Nichts hilft gegen meine Depressionen

J
Hi, Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin und ob mir jemand helfen kann. Aber ich leide unter so starken Depressionen, dass ich langsam nicht mehr kann ... ich wundere mich über mich selbst, dass ich überhaupt die Kraft habe hier zu schreiben aber es ist meine letzte Hoffnung. Meine Depressionen bestimmen mein Leben schon viel zu lange und ich zweifle daran, dass es für mich noch Hoffnung gibt. Ich habe schon so einige Therapieansätze hinter mir, sogar eine Art Elektroschocktherapie bei der ich für kurze Zeit in Narkose lag und mein Gehirn mit Schocks behandelt wurde. Ich hatte zwar das Gefühl, dass sich mein Zustand etwas gebessert hat, jedoch hat mein Erinnerungsvermögen stark gelitten. Meine letzte Therapeutin ist in eine andere Stadt gezogen und seitdem habe ich keine neue Therapie mehr angefangen. Ich habe nicht die Kraft mit jemand wieder von vorne anzufangen ... ich fühle mich einfach nur noch leer. Das Gefühl, dass nichts hilft lässt mich nur noch mehr verzweifeln. Geht es hier jemanden genauso? Was soll ich noch tun? Oder bringt es eh nichts mehr und ich sollte mich mit meinem Schicksal einfach abfinden?

30.10.2015 14:19 • #1


Steffi
Hallo Janinaa123,

es geht mir zwar nicht genauso wie dir, aber es ging mir vor vielen Jahren mal so. Deshalb kann ich sehr gut nachfühlen, was sich gerade in Dir abspielt. Jeder neue Tag ist ein Kampf.

K.R. Jamison, Psychologin und Professorin für Psychiatrie hat diesen Zustand einmal sehr zutreffend so beschrieben :

»Ich fühlte mich total erschöpft und konnte morgens kaum
aus dem Bett kommen. Jeder Weg kostete mich doppelt so viel Zeit
wie gewöhnlich, ich trug immer wieder dieselben Kleider, denn die
Entscheidung für etwas anderes hätte mich zu sehr angestrengt. Ich
fürchtete mich davor, mit jemandem sprechen zu müssen, ich ging
meinen Freunden, wenn möglich, aus dem Weg, frühmorgens und
spät nachmittags saß ich fast reglos in der Schulbibliothek,
mit totem Herzen und einem Gehirn so kalt wie ein Lehmklumpen.«

Und sie schreibt weiter: »Jeden Morgen wachte ich todmüde auf, eine
Erfahrung, die meinem eigentlichen Ich ebenso fremd war wie der
Lebensüberdruss oder die Gleichgültigkeit, die als Nächstes kam.«

[Zitat von K.R. Jamison]

Zitat:
Oder bringt es eh nichts mehr und ich sollte mich mit meinem Schicksal einfach abfinden?

auf gar keinen Fall ! Ich glaube aber, was du derzeit noch nötiger brauchst als einen Therapeuten, ist eine medikamentöse Behandlung durch einen Facharzt. Nimmst Du bereits Medikamente bzw. bist du in fachärztlicher Behandlung ?

Ich brauchte damals erst ein Antidepressivum, um in die Lage versetzt zu werden, eine Psychotherpaie zu beginnen.

Ich bin inzwischen zwar nicht gesund im herkömmlichen Sinne, kann aber mit Hilfe von Medikamenten weitgehend beschwerdefrei leben. Das kannst und wirst Du auch !

30.10.2015 14:57 • #2

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