Pädagoge werden trotz früherer Depression?

T
Moin Moin wie einige bereits aus meinem Tagebuch puzzleteile-eines-depressiven-wesens-t19751.html erfahren haben,
wurd mir ein Gedanke in den Kopf gemeiselt, der mich sehr beschäftigt.

Die Idee ist es Erzieher/Pädagoge zu werden. ( Am liebsten im Bereich Betreuung, Unterstützung und Wiedereingliederung von Jugendlichen)
Nun hab ich aber dazu ein paar Fragen und hoffe ich treffe hier auf einen Pädagogen oder jemanden der mir diese Beantworten kann.
Da ich mit meinem zuständigen Arbeitsvermittler von der Agentur für Arbeit nicht grad im reinen bin, möchte ich ihn nicht darauf einweihen.
Soll er mal schö weiter denken ich bewerbe mich grundsätzlich nur auf Einzelhandel im CD/Merch/Tiket - Bereich.

Also die Fragen lauten:

Kann man überhaubt noch Pädagoge werden, nachdem man ein Jahr lang krank wegen Depression war?
Kann man dann obwohl man krank war auch noch sein Diplom machen?
Kann es nicht sogar von Vorteil sein, das man krank war, weil man diverse negativ Erfahrung gemacht hat?
Wie lange dauert so ne Ausbildung?
An wen kann ich mich wenden um was zu finden? - Raum Hamburg währe perfekt!
Gibt es und wen ja bis wieviel Geld in der Ausbildung?
Gibt es Unterstützung vom Start? Denn ich habe schon ne abgeschlossene Ausbildung als Verkäufer, will bald mit meiner Freundin ebenfalls in der Lehre ( bzw. noch Praktika) zusammen ziehen.
Ist dieses Wubbbar?
Wie schaffe ich es dem Arbeitsamt fern bzw verschon zu bleiben bis die Zeit wieder für Ausbildungsplätze/Studienplätze frei sind?


Ihr merkt schon eine Menge fragen.

Was spricht eig. dafür das ich es tun sollte:

Ich bin ein sehr hilfsbereiter Mensch, der stets ein offenes Ohr hat und sich in andere Personen sehr gut hinein versetzen kann.
Des Weiteren war ich schon früher häufiger der Ansprechpartner wenns um Problemlösungen geht gewesen, Ich habe in meinem Leben selber schon so viel erfahren müssen. ( aufwachsen ohne Vater, früher Tod meines Vaters, eine nicht sehr gerechte gleichberechtigte Erziehung zwischen meiner Schwester und mir, Jobverlust, Arbeitslosigkeit, längere Krankheit durch Depression, Trauma von der Bundeswehr, damaliges Mobbingopfer in der Schule, usw.)


Ich hoffe ihr könnt mir einige Fragen beantworten, ein paar Ratschläge und Tips geben.
Ich freue und bedanke mich schon jetzt auf jeglichen Kommentar.

Gruß Tristan Forks

14.03.2011 13:45 • #1


achtsamkeit
Hallo tristanforks
da ich Erzieher ausgebildet habe, versuche ich mal deine Fragen zu beantworten.
Ob du despressiv warst, 1 Jahr krank spielt zunäächst keine Rolle. Es hängt dann von der Schule ab nach welchen Auswahlkriterien sie jemanden aufnehmen. Aber grundsätzlich ist das kein Hindernis.
Wichtig: Ein polizeiliches Führungszeugnis.
Die Ausbildung zum Erzieher dauert in der Regel 3 Jahre. (Das kann aber von Bundesland zu Bundesland verschieden sein!)
Zwei Jahre Schule mit Praktika in verschiedenen Einrichtungen. Ein Anerkennungsjahr. Da kannst du zB in einem Heim oder wo du möchtest (muss von der Schule genehmigt werden diese Stelle) 1 Jahr arbeiten. Es gibt in der Zeit Blocks mit Schule.
Im Anerkennungsjahr wirst du auch bezahlt. Hier ist die Bezahlung evtl. vom Träger abhängig, ob städt, konfessionel, freier Träger etc.
Antrag auf Bajög kannst du über die Schule beantragen.
Sollte das Arbeitsamt dies für dich als Umschulung genehmigen könntest du auch Unterstützung erhalten.
Du solltest, damit du besseere Chancen hast aufgenommen zu werden an einer Schule vorher ein freiwilliges Praktikum machen.
Dabei kannst du auch schon einen Einblick in die Arbeit erhalten. Gegebenenfalls solltest du dies mit dem Arbeitsamt besprechen.
Schau im Internet nach Berufbildenden Schulen mit Abteilung sozialpädagogische Berufe.
Die Schulen haben in der Regel Homepages und dort kannst du dich über Aufnahmevoraussetzungen ect. informieren.
Du musst ja auch die Voraussetzungen erfüllen.
Mindesten 10 b Abschluss
Berufsausbildung (meist als Kinderpfleger oder Sozialhelfer. Diese dauert 2 Jahre und dort kannst du auch deinen Schulabschluss erhalten) aber wie gesagt das ist alles von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Zu deiner Frage , ob deine Erfahrungen für die Ausübung des Berufes von Vorteil sind ist zu sagen, dass du dich dann evtl. besser/eher in die Lage/ das Denken von Jugendlichen hineinversetzen kannst. Es kann aber auchdazu führen, dass du nicht die notwendige Distanz behalten kannst., dass du dich zu sehr mit den Problemen identifizierst. Die Ausbildung ist nicht dazu da, dass deine Kindheit therapiert wird. Um den Kindern/Jugendlichen helfen zu können, musst du psychisch stabil sein.
Wichtig wäre für dich, dass du dich genau darüber informierst welchen Schwerpunkt die einzelnen Schulen haben, sprich wo Praktikadurchgeführt werden.
Es gibt Schulen, die sich 2 Jahre auf Kindergarten spezialisieren, also das Vorschulalter.
Es gibt aber auch Schulen, bei denen die Schüler nach einer allgemeinen Grundausbildung nach Schwerpunkten unetrrichtet werden.
(Heimerziehung etc) (Vorschulerziehung)
Wenn du noch Fragen hast, dann versuche ich gerne diese weiter zu beantworten.

Grüße Pelle

14.03.2011 14:35 • #2


A


Hallo tristanforks,

Pädagoge werden trotz früherer Depression?

x 3#3


T
@Pelle vielen Dank für deine Antworten.
Verstehe ich dich richtig, das ich jetzt erstmal ein Praktika brauche um Erfahrungen zu sammeln?
Mich dann gegen Sommer in einer Schule anmelde ( ich selber habe mittlere Reife) und dann 3 Jahre lerne und auch Geld erhalte welches ich durch Bafög oder
Umschulungszuschuss ausweiten kann?
Ich werde morgen mal mit mein Leiter von der Bewerbungstrainingsmaßnahme reden. Vielleicht kann der mir dabei etwas helfen.
Denn direkt dem Amt mit der Tür ins Haus fallen will ich erstmal noch nicht.
Psychisch fit. Ich bin noch ein wenig im Aufbau aber bereit und stark genug, den nächsten Schritt zu gehen.

14.03.2011 14:46 • #3


achtsamkeit
Hallo,
du brauchst nicht umbedingt erin Praktikkum vorher (aber auch das hängt vom Bundesland ab)
Aber es wäre für dich eine sinnvolle Sache das bis zum Einstieg zu machen.
habe mal gegooglet auf der Homepage dieser Schule findest du gut Informationen und du kannst dich da auch beraten lassen.

Wenn du weiter suchst, dann gebe einfach ein: Fachschulen für Sozialpädagogi in Hamburg.
Fände es interessant, wenn du weiter berichtest wie klappt.

14.03.2011 15:15 • #4


T
@Pelle so meine Bewerbungen für die Schulen sind versandt. Nun heißt es abwarten!
Wünscht mir Glück ....

19.03.2011 15:00 • #5


T
@Pelle

Habe am Donnerstag die bestätigung erhalten das ich einen Schulplatz erhalten werde.
Nun darf ich mir eine der drei dortigen Schulen wünschen und hoffen das diese dann auch mir zugeteil wird.
Aber immerhin der Platz ist mir sicher *froi und jubel*

01.05.2011 14:33 • #6


achtsamkeit
Hallo,
das freut mich für dich. Dann hoffe ich, dass du die für dich passende Schule findest. Und drücke dir die Daumen.
Würde mich freuen, wenn du dann hin und wieder berichtest.
Und du weißt ja, wenn ich helfen kann während der Ausbildung...!
Toi Toi LG Pelle

02.05.2011 07:06 • #7


T
Mach nun erstmal bis August Praktika`s.
Im Juni in einem Kindergartner mit Kindern von 1,5 - 6 Jahren.
Im Juli in einer Hilfseinricvhtung für Eltern und Kinder bis 3 Jahre.

01.06.2011 17:44 • #8


Pandoras
Hallo ihr,

ich wollte auch nach 3 monatigem stationären Klinikaufenthalt wegen schwerer Depressionen so einen Beruf lernen (richtung Musiktherapeut/in) weil ich das dort total interessant fand, wie so eine Therapie funktioniert und das analysieren verschiedener Symptome von Erkrankten usw.

Aber mein damaliger Sozialarbeiter meinte auch, das würde zu belastend für mich. Wenn ich mit Patienten arbeiten würde und selber vorbelastet bin. Mh, weiß mir da auch keinen Rat. Allerdings wäre oder ist das ein sehr aufschlussreiches Berufsfeld, finde ich. Aber ich vermute wirklich, man sollte, wenn selbst erkrankt, sich das vielleicht überlegen, bevor man in Schwierigkeiten gerät.


Aber wünsch Dir viel Glück mit Deiner Entscheidung!

04.06.2011 20:19 • #9


T
Ab 11.8 gehts los :)

13.06.2011 14:15 • #10


A


Hallo tristanforks,

x 4#11


T
Wie ihr sicherlich durch mein Tagebuch erfahren habt. Habe ich die Ausbildung krankheitsbedingt abrechen müssen. Ich gebe mir nun Zeit zu gesunden und mich zu stabilisieren. Und werde erstmal wieder in den Einzelhandel gehen. Vielleicht greife ich das Karpitel wenn es mir besser geht in 2-3-4 Jahren nochmal neu auf.
Danke aber alle denen die mir damals und auch heute Mut zugesprochen haben.

21.03.2012 18:39 • #11

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