Du hast eine wirklich sehr verständnisvolle Partnerin.
Im Grunde muss es sie doch eigentlich sehr verletzen, wenn Du Probleme eher mit einer anderen Frau besprichst.
Es ist schwierig: Was war zuerst da - Henne oder Ei.
Was ist die Ursache für Depressionen? Umfeld (Lebensgeschichte) oder Gene oder eine Mischung aus beidem...
Der Gedanke, ob es die falsche Partnerin ist, es Dir bei der anderen langfristig besser ginge - ich halte ihn für ein unkalkulierbares Risiko. In der Depression ist das Glas stets halb leer oder sogar bedauerlicherweise nicht mehr ganz voll. Die Depressionen könnten Dir vorgaukeln, dass eine andere Partnerin besser wäre.
Gut ist in jedem Fall eine intensive Eigenanalyse: Wann treten die Depressionen auf, wie lange - sind Gründe ersichtlich? Wie lange sind Phasen ohne Depressionen - Gründe ersichtlich? Versuchen, sich selber einzugestehen, dass es kaum längere gute Phasen gibt. Ist generell Monotonie, Alltag ein Problem? Motto: Neue Besen kehren gut.
Ideal wäre, wenn Du absolut ehrlich zu Deiner Partnerin sein könntest. Es würde sehr viel Druck von Dir nehmen. Natürlich besteht immer die Gefahr, verlassen zu werden.
Mir ist jetzt auch nicht klar, wie der Status der anderen Frau ist. Ob da eine Beziehung möglich wäre.
Du hast Medikamente erwähnt. Es war wahrsch. ein SSRI. Ich denke, Du meintest S. Nebenwirkungen. Die sind bei SSRI und SNRI sehr häufig. Und manchmal bleibt eine S.. Dysfunktion lebenslang bestehen. PSSD heißt das, glaube ich (Wiki.). Es dürfte am Serotoninspiegel liegen.
Ich bin diesbzgl. sehr belesen (Studien). Wichtig ist: Schon bei geringsten Dosen tritt eine maximale Wirkung (Bildgebung Gehirn) ein.
Man verschreibt diese Mittel ins Blaue hinein. Ohne zu wissen, was im Gehirn los ist.
Willst Du nicht doch nochmal Medikamente versuchen? Es gibt verschiedene Gruppen.
Tianeptin (Tianeurax) wirkt anders und dürfte die S. nicht beeinträchtigen. Es müsste - falls es wirkt - auch sehr schnell wirken. Man nimmt es 3 x täglich. Kurze Halbwertszeit.
Es gibt Bupropion - auch das führt nur selten zu der erwähnten NW.
Generell: Langsam eindosieren - und aus genannten Gründen jedenfalls SSRI (SNRI) nicht so hoch dosieren). Und: langsam Ausschleichen. Auch plötzliches Absetzen kann eine dauerhafte S.. Dysfunktion auslösen.
Man kann ja selbst recherchieren. Es gibt Einiges, das man ausprobieren kann. Ist das richtige gefunden, ist das eine riesige Hilfe. Natürlich muss man Langzeitschäden im Auge behalten und niemand kann verhindern, dass man periodisch versucht, ohne Medis zu leben.
Und gleichberechtigt macht eine Geprächstherapie Sinn.
Teuflisch ist diese typische Antriebslosigkeit... Sie verhindert, behindert die Suche nach einer Lösung.
Gute Besserung!
22.11.2021 20:35 •
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