Ich habe mir jetzt hier alle Beiträge durchgelesen und würde mich gerne
mal dazu äussern. Nicht in dem Bezug das mein Partner Depressionen hat und wie sehr ich darunter leider,
sondern das ich Depressionen habe und mein Mann sehr unter mir zu leiden hat. Ich möchte schreiben,um
dir vielleicht ein bisschen nahe zu bringen, was in deinem Partner vorgehen könnte.
Zum einen leide ich selbst extrem unter mich selbst und meinem dasein. Ich selbst hasse mich teilweise dafür,
so wie ich in meiner Depression bin. Mein Verhalten zu meinem Mann, mit dem ich nun seit 21 Jahren verheiratet bin,
es gleicht während meiner Depression nicht im geringsten einer liebenden Frau, sondern einer hysterischen , verletzenden
und agressiven Frau. In der Depression bin ich so tief unten, im Selbsthass, in Abneignug zu mir selbst das ich
sehr sehr verletzend werde. Mit Worten , niedermachen....
Warum ich das mache ? Ich habe in depressivfreier Zeit mal nachgedacht, über mich und meinen nicht tragbaren
Verhalten gegenüber meines Mannes. Und ehrlich gesagt kam ich zu dem Entschluss ;
Ich ertrage mich selbst nicht -ich möchte nicht mit mir zusammenleben. Es kann nicht sein, das mein Mann Lust darauf
hat, mit mir, einer so schlimmen und verletzenden Frau zusammenzuleben. Ich mache all diese Dinge in der Hoffnung
das er mich verlässt. Doch er verlässt mich einfach nicht. Nein - er bleibt bei mir, steht zu mir, obwohl ich ihm weh tue.
Er hat das gar schon selbst gespürt und sagte zu mir ;
Ich habe das Gefühl du willst mich loswerden, das ich gehe. Aber den Gefallen tue ich dir nicht.
Erst macht es mich wütend, danach geht es mir so sehr zu Herzen das ich weine. Weine aus Verzweiflung.
Warum ich in der Zeit meiner Depression will das er mich verlässt ?
Damit ich ihm nicht verletzte, damit er glücklich ist, damit er wieder aufatmen kann.
In Zeiten wo es mir gut geht, sage ich ihm immer wieder wie sehr ich ihn liebe. Wie dankbar ich ihm bin ,
das er an meiner Seite ist, das er für mich der wertvollste Mensch in meinem Leben ist. Das er mich auch in schweren
Zeiten, schweren Krankheiten die ich hatte , er mich niemals im Stich gelassen hat. Ich sage ihm dann auch, das
ich in meiner Depression nicht ich selbst bin. Das ich gegen mich selbst und mit mir selbst kämpfe.
Er hat mir auch gesagt, das er mich liebt und ich schon sehr viel für ihn getan habe und ihm unterstützt habe.
Wenn es mir gut geht bin ich ein völlig anderer Mensch ; liebevoll-hilfsbereit-verständnissvoll.
Aber, er hat mir auch gesagt, das er nicht weiß ob er mir glauben kann, wenn ich ihm sage , das ich ihn liebe und kurze Zeit später behandele ich ihn wieder so abfällig. Das verstehe ich, würde ich ihm das auch nicht glauben können wäre
er zu mir, wie ich zu ihm.
Vielleicht ist es falsch von mir, meinen Beitrag hier einzusetzen, wo es um die Frage zum bleiben oder gehen zu deinem
Partner geht. Aber ich wollte nur einen Anstoß geben, wie es vielleicht innerlich bei deinem Partner, mit seinen Gefühlen
und seinem Verhalten zu dir aussehen könnte. Eine Depression ist für beide Seiten in einer Partnerschaft sehr schwierig.
Erst recht wenn der Liebende von seinem depressiven Partner das Leben schwer gemacht bekommt.
Gut, mein Mann und ich sind 21 Jahre verheiratet und das bindet und festigt auch irgendwo,sowie Kate schrieb.
Aber ich weiß nicht wie ich handeln würde, wäre ich in deiner Situation.Wäre ich selbst nicht von Depressionen
betroffen, aber meine große Liebe, den ich erst seit wenigen Monaten kenne. Auf einer Seite würde ich mir wohl
gründlich überlegen ob ich mir das alles antun will, seine Launen,seine Verletzungen. Oder, ob ich ihn so sehr liebe,
das ich hinter ihm stehe und bleibe. Es ist schwierig einen guten Rat zu geben.
Nur solltest du in dich gehen, nachdenken was du möchtest, wie du zu diesem Mann stehst und ob er es wert ist,
dich immer wieder zu verletzen. Gar wenn er es nicht absichtlich macht, sondern seine Depression.
Aber es ist extrem wichtig , das du nicht unter dieser Beziehung leidest und letzendlich selbst krank wirst.
Entschuldigung für meinen langen Beitrag.
Smilie67