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Mir geht es gerade nicht gut

A
Ich weiß nicht wohin mit mir. Ich fühle mich seit Tagen miserabel.

Eigentlich geht's mir seit Monaten so, es wurde zwischendrin auch wieder besser, aber jetzt bin ich schon den ganzen Tag nur am Weinen. meine Probleme gerade sind, ich habe das Gefühl, dass meine Freunde mich nicht mehr mögen, obwohl es keinen Grund dafür gibt. Ich schäme mich für Sachen, die ganz normal sind oder gar nicht peinlich oder ewig her. Ich kann nicht aufhören zu denken. Ich habe ständig Angst mich zu blamieren, unsympathisch zu wirken oder abgelehnt zu werden. Wenn das tatsächlich passiert bin ich total am Boden zerstört. Und alles fühlt sich so unendlich leer an, mir macht nichts Spaß und ich muss mich extremst zwingen, überhaupt das Haus zu verlassen und irgendwas zu machen, selbst wenn es nur einen Film gucken ist.

Ich werde morgen endlich mal zu einem Arzt gehen, aber ich habe Angst, dass er mir gar nicht helfen kann oder ich für verrückt erklärt werde. Und wenn sich doch was tun sollte, wie soll ich die Zeit bis dahin rumkriegen?

19.07.2020 14:12 • x 1 #1


V
Hallo,

es ist gut das du den Weg hierher gefunden hast. Du hörst dich wirklich nicht glücklich an und Teile davon kann ich sehr gut nachvollziehen.
Nicht aufhören können zu denken kenne ich seit einiger Zeit sehr gut. Hier brauchst du in jedem Fall keine Angst davor haben dich zu blamieren oder unsympathisch zu wirken. Auch diese Angst kenne ich und mit Sicherheit viele andere hier zu gut.

Den ersten Schritt hat du getan und dir hier ein Forum für deine Ängste und Gefühle gesucht.

Morgen zum Arzt zu gehen ist ein wichtiger Schritt.
Hab keine Angst davor, niemand wird dich für verrückt erklären. Ärzte erleben genau deine Gefühlslage häufig, wenn nicht fast täglich.
Und wie es weiter geht wird dir auch dein Arzt erklären. Wichtig ist den Anfang des Weges zu finden und das hast du schon mal geschafft.

19.07.2020 19:31 • x 3 #2


A


Hallo AbbyGlo,

Mir geht es gerade nicht gut

x 3#3


Mas83
Liebe AbbyGli,

Ich habe nicht soviel Energie dich eine lange Antwort zu schicken, unterschreibe aber auch dem Arzt euch. Hole dir Hilfe. Du bist nicht alleine.

LG Mas

19.07.2020 21:23 • x 1 #3


S
Hallo, deine Nachricht wirft mich über 30 Jahre zurück. Ich war launisch, hatte keinen Bock, schob Krankheiten vor, war von Geburt an müde und lustlos ...usw.

Mein damaliger Hausarzt untersuchte mich auf Schilddrüsen-Fehlfunktion, denn Depression war in den 80/90-ern keine Krankheit. Seine Nachfolgerin sah das anders und unterstützte mich in den nächsten Jahren. Aber erst ein sehr guter Freund brachte mich dazu, meine Probleme einem Facharzt zu offenbaren und auch stationäre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn manchmal muss man raus aus seiner Welt, weg vom Alltag!

Ich habe in den letzten Jahren viele Schritte nach vorne gemacht, sehe sogar manchmal ein Sinn in meiner Existenz. Meine Depressionen oder dunkle Tage wie ich sie lieber nenne, nimmt das mir zwar nicht. Denn es wird immer Zeiten geben, in denen ich am liebsten und noch viel mehr niemals existiert haben möchte, aber es gibt auch Momente, in denen mir jemand sagt, es ist schön, dass DU - also ich -, dich wieder gemeldet hast, dass wir einen tollen Nachmittag verbrachten usw.

Such dir jede Hilfe, die du bekommen kannst, geh zum Arzt, lass dich krank schreiben und nimm die Hilfe von Therapeuten oder auch einer Klinik an!

Alles Liebe und viel Kraft !Hallo, deine Nachricht wirft mich über 30 Jahre zurück.
Ich war launisch, hatte keinen Bock, schob Krankheiten vor, war von Geburt an müde und lustlos ...usw. - aber ich weinte heimlich unter der Bettdecke...

Mein damaliger Hausarzt untersuchte mich auf Schilddrüsen-Fehlfunktion, denn Depression war in den 80/90-ern keine Krankheit. Seine Nachfolgerin sah das anders und unterstützte mich in den nächsten Jahren. Aber erst ein sehr guter Freund brachte mich dazu, meine Probleme einem Facharzt zu offenbaren und auch stationäre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn manchmal muss man raus aus seiner Welt, weg vom Alltag!

Ich habe in den letzten Jahren viele Schritte nach vorne gemacht, sehe sogar manchmal ein Sinn in meiner Existenz. Meine Depressionen oder dunkle Tage wie ich sie lieber nenne, nimmt das mir zwar nicht. Denn es wird immer Zeiten geben, in denen ich am liebsten und noch viel mehr niemals existiert haben möchte, aber es gibt auch Momente, in denen mir jemand sagt, es ist schön, dass DU - also ich -, dich wieder gemeldet hast, wieder in meinem Leben bist, dass wir einen tollen Nachmittag verbrachten usw.

Such dir jede Hilfe, die du bekommen kannst, geh zum Arzt, lass dich krank schreiben und nimm die Hilfe von Therapeuten oder auch einer Klinik an! Und in tiefster Nacht kannst du dich hier ausheulen, auskosten, deine Gedanken und Kummer rauslassen!

Alles Liebe und viele Kraft und noch mehr Mut

19.07.2020 23:23 • x 2 #4


buddl1
es wird keinen Arzt geben der dich für verrückt erklärt.
oft ist es so, dass man sich leer oder überflüssig fühlt,
nicht recht weiß, wohin mit sich,
weil,
weil man kein Ziel hat...
jeder brauch etwas wonach er strebt,
sei es sparen für eine Reise oder anderen materiellen Dingen
oder eben nach etwas was in einem verborgen, versteckt, kaum sichtbar an der eigenen Seele zehrt.
es ist die Sehnsucht nach Geborgenheit, Vertrautheit, das Gefühl gebraucht und ja auch geliebt zu werden.
nur so kann man sich freuen, glücklich fühlen und auch wieder auf den nächsten Tag zu schauen.
ein Arzt wird dich viel fragen, ob er was finden wird, es wird sich zeigen,
hier aber sind wir viele, die eben diese Stimmung, diese Erschlagen von sich kennen
und wer weiß, vielleicht reichen ein paar Zeilen, um dich aufzubauen, wieder und immer wieder morgens aufzustehen
und eben das zu tun, was man von dir fordert.
und irgendwas findest du was dich suchen lässt: Erfüllung in deinem Herzen
buddl1,

20.07.2020 05:37 • x 3 #5


V
@AbbyGlo

Schon wach ? Ich rufe gleich auch bei meinem Arzt an. Vielleicht hilft dir das etwas. Laut Statistik übrigens rufen gleich sehr viele Deutsche ihre Ärzte an. Wünsche alles Gute.

20.07.2020 07:01 • #6


MJay
Hör dir mal meine geführten Meditationen an, wenn du regelmäßig meditierst, dann kannst du verhindern in eine echte Depression zu schlittern! Klingt nämlich als hättest du eine depressive Verstimmung, so gehts mir auch manchmal. Depressed kommt von Deep Rest - manchmal müssen wir kleiner treten um uns auch mal auszuruhen. Die Meditation bitte mit Kopfhörern hören! Alles Gute!

20.07.2020 07:33 • x 2 #7


A
Guten Morgen zusammen,

der Arzt fängt erstmal mit den üblichen Sachen an, gestern wurde mir Blut abgenommen, weil meine Werte wirklich lange nicht kontrolliert wurden, heute habe ich schon den nächsten Termin. Ich hoffe ehrlich gesagt, dass man meine Laune irgendwie darauf schieben kann und es nichts ernsthafteres ist.

Da ich ohnehin gerade Urlaub habe, konnte ich den Rest des Tages schlafen oder einfach versuchen mich zu entspannen, aber wirklich gelungen ist mir das nicht. Ich habe irgendwie ein schlechtes Gewissen dabei, meine freie Zeit nicht richtig zu nutzen. Und dass ich angesichts der aktuellen Lage nicht wie ursprünglich geplant verreisen konnte, zieht meine Laune zusätzlich runter. Ich sollte jetzt doch eigentlich am Strand liegen und nicht in meinem Bett...

@mjay: Ich meditiere seit ungefähr zwei Monaten regelmäßig, auch mit der Hoffnung, das würde meine Stimmungen bessern und das ewige Gedankenchaos beenden. Leider ist das bisher noch nicht eingetroffen und mittlerweile geht es mir eher schlechter (ist zum Teil aber auch äußeren Umständen geschuldet). Ich möchte doch einfach nur wieder glücklich und frei sein...sogar wenn ich draußen spazieren gehe, fühle ich mich irgendwie eingesperrt...

21.07.2020 06:05 • #8


buddl1
... so wie du es beschreibst,
ich würde das als Lagerkollaps bezeichnen.
das ist jetzt nicht böse gemeint, aber durch die offiz. Einschränkungen erscheint dir vieles wie eingesperrt und erkennst in dem Rest nicht die verbliebene Freiheit.
damit bist du in der heutigen Zeit wahrlich nicht allein,
was so einige Verschwörungstheoretiker auf den Plan gerufen hat...
aber,
ist dem wirklich so?
nein, wir genießen immer noch so viel übermäßige Selbstbestimmung, Möglichkeiten,
wie keine Generation zuvor.
das vergessen wir nur all zu schnell.
- wie war es 100 Jahren, kaum Urlaub kaum Geld, viel Arbeit,
vor 70 Jahren ein Krieg der viele nicht nur in die Not trieb,
die Aufbaujahre, die Trümmer mussten weg, der Mauerbau,
die Trennung und all das Zeug vom kalten Krieg,
was bedeute damals Freiheit und zu was führte es bist zu Corone?
es erscheint mir, wir klagen oft auf sehr hohen Niveau und merken es selbst nicht..
in meiner Kindheit,
oh das führt zu sehr zurück,
die heutige Zeit, die heutigen Möglichkeiten,
wir merken erst, wenn uns etwas einschränkt, was wir ein Privileg bis vor kurzen genossen,
was wir unter Freiheit verstanden...
wenn ich die Eskalationen auf öffentl. Plätzen verfolge,
ist das wirklich unsere Freiheit?
aber wer fragt schon noch die Alten, für die es in vielen Dingen einen Zwang, eine Einschränkung und den Verzicht gab?

entschuldige wenn ich meinen Augenmerk jetzt etwas schweifen lief,
wir müssen wieder aus dem was bleibt das Beste für uns machen und nicht erwarten
das alles von anderen für uns geregelt wird.
den genau das zieht uns runter, lässt uns nicht mehr das sehen was wir haben...
buddl1,

21.07.2020 06:29 • #9


A
Wenn ich deine Nachricht richtig verstehe, würdest du mein Stimmungstief zum Teil auf die Virus-Situation schieben, aber das war für mich das einzig gute die letzten Monate. Schon vor den Einschränkungen habe ich mich miserabel gefühlt, als dann Arbeit etc. weniger und allgemein alles ruhiger wurde, hatte ich eine kurze stabile Phase. Jetzt wo langsam wieder alles wie vor her ist, bin ich fast durchgehend müde und schlecht gelaunt, so wie Anfang des Jahres

Noch hat der Arzt nichts gefunden und ich stresse mich mittlerweile selbst wohl zu sehr mit alldem

21.07.2020 20:20 • x 1 #10


buddl1
natürlich kann die Ursache oder die Summe dieser auch andere sein,
aber wenn ich die Menschen beobachte,
so ist eine Grundaggressivität unverkennbar, was auch durch das demonstrative verweigern der Anordnungen nach sich zieht..
aber was zieht dich so weg,
das du andere die wenigen Momente des Glückes der anderen nicht selber teilen kannst?
ich mein... wenn ich früher abends allein zuhause war, meist begann es ja schon nachmittags,
zu vielen Fragen keine Antwort sich finden ließ...
einfach weil man alleine war...
solang man mit anderen unterwegs war und irgendwie eingebunden war,
ließ sich vieles verdrängen,
doch dann, wenn alles ruhig und man sich erholt hatte,
einem neben der Einsamkeit die Traurigkeit überfiel.
und ja, so mancher Versuch scheiterte man nur tiefer fiel...
wenn der Arzt nichts auffälliges findet und tatsächlich es nur eine reine Kopfsache ist...
.... in meiner ersten Wohnung vor zig Jahren, ich lag auf dem Teppich aus meinem alten Jugendzimmer, schaute auf die
Möbel die zuvor bei meiner Mutter im Wohnzimmer standen, bevor ich sie in mein Jugendzimmer und nun in der ersten Wohnung ich betrachtete,
ja was nun?
Glück? war das alles, da muss doch noch mehr sein, für die Seele, das Herz...
ich hätte doch glücklich sein müssen!
von meinen letzten Geld kaufte ich damals einen Wellensittich und ja, er war es der mich nach der Arbeit erwartete, sich freute
und der kleine Balsam für die Seele war.
vielleicht kannst du etwas Ablenkung dir suchen, weg vom Grübeln, nach dem warum?
du kannst bei vielen hier ähnliches lesen und nicht alles trifft auch zu, aber beiden meisten ist eben jene Einsamkeit zu spüren,
dieses suchen nach Gemeinsamkeit...
buddl1,

23.07.2020 06:53 • #11


C
Hallo,
Mir geht es ähnlich. Ich bin seit 3 Wochen völlig antriebslos und nach jeder kleinen Tätigkeit sofort müde und erschöpft. Hinzu kommt eine beschlagene Stimme und eine innere Unruhe. Immer wieder habe ich Angst, dass ich irgendeine Krankheit habe. Selbst, wenn ich nur müde bin, mache ich mir Sorgen, weil ich eigentlich genügend Schlaf hatte. Ebenfalls habe ich tagsüber Stimmungsschwankungen. Morgens fühle ich mich meistens normal/gut, aber umso länger der Tag dauert, desto schlechter wird meine Stimmung. Auf Sachen, auf welche ich mich eigentlich immer gefreut habe, wie z.B. das Treffen mit Freunden, kann ich mich nicht freuen.
Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir dazu eure Meinung schicken könntet. Ich war bislang auch erst einmal bei einer Psychotherapeutin, weil ich dachte, sie könnte mir helfen. Sie hat mir empfohlen eine halbe Tablette (also 75m) Venlafaxin morgens zu nehmen. Allerdings habe ich Angst vor den Nebenwirkungen

23.07.2020 23:22 • x 2 #12


K
Zitat:
Noch hat der Arzt nichts gefunden und ich stresse mich mittlerweile selbst wohl zu sehr mit alldem


Lass Dich nicht stressen, auch wenn das jetzt leicht gesagt ist. Es dauert seine Zeit, und sicher wirst Du auch noch zu allerlei Fachärzten geschickt. Klar müssen erst einmal alle organischen Ursachen ausgeschlossen werden. Verlier nicht den Mut und halte durch. Fatal wäre es, wenn Du Dir jetzt einreden würdest oder einreden ließest, Du müsstest Dich einfach mal ein bisschen zusammenreißen und dann ginge es schon.

24.07.2020 08:59 • #13


A
Der Arzt hat bisher nur einen Vitamin- und Eisenmangel festgestellt, weitere Tests folgen noch und dafür habe ich bisher Tabletten bekommen.

Ich versuche seit einigen Tagen es ruhiger angehen zu lassen und zumindest heute geht es mir wieder einigermaßen gut. Ich habe nur nun auch keine Lust mehr auf andere Menschen. Meine Freunde sorgen sich sehr um mich und ich habe sie auch über meine Arztbesuche informiert, aber ich will gerade eigentlich lieber allein sein.

Kennt das noch jemand? Ich habe mich vorher oft allein gefühlt, aber nach jedem Treffen war ich total ausgelaugt. Und jetzt geht es mir mittlerweile richtig auf die Nerven, dass meine Freunde dauernd etwas unternehmen möchten, ich habe allein irgendwie viel mehr Spaß (oder überhaupt sowas wie Spaß)

24.07.2020 12:16 • x 1 #14


Mira13
Hallo.
Ja, so geht es mir auch meistens. Alleine muss man keine Anforderungen an einen erfüllen. Was das Thema Freunde betrifft habe ich im Moment auch noch Probleme. Ich war früher immer die lustige, für alle da... Aber innerlich habe ich mich traurig gefühlt. Es hat gedauert, bis ich es erkannt habe und im Moment ziehe ich mich ein wenig zurück. Ich bin aber ehrlich und sage meinen Freunden, wenn ich keine Treffen möchte und warum. Über die Krankheit zu sprechen ist wichtig. Hör in dich rein: was möchte ich im Moment und dann entscheide.
LG

24.07.2020 13:02 • #15


K
@AbbyGlo

Hast Du Dich schon mal mit dem Konzept Introversion - Extraversion beschäftigt? Vielleicht erkennst Du ich da wieder. Ich fühle mich auch oft völlig im Eimer, wenn ich soziale Situationen erlebe(n muss). Mehr als 8 Leute auf einem Haufen sind für mich ein Graus. All die Sinneseindrücke, die da auf mich einprasseln, führen sehr schnell zu einer Reizüberflutung. Das hängt damit zusammen, dass introvertierte Menschen deutlich empfänglicher für Reize sind und daher auch schneller überreizt als Menschen, die eher extravertiert sind. Diese - ich sag es mal sehr salopp - merken nicht so viel, daher kommen weniger Reize an und sie suchen daher proaktiv nach Reizen, ihnen werden also auch soziale Interaktionen selten zu viel.

Für mich war das Buch Still von Susan Cain eine absolute Erleuchtung. Ich bin meine ganze Kindheit hindurch gequält worden mit Geschubse und Gedrängle, ich solle mal aus mir herauskommen und auf die Leute zugehen usw. Später dann habe ich mich durch alles durchgequält und mir irgendwann nicht mehr die Frage gestellt, ob mir etwas gut tut oder nicht. Wenn es mir nicht gut tut, so mein Rückschluss und Glaubenssatz, bin ich schuld, weil ich ja nicht aus mir rauskomme. Völliger Blödsinn. Es war halt nur die Dosis, die mir nicht bekam. Denn Introversion hat per se nichts mit der Ablehnung von Menschen zu tun, sondern z.B. mit dem Phänomen, von dem Du berichtest, nämlich dem schnell(er)en Ausgelaugtsein in oder von sozialen Interaktionen.

Vielleicht ist das ein interessanter Gedankenanstoß in der Hoffnung, das ich Deine Schilderung richtig verstanden und interpretiert habe.

24.07.2020 14:13 • x 1 #16


M
Zitat von Kürsche:
All die Sinneseindrücke, die da auf mich einprasseln, führen sehr schnell zu einer Reizüberflutung. Das hängt damit zusammen, dass introvertierte Menschen deutlich empfänglicher für Reize sind und daher auch schneller überreizt als Menschen, die eher extravertiert sind.

Das hat was mit Introversion zu tun? Wusste ich gar nicht. Ich hatte früher immer das Gefühl, dass, wenn ich in einer gut besuchten Kneipe sitze, ich die Gespräche von allen umliegenden Tischen gleichzeitig höre und die von meinem Tisch auch. Ich konnte die Gespräche gar nicht ausblenden. Das hat mich ziemlich überfordert. Währenddessen haben sich die Leute an meinem Tisch fröhlich unterhalten und haben die Umgebungsgeräusche scheinbar gar nicht wahrgenommen.

24.07.2020 20:43 • x 1 #17


K
@Michi87 Introversion geht ja noch viel viel weiter als nur eine stärkere Empfänglichkeit für Sinneseindrücke, hier exemplarisch dargestellt anhand der Situation in einer vor sich hinquasselnden Menschenmenge. Ich schätze, es gibt auch andere Eigenschaften, die dazu führen, dass man in diesen Situationen überfordert ist und Mühe hat, sich auf ein Gespräch zu konzentrieren, wie vermutlich A*D*S, aber da spekuliere ich nur, ich habe mich damit noch nicht auseinandergesetzt, also bitte keine Haue, wenn das nicht stimmt.

Charakteristisch ist jedenfalls auch dieses Gefühl von Ausgelaugtsein nach sozialen Interaktionen (auch mit weniger Betrieb nebenher), ohne dass der Grund hierfür ist, dass man Menschen generell ablehnt. Die Tatsache, dass man sehr gut auch mal alleine für sich sein kann, dass man in diesen Zeiten die Batterien auflädt, während extravertierte Menschen das gar nicht mögen, sondern ihre Energiequelle ind er Interaktion mit Menschen sehen. Für mich nicht nachvollziehbar, aber ich sehe es an meinem Freund, der eher extravertiert ist.
Wie gesagt, ich empfehle die Lektüre von Still - und wenn man sich dort nicht wiederfindet, so ist man davon zumindest nicht dümmer geworden.

25.07.2020 08:21 • #18


A


Hallo AbbyGlo,

x 4#19


A
Hm, das ist wirklich interessant, ich weiß aber bis heute nicht, was eher zu mir passt. Ich mag Menschenmengen, Parties und im großen Kreis zusammen sitzen. Aber eben nur für ein paar Stunden, danach ist es mir zu anstrengend. Auch Einzelpersonen können mir sehr schnell auf die Nerven gehen, daher denke ich dass ich nicht eindeutig introvertiert bin.

Zu meinem Ausgangspost, ich nehme seit zwei Wochen meine Vitamin- und Eisentabletten und merke absolut keine Veränderung. Diese Woche ist besonders schrecklich. Und es gibt mir so blöde Schuldgefühle, nur mies gelaunt durch die Gegend zu laufen, obwohl alles schön sein sollte... Aber gut, ich bin eben krank.

Mein Arzt ist der Meinung, dass wir noch ein paar Sachen testen sollten, bevor ich eventuell Antidepressiva bekomme. Ich wünschte nur, es würde mir jetzt schon besser gehen. Die letzten Tage habe ich ausschließlich geschlafen.

04.08.2020 10:24 • #19