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Nebenwirkungen und Absetzreaktionen Escitalopram

T
Hallo in die Runde,
Bevor ich zu meiner Frage komme kurz ein Hinweis vorab für alle, die Beipackzettel zu Psychopharmaka aus Selbstschutz lieber nicht/nicht alleine lesen: Ich stelle Fragen zu dem, was ich im Beipackzettel von Escitalopram gelesen habe, ggf. also am besten nicht weiterlesen .

Also, ich habe von meinem Psychiater Escitalopram verschrieben bekommen und habe auch schon von Menschen mit ähnlicher Symptomatik gehört, denen es sehr geholfen hat. Mich beunruhigen allerdings einige Nebenwirkungen/Absetzreaktionen sehr, deswegen wäre ich dankbar für Erfahrungsberichte, wie schlimm bzw. aushaltbar die entsprechenden Nebenwirkungen/Absetzreaktionen bei anderen Menschen, die dasselbe Medikament genommen haben oder gerade nehmen, waren oder sind. Natürlich freue ich mich außerdem auch über Nachrichten von Menschen, die mit diesen Nebenwirkungen keinerlei Probleme hatten, mich interessiert aber vor allem, was sich konkret hinter den sehr kurzen Stichworten auf dem Beipackzettel verbirgt.

Konkret geht es mir erstens bei den Nebenwirkungen um das Auftreten von verschwommenem Sehen oder Bewusstlosigkeit . Tritt verschwommenes Sehen bei euch eher kurz für ein paar Sekunden/Minuten auf oder länger? Und ist Bewusstslosigkeit eher aus dem Nichts aufgetreten oder so, dass man es vorher absehen konnte und entsprechend dafür sorgen konnte, dass dadurch keine gefährliche Situation entsteht? Und bezogen auf beides: Ist es ggf. durch Absetzen des Medikamentes schnell wieder weggegangen?

Bei den Absetzreaktionen beunruhigt mich, dass es zum subjektiven Empfinden von Stromschlägen kommen kann. Daher die Frage, wie intensiv dieses Erleben ggf. bei Menschen hier im Forum war, die das erlebt haben: Eher wie Stromschläge, die man bekommt, wenn Kleidung sich durch Bewegungen auflädt und dann entlädt oder richtige Stromschläge, wie wenn man beim Glühbirne an der Decke montieren vergessen hat die Sicherung rauszumachen?

Ich bedanke mich im Vorhinein schonmal für alle Erfahrungsberichte!

09.03.2025 16:23 • x 1 #1


HDD
Hallo @Theresa_77 ,

was mögliche Absetzsymptome angeht: Deswegen hört man mit der Therapie normalerweise ja nicht plötzlich auf, sondern verringert die Dosis langsam. Damit gibt man dem Körper Zeit, sich daran gewöhnen, ohne das Zeug auszukommen. Dann hat man auch keine (oder keine nennenswerte) Absetzsymptomatik. Daher würde ich mir deswegen keine Sorgen machen.

Und was Nebenwirkungen angeht: Da würde ich mir auch erstmal keine Sorgen machen - sondern ausprobieren:
Entweder es treten Nebenwirkungen auf, die du nicht in Kauf nehmen willst - dann verschreibt dein Arzt dir ein anderes passendes Medikament, und du versuchst es damit; oder eventuelle Nebenwirkungen sind akzeptabel, dann kann man ggf. noch ein wenig mit der Dosis oder einer Medikamentenkombination herumprobieren, bis eine zufriedenstellende Lösung gefunden ist.

Heftige, gefährliche Nebenwirkungen sind sehr selten. Sonst wäre das Zeug erst gar nicht als Medikament zugelassen worden. Man sollte die Möglichkeit solcher Nebenwirkungen zwar nicht aus dem Auge verlieren, aber beunruhigen sollte dich das jetzt auch nicht, denn, wie gesagt, sie sind sehr selten. Sie stehen auf dem Beipackzettel, weil sie eben in Einzelfällen möglich sind und man in der Lage sein möchte, sie auf das Medikament zurückzuführen (aha, die Ursahce für Nebenwirkung X könnte dieses Medikament sein, also setzen wir es ab).

Würde ich das Zeug einnehmen, würden mich vor allem die häufigen Nebenwirkungen interessieren. Wikipedia sagt zu dem Wirkstoff Escitalopram:
Eine der häufigsten unerwünschten Wirkungen ist Übelkeit, die bei mehr als 10 % der Patienten auftritt. Bei 1 bis 10 % der Patienten kommt es außerdem zu Durchfall und Erbrechen, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit oder Schwindel, vermehrtem Schwitzen, vermindertem Appetit, Müdigkeit oder Fieber. Häufig sind Libido- oder Orgasmus-, Ejakulations- oder Potenzstörungen und Gewichtszunahme. Viele dieser Nebenwirkungen treten vermehrt in der ersten oder zweiten Behandlungswoche auf und nehmen bei fortgesetzter Behandlung an Intensität und Häufigkeit ab.

Also nur Mut. Versuch macht klug.

Ach ja, die Stromschläge: In der Wikipedia werden sie als Muskelzuckungen bezeichnet. Hattest du schon mal einen Tic? Also dass z.B. ein Wadenmuskel immer mal wieder zuckt? So was wird das sein. Lästig, aber harmlos, und geht auch wieder weg. Überhaupt nicht zu vergleichen mit einem richtigen Stromschlag.

10.03.2025 10:40 • x 1 #2


A


Hallo Theresa_77,

Nebenwirkungen und Absetzreaktionen Escitalopram

x 3#3


hlena
Ich wurde mit Citalopram erfolgreich behandelt.
Nur einmal trat Übelkeit auf,weil ich die Tbl.nüchtern eingenommen habe.
Absetzen war auch kein Problem.
Bei einer folgenden Depression wurde mir Escilopram verordnet,weil der Neurologe meinte,das vertrag ich ganz sicher,weil es eine Weiterentwicklung von Ci
talopram ist.
Aber das hatte bei mir heftige,unakzeptable Nebenwirkungen.
Also probierten wir ein anderes Mittel-erfolgreich.
Wie HDD schreibt : Nur Mut,ausprobieren.

10.03.2025 13:04 • x 1 #3


ZeroOne
Hi @Theresa_77 ,

willkommen im Forum. Zu Escitalopram gibt es hier jede Menge an Fragen und Erfahrungsberichten, die du aber bestimmt auch schon selbst gefunden hast: search.php?keywords=Escitalopramsf=titleonlyauthor=

Psychopharmaka werden seit jeher heiß diskutiert. Zum einen, in wie weit sie wirklich wirken und helfen, oder eventuelle Nebenwirkungen relevant sind. Zum anderen, weil jeder Patient anders darauf reagiert und mit einer ganz anderen Basis an das Medikament herangeführt wird.

Daher denke ich persönlich, dass es einen umso mehr verunsichert, je mehr Erfahrungsberichte man dazu studiert.

Insofern schließe ich mich meinen Vorschreibern an: einfach ausprobieren!

Escitalopram, bzw. sein Vorgänger wurden intensiv erprobt, sind schon lange auf dem Markt und wurden millionenfach verordnet. Insofern würde ich mir keine Sorgen machen.

Nach meiner Erfahrung ist eher die Herausforderung, die Geduld nicht zu verlieren, da es 2-4 Wochen (und länger) dauern kann, bis man eine Wirkung verspürt. Ebenso nach Dosierungsanpassungen.

Ich hatte keine Probleme mit Escitalopram. Es wirkte antriebssteigernd im Rahmen der Depression. Bzgl. der Panikstörung habe ich jedoch keine große Wirkung verspürt, obwohl es auch dagegen helfen sollte.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

10.03.2025 16:13 • x 1 #4


T
Tausend Dank für eure Antworten, das war auf jeden Fall sehr hilfreich für mich!

12.03.2025 07:15 • x 3 #5

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