Meine Morgenseiten waren heute umfangreich.
Es ging so viel um Lernen als Kind am Beispiel meiner Eltern, das leider ausblieb bzw. für mich ein belastendes Beispiel war.
Es ging um Vertrauen, das meine Eltern nicht in mich setzten. Vertrauen in die individuelle Persönlichkeitsentwicklung ihrer Tochter mit liebevoller Anleitung. Statt dessen Vorschriften und Angst, ich könne zu langsam sein und dadurch auffallen. So musste ich sobald ich sitzen konnte stundenlang auf den Topf, musste mit spätestens 10 Monaten frei stehen können und wurde dazu immer wieder an eine Wand gelehnt. Musste mit 12 Monaten laufen können, alsbald auch trocken und sauber sein. Mit 4 musste ich ohne Stützräder Rädchen fahren und mit 5 hatte ich schwimmen zu können. In der Schule musste ich die Fleißigste sein. So ging das weiter bis ich erwachsen war. Ich hatte einen gut situierten Mann zu heiraten und nicht so einen hergelaufenen Handwerker mit geringer Bildung (Originalton meine Mutter) Mein Mann F. ist der beste Mensch, der in mein Leben getreten ist und mich seit über 4 Jahrzehnten begleitet, der auch zu mir hielt, als es einst eine ganz schwierige Zeit durch mein eigenes Verschulden gab.
Ich habe kein Vertrauen gelernt, auch nicht in mich. Nicht in meine Entscheidungen, nicht in das, was meine Persönlichkeit ausmacht. Weil ich mein eigenes Denken, Fühlen und Handeln bislang eigenartig fand, übertrug ich es auch auf mein engstes Umfeld und auf Menschen, die mir am Herzen liegen. Wenn ich Angst vor dem Alleinsein habe, muss das nicht automatisch auch meine Tochter so empfinden, als Beispiel gesagt.
Sodele, diesen Packen speichere ich jetzt ab, drucke es aus und nehme die Zeilen mit zu meiner Psychiaterin.
Morgenseiten zur Erkenntnisfindung. Klasse Sache!
22.02.2020 11:44 •
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