goingeasy
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Nun komme ich zur Problematik: Vor ein paar Monaten hatte mein Vater einen körperlichen Einbruch: Er konnte nicht mehr Autofahren und hatte einen Leistenbruch. Irgendwie begann dadurch ein Verlauf, der dazu führte, dass 1) meine Mutter sich mit meinem Vater in eine psychiatrische Klinik einweisen lassen wollte, was auch klappte. Mein Vater hatte aber nicht so sehr Interesse an einer Klinik, aber meine Mutter wollte gar nicht mehr raus. Sie blieb sechs Wochen. Er war nach 2 Wochen raus.
In der Klinik wurde sie öfter aufgefordert, die Wochenenden zu Hause zu verbringen. Das fiel ihr schwer. Nach der Entlassung war sie nur ein paar Tage zu Hause, bekam angeblich eine Panikattacke und bestand auf eine Wiederaufnahme in die Klinik. Wir wissen, dass die Klinik ihr mitteilte, dass sie an und für sich nicht so schwer belastet sei und eine ambulante Therapie starten sollte. Meine Mutter fand sogar schnell eine Thera. Trotzdem war sie ein weiteres Mal sechs Wochen in der Psychiatrie. Ihre Diagnose sei schwere Depression ohne Psychose.
Nach dem 2. Aufenthalt von sechs Wochen war sie wieder ein paar Tage daheim, beim mittlerweile stark verunsichertem Vater und tada - sie ließ sich wieder einweisen, aber eine andere Psychiatrie. Das hatte sie alles ruckzuck selber organisiert (mit schwerer Depression?). Durch die ganze Geschichte habe ich jdf. wieder engeren Kontakt zu meiner Schwester und meinem Vater und wir alle wundern uns, was da los ist? Es tut mir sehr leid für meinen Vater, weil er emotional sehr abhängig ist von meiner Mutter und seine Welt Kopf steht. Mit meiner Schwester führe ich lange Telefonate über Annahmen und Befürchtungen. Was, wenn meine Mutter nicht mehr nach Hause will? Ich traue ihr jdf. zu, dass sie ihr altes Leben sehr leicht ablegen könnte. Ich hatte in der Zeit hier und da auch mal Kontakt mit ihr (WA/Tel.) und ihr Verhalten war schon extrem anders, als ich sie kannte. Sie sagt einfach nur noch ich habe keine Freude mehr.
Neulich hatte ich mich entschlossen, sie spontan zu besuchen (da wusste ich noch nicht, dass sie gar keine Besuche wolle) und stand in der Psychiatrie auf der Matte. Die Einrichtung ist etwas weiter raus. Ich erreichte sie tel., sie konnte sich aufraffen und kam für einen ganz kurzen Spaziergang raus. Sie war schon anders, bewegte sich extrem anders, Blick starr auf dem Boden, kaum Worte. Ich arbeite selber in helfenden Berufen und kenne versch. Institutionen und Menschen mit klinischem Krankheitsgraden, daher dachte ich: Okay, das sieht nach schwerer Depression aus, vielleicht auch die Medis, aber all das in der Kürze der Zeit?
Vielleicht habe Lesende Lust Gedanken dazu zu teilen?
Gerne ohne Anklagen und Missbilligung. Ich betone das, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass in derlei Foren aus meiner Sicht nicht selten auch unreflektierte Menschen schreiben, die hier und da grenzwertige Beiträge posten, weil sie sich an irgendeiner Stelle vom Text angegriffen fühlen. Nicht persönlich nehmen