Liebe @piccolina92,
auch in meinem Umfeld gibt es niemanden, mit dem ich über meine Depression reden kann.
Ich habe zwar einige Freundinnen, die durchaus Verständnis zeigen, aber wirklich verstehen können sie es nicht.
Lediglich meine Tochter, die ebenfalls unter einer psychischen Erkrankung leidet, kann nachvollziehen, wie es mir manchmal geht. Allerdings... wer möchte schon seine Tochter ständig mit den eigenen Problemen belasten? Da bin es eher ich, die als Mutter zuhört, tröstet und Rat gibt.
Deshalb bin ich froh, dieses Forum gefunden zu haben. Das Lesen der Beiträge und der Austausch mit anderen Betroffenen hilft mir sehr.
Es kann durchaus sein, dass deine Magenprobleme damals durch das Medikament entstanden sind.
Hast du deshalb das Medikament abgesetzt? Manchmal kann es ja schon helfen, wenn man auf ein anderes Präparat umsteigt.
Fallst du dich wieder zur Medikamenteneinnahme entschließt, sprich auf jeden Fall mit deinem Arzt über die damaligen Magenprobleme. Dann kann er das bei der Auswahl des Antidepressiva berücksichtigen.
Leider belasten viele Antidepressiva auch die Leber. Sie ist ja für die Entgiftung unseres Körpers verantwortlich und hat, egal bei welchem Medikament, einfach mehr zu tun. Meine Heilpraktikerin hat mir zur Unterstützung der Leber ein pflanzliches Präparat empfohlen... Marianon heißt es, und enthält u.a. Schöllkraut und Mariendistel.
Wenn du dich im Hinblick auf deine körperlichen Symptome hast durchchecken lassen und dabei nichts organisches gefunden wurde, so kannst du davon ausgehen, dass Unwohlsein, Schwindel etc. psychosomatisch sind und mit der Depression zusammenhängen.
Es gibt dazu ein schönes Zitat von Ulrich Schaffer:
Geh Du vor, sagte die Seele zum Körper, auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf Dich.
Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben,
sagte der Körper zur Seele.
Genauso war's bei mir. Rücken- und Gelenkschmerzen, Magenprobleme, Herzstolpern, Schwindel, Augenmigräne, Tinnitus...
Mein Körper hat sich immer wieder was neues ausgedacht um mich zur Ruhe zu zwingen.
Ich weiß nicht, wie oft ich beim Arzt war mit all den Symptomen, und immer hieß es: Sie sind kerngesund.
Dennoch lasse ich mich natürlich regelmäßig durchchecken und es ist mir auch nie zu blöd, meinen Hausarzt mit meinen ständigen Beschwerden zu nerven. Der hat zum Glück viel Verständnis und untersucht mich immer gründlich. Es könnte ja auch wirklich mal was ernsthaftes sein; bin immerhin schon fast 60. War's bisher aber nicht.
Das Gedankenkarrussel kenne ich übrigens auch viel zu gut.
Den Kopf nicht mehr ausschalten können, grübeln über die Vergangenheit, über die Zukunft, über den Alltag, über mich...
Das ist so quälend, und viel zu oft habe ich versucht, das Ganze mit viel Rotwein zu betäuben (Nein, das ist jetzt kein Tipp! ).
Seit ich krankgeschrieben bin, komme ich etwas mehr zur Ruhe und schaffe es, mich abzulenken, in dem ich mich mit Dingen beschäftige, für die ich meinen Kopf brauche... backen, puzzeln, Kreuzworträtsel... das hilft.
Vielleicht magst du das ja auch mal probieren? Oder was anderes?
Liebe Grüße
Greta
31.12.2020 11:38 •
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