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Mir gehts nur gut, wenn es Dir gut geht! Wie abgrenzen?

Blume71
Hallo,

mich beschäftigt etwas:

Neulich hatte ich ein Gespräch mit einer Bekannten, welche 8 Wochen in einer psychosomatischen Klinik war.
Sie sagte, sie habe dort sehr viel Material mitgebracht, zB das 12 Punkteprogramm .
Alles bzw. vieles würde auf sie zutreffen, z.B. die Co-Abhängigkeit.

Menschen mit Co-Abhängigkeit würden nach den Grundsatz leben:

Wenn es Dir gut geht, geht es mir auch gut (hoffentlich richtig wieder gegeben)

Ich muss sagen, das hat total bei mir angedockt.

Ich erlebe es ganz oft (vor allem bei meiner Tochter), dass mein Gefühlsleben davon beeinflusst wird, wie es mir nahestehenden Personen geht.

Ich leide sozusagen mit, so als wäre es mein Leid.

Sicher ist Abgrenzung da die Lösung. Theoretisch weiß ich das, aber wie setze ich es praktisch um?

Indem ich mir sage: Das ist Dein Leben und das ist meins - mir sozusagen geistig innerlich eine Wand aufbaue?

Vielleicht sollte meine Frage lauten:
Wie grenze ich mich richtig ab?
Wie macht Ihr das? (in der Praxis)

Bei sich bleiben, ist sicher die Lösung, aber wie?

Bei Arbeitskollegen gelingt mir das, aber bei nahestehenden Personen gerate ich doch an meine persönlichen Grenzen, d. h. meine eigenen Grenzen sind nicht klar.

Vllt. ist das bei der Tochter auch noch einmal ein anderes Thema. Aber ich frage mich, wie ich Kraft haben soll, wenn ich jedes Leid zu meinem mache - das zehrt. Lieber wäre ich die ruhige Person im Hintergrund, die vermittelt: Das wird schon wieder - und das auch glaubt.

Es wäre schön, wenn mir jemand Nachhilfeunterricht bei dem Thema Abgrenzung gäbe!

Vielen Dank!

Blume!

04.07.2019 14:34 • x 6 #1


maya60
Liebe Blume, mein inneres Kind grüßt dich und fragt höflich an, wie viele Tage Zeit du hättest zum Lesen seiner Antwort. Ein ganz fettes zentrales Thema in Sachen innerer Familienaufträge!
Aber nicht mehr heute, heute war das Ärztethema schon genug für´s maya-Kindlein und für mich selbst, was dem inneren Kind dazu schon alles einfällt, oh ja!

Liebe Grüße! maya

04.07.2019 14:47 • x 2 #2


A


Hallo Blume71,

Mir gehts nur gut, wenn es Dir gut geht! Wie abgrenzen?

x 3#3


Blume71
Liebe Maya!

Ich mag Dich - das musste jetzt mal raus

Lass Dir Zeit und schreibe, wenn Dir danach ist. Ich finde klasse, wie Du für Dich sorgst!

Die Antwort läuft nicht davon.

Gutes Ausruhen!

04.07.2019 15:01 • x 2 #3


maya60
Zitat von Blume71:
Liebe Maya!

Ich mag Dich - das musste jetzt mal raus

Lass Dir Zeit und schreibe, wenn Dir danach ist. Ich finde klasse, wie Du für Dich sorgst!

Die Antwort läuft nicht davon.

Gutes Ausruhen!


dito

04.07.2019 15:02 • x 1 #4


A
Liebe Blume, dein Thema ist absolut auch meines!
Ich blicke zurück auf die vielen Wochen, die unsere Tochter nun bei uns wohnt, und kann sagen, dass ich bei jeder ! Begegnung sofort versuche, ihr Befinden zu erfassen. Geht es S. gut, bin auch ich heiter, fast ausgelassen und glücklich. Aber wehe, es liegt Kummer an!
Je näher mir die Person steht, desto stärker reagiere ich.
Meist bekomme ich auch Angst vor dem nächsten Zusammentreffen oder ich gehe ihm aus dem Weg. So habe ich schon vor Jahren mit meinen Eltern reagiert.
Ich glaube, in diesem Thread kommen noch viele Beiträge zusammen!

04.07.2019 15:17 • x 3 #5


ZeroOne
Hi zusammen!

Mich persönlich tangiert dieses Thema nicht, habe es im Rahmen einer Gruppentherapie bei anderen jedoch schon mit erarbeiten dürfen.

Ausgenommen von Co-Abhängigkeiten, wie sie z.B. bei Alk., chronischen Erkrankungen von Angehörigen, etc. vorkommen können, war dabei eine zentrale Aussage, dass eine Co-Abhängigkeit häufig auch ein Selbstschutzmechanismus sein kann. Selbstschutz dahingehend, dass man sich nicht an seine eigenen Probleme herantraut. Sich also bewusst die Probleme eines anderen (nahestehenden) zu eigen machen, um sich nicht mit seinen eigenen auseinandersetzen zu müssen, oder diese herunterstufen zu können.

Vielleicht kann ja auch ein Blick in diese Richtung den Horizont erweitern? Falls nicht, einfach vergessen. Wie gesagt: das Thema ist nicht meine Kernkompetenz.

LG
ZeroOne

05.07.2019 13:36 • x 4 #6


maya60
Hallo Blume, ich weiß nicht, wie ich erkennen kann, wo die Grenzen von normalen Mitfühlgrenzen gegenüber Angehörigen sind. Wenn ich die ganzen Helikoptereltern heute sehe und dass Kinder solch ein Statusprojekt für die Eltern geworden sind, dass jeder Pups begleitet und problematisiert wird, dann sehe ich nirgendwo die ruhig begleitenden Eltern.

Die waren zum Teil noch viel durchgedrehter als ich und zwar bei Lapalien oder bei unglaublich forderndem Zeug: Bitte ebnen sie den Garten des Kindergartens ein, meine Tochter ist dreimal gestolpert. Hä?

Da würde ich an deiner Stelle mal meine Therapeutin fragen oder gibt es da klare Richtlinien in den Unterlagen deiner Freundin dazu?

Ich bin in meiner Kindheit ja sozusagen drauf gedrillt worden, für alle Ängste und Sorgen der ganzen Familie persönlich zuständig zu sein und jede kleinste Regung sicherheitshalber rechtzeitig mitzukriegen und zu besänftigen, damit nicht ein Donnerwetter sondergleichen von meiner Mutter losbrach.

Also, ich bin vollgesaugt von Mitfühlen und kann mich so in Konflikte meines Sohnes innerlich reinsteigern als ginge es um den Weltuntergang. Was mir aber denn doch auch wieder Abstand gibt, ist, dass mein inneres Kind gleichzeitig innerlich genervt und bockig reagiert: Schon wieder einer, den ich retten soll! Und diese beiden Emotionen sind gleich stark und zügeln sich gegenseitig, so dass am Ende dann doch was weniger Dramatisches rauskommt.

Diese Mischung hat glaube ich gemacht, dass unser Sohn doch recht selbständig und angstfrei wurde.

Bist du vielleicht auch gleichzeitig genervt wie auch mitfühlend? Die beiden Seiten einigen sich dann schon!

05.07.2019 13:59 • x 4 #7


Blume71
Guten Nachmittag,

Zitat von maya60:
Bist du vielleicht auch gleichzeitig genervt wie auch mitfühlend? Die beiden Seiten einigen sich dann schon!


Maya, Du sprichst mir ja so aus der Seele! Genauso ist es. Obwohl mir das Genervtsein auch schon mal ein schlechtes Gewissen beschert.

Zitat von ZeroOne:
dass eine Co-Abhängigkeit häufig auch ein Selbstschutzmechanismus sein kann. Selbstschutz dahingehend, dass man sich nicht an seine eigenen Probleme herantraut. Sich also bewusst die Probleme eines anderen (nahestehenden) zu eigen machen, um sich nicht mit seinen eigenen auseinandersetzen zu müssen, oder diese herunterstufen zu können.


Danke Dir für diesen Hinweis @ZeroOne
Dieses Thema hatten wir neulich. Bei einer Freundin ist mir aufgefallen, dass sie sich sehr sehr um andere bemüht, sobald es diesen schlecht geht. Mein Gegenüber sagte dann, dass sie bei sich selbst aber gar nicht richtig hingucken würde und es geht ihr gerade selbst gar nicht gut.

Wir hatten dann auch die Vermutung, dass es Ihr vllt. zu weh tut. Meinen Eindruck nach, geschieht dies aber bei meiner Freundin unbewusst und nicht bewusst, wie Du es beschrieben hast.

Wenn ich mich jetzt reflektiere, glaube ich nicht, dass ich ein Helfersyndrom habe bzw. habe ich schon imens dazu gelernt.

Danke Dir @Maya für den Tipp. Ich werde meine Thera auch noch einmal auf dieses Thema ansprechen

Eine große Portion Mitgefühl, welche nicht in Mitleid endet, das wäre wünschenswert!

Danke für Eure Rückmeldungen!

05.07.2019 14:49 • x 1 #8


maya60
Hallo Blume, ich hatte auch immer ein schlechtes Gewissen, wie sehr mir mein Sohn auf den Nerv ging. Aber jetzt, in deinem Thema, habe ich was dazugelernt: Das war unterm Strich ein wichtiges Korrektiv wie auch das zu große Mitleiden ein Korrektiv für die Genervtheit war. Die machten das schon gut miteinander aus.
Nachdem ich mein inneres Kind entdeckt hatte, war ich eh über mein Genervtsein nicht mehr irritiert, aus seiner Sicht war das mehr als klar. Mein inneres Kind hatte eine klare Einstellung: Familie saugt dich immer aus, halt dich davon fern.

Aber ich habe auch von vielen anderen Müttern, die ihr ganzes vorheriges Leben durch ihre Kinder verloren haben und nun zwischen Windeln und Sandeimern Aggressionen hatten, ähnliches gehört: Wieso hat mir niemand gesagt, wie langweilig und nervig das Ganze ist und dass ich dauermüde sein werde und selber nur noch auf Vorschulebene denke?

Darüber machen sie sich auch Schuldgefühle, finden aber ihr Genervtsein auch berechtigt und sind trotzdem Helikoptermütter! Also, das Muttersein in D ist sowieso irgendwie eine total neurotische Geschichte, wenn du mich fragst!


Liebe Grüße! maya

05.07.2019 15:02 • x 2 #9


Blume71
Hallo,

Zitat von maya60:
Also, das Muttersein in D ist sowieso irgendwie eine total neurotische Geschichte, wenn du mich fragst!


Ich glaub, ich weiß was Du meinst und man muss so aufpassen, dass man nicht mit hinein gerät in diesen Strudel. Aber ganz ehrlich? Wäre ich nicht krank geworden, würde mich diese Thema noch mal ganz anders tangieren.
Erst durch mein BO habe ich gelernt auf mich zu achten und meine Grenzen zu wahren, bzw. erst einmal kennen zu lernen.

Um mich herum sind noch so viele Mütter, die alles höher, weiter, besser machen wollen. Da sind mir die doppelt symphatisch, die am Boden geblieben sind und ich hoffe, dass ich mir das immer wieder selbst sage.

Kinder sind heute leider zu einem Statussymbol geworden.
Kinder sind aber sie selbst und nicht auf der Welt um allen zu zeigen, wie toll ihre Mama oder ihr Papa KInder erziehen können. Sie haben ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse und sind nicht auf der Welt um für die Eltern irgend etwas zu kompensieren.

So, jetzt schweife ich in meinem eigenen Thema ab

Nochmal zurück, zur Ausgangsfrage:
Wenn meine Kleine nachts Beinweh hatte, oder von anderen Kindern ausgeschlossen wird, merke ich , dass es mich mit belastet, dass dann die Sonne nicht mehr ganz so hell strahlt, wie an anderen Tagen.
Wenn sie aber stattdessen ganz selbstversunken ins Spiel vertieft ist und laut dabei vor sich hinsingt, gehts mir auch gut.
Ich denke, ein Stück weit kennt das fast jedes Elternteil.

Ich werde das noch einmal mit meiner Thera besprechen, vielleicht bin auch mal wieder an einer Stelle unsicher, wo ich es gar nicht bräuchte.

Danke Euch

05.07.2019 15:14 • x 2 #10


ZeroOne
Hi Blume!

Zitat von Blume71:
Wir hatten dann auch die Vermutung, dass es Ihr vllt. zu weh tut. Meinen Eindruck nach, geschieht dies aber bei meiner Freundin unbewusst und nicht bewusst, wie Du es beschrieben hast.


Uuuuupppps! Sorry! Fehler g'macht!

Ich meinte natürlich unbewusst! Bewusst würde ja gar keinen Sinn machen! Ausgerechnet an einer Stelle geistig abwesend gewesen und verschrieben, wo´s wichtig gewesen wäre. Nochmals Sorry!

LG
ZeroOne

05.07.2019 15:43 • x 1 #11


Jedi
Hallo Blume71 !

Zitat von ZeroOne:
das Thema ist nicht meine Kernkompetenz.

Auch wenn dies nicht seine Kernkompetenz ist, doch mit dem, was er in seinen Beitrag beschrieben hat,
hat er aber den Kern richtig benannt,
Zitat von ZeroOne:
Selbstschutzmechanismus

Zitat von ZeroOne:
dass man sich nicht an seine eigenen Probleme herantraut.

Zitat von ZeroOne:
also bewusst die Probleme eines anderen (nahestehenden) zu eigen machen, um sich nicht mit seinen eigenen auseinandersetzen zu müssen,
oder diese herunterstufen zu können.

Zitat von Blume71:
Menschen mit Co-Abhängigkeit würden nach den Grundsatz leben:

Wenn es Dir gut geht, geht es mir auch gut

Ja u. dieser Logig folgend, halten sie oft den Abhängigen in seine Sucht, weiter in seiner Abhängigkeit !
Oft ist dem Co-Abhängigen klar, dass es dem Abhängigen nicht gut in seiner Abhängigkeit geht, also müsste es ihnen selbst dann ja auch nicht gut gehen, wenn der Satz stimmt, geht es dir gut, dann geht es mir auch gut !
Aber da setzt bei dem CO-Abhängigen die Verschiebung von der Realität ein.
Meist erschaffen sich CO-Abhängige von ihrem Menschen, der in der Abhängigkeit sich befindet, ein eigenes Bild von diesem Menschen u. von ihrem eigenen, bzw. gemeinsamen Leben.
Dabei wird die Abhängigkeit verklärt, es wird sich die Vorstellung erschaffen, dass das alles doch gar nicht so schlimm ist u. die schwüre des Abhängigen, bald aufhören zu können, mit der Sucht, nährt diese falsche Vorstellung.
ZeroOne hat es richtig benannt,
Zitat von ZeroOne:
Sich also bewusst die Probleme eines anderen (nahestehenden) zu eigen machen, um sich nicht mit seinen eigenen auseinandersetzen zu müssen,

Das bedeutet, Ablenkung von den Tatsachen, Verdrängen der Realitäten, Verschiebung von Wahrheiten !

Und so ist dieser Satz, Geht es dir gut, dann geht es mir auch gut, so falsch, wie er nur falsch sein kann, denn einem Abhängigen geht es nicht gut, sonst wäre er nicht abhängig, weil er damit ja etwas kompensiert.
So unternehmen eine ganze Reihe von CO-Abhängige, oft über Jahre hinweg alles, um es dem Abhängigen Partner ? u. sich es angenehm zu machen, um das eigene Gefühl, des Wertvollseins u. der heilen Welt nach außen damit zu dokumentieren.
Für den Abhängigen ist es eher ein Fluch, denn so kann seine Sucht sich immer weiter steigern u. verfestigen.
Doch je früher ein Abhängiger den Weg zur Hilfe findet, umso eher die Chance, von der Sucht wegzukommen u. ein Selbstbestimmtes Leben zu führen.
Wer süchtig u. damit abhängig ist, lebt nicht Selbstbestimmt, somdern er wird vondem, was ihn abhängig gemacht hat beherrscht.

Zitat von Blume71:
Ich leide sozusagen mit, so als wäre es mein Leid.

Damit hilfst du niemanden, auch nicht deiner Tochter, sondern damit lernt deine Tochter, sich mit dem Leid zu identifizieren.
denn ein Kind spürt, dass wenn Mutter auch leidet, dass dies Leid eine Wichtigkeit hat.
Zitat von Blume71:
Indem ich mir sage: Das ist Dein Leben und das ist meins - mir sozusagen geistig innerlich eine Wand aufbaue?

Du brauchst dir keine Wand aufzubauen, so ist es !
Jeder hat sein Leben u. es gibt keine Verschmelzung.
So ist es auch mit den eigenen Kindern, sie haben ihr Leben u. wir Eltern, versuchen sie durch unsere Erziehung, zu lenenstüchtigen, mal Erwachsenen Menschen zu machen.
Menschen, die für sich einstehen werden, die mit Krisen umgehen können, die ein Ur- Vertrauen in sich tragen, die Scheitern aushalten können, uvm. !
Zitat von Blume71:
Ich erlebe es ganz oft (vor allem bei meiner Tochter), dass mein Gefühlsleben davon beeinflusst wird, wie es mir nahestehenden Personen geht.

Das hat für mich etwas mit eigenen Grenzen nicht kennen zu tun.
Es ist eine schöne Charakterliche Eigenschaft von dir, dass dir andere Menschen u. wie es ihnen geht nicht egal ist, aber du solltest da auch deine Grenzen kennen u. wo das Mitgefühl hilfreicher sein kann, wie das Mit-Leiden.
Zitat von Blume71:
Vielleicht sollte meine Frage lauten:
Wie grenze ich mich richtig ab?

Die Frage ist richtig gestellt Blume !
Davon habe ich gerade geschrieben !
Zitat von Blume71:
Wie macht Ihr das?

Sich bewusst machen, Was gehört davon zu mir, was gehört davon zu dem Anderen !
Zitat von Blume71:
Bei sich bleiben, ist sicher die Lösung, aber wie?

Allein durch die Bewusstmachung !
Zitat von Blume71:
Aber ich frage mich, wie ich Kraft haben soll, wenn ich jedes Leid zu meinem mache - das zehrt.

Das verstehe ich gut u. damit raubst du dir sehr viel Energie, die dir woanders fehlen wird.

LG Jedi

05.07.2019 15:49 • x 3 #12


ZeroOne
Zitat von maya60:
Also, das Muttersein in D ist sowieso irgendwie eine total neurotische Geschichte, wenn du mich fragst!


Der war gut, Maya! Ich konnte herzlich lachen!

Aber ich würde eher sagen psychotisch - nicht neurotisch! Denn ich glaube, die meisten Mütter (und auch Väter) steuern gnadenlos an der Realität vorbei, denken sie wären die Übereltern und haben keinerlei Einsicht, was wirklich gut für den Nachwuchs wäre.

LG
ZeroOne

05.07.2019 15:53 • x 2 #13


Jedi
Zitat von ZeroOne:
steuern gnadenlos an der Realität vorbei, denken sie wären die Übereltern

Ja ZeroOne, Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht !

05.07.2019 16:04 • x 2 #14


maya60
Zero, ist das nicht irgendwas Zwangsneurotisches, dieser außer Rand und Band geratene selbstwertentscheidende Perfektionismus der Helikoptereltern? Da verspüre ich genau das, was Resi beim Wort Achtsamkeit verspürt, direkt daneben erstmal laut kreischend in eine Matschpfütze zu springen!

Mein inneres Kind schlug mir dann ab und an vor, bei edlen Kindergarten- oder Schul-Sommerfesten in genug Sicherheitsabstand, aber durchaus sichtbar, erstmal eine Zig. zu rauchen. Wenn schon, dann richtige Regression in Teenyprotestverhalten! Seltsamerweise standen dann etliche andere regredierend kurz danach bei mir und endlich konnten wir mal lachen. (Was jetzt keinen Vorbildscharakter hat, aber mein inneres Kind hat nichts anderes im Repertoire, flöt.
Sohni rief dann: Mama, du sollst doch nicht rauchen. Rauchen ist ungesund. Stimmt, Schatz! Ach Mama, wie oft soll ich dir das denn noch sagen? Sohni ist Nichtraucher geblieben wie mein Mann und im Gegensatz zu uns Eltern mag er bis heute auch keinen Alk.. Und das ist mein Sohn, ist das gut oder ist das gut?

05.07.2019 17:18 • x 2 #15


Mandinka
Als ich durch meine Therapie lernte, mich abzugrenzen bzw. mehr auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten und ihnen auch nachzugeben, ging es mit meiner Ehe rasend schnell Berg ab. Mein Mann kam damit gar nicht klar. Ich denke, wir waren ein typisches co-abhängiges Paar.
Am Ende stand dann die Scheidung.

Als Mutter fällt mir die Abgrenzung auch sehr schwer. Ich mache im Moment eine schwierige Phase mit meinem Sohn durch. Er ist ein sehr lieber Kerl und verhält sich mir gegenüber vollkommen in Ordnung. Die Schwierigkeiten haben mit seiner Ausbildung zu tun etc.
Die Sorgen um seine Zukunft und mein Drang, ihm vieles abzunehmen und zu unterstützen, brachten mich die Tage wieder hart an meine Grenzen. Es gab leider Momente, in denen ich mich nicht mehr zusammenreißen konnte und mir die Tränen kamen und er das blöderweiße mitbekam. Ich weiß, daß ihn das belastet und ich versuche dann immer, ihm die Schuldgefühle wieder zu nehmen. Ich glaube fast, sich gegenüber dem eigenen Kind bzw. den Nöten des eigenen Kindes abzugrenzen, ist von Mutter Natur nicht wirklich vorgesehen.

05.07.2019 17:24 • x 4 #16


maya60
Hallo Mandinka, das hat nichts mit der Natur zu tun, sobald das Kind nicht mehr ein hilfloses Baby oder Kleinkind ist. Es gibt ja noch gar nicht lange die Kindheit in der Menschheitsgeschichte, der eigene Gedanken gelten, erst seit der Industrialisierung, also vor 200 Jahren, seit die Familien kleiner wurden und ab da auch nur für bürgerliche Familien.

Die meiste Zeit waren Kinder kleine Erwachsene oder liefen einfach mit und viele von ihnen starben früh. Noch bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts dachte man, Säuglinge spüren noch gar keinen Schmerz. Die Kinder wurden vor dem 2. Weltkrieg viel von älteren Geschwistern, den Großmüttern in Familien mit 10 Kindern in Arbeiter- oder Bauernfamilien mitversorgt und Schule war Glückssache, je nachdem, wie die Ernte fiel, trotz Schulpflicht. Bei den Reichen waren es Kindermädchen und Hauslehrer.
Und sobald wie möglich ging´s in den Städten als Jugendliche mit in den Bergbau, so ist einer meiner Großväter noch aufgewachsen. Harte Arbeit ganz früh. Wasser holen von einer Quelle schon als Kind.
Die Eltern waren nicht sehr gefühlig, Kinder waren Arbeitskräfte. Nur in den bürgerlichen Familien nicht. Aber auch dort strenge und harte Erziehung, militärische Tugenden. Und die Eltern waren oft nicht besonders bekannt.
In der Familie meines Mannes gibt es eine Geschichte, wo die Familie am Esstisch sitzt und das jüngste Kind kommt herein und der Hausvater fragt ganz jovial: Na, kleiner Kerl, und wer bist denn du?

Nicht dass dieses Aufwachsen empfehlenswert wäre.

Aber da hat unsere Zeit schon was Komisches herangezüchtet, das mit Natur nicht zu erklären ist.

Aber wir hier im Forum meinen ja auch mit Blumes Thema eine besondere Überidentifikation mit den Schmerzen unserer Kinder durch unsere (eigene Biografie, die zu) Depressionen (führte), oder?

05.07.2019 17:40 • x 4 #17


Blume71
Hallo,

Zitat von maya60:
Aber wir hier im Forum meinen ja auch mit Blumes Thema eine besondere Überidentifikation mit den Schmerzen unserer Kinder durch unsere (eigene Biografie, die zu) Depressionen (führte), oder?


Ja - so war das gemeint. Das Hinterfragen des eigenen Verhaltens, inwieweit es i.O. ist und ab wann man aufpassen muss, dass der Bogen nicht überspannt wird - beim Mitleiden bzw. Mitfühlen.

Wie war das mit den Wurzeln und den Flügeln?

Danke Euch, für die vielen Einträge

05.07.2019 17:57 • x 2 #18


Mandinka
Hallo Maya, das, was du aufzählst, war tatsächlich so. Aber ich bin zum Teil noch in ähnlicher Konstallation aufgewachsen. Meine Eltern gehörten der Kriegsgeneration an, die selbst noch unter mehreren, zum Teil sehr vielen Geschwistern aufgewachsen war. Ich selbst bin ein Kind aus einer Großfamilie. Meine Mutter hat acht Kinder zur Welt gebracht. Klar war die Erziehung meiner Eltern lässiger. Wenn abends im Sommer andere Kinder von ihren Eltern hineingerufen wurden oder gar persönlich gesucht wurden, damit sie endlich nach Hause kämen, weil wir Kinder immer draußen spielten, war ich in der Regel das einzige Kind, das nicht gerufen wurde. Meine Eltern wußten, ich würde spätestens dann eintrudeln, wenn alle anderen Kinder heim mussten.
Trotzdem fragt mich meine über 80jährige Mutter noch heute bei jedem Anruf nach meinem Bruder, der vor Jahren den Kontakt abbrach, weil sie glaubt, er wäre mir über den Weg gelaufen oder ich wüßte etwas über ihn. Sie sorgt sich immer noch um alle Kinder in gewissem Maße. Sie ging zwar anders in unserer Kindheit mit uns um, als viele Eltern heutzutage, aber die Sorge und die Gedanken um ihre Kinder ist trotz allem selbst in ihrem hohen Alter ungebrochen.


Doch sicher wird es schon so sein, daß die wir auch aus reinem Selbstschutz die Gabe haben, uns gegenüber unseren Kindern in gewisser Weise abzugrenzen. Die Frage ist nur, in welchem Maße der Einzelne das schafft bzw. schaffen will, denke ich.
Meine Mutter mußte als blutjunge Frau den Tod mehrer Kinder im Säuglingsalter verkraften. Ich vermute, daß dies ihr eine Art Abgrenzung abverlangte, um darüber hinweg zu kommen. Ich weiß, daß man damals viel pragmatischer und kühler mit diesen Dingen umging. Das Leben mußte weitergehen. Ihr Umfeld verlangte von ihr regelrecht, sich abzugrenzen gegenüber ihren toten bzw. sterbenden Kindern.

05.07.2019 18:02 • x 3 #19


Blume71
Zitat:
Sich bewusst machen, Was gehört davon zu mir, was gehört davon zu dem Anderen !

Allein durch die Bewusstmachung !



Danke Dir @jedi. Es klingt fast einfach - aber es hilft mir gerade sehr.

Zitat von Mandinka:
Als ich durch meine Therapie lernte, mich abzugrenzen bzw. mehr auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten und ihnen auch nachzugeben, ging es mit meiner Ehe rasend schnell Berg ab. Mein Mann kam damit gar nicht klar. Ich denke, wir waren ein typisches co-abhängiges Paar.


Das kommt mir sehr bekannt vor.

Lieben Gruß Blume

05.07.2019 18:10 • x 1 #20


Jedi
Hallo Mandinka !

Zitat von Mandinka:
Es gab leider Momente,

Warum Mandinka Leider ?
Wenn Du schreibst Leider, dann stellst Du für einen solchen Moment fest, dass es sich um kein natürliches Verhalten handelt.
Damit erzeugst Du bei Dir Schuldgefühle u. überträgst dann durch dein Verhalten, deine Schuldgefühle auf dein Kind.
Zitat von Mandinka:
ich versuche dann immer, ihm die Schuldgefühle wieder zu nehmen.

Das meine ich damit !
Dein Kind nimmt wahr, durch deine Erklärungen oder wie immer Du es dann machst, ihm die Schuldgefühle zu nehmen, dass es sich um etwas handelt, dass so nicht erwünscht, gewollt ist.
Zitat von Mandinka:
mir die Tränen kamen und er das blöderweiße mitbekam.

Es ist gut, wenn ein Kind deine Tränen mitbekommt, so lernt es, dass es solche Gefühle gibt, wo wir weinen, dass es etwas natürliches ist, dieses Gefühl auch zeigen zu dürfen, dass es OK ist, diese Gefühle zu haben u. sie zuzulassen.

Ansonsten lernen Kinder, dass traurig sein, nicht sein darf u. wenn ein Kind, seine Eltern nie traurig erleben darf, dann entwickelt es ein Selbstbild, Gefühle zu haben, gar zu zeigen, hat man zu verbergen.
Denn Kinder bekommen sehrwohl die Traurigkeit der Eltern mit.
Zitat von Mandinka:
Ich weiß, daß ihn das belastet

Ich glaube nicht daran, dass es Kinder belastet, wenn man einen vernunftorientierten Umgang damit findet.
Belastend ist es, wenn man die Kinder mit der Elterlichen Traurigkeit allein damit lässt oder versucht ihnen, irgendein Schuldgefühl nehmen zu wollen, wo es gar kein Schuldgefühl zu geben hat !

Wenn Du traurig bist u. du weinen musst, dann nimm dein Kind in den Arm u. sage ihm, dass du gerade traurig bist u. sich die traurigkeit indem Weinen äußert u. das es auch wieder vorbei geht u. es dir dann besser geht.
So lernt dein Kind einen normalen Umgang mit Gefühlen u. der Traurigkeit umzugehen.
Zitat von Mandinka:
Ich glaube fast, sich gegenüber dem eigenen Kind bzw. den Nöten des eigenen Kindes abzugrenzen, ist von Mutter Natur nicht wirklich vorgesehen.

Viele Mütter denken so u. ich möchte das auch nicht verurteilen, doch dem Kind in seiner Not, mit Mitgefühl zu begegnen, schafft eben einen normalen Umgang mit solchen Situationen.
Ansonsten erziehen wir unsere Kinder dazu, ihre Gefühle zu verbergen, um Mutter nicht traurig zu machen.
Wieviele Jungs haben gehört, ein Indianer kennt kein Schmerz oder hör auf zu heulen, bist doch kein Mädchen, uvm.
Und eine ganze Reihe von Ehefrauen beklagen sich darüber, dass ihr Mann, keine Gefühle zeigen kann, nicht über Gefühle sprechen kann u. weinen, erst recht nicht !

Dir Mandinka wünsche ich, dass du deinem Kind zeigst, Gefühle zu haben u. zu zeigen, es ist etwas völlig normales u. das, wenn man weinen muss, dies nicht zu verstecken braucht !

LG Jedi

05.07.2019 18:27 • x 4 #21


Mandinka
Jedi, Danke für deine Denkanstösse. Ich glaube, die Anzahl der Eltern, die ihren Jungs sagt, daß er nicht weinen darf, ist wesentlich geringer heutzutage, als das früher der Fall war. Aber ich denke, dass wir diese Haltung, ohne so etwas konkret auszusprechen, trotzdem immer noch sehr oft nonverbal und vielfach unbewußt weitergeben. Eben auch deshalb, weil es uns selbst noch so anerzogen wurde - auch mir als Mädchen. Meine Mutter mochte überhaupt keine Gefühlsduselei wie Rührung zu zeigen oder jemanden zu umarmen und zu drücken usw. Zu herzhaften Zärtlichkeiten wie einer Umarmung oder kleinen Schmuserei ließ sie sich nur bei kleineren Kindern hinreißen. Und da ich das als Kind ganz scnell begriff, hütete ich mich davor und empfand es bereits als Kind als sehr peinlich, wenn ich z.B. bei anderen ein Gerührtsein bemerkte. Heute ist das anders, aber auch nur, weil ich meinen Verstand gebrauche. Rein spontan meldet sich bei mir immer noch ganz oft als erstes die Abwehr in solchen Situation.
Die Programmierung läßt sich eben leider Gottes nicht so leicht überschreiben.

05.07.2019 18:52 • x 3 #22


Jedi
Hallo Blume71 !

(Zitat v. Blume)
Es wäre schön, wenn mir jemand Nachhilfeunterricht bei dem Thema Abgrenzung gäbe!

Also Nachhilfeunterricht kann ich Dir nicht geben, aber ich schreibe Dir gerne einmal, was meine persönliche Meinung dazu ist.
Wer sich nicht Abgrenzen kann, von den Nöten, den Schmerzen, den Kummer, den ein Anderer (auch das eigene Kind) hat,
der hat ein tiefes Bedürfnis nach, geliebt zu werden, geliebt zu sein, nach Aerkennung u. Wertschätzung.

- sich nicht gut Abgrenzen zu können, dahinter steht für eine Reihe von Menschen die Angst, dass sie den Kontakt zu Anderen verlieren könnten, das sich mein Kind von mir distanziert, ggfs. abwendet,

- wer sich nicht abgrenzen kann, besitzt oft ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen u. glaubt, für die Bedürfnisse Anderer verantwortlich zu sein,

- wer sich nicht abgrenzen kann, spürt oft Schuldgefühle in sich, weil er sich für die Gefühle Anderer verantwortlich fühlt.

Natürlich haben wir auch einfluss auf die Gefühle Anderer, aber wir sind zuerst, für unsere eigenen Gefühle verantwortlich u. zweitrangig sind die Gefühle Anderer zu betrachten.

Dabei können wir oftmals feststellen, dass genau das gegenteil davon eintritt.
Andere schätzen es oftmals, dass, Wer sich abgrenzen kann, klarer, authentischer u. vertrauensvoller erscheint.
So auch unsere Kinder ! Wir zeigen ihnen unsere u. ihre Begrenzung u. damit geben wir ihnen Orientierung für ihr Verhalten u. ihr Leben !
Kinder lernen dabei etwas über Gefühle u. das Mitgefühl !

So ist es eben auch wichtig zu erkennen, was geört von den Nöten, den Kummer, den Schmerzen zu mir u. was gehört zu dem Anderen, zu meinem Kind.

Wir Eltern können die Nöte, den Kummer, die Schmerzen unserer Kinder oder gar anderer Menschen, ihnen so nicht abnehmen, was wir aber können, mit Mitgefühl ihnen eine Schulter anbieten u. ihnen beim ertragen, ihrer Not, ihres Kummers,
ihrer Schmerzen, zur Seite zu stehen.
Dies hat etwas mit Verantwortung zu tun, denen die in Not sind, Kummer oder Schmerzen haben, ihnen ihre eigene Verantwortlichkeit u. Selbstbestimmung nicht zu nehmen.
Kinder können einen Umgang mit solchen Situation lernen u. macht sie stark u. stärkt ihr Vertrauen , später angemessen mit den verschiedensten Lebenssituationen umgehen u. sie bewältigen zu können.

Also Eltern, sich zurückzunehmen ist manchmal besser, lehrreichen für unsere Kinder u. mindert euren eigenen Stress !

Zitat von Blume71:
Es klingt fast einfach

Es ist auch einfach !
Versuche Dir immer mal wieder bewusst zu machen,
Warum tue ich etwas so, wie ich es gerade tue ?,
Wie steht es mit meinem Vertrauen meinem Kind u. anderen Personen gegenüber u. zu mir Selbst ?
Was sind meine Befürchtungen, wenn ich mich Abgrenze ?

LG Jedi

05.07.2019 19:22 • x 3 #23


Jedi
Hallo Mandinka !

Zitat von Mandinka:
Aber ich denke, dass wir diese Haltung, ohne so etwas konkret auszusprechen, trotzdem immer noch sehr oft nonverbal und vielfach unbewußt weitergeben.

Da stimme ich dir zu !
Zitat von Mandinka:
weil es uns selbst noch so anerzogen wurde

Ja, so scheint es tatsächlich auch zu sein !
Zitat von Mandinka:
Rein spontan meldet sich bei mir immer noch ganz oft als erstes die Abwehr in solchen Situation.

Das erstaunt mich nicht u. kann diese abwehrende Haltung gut nachvollziehen.
Zitat von Mandinka:
Die Programmierung läßt sich eben leider Gottes nicht so leicht überschreiben.

Gott hat damit weniger zu tun, aber du hast absolut recht damit, unsere alte Konditionierung abzulegen, dass bedeutet harte Arbeit, diese zu verwandeln.

LG Jedi

05.07.2019 19:37 • x 1 #24


Jedi
Hallo

Interessantes u. intensives Thema, was Du Blume uns hier serviert hast
Dazu kann noch sicherlich so viel mehr geschrieben werden !

Danke Blume für dieses Thema.

LG Jedi

05.07.2019 19:41 • x 1 #25


Blume71
Dankeschön @jedi!

Dein Text zu diesem Thema macht es mir gerade leichter auch die Menschen in meinem nahen Umfeld besser zu verstehen.

Bewusstseinmachung (hinschauen) ist so wichtig und kann einem im wahrsten Sinne die Augen öffnen. Ich bin gerade gerührt über Deine Worte!

Zitat von Jedi:
Andere schätzen es oftmals, dass, Wer sich abgrenzen kann, klarer, authentischer u. vertrauensvoller erscheint.


Ja - dem ist so - ich habe es selbst mehrfach erfahren. Man weiß sofort woran man ist.

Meine Tochter ist erst sechs und gerade fängt der neue Lebensabschnitt Schule an. Der Austausch hier wird mir auch dabei sehr helfen. Danke! Wenn man sich bei seinen Kindern abgrenzt, signalisiert man ja auch gleichzeitig, dass man dem anderen zutraut, dass er mit dem Problem allein zurecht kommt, bzw. eine Lösung findet.

Obwohl es noch einmal bißchen anders ist, wenn das eigene Kind Schmerzen hat bzw. krank ist, aber auch da muss man sich abgrenzen, sonst hat man nicht genug Kraft. Auch wenn man sich dort abgrenzt, signalisiert es ja, dass man daran glaubt, dass es schnell wieder gut ist.

Zitat:
wer sich nicht abgrenzen kann, spürt oft Schuldgefühle in sich, weil er sich für die Gefühle Anderer verantwortlich fühlt.


Auch das, dockt bei mir sofort an und trifft sicher ins Schwarze!

Ich werde noch eine Weile über Deinen Text nachdenken, er gibt mir viel. Danke Dir!

05.07.2019 19:46 • x 2 #26


Blume71
Zitat von Jedi:
Danke Blume für dieses Thema.


Das Danke kann ich zurückgeben. Danke fürs Dabeisein!

05.07.2019 19:48 • x 2 #27


maya60
Was auch ganz wichtig ist, ist sich fernzuhalten von denjenigen Müttern, Verwandten, Bekannten und Freunden, die ich immer die Müttermafia genannt habe, die jeden cm an jedem Kind hysterisch kommentieren und zwar als Versagen der Mutter dieses Kindes. Du kommst nichtsahnend deines Weges und bekommst gleich 5 Rechtfertigungsfragen, wieso dein Kind dies und das und jedes macht und dies und das und jenes nicht hat und dies und das und jenes hat und dies und das und jenes nicht macht.

Wenn du dann antwortest, suchen sie gleich die Schwachstelle darin. Wenn du nicht antwortest, bist du überführt.

Sowieso bist du überführt: Du hast ja Depressionen. Das kann ja dem Kind nur schaden. Und jede psychische, emotionale und überhaupt Regung deines Kindes, womit es Probleme hat, kommt von deinen Depressionen!

Jahaaaaa, du hast keine Chance, nutze sie! Nach dem Motto giften und giften diese hysterischen Mafiosi ständig rum.

Ich bin ja immer offen mit meinen Krankheiten umgegangen und kam dann echt ins Grübeln: Mein Sohn ist verloren, weil ich Depressionen habe. Ich bin verloren, weil meine Mutter Depressionen hatte, die, weil ihr Vater Depressionen hatte, der, weil meine Uroma Depressionen hatte. Weiter zurück weiß ich nicht, aber es spricht sehr viel dafür, dass Adam oder Eva depressiv waren.

Wir haben uns von Anfang an fern von der Müttermafia gehalten und das hat sehr gut getan, auch rigoros Verwandte und Bekannte danach sortiert.

05.07.2019 20:06 • x 4 #28


Jedi
Zitat von Blume71:
Meine Tochter ist erst sechs und gerade fängt der neue Lebensabschnitt Schule an.

Aber jetzt geht es darum, dass Selbstvertrauen bei deiner Tochter zu fördern.
Ihr mal etwas zuzutrauen, mal ohne immer diese Absicherung, der Mama.
Ist bestimmt nicht einfach, aber probiere es mal aus !
Zitat von Blume71:
Obwohl es noch einmal bißchen anders ist, wenn das eigene Kind Schmerzen hat bzw. krank ist,

Da geht es um Unterstützung, Betreuung u. Pflege, aber nicht um Mitzuleiden, den selben Schmerz zu spüren.
Zitat von Blume71:
auch da muss man sich abgrenzen,

Zumindestens gegenüber dem Kind nicht die Signale aussenden, wie schlimm es für Dich ist u. wie Du schrecklich leidest.
Zitat von Blume71:
signalisiert es ja, dass man daran glaubt, dass es schnell wieder gut ist.

Ja u. so lernt dein Kind, dass Schmerzen u. Krankheit zum Leben auch dazugehört u. auch das wieder Gesund werden können.

LG Jedi

05.07.2019 20:25 • x 2 #29


A


Hallo Blume71,

x 4#30


Blume71
Hallo nochmal,

Zitat von maya60:
Ich bin ja immer offen mit meinen Krankheiten umgegangen


Ich nicht so aber geredet wird sowieso!

Zitat:
Weiter zurück weiß ich nicht, aber es spricht sehr viel dafür, dass Adam oder Eva depressiv waren.


Maya - Du bist echt der Knaller!

Könnte aber tatsächlich so gewesen sein, auch bei uns liegt es in den Genen! Leider

Zitat:
Wir haben uns von Anfang an fern von der Müttermafia gehalten und das hat sehr gut getan, auch rigoros Verwandte und Bekannte danach sortiert.


Das ist ein guter Tipp - aber ich brauche erst einmal eine Weile - bis ich sie erkenne, die Damen von der Müttermafia - aber eigentlich muss man nur seiner Intuition trauen

Zitat:
Aber jetzt geht es darum, dass Selbstvertrauen bei deiner Tochter zu fördern.
Ihr mal etwas zuzutrauen, mal ohne immer diese Absicherung, der Mama.
Ist bestimmt nicht einfach, aber probiere es mal aus !



Ja - das tue ich @Jedi . Beim Thema Abgrenzung lebt sie mir gerade schon was vor. Macht sie besser als ich

LG Blume

05.07.2019 20:46 • x 2 #30

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