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Niemals ohne Antidepressiva?

bones
Welche Persönlichkeit ist denn bei dir eingeschränkt?

02.03.2023 08:14 • x 1 #31


BlackKnight
Wenn deine Antidepressivas dich zu einer seelenlosen Maschine machen, die nur funktioniert, kann ich dich absolut verstehen; so sollten Antidepressivas nicht wirken.

Bei mir ist es genau umgekehrt. Vor 10 Jahren habe ich durch die Antidepressivas endlich meine Ängste, rasenden Gedanken und Selbstzweifel verloren..... ich wurde sozusagen endlich aus dieser Dunkelheit geführt.... und das würde ich mir nie wieder nehmen lassen....

02.03.2023 08:19 • x 1 #32


A


Hallo Chiotoffee,

Niemals ohne Antidepressiva?

x 3#3


Uwe1983
Ich hoffe ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster aber:
oft wird die Depression zu stark „personalisiert“ und sich dahinter versteckt.

Man sollte nicht vergessen, es ist ein Gemütszustand, früher wurde sie auch als Schwermut bezeichnet. Die Depression ist niemand anders, sie ist DU. Darum geht sie auch nicht weg, man muss mit sich selbst ins reine kommen.

Nicht personifizieren und sich dann dahinter verstecken, nach dem Motto: ich bin nicht schuld an diesem oder jenem, das ist die Depression.

Medikamente um klar zu kommen ja, aber man muss auch persönlich was tun, Hilfe suchen, reden etc.

So ein Forum hilft sehr, wenn man es richtig nutzt, und nicht nur nach Bestätigung sucht, um so weiter zu mache wie gehabt.

Ich hoffe dennoch, dass du für dich mal alles auf die Reihe bringst, und alles gut wird

Lg

02.03.2023 09:35 • x 4 #33


BlackKnight
Zitat von Uwe1983:
Ich hoffe ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster aber: oft wird die Depression zu stark „personalisiert“ und sich dahinter versteckt. Man ...


Danke, du sprichst mir aus der Seele

02.03.2023 09:44 • x 1 #34


Uwe1983
Zitat von BlackKnight:
Danke, du sprichst mir aus der Seele


Ja was ich hier als so lese, denke ich mir nur: Jesses

ich habe aktuell einen Burnout, war gestern das erste mal bei einem Psychiater und nehme abends jetzt halt auch Mirtazpin, melde mich in einer Psychosomatischen Klinik an , hab wohl ne mittelgradige Depression.
aber dennoch muss man dann schauen, dass alles wieder „normal“wird. Denn die Depression ist niemand aneres, sondern ein Gemütszustand, den es zu verbessern gilt.

Sich nur in einer Blubble zu bewegen und in Foren nach gleichgesinnten suchen hilft auf Dauer eben auch nicht. Wobei uns ich auszutauschen es schon hilfreich sein kann.

02.03.2023 11:10 • x 2 #35


A
Guten Morgen.
Ja, ich bin ich und ich habe Seit 23 Jahren Depressionen.
Gott sei Dank nicht ständig und immer.
Die D. macht aus mir einen anderen Menschen.
Ich fühle anders, verstehe Gespräche anders, kann nicht mehr lesen,
kann nicht mehr telefonieren, All meine Handlungen sind zeitraubender,
kann nicht mehr arbeiten, es gibt dann wohl noch Schönes um mich herum, für mich ist es allerdings nicht mehr schön,
Da so vieles wegbricht von mir.
Ja, ich habe eine tolle Arbeit und eine tolle Familie und Freunde.........................................................................
ich kann es aber kaum mehr wertschätzen.
Ich bin froh erkannt zu haben, daß dies mit der D. zu tun hat, denn wenn ich da raus bin, ist alles wieder auf den
richtigen Platz gerückt und ich erlebe Das Leben als Fülle und Bereicherung.
Ich wünsche Euch allen einen guten Tag

03.03.2023 05:49 • x 3 #36


C
@Uwe1983

Ich verstehe deine Ansicht, aber so „einfach“ ist es oft halt auch nicht.

Ich bin der Meinung, dass ich in den letzen 12 Jahren schon sehr an mir gearbeitet habe.
Ich ruhe mich nicht auf der Depression aus, gehe arbeiten, führe mein Leben…

Trotzdessen ist es mir bisher nicht gelungen, die Medikamente abzusetzen und die depressiven Phasen kommen und gehen.

Vielleicht kann und will ich diesen „Schwermut“ einfach nicht akzeptieren…

Natürlich ist es auch nicht erstrebenswert, damit zu leben, wenn man weiß, dass es auch anders möglich ist..

03.03.2023 08:43 • #37


C
@anir das hast du sehr treffend beschrieben..

03.03.2023 08:44 • x 1 #38


BlackKnight
Zitat von Chiotoffee:
@Uwe1983 Ich verstehe deine Ansicht, aber so „einfach“ ist es oft halt auch nicht. Ich bin der Meinung, dass ich in den letzen 12 Jahren schon ...


Wie wäre es wohl ohne die Medikamente?

03.03.2023 09:08 • #39


C
@BlackKnight

Hey, irgendwie wurde meine Antwort nicht übertragen..

Jedenfalls:

So extrem ist es nicht, das will ich garnicht sagen.
Auch will ich die Medikamente auf keinen Fall verteufeln.
Im Gegenteil, was du beschreibst ist genau das, wie ich es erfahren habe, als ich sie damals bekam.
Ich weiß auch garnicht, ob ich heute noch da wäre, wenn ich sie nicht bekommen hätte.

Über die Dauer fühle ich mich einfach in meinem emotionalen Empfinden sehr eingeschränkt… positiv wie negativ.
Natürlich ist das Sinn der Sache und eben auch gut, um zu verhindern, dass man in ein so tiefes Loch fällt, aus dem man nicht mehr rauskommt.

Aber es ist eben auch sehr störend für mich, dass ich meine Emotionen nicht wirklich spüren kann, bzw sie garnicht richtig da sind.

Auch das Gedankengut ist nicht mehr so vollständig…
Ideenreichtum, Kreativität.. fühlt sich alles sehr eingeschränkt für mich an.

Auch das ist natürlich im Bezug auf die negativen Aspekte gut… (Gedankenspirale, sehr negative, ungesunde Gedanken…)

Es ist einfach schwierig.
Ich frage mich einfach, ob ich jemals meinen „Normalzustand“ ohne Depression, ohne Antidepressiva einreichen kann.

03.03.2023 09:33 • x 1 #40


BlackKnight
Hast du gut geschrieben.... ich versuche oder sehe es so: ich will diesen alten Zustand gar nicht mehr, ich will diese emotionalen Dramen, Ängste, Löcher, Gedanken nicht mehr..... würde ich sie wieder bekommen hätte ich mehr als nur ein Problem damit klar zukommen

03.03.2023 10:17 • x 1 #41


Bennyhuggi
@Chiotoffee Hallo,ich habe schon viel Jahre Erfahrung mit Antidepressiva. Bei mir ging es auch immer auf und ab. War ich eine Zeit stabil setzte ich die Medikamente ab. Kurze Zeit nahm die Depression wieder ihren Lauf. Meine Neurologin meldete mich zu S-Ketamin Behandlung an. Jetzt gehe ich alle 3 Monate ins Krankenhaus und bekomme 6 Infusionen. Es macht mich etwas stabiler. Hoffe konnte Dir helfen

03.03.2023 10:57 • x 1 #42


BlackKnight
S Ketamin ist ja recht neu.... .. wie geht es dir damit so grundsätzlich im Vergleich zu den alten Antidepressivas?

03.03.2023 11:10 • #43


Bennyhuggi
Ich habe jetzt schon Rhuytmen weg,also 12 Sitzungen.
Der 1 Rhythmus war gut sauber Erfahrung. Lauter Gefühle in possitiver Form. Ich verspührte Gefühle die mit den Jahren weg waren. Der nächste Intervall verlief ganz anders. Ich hatte zuvor einen Absturz ,da hat mir mein Gehirn schon signalisiert das es mir nicht gut geht. Also du kannst es nicht steuern was kommt. Im Prinzip wird im Hirn ein Neustart gemacht. Ich stecke viel Hoffnung da rein,weil andere Optionen gibt es nicht mehr für mich. Die Behandlung wurde von meiner Kasse bewilligt ein Glück. Jetzt gehe ich im April wieder nach Stralsund. Ich bin gerade bei meiner Neurologin und das dauert. Hoffe konnte Dir helfen. LG

03.03.2023 11:42 • x 2 #44


BlackKnight
Ich lese viel über die K. Behandlung, kannte aber bisher keinen der sie macht; deshalb: dickes Danke an dich

03.03.2023 11:59 • #45


A
@Chiotoffee

Ich danke dir.

03.03.2023 13:38 • x 1 #46


C
Zitat von BlackKnight:
Hast du gut geschrieben.... ich versuche oder sehe es so: ich will diesen alten Zustand gar nicht mehr, ich will diese emotionalen Dramen, Ängste, ...

Danke dir.

ja, das will ich ja eben auch nicht..
Deshalb hab ich es bisher ja nicht geschafft die Medikamente abzusetzen.

03.03.2023 14:28 • x 1 #47


C
Zitat von Bennyhuggi:
Ich habe jetzt schon Rhuytmen weg,also 12 Sitzungen. Der 1 Rhythmus war gut sauber Erfahrung. Lauter Gefühle in possitiver Form. Ich verspührte ...


Danke für deinen Beitrag!
Das hört sich sehr interessant an. Ich werde das bei meinem Arzt auch mal ansprechen.

Muss man hierfür zu einem Neurologen, oder kann der Psychiater auch diese Therapieform verschrieben?

03.03.2023 14:31 • #48


Bennyhuggi
@Chiotoffee Gerngeschehen,diese Therapie wird auch nicht so oft gemacht. Meine Neurologin/Psychaterin verschrieb mir diese Therapie. Informiere dich es ist interessant. LG

03.03.2023 14:42 • x 1 #49


bones
Nun ich möchte nun nicht jemand , die Hoffnung zunichte machen. Aber s-ketamin wird normal bei sehr schweren Fällen verordnet klinisch. Jemand der zwar depressiv ist, der/die aber in Stande ist, was zu machen, wird sowas normal nicht bekommen.

03.03.2023 19:14 • x 1 #50


Marylu
Hu, hu, ich habe auch schon Ketamin bekommen, auch bei nicht so schwerer Depression, aber als Nasenspray, ambulant. Ich lag also drei Stunden bei meinem Psychiater auf einer Liege, das Ketamin musste ich selber zahlen, die Behandlung nicht und er hat mir die Dosis als Nasenspray verabreicht. Da es ja ein Narkotikum ist, ist man ganz schön benebelt, aber positiv. Es hat schon etwas gebracht, aber nur kurzfristig.

03.03.2023 20:24 • x 2 #51


C
Zitat von Marylu:
Hu, hu, ich habe auch schon Ketamin bekommen, auch bei nicht so schwerer Depression, aber als Nasenspray, ambulant. Ich lag also drei Stunden bei ...


Mhhh, wenn es nur kurzfristig wirkt, scheint es mir auch nicht soooo sinnvoll für mich.

Kurzfristige narkotische Wirkung… wäre ein Alk. Abend sicher günstiger. ‍️

04.03.2023 18:03 • #52


Bennyhuggi
@Marylu Hallo ,na endlich jemanden der mit Ketamin Erfahrungen hat. Ich bekomme jetzt meinen 3 Block/Infusion und jeder verläuft anders. Ich kann aber von mir sagen das ich bestimmte Ereignisse aus der Vergangenheit besser verarbeiten kann.

04.03.2023 22:18 • x 1 #53


Bennyhuggi
Mehr Optionen habe ich nicht mehr, bin austherapiert leider. Also Strohhalm nehmen und dran ziehen.

04.03.2023 22:22 • x 1 #54


bones
Zitat von Bennyhuggi:
Mehr Optionen habe ich nicht mehr, bin austherapiert leider. Also Strohhalm nehmen und dran ziehen. ...

Was wurde denn bei dir alles versucht? Welche Medikamente hast du denn schon durch?

04.03.2023 22:54 • x 1 #55


Bennyhuggi
Hallo,viele,viele Medikamente lange Therapien. Tiefenpsychologie u.s.w. LG

04.03.2023 22:57 • x 1 #56


A
@Bennyhuggi
Guten Morgen,
Bennyhuggi.
Genau.
Sonst bleibt nichts mehr.
Nimm den Strohhalm und ziehe daran.
Mache ich auch so.
Seit 23 Jahren Depressionen und vielerlei Medikation, Bin ich nun bei Ekt gelandet.
Im August 22 eine Reihe von 6 Behandlungen.
Jetzt gerade wieder aus der Klinik raus, nach wieder 6 Behandlungen und.........................................................
Bin wieder In Mir Drin, fühle mich gut und passe gut auf mich auf.
Medikamente weiterhin, reduziert.
Alles Gute.

05.03.2023 05:45 • x 1 #57


C
Hey ihr Lieben,

Ist zwar etwas her mittlerweile, aber ich wollte ein kleines Update geben, um evtl. dem ein oder anderen Hoffnung zu schenken, der sich auch so „verloren“ fühlt.

Ich habe vor kurzem bei meinem Psychiater die Diagnose „ADHS“ erhalten, und mich dann ausführlich mit dem Thema beschäftigt.

Mir hat sich dadurch einiges erschlossen, und ich hatte nach jahrelangen Problemen das erste mal das Gefühl eine Antwort zu haben, mit der ich mich gänzlich identifizieren kann.

Diese Erkenntnis hat mir bereits sehr geholfen.

Meine Depressionen und Angststörungen habe ich leider weiterhin, aber ich bin hoffnungsvoll nun die Probleme an der eigentlichen Wurzel packen zu können.

Hatte eben einfach das Bedürfnis, das hier abschließend zu teilen.

Liebe Grüße und alles Gute an alle.

25.10.2023 19:59 • x 3 #58


Dakota
Zitat von Chiotoffee:
Hey ihr Lieben, Ist zwar etwas her mittlerweile, aber ich wollte ein kleines Update geben, um evtl. dem ein oder anderen Hoffnung zu schenken, der sich auch so „verloren“ fühlt. Ich habe vor kurzem bei meinem Psychiater die Diagnose „ADHS“ erhalten, und mich dann ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Mir ...

Das klingt doch positiv. Und wenn man endlich eine richtige Diagnose gestellt kriegt, das kann ja erleichternd sein. Habe Deinen Thread hier gelesen und ist interessant. Ich hatte in der Vergangenheit ein Medikament abgesetzt nach einigen Jahren. Habe langsam die Dosis verringert und konnte nach einigen Monaten komplett absetzen. Es war ein super Gefühl, denn das Medikament hatte mir zwar lange geholfen, aber hatte auch Auswirkungen auf meine Persönlichkeit. Da es mir gut ging, war es Zeit einen Absetzversuch zu starten. Es war positiv und ich fühlte meine innere Stärke nach all den Jahren wieder. Leider musste ich nach knapp 2 Jahren wieder was nehmen, als ich krank wurde. Aktuell nehme ich auch wieder Medis, aber ich weiß, dass in Zukunft eine Zeit kommen wird, wo es mir wieder zuverlässig und durchgehend gut gehen wird und dann werde ich wieder verringern und ausschleichen.

26.10.2023 13:42 • x 1 #59


A


Hallo Chiotoffee,

x 4#30


C
Zitat von Dakota:
Das klingt doch positiv. Und wenn man endlich eine richtige Diagnose gestellt kriegt, das kann ja erleichternd sein. Habe Deinen Thread hier gelesen ...


Hey, danke dir!
schade, dass es nicht von allzu langer Dauer war, aber trotzdem schön, dass du es längere Zeit ohne geschafft hast und Vorallem: das es dir auch gut ging!
ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du das bald wieder hinbekommst.


Bei mir ist ja leider jeder Absetzversuch innerhalb der letzten 10 Jahre gescheitert, selbst bei sehr langsamem ausschleichen, kam irgendwann der Punkt, an dem es nicht mehr ging.

Ich habe vor kurzem kurzzeitig ein ADHS Medikament bekommen und getestet, welches man jedoch nicht zusammen mit meinem Escitalopram einnehmen soll.

Ich war das Jahr über sowieso schon beim Ausschleichen und einer sehr geringen Dosis, wodurch ich es dann komplett weggelassen habe.
Leider hat es nicht lange gedauert und mir ging es psychisch so schlecht, das ich es wieder eingeschlichen habe. Nun bin ich einigermaßen stabil und kann „funktionieren“.

Diese ganze Thematik hat mir irgendwie gezeigt, dass die Probleme, die mit dem reduzieren kamen scheinbar unter anderem ADHS Symptomatik sind, mit der ich nicht umzugehen wusste. (Nach jahrelangem „Escitalopram-Schutzmantel“) Zusätzlich dann die Angstörung und Depression.

Ich denke, ich habe vielleicht irgendwie immer mein „ADHS-Ich“ vermisst, was durch die Medikamente „verschleiert“ wurde.
Dadurch konnte ich auch nie den „normalen Zustand“, mit Medikament, aber Depressions/Angst-symptomfrei, gänzlich akzeptieren.

Ich habe die letzen Wochen mehr über mich und meine Psyche gelernt, als in den vergangenen 10 Jahren.

Nun kann ich es kaum abwarten, eine Therapie zu beginnen und den richtigen Weg für mich zu finden.

Liebe Grüße und alles Gute.

26.10.2023 17:10 • x 1 #60

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