Ani86
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Ich bin neu in diesem Forum und auf der suche nach Hilfe.
Ich bin 32 Jahre alt und bin nun mehr als 13 Jahre mit meinem Mann zusammen, wir haben 3 gemeinsame Kinder ( unser jüngster ist gerade 3 Wochen alt )
Bei meinem Mann wurde vor ca 2 Monaten eine Depression festgestellt, aktuell befindet er sich in einer Tagesklinik und bekommt seid einigen Tagen Medikamente.
Mein Mann ist eigentlich schon seitdem ich ich ihn kenne, depressiv, leider habe ich bis vor der Diagnose nie darüber nachgedacht, dass er eine Depression haben könnte.
Er hat im März in einem neuen Unternehmen als Meister angefangen zu arbeiten und hatte es dort alles andere als leicht, als junger Mann zwischen den älteren und wurde regelrecht gemobbt, erst nachdem er vor lauter Bauchschmerzen nicht mehr arbeiten konnte, suchte er sich Hilfe, wir sind davon ausgegangen, dass es ihm deswegen nicht gut geht, nach Gesprächen mit einem Arzt wurde dann eine Depression diagnostiziert.
Wenn ich die über die letzten Jahre nachdenke, waren die Anzeichen aber schon immer vorhanden. Er hat sich bei Streitigkeiten immer hinter seinem Pc versteckt, einen Job hat er nie länger als 2 Jahre durchgehalten, Veranstaltungen mit Freunden oder Familie hat er nur unter Druck meinerseits wahrgenommen. Haushalt und Erziehung habe ich zum größten Teil übernommen , seine meiste Freizeit saß er vor seinem PC. Ich habe es aber nie so wahrgenommen, auf Grund der Tatsache das er Vollzeit und ich nur Teilzeit gearbeitet habe, habe ich den Haushalt komplett übernommen , damit er nach Feierabend Zeit für sich und uns hatte. Ich habe ihm sehr viel abgenommen, mich um jegliche Art von Aufgaben gekümmert, da er sehr viel einfach hat laufen lassen. Was für mich als Ehefrau aber überhaupt nicht schlimm War, weil ich immer dachte ich habe ihn ja so verwöhnt , indem ich alles worauf er keine Lust und keinen Kopf für hat übernommen habe, mir war immer nur wichtig ihm geht es gut.
Wir haben in den ganzen Jahren viele gute und schlechte Zeiten überstanden und doch immer zusammengehalten und ich liebe ihn wirklich über alles.
Aber seitdem er die Diagnose hat , wird die Situation für mich schlimmer. Ich stehe komplett alleine, er geht nicht mehr vor die Tür, nimmt am Familienleben nicht mehr Teil ( keine gemeinsamen Essen, kein spielen mit den Kindern ) nichts mehr. Er kommt damit nicht zurecht, wenn die Kinder spielen und etwas lauter sind, lässt sich total hängen. Ich weiß das er gesundheitlich nicht mal was dafür kann , jedoch wird mir alles zuviel. Mein Tag beginnt aktuell morgens um 06 Uhr und endet wenn die Wohnung sauber und die Kinder im Bett sind, durch den kleinsten, der natürlich auch nachts noch regelmäßig wach wird, schlafe ich kaum noch. Mir gegenüber sagt er, dass es ihm leid tue und er mir gerne helfen würde aber nicht kann, anderen gegenüber äußert er jedoch, dass er froh ist wenn ich mit den Kindern nicht zu hause bin, weil er nicht sehen kann, wie überfordert ich mit allem bin und wir ihm nicht gut tun. Ich versuche ihn so wenig wie möglich zu belasten und versuche alles um es alleine zu schaffen, jedoch kommen ich selbst an meine Grenzen. Reden will er auch kaum, er fühlt sich von mir vernachlässigt , weil ich abends sobald ich sitze auch schon fast eingeschlafen bin.
Leider wissen die wenigsten Menschen in unserer Umgebung von seiner Erkrankung und von seiner Familie bekomme noch Vorwürfe, weil wir uns dort kaum noch sehen lassen.
Wie verhalte ich mich ihm gegenüber richtig ohne ihn zu verletzten oder im schlimmsten Fall zu verlieren?
Entschuldigung Bitte für den langen Text und die mir Sicherheit vorhanden Rechtschreibfehler