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Panikattacken wegen Tinnitus

A
Hallo,
ich leide an Tinnitus, der laut Meinung meines Hausarztes und Ohrenarztes von Bluthochdruck verursacht wird, der medikamentös eingestellt wird.

Seit vier Wochen wird dieser Bluthochdruck eingestellt, aber ich empfinde keinen Erfolg, da die Messwerte meines Erachtens wenig Erfolgversprechend sind und der Tinnitus nahezu kaum erträglich und sehr belastend ist.

Generell gilt Tinnitus als unheilbar und bei überforderten Ohrenärzten und auch Notaufnahmen wegen meiner Panik, bei denen ich auch schon war, kommen dann Sätze wie: Damit müssen Sie leben.

Ich habe Angst, dass dieser Tinnitus so fortbestehen bleibt.
Ich bin sehr dünnhäutig wegen häuslicher Gewalt in der Kindheit und Jugend und schon anderweitig chronisch krank und ich muss noch 10 Jahre arbeiten.
Außerdem bin ich sehr depressiv.
Ich bin auch wieder auf der Suche nach einer Psychotherapie.
Aber alles erscheint mir Sinnlos und Hoffnungslos.
Ich lebe in ständiger Angst.

Liebe Grüße

23.02.2019 16:46 • #1


Isalie
Huhu,

ich kann deine Sorge verstehen. Ich habe seit 2013 nach einem Hörsturz einen Tinnitus auf dem rechten Ohr. Ich habe soviel versucht (Sauerstofftherapie, Infusionen usw.), nichts hat geholfen und ich dachte ich drehe durch. Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr gestresst und aufgeregt, da ich gerade mein erstes Kind bekommen hatte und von nun an Verantwortung für ein kleines Wesen hatte. Deshalb habe ich dauernde Angst davor gehabt auf dem anderen Ohr auch einen Hörsturz zu bekommen und somit zu erstauben. Und schon war ich im Teufelskreis der Angst und Panik drin.

Ich leide auch heute noch unter Tinnitus, aber er schränkt mich nicht mehr ein, ich habe es akzeptiert und nehme ihn auch nicht mehr war, klar ist mein Ohr empfindlicher und auch bei Stress kann das Ohr mal mehr piepen, aber es ist OK und zu 90 % spielt er in meinen Leben keine Rolle mehr. Er ist zwar da, aber irgendwie höre ich ihn nicht mehr, da ich mich nicht mehr mit ihm beschäftige. Ich denke er wird bei dir nicht mehr verschwinden, aber glaub mir du gewöhnst dich daran und es wird leiser.
Stell dir vor jetzt in diesem Moment wo ich dir diese Zeilen schreibe, ist er lauter und präsenter und Warum, weil mich mit ihm beschäftige.

Versuch es mal mit Meditation, Yoga, Sport. Lenke dich ab, geh raus in die Natur.

Ich hab immer mal Tebonin genommen was ich Dir aber aufgrund des Bluthochdruck nicht empfehlen würde und weg geht er davon eh nicht.

Was ich zu Beginn des Tinnitus immer gemacht habe, war Watte in mein Ohr gesteckt, wenn ich Druck auf dem Ohr hatte, war für mich immer angenehm.

Also Kopf hoch und alles Gute für Dich.

Lg

23.02.2019 18:36 • x 2 #2


A


Hallo Angsthase_1978,

Panikattacken wegen Tinnitus

x 3#3


A
Hallo,
ich habe einen Tinnitus im Tieftonbereich in verschiedenen Variationen und Stärken. Meistens ist er jedoch immer präsent und ich muss aufpassen, nicht daran zu verzweifeln oder verrückt zu werden. Ende Januar wurde ein Bluthochdruck bei mir festgestellt. Mein Hausarzt und mein Ohrenarzt sind der Meinung, mein Tinnitus käme von meinem Bluthochdruck. Ich abe auch schon Herzrasen und Angst und Panikattacken deswegen gehabt und habe auch Schlafstörungen und Depressionen. Ich will mir ein Hörgerät anfertigen lassen, da ich inzw auch nicht mehr so gut höre. Es fällt mir verdammt schwer, diesen Tinnitus zu akzeptieren. Mein Leben ist schon aus anderen Gründen die reinste Hölle und nun noch ein Tinnitus. Ich hätte lieber Krebs. Mein Leben ist ein einziger Fluch.

25.02.2019 17:22 • #3


Alexandra2
Lieber Angsthase,
Es tut mir so leid, daß Du vom Tinnitus so malträtiert wirst.
Aber es gibt auch kleine Hilfen: Du musst ab sofort, alles was Dich stresst vermeiden! Jeder Stress verengt dir Blutgefäße, die das Ohr versorgen. Und das muss verhindert werden.
Entspannungsübungen sind sehr wichtig. Beispiele:
Atemübungen im Gehen z.B. für 3 Min. Ausatmen bis fünf zählen, einatmen bis drei zählen. Die Ausatmung muss länger als die Einatmung sein, um in die Entspannung zu kommen. Probiere aus, welche Verhältnismäßigkeit für Dich stimmt.
Das wendest Du mehrmals täglich an, bis Du Routine gewonnen hast.
Mit Meditation bekommst Du gleichzeitig den Blutdruck herunter, aber das dauert etwas. Täglich üben (es gibt auch geführte Meditation per CD) und der erste Effekt stellt sich nach ca. 1 Woche ein.
Du kannst etwas dagegen tun. Laß Dir nichts einreden.
Liebe Grüße
Alexandra2

25.02.2019 19:58 • x 4 #4


Y
Hallo Angsthase,
soweit ich weiss, muss man beim medikamentösen Einstellen bei Bluthochdruck Geduld aufbringen und ggf. auch nochmal das Medikament wechseln.
Vielleicht denkst du über eine Verhaltenstherapie nach. Ich leide seit ca. 7 Jahren an Depression, inklusive Schlafstörungen, Panikattacken, Angst. Ich mache grad meine zweite Therapie und in Verbindung mit einem Antidepressivum hilft mir diese Kombi.
Liebe Grüsse

25.02.2019 20:02 • x 4 #5


Isalie
Guten Abend,

ich weiß das dieser Tinnitus einen in den Wahnsinn treiben kann, aber mit kleinen Tricks kann man es erträglich machen und irgendwann läuft er nur noch im Hintergrund an. Und glaube mir du hättest nicht lieber Krebs, weil hättest du Krebs, dann wäre dir sicherlich der Tinnitus lieber.

Ich denke du musst wirklich anfangen etwas für Dich, für deine Seele zu tun. Melde dich zur Verhaltenstherapie an und lass dich ggf.erstmal auf ein Medikament einstellen, bis du stabil bist und arbeite in der Zeit an dir - damit meine ich deine Denkweisen, deine Einstellung zum Leben, deine Prioritäten. Sei Achtsam in dem was du tust und erfreue dich an kleinen Dingen und vor allem mach dir keinen Stress und Druck. Es werden auf diesem Weg noch einige Höhen und Tiefen kommen, aber es ist machbar und du kannst es schaffen - vorausgesetzt du willst es! Setz dir selber kleine Etappen zum Ziel und wenn es mal nicht klappt, dann auch nicht schlimm, dann nimmst du nochmal Anlauf.

Auch ich habe ab und zu noch schlechte Tage und würde mich auch nicht als komplett stabil bezeichnen, allerdings merke ich wie sich nach und nach meine Denkweisen verändern. Also passiert ja was im Kopf durch meine Therapie und Meditation und anderen kleinen Rettungsankern die ich mir gesucht habe.

25.02.2019 22:40 • x 4 #6


mutmacher
Dachte an meinen Vater, der starken Tinnitus hatte. Er fing dann immer an, laut zu singen, das half tatsächlich. Manche drehen das Radio laut und sagen das hilft. Keine Ahnung, hatte das noch nie.

26.02.2019 13:50 • x 1 #7


S
Hörgerät kann Helfen, da dann natürliche Geräusche mehr in den Vordergrund treten. Das Gehirn versucht fehlende Reize zu verstärken, dadurch kann auch ein Tinnitus entstehen. Hörgeräte gibt's schon in unauffälliger Form sehr günstig. Ich würd mich bei verschiedenen Akustikern umsehen. Bin selbst einer:)

26.02.2019 14:14 • x 2 #8


A


Hallo Angsthase_1978,

x 4#9


Juju
Also. ich muss Euch allen hier mal ein Kompliment machen!
All denen, die hier geantwortet haben.
Ihr seid so tolle, hilfsbereite Menschen. Eure Ratschläge sind wirklich toll und ich bin gerade sehr dankbar, dass ich diese mutmachenden Dinge lesen durfte, obwohl ich nicht betroffen bin.

Für den Tinnitus.
Ich habe einen guten Freund, der ihn hat. Er sagte, als er ihm keine Aufmerksamkeit mehr schenkte, rückte er in den Hintergrund. Ich kann mir das nun gar nicht gut vorstellen, dass man das kann. Aber auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein anderes Symptom verschwand. Ich hatte eine Drang-Inkontinenz über mehrere Monate.Bin fast verzweifelt. Irgendwann habe ich mir gesagt, sch. drauf ! und plötzlich war es weg.

Alles Liebe Dir

26.02.2019 15:25 • x 1 #9

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