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Paradontitis Was tun?

S
Hallo liebe Community,
Ich bin ganz frisch hier dabei, weil ich nicht weiter weiß, und habe eine Angelegenheit, über die ich gerne sprechen würde. Da ich den Austausch hier als so nett und offen wahrgenommen habe, möchte auch ich mich gerne öffnen und um Rat bitten: Seit etwa einem Jahr leide ich unter einer starken depressiven Verstimmung. Das äußert sich bei mir darin, dass selbst alltägliche Aufgaben manchmal wie unüberwindbare Hindernisse erscheinen. Ein Beispiel, das das verdeutlicht, ist das Zähneputzen. Es fällt mir unfassbar schwer, morgens und abends ins Badezimmer zu gehen und mich um diese Routine (beziehungsweise meine Selbstfürsorge) zu kümmern. Kann jemand von euch dieses Gefühl nachvollziehen? Lange Zeit schien das keine größeren Auswirkungen zu haben, aber seit etwa einer Woche plagen mich ganz schlimme Schmerzen. Mein Zahnfleisch ist geschwollen und ziemlich gerötet, und das Essen bereitet mir ebenfalls Schmerzen. Bisher habe ich mich auf Babybrei beschränkt, weil ich große Angst vor einem Besuch beim Zahnarzt habe. Während meiner nächtlichen Recherche bin ich auf einen Artikel gestoßen, der mir passend erschien: zahnarzt-ungarn-heviz.de/zahnbehandlung/parodontologie. Hat jemand von euch persönliche Erfahrungen mit diesem Thema gemacht? Wie habt ihr den Besuch beim Zahnarzt empfunden? Gibt es vielleicht hilfreiche Tipps, die ihr teilen könnt? Ich bin wirklich offen für Ratschläge und hoffe, dass es in Ordnung ist, mich hier so zu öffnen.

29.08.2023 11:17 • x 1 #1


Dys
Welch ein Zufall, gerade schlage ich mich mit dem gleichen Problem herum. Allerdings habe ich schon diesbezüglich mit meiner Zahnärztin gesprochen und die Kostenübernahme der Krankenkasse ist auch bestätigt. Das tatsächliche Problem ist meine Angst vor der Behandlung, die leider bedeutet, eine Zeit in diesem Stuhl gefangen zu sein. Schmerzhaft wird es wohl eher nicht, bei entsprechender Betäubung und da ich ja schon einige andere Behandlungen in meinem Leben hatte, die ich auch durchstehen konnte, jedenfalls bezüglich Schmerzen. Was ich halt über die Behandlung weiß, also was die Ärztin mir sagte, ist, dass danach eine ständige Mundhygiene unumgänglich ist und so sehr ich das ja verstehen kann, ist da halt die Depression, die mich eben diesbezüglich oft davon abhält, täglich und am besten mehrfach die Zähne zu putzen. Trotzdem muss ich mich jetzt zügig durchringen, diese Behandlung machen zu lassen. Sonst könnte vielleicht die Krankenkasse die Bewilligung zurückziehen, denke ich. Jedenfalls sollte ein guter Zahnarzt die Behandlung in allen Schritten vorab erklären. Im ersten Step wurden bei mir ein komplettes Röntgenbild vom gesamten Gebiss gemacht und dann die Zahntaschentiefe vermessen. Das wird mit einer Sonde gemacht, was allerdings nicht wirklich schmerzhaft war, aber auch nicht besonders angenehm. Ich hätte eine Betäubung bekommen können, hatte aber verzichtet. Das war jedenfalls auszuhalten, für mich.

Vielleicht findet sich ja jemand, der so eine Behandlung schon komplett durch hat und kann näheres dazu sagen. Ansonsten, wenn ich es geschafft habe, mich behandeln zu lassen, werde ich gerne Details schildern. Leider ist es ja immer so, zu lange warten macht es ja nicht besser. Irgendwann siegt bei mir dann der Schmerz über die Angst, allerdings ist das ja die schlechteste aller Lösungen.

29.08.2023 11:50 • x 1 #2


A


Hallo sadstar,

Paradontitis Was tun?

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S
DANKE, Dys, für deine Antwort. Manchmal ist allein die Gewissheit, dass man mit einem Problem nicht alleine ist, schon sehr hilfreich. Ich fühle mich oft schnell einsam mit meinen Sorgen. Daher vielen Dank, dass du mir deinen bisherigen Weg geschildert hast; das hilft mir tatsächlich schon sehr.

Bist du alleine zu der Zahnärztin gegangen? Ich denke, mich hält auch zurück, weil ich große Angst habe, dass die Ärztin mich verurteilen könnte, weil ich die Zahnhygiene so vernachlässigt habe. Theoretisch weiß ich, wie wichtig das ist. Aber praktisch fehlt mir einfach die Kraft dazu.

Ich würde mich freuen, von jemand anderem eine Behandlungserfahrung zu hören. Vielleicht meldet sich ja noch jemand! Geteiltes Leid ist halbes Leid. Vielen Dank für deine Nachricht 3

29.08.2023 11:55 • #3


Blütenstaub
@sadstar Hallo auch von mir.

Hast Du in Deiner Nähe einen Zahnarzt/eine Zahnärztin, der/die auf Angstpatienten spezialisiert ist? So etwas gibt es und die machen sich daraus oft schon den Reim, dass die Menschen starke Probleme an den Zähnen haben, da die Angst die Behandlung unfassbar einschränkt (viele gehen aus Angst eben kaum hin).

Zumindest müsstest Du überhaupt keine Scheu haben, was jemand bei deinen Problemen dort denken würde (musst du eigentlich sowieso nicht, aber ich verstehe Dich).

Liebe Grüße auch von mir an Dich

29.08.2023 12:02 • #4


Dys
Trotz Depression konnte ich mich immer aufraffen wenigstens einmal im Jahr zur Kontrolle zu gehen, auch wenn ich keine Schmerzen hatte. Halt alleine wegen dem Bonusheft und weil eben dadurch Kosten verringert wurden, bei bestimmten Behandlungen. Ich hatte vor vielen Jahren aber auch das schleifen lassen und bekam die Quittung dann bei einer Brücke, wo meine Zuzahlung auch dann entsprechend hoch war. Später hatte ich eine Zusätzliche Versicherung abgeschlossen und das war zumindest nicht die schlechteste Idee, die ich hatte, denn es folgten ja noch Kronen mit der Zeit.
Jedenfalls bei der Vorletzten Kontrolle wurde mir die Parodontose Behandlung schon nahe gelegt und bei der letzten dann auch die Grunduntersuchung durchgeführt. Jetzt muss ich mich halt nur durchringen, was mir echt sehr schwer fällt.

29.08.2023 12:07 • x 1 #5


Catalie
Hi und willkommen im Forum. Du bist ja noch sehr jung, kannst du vielleicht deine Eltern um Unterstützung bitten, dass sie einen Termin beim Zahnarzt vereinbaren und dich dann begleiten? Oder Onkel/Tante? Wer könnte dich unterstützen und auch nach der Behandlung mithelfen, dass du sich wieder zur täglichen Zahnpflege aufraffen kannst?
Und unabhängig von der Zahngeschichte, hast du dir schon mal Gedanken über eine Therapie gemacht? Wenn es dir so schlecht geht, dass das tägliche Zähneputzen schwer fällt oder nicht möglich ist, geht es dir vermutlich in vielen anderen Lebensbereichen auch schlecht...

29.08.2023 12:25 • x 1 #6


Dys
@sadstar jetzt habe ich mal in dein Profil geschaut. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass mit 16 eine Parodontitis Behandlung noch nicht angesagt wäre. Noch wäre mit täglicher Mundhygiene sicher einiges wieder gut zu machen. Ich sehe das jetzt eher wie Catalie, eine Behandlung der Angst scheint da vordergründig sinnvoll und geschwollenes Zahnfleisch alleine ist noch keine Parodontitis. Google ist leider nicht immer ein Segen, sondern manchmal ein Fluch.

29.08.2023 12:52 • x 1 #7


S
Hallo zusammen,

ich wollte mich bedanken, dass ihr euch die Zeit genommen habt, auf mein Problem einzugehen. Eure Ratschläge haben mir wirklich geholfen und meine Sorgen ein Stück weit gelindert. Dank eurer Unterstützung habe ich mich entschieden, meine Tante einzuweihen, und wir werden nächste Woche gemeinsam zum Zahnarzt gehen. Der Termin beschäftigt mich ständig, und ehrlich gesagt habe ich ziemlich Angst davor. Aber ich bin froh, dass ich nicht alleine durch diese Situation gehen muss und dass ich Unterstützung bekomme. Die Situation wird langsam untragbar.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten. Nochmals ein herzliches Dankeschön für eure Nachrichten – ich schätze das wirklich sehr.
Therapie wäre wohl auch eine Idee.. Aber ich denke, dass ich jetzt mit den Zähnen erstmal den ersten Schritt tue. Der nimmt schon so viel Überwindung in Anspruch..
Liebe Grüße an euch!

31.08.2023 12:05 • #8