere Worte u. Sprache. - Aber wichtig sei zu erwähnen u. nicht zu vergessen,
wo es auch Überein- oder Zustimmungen gibt !
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Wichtig erscheint mir. Das Rechen-Ergebnis muss
stimmen.

Verstehe Dein Beispiel ! - Wir sind hier nicht in der Mathestunde u. ich persönlich brauche kein Ergebnis.
Es geht hier um einen für mich wertschätzenden u. interessanten Austausch, über unsere Erfahrung - Meinung - Haltung
u. Wissen (villt. auch Nichtwissen ) u. es bedarf für mich da keiner Bewertung oder Ergebnis.
Zitat von Pilsum:
je älter ich wurde, immer mehr dafür entschieden
lieber allein leben zu wollen.

Das finde ich interessant u. kannte von Dir noch nicht, dass Du allein lebst u. Dich auch bewusst dafür entschieden hast.
So lerne ich in unserem Austausch hier etwas von Dir kennen, was mir so nicht bewusst war.
Zitat von Pilsum:
allein leben hat deutliche Nachteile aber auch sehr große Vorteile.

Da stimme ich Dir absolut zu - doch kann eine Beziehung/ Ehe auch nachteilig sein/ werden u. allein zu leben,
durchaus einige Vorteile bieten.
------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Soziale Medien und Online-Kontakte können persönliche Begegnungen nicht annähernd ersetzen.

Damit hast Du auch absolut recht u. ich stimme Dir zu, dass es wichtig ist im RL zu schauen,
Freundschaften zu pflegen, gar nach Möglichkeit auch zu erhalten, sich villt. auch irgendwo Anzuschließen oder
soziale Kontakte (die können sehr unterschiedlich ausfallen) sich zu erschaffen.
Jeder so wie er kann u. möchte !
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Ich habe für mich sehr früh erkannt, dass die
Angst das Gefühl ist, mit dem ich mich durch mein Leben steuere.

Finde ich interessant u. wenn Du magst, wie muss ich mir das vorstellen, wie steuerst Du mit diesem Gefühl,
durch Dein Leben ?
-----------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Wie zuvor beschrieben, habe ich den Schritt Selbstmitgefühl zu lernen nicht benötigt.

Zitat von Pilsum:
Und Du hast Recht. dann kann es verflixt schwierig
werden.

Du schreibst, dass es verflixt schwierig sein kann u. das ist für mich so pers. Anlass darauf hinzuweisen,
dass gerade wenn man allein lebt, aber nicht nur, wenn man allein lebt, sondern auch in einer Beziehung/ Ehe
ist, dass Selbstmitgefühl etwas zentrales im Leben sein sollte.-
Sicher möchte ich dies nicht als ein Muss oder Pflicht vestanden wissen, weil ich gerade darüber hier schreibe !
Doch möglich, dass es ein Impuls geben kann, da bei sich einmal hinzuschauen - was brauche ich,
wenn es mir nicht gut geht - was, wenn ich in einer Lebenskrise stecke ?
----------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Pilsum:
Wer das für sich wichtig findet, der soll es gerne nutzen.

Natürlich u. es ist eine freie Entscheidung !
So schreibe ich gerne hier über meine Erfahrung mit der Achtsamkeit u. über MSC-Selbstmitgefühl.
Ich weiß, dass es Menschen gibt, auch hier im Forum die auf der Suche sind, um etwas zu finden,
was ihnen in ihrer Situation hilfe u. Unterstützung sein könnte.
Über meine Erfahrung mit der Achtsamkeit hier zuschreiben, war manchen ein Anstoß sich damit mal zu beschäftigen,
ob es auch für sie etwas sein könnte.
So kam es denn dann auch zu der ein oder anderen Rückmeldung, die ich dazu erhalten habe.

16.06.2021 13:58 • x 1 #85


Pilsum
Zitat von EmptyLife:
Habe ich. Und ich habe dadurch erkannt, wie kaputt, toxisch und schlecht die Menschen sind. Wer bestimmt, was erwachsen sein bedeutet? Die schei. ...


Menschen kann man nicht pauschal beurteilen.
Viele Menschen verhalten sich schlecht.
Die Mehrzahl der Menschen jedoch verhält sich gut, verständnisvoll und sozial.

Erwachsen sein bedeutet für mich. Nicht alles pauschal beurteilen. Nicht so häufig andere Menschen dafür verantwortlich machen, das es einem selbst schlecht geht. Und vieles andere.
Dir wünsche ich, dass Du zu einer sachlichen Beurteilung von Dingen übergeht.

16.06.2021 15:44 • x 1 #86


EmptyLife
Zitat von Pilsum:
Die Mehrzahl der Menschen jedoch verhält sich gut, verständnisvoll und sozial.

Falsch. Die Mehrzahl der Menschen verhält sich schlecht, rücksichtslos und asozial.

Zitat von Pilsum:
Nicht so häufig andere Menschen dafür verantwortlich machen, das es einem selbst schlecht geht.

Andere Menschen sind aber dafür verantwortlich, was ich erleben musste. Nicht ich. Ich habe nichts getan!

Zitat von Pilsum:
Dir wünsche ich, dass Du zu einer sachlichen Beurteilung von Dingen übergeht.

Und wieder werde ich dafür verurteilt, wie ich die Dinge sehe. Wieder wird von mir nur erwartet, anstatt mich einfach zu akzeptieren. Na danke. Du bist echt nicht besser.

16.06.2021 16:08 • x 1 #87


Kate
Zitat von EmptyLife:
Und wieder werde ich dafür verurteilt, wie ich die Dinge sehe. Wieder wird von mir nur erwartet, anstatt mich einfach zu akzeptieren. Na danke. Du bist echt nicht besser.

Du hoffst, dass die Welt sich für Dich ändert, sich Dir anpasst, wird sie aber nicht! Du musst was tun, jede Veränderung muss aus Dir kommen. Verändere Dich und die Welt ändert sich mit.

16.06.2021 16:27 • x 2 #88


Kate
Zitat von EmptyLife:
Du bist echt nicht besser.

Ziemlich unhöflich! Wenn Du auch so durch die Welt läufst, erntest Du das was Du säst. Kein Wunder dass dir jeder asozial rüberkommt.
Zitat von EmptyLife:
Die Mehrzahl der Menschen verhält sich schlecht, rücksichtslos und asozial.

16.06.2021 16:31 • x 1 #89


A


Hallo Pilsum,

x 4#30


Pilsum
@Jedi
genervt versuche ich meinen Text nun zum dritten mal hier zu schreiben.
Die Zeilenabstände waren wieder riesengroß


Zitat von Jedi:
Wir sind hier nicht in der Mathestunde u. ich persönlich brauche kein Ergebnis.


Hier unterscheiden sich unsere Ansichten wieder grundlegend. Ich strebe fast immer ein Ergebnis an.

Sich entspannen können, ist ein Ergebnis.
Ruhig und erholsam schlafen wollen ist ein Ziel.
Gedankenkreisen stoppen lernen, ist ein eindeutiges, klares Ziel (Wunschziel).

Das könnte ich weiter fortsetzen.
Unser Gehirn folgt fast ausschließlich logischen (also mathematisch vergleichenden) Gedanken.

Dies schließt vermutlich auch unsere Gefühle mit ein. Fast alles was wir denken ist wertend. Oder nicht?

Wenn ich das tue, dann... Was ist besser für mich, dies oder das? Wo stehe ich gedanklich?

Ist grübeln nicht ein rein mathematisches abwägen? Bei dem die Probleme dadurch entstehen, dass man sehr bald nicht mehr in der Lage ist, alle Möglichkeiten durchzurechnen und am Ende die vermutlich beste Entscheidung zu treffen?

Ein Computerprogramm bringt eine Error-Fehlermeldung, wenn die Rechenprozesse kein eindeutiges Rechenergebnis ermitteln können. Wir Menschen grübeln weiter. Und nehmen dann ein Medikament, damit wir es ertragen, dass unsere inneren Rechenprozesse aus dem Ruder laufen.

Zitat von Pilsum:
Ich habe es nie lernen müssen, meine Angst anzunehmen. Ich habe für mich sehr früh erkannt, dass die
Angst das Gefühl ist, mit dem ich mich durch mein Leben steuere.



Zitat von Jedi:
Finde ich interessant u. wenn Du magst, wie muss ich mir das vorstellen, wie steuerst
Du mit diesem Gefühl, durch Dein Leben ?


Das ist verhältnismäßig einfach zu beschreiben.

Mein Ziel ist, täglich meine gesamten Ängste so weit wie möglich zu reduzieren.
Je weniger Ängste ich insgesamt spüre, umso mehr Sicherheit und Zufriedenheit stellen
sich in meinem Kopf ein.

Damit ich dies erreiche, ist es ständig erforderlich, zu überlegen, mit welchem Verhalten ich
voraussichtlich erfolgreich sein werde.
Einen besonders hohen Stellenwert haben diese Überlegungen im sozialen Bereich und vor allem dort in der zwischenmenschlichen Kommunikation.
So kann man beispielsweise hier im Forum täglich sehen, wie Mitglieder, die selbst unter starken Ängsten leiden, ständig so miteinander kommunizieren, dass sie dabei in den Gedanken anderer Mitglieder eher Ängste erzeugen, als dabei Ängste abzuschwächen.
Warum aber merkt jemand, der weiß wie sehr er unter Ängsten leidet, nicht, was er beim
Reden und Schreiben in anderen Menschen an starken Ängsten erzeugt?

.

17.06.2021 01:07 • x 2 #90

Weiterlesen »




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag