N
nello69
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Hallo,
Ich bin neu hier im Forum und zur Zeit ziemlich verzweifelt. Mein Partner hat sich
seit 2 Wochen von mir getrennt, nachdem er vor 3 Wochen von seinem Psychotherapeuten
erfahren hat, dass er eine schwere Depression hat. Als er sich 2 Tage bei mir nicht mehr
gemeldet hat (wir hatten immer täglich telefonischen Kontakt, wohnen getrennt), fragte
ich ihn was los sei und dann brach es aus ihm heraus. Er behauptete, dass er nicht gut für mich
sei, da er nicht das Leben bieten könnte das ich mir wünsche. Zudem hätte er große Schuldgefühle
mir gegenüber und würde einen großen Druck verspüren.
Nachdem ich mich ein bißchen mit den Symptomen
seiner Depression befasst habe, ergibt sein Verhalten in den vergangenen
15 Monaten unserer Beziehung plötzlich einen Sinn. Er war nach der ersten Verliebt-
heitsphase wo alles wunderschön war und er sogar Zukunftspläne geschmiedet hat manchmal sehr cholerisch
wenn wir Diskussionen hatten. Er fühlte sich dann immer gegen die Wand
gedrückt und machte Schluß. Wir sind in der Zeit dann aber immer wieder zusammen-
gekommen. Die längste Zeit in der wir getrennt waren betrug 1 Woche.
Er hat schon damals behaupet, dass er einerseits mit mir alt werden wollte
weil er mich über alles liebt, andererseits nicht wüßte ob es einen
Sinn hätte. Es wurde mit der Zeit immer schlimmer mit seinen Zweifeln und seiner
Unberechenbarkeit. Zwischendurch haben wir dann sehr intensive und schöne Monate
erlebt wo er dann immer wieder Zukunftspläne schmiedete. Seit September ist das riesen Durcheinander in seinem Kopf
schlimmer geworden. Die Gedanken ändern sich täglich. Er teilte mir mit, dass es Phasen geben würde, in denen
er mit mir sehr nah sei und mit mir die Zukunft planen wolle und dann gäbe es wieder Phasen wo er keinen Sinn drin
sieht. In solchen Momenten wüßte er nicht was er wollte, nicht nur Beziehungstechnisch, und er versteht sich selber nicht. Zudem
würde er immer weniger Freude in seinem Leben empfinden und seine Gefühlswelt sei dunkel und zugedeckt. Er ist ein sehr
offener Mensch und hat mir die o.g. Empfindungen sehr ausführlich geschildert. Ich war natürlich sehr durcheinander, da ich es nicht
verstand.
Eine Woche später bekam er dann die Diagnose von seinem Therapeuten, dass er eine schwere Depression hätte. Ich muß dazusagen, dass
er sich aus eigener Kraft dazu entschlossen hat einen Therapeuten aufzusuchen, da er seit Monaten spürt, dass der Leidensdruck sehr hoch sei.
Dieses Durcheinander, die Unentschlossenheit und die innere Leere nehmen ihn sehr mit.
Er nimmt seit seiner ersten Sitzung vor 3 Wochen Antidepressivas. Ich meinte zu ihm, dass ich für ihn da sein würde und daraufhin erwiderte er, dass er sehr froh
darüber sei.
Als er sich ein paar Tage telefonisch nicht mehr bei mir gemeldet hat und ich ihn zur Rede stellte (das war bevor
ich wußte, dass sich manche Depressive so verhalten indem sie sich zurückziehen), stellte ich
ihn zur Rede und er meinte er würde mir nicht gut tun, ich sollte ihn loslassen. Er war traurig
darüber, dass wir uns zu früh kennengelernt hätten und dass er hofft wieder gesund zu werden und dass
wir vielleicht dann wieder ein Chance hätten. Der Druck wäre aber derzeit von seiner Seite zu groß, um
mit mir eine Beziehung zu führen, da er mir keine richtige Beziehung zur Zeit bieten könnte, denn ich sei nicht
der Typ Frau der damit leben könnte tagelang oder wochenlang nichts von ihm zu hören. Er meinte, die allerwenigsten
Frauen würden damit zurecht kommen. Seine Schuldgefühle sind sehr groß. Ich versuchte ihm die Schuldgefühle zu nehmen
indem ich sagte, dass wir das zusammen durchstehen würden. Aber er wollte nicht. Als ich ihn einen Tag später wieder anrief und ihm mitteilte, dass ich
ihm beistehen möchte und dass er mich bitte nicht aus seinem Leben verbannen sollte, wurde er mal wieder wütend da er sich wieder gegen die Wand gedrückt
fühlte und drohte zudem den Kontakt ganz abzubrechen. Diese Wutausbrüche habe ich wie oben erwähnt schon ein paar Mal erlebt. Die meiste Zeit ist er ein sehr
liebevoller und aufmerksamer Mensch.
Als ich ihn letzte Woche zufällig vom Auto gesehen habe und rechts anhielt, war er sehr ergriffen mich zu sehen. Er streichelte mir über die Wange und fing an zu weinen.
Er wollte dann schnell weitergehen aber ich bat ihn kurz ins Auto einzusteigen. Ich habe ihm gesagt, dass ich als Freundin und nicht als Partnerin für ihn da sein würde wenn
er mich braucht. Man muß wissen, dass er keine Familienangehörige hat, und niemand aus seinem Freundeskreis darüber Bescheid weiß und wissen soll. Ich mach mir Sorgen und möchte nicht, dass er sich komplett zurückzieht, aber er meinte er würde viel arbeiten und treffe sich 1 mal die Woche mit Freunden. Er meinte zudem, dass er im Moment nicht in der Lage sei, ausgerechnet von mir Hilfe oder Beistand zu bekommen, da er zu viele Gefühle für mich hätte.
Ich habe ihm trotzdem per E-Mail ein paar Informationen über das Thema Depression zukommen lassen und er hat auch zurückgeschrieben um sich zu bedanken. Er meinte, hätte er gewußt, dass viele der beschriebenen Symptome auf die Depression zurückzuführen sei, dann wäre er vielfrüher zum Arzt gegangen. Er schrieb auch, er würde meine Aussagen, dass ich für ihn da sei versuchen so zu nehmen wie ich es meine, aber dass es ihm zur Zeit sehr schwer fallen würde aber das ihm zur Zeit alles
sehr schwer fallen würde.
Ich muß dazusagen, dass er eine lieblose Kindheit hatte, sein Vater ihn und seine Geschwister regelmäßig geschlagen hat, was ihn dazu veranlaßt hat, den Wohnort mit 17 zu wechseln. Er hat seitdem keinerlei Kontakt zu seinen Eltern oder zu seinen 3 Geschwistern, die allesamt einen sehr tragischen Werdegang haben. Der Mutter hat er vorgeworfen, sich
nur zu betrinken und sich nicht für die Kinder eingesetzt zu haben. Er war beruflich immer sehr erfolgreich, hat zweimal geheiratet, wurde beide Male von den Frauen betrogen
und verarscht und ist wohl seitdem beziehungsgeschädigt, wie er meint. Aber zugleich ist er auch sehr unglücklich darüber, dass er es nicht hinkriegt eine Beziehung mit der
Frau zu führen die er liebt, sprich mich. Er meinte sogar selber, dass die ganze Kindheit ihn einholen würde obwohl er geglaubt hätte, damit abgeschlossen zu haben. Und die letzte Scheidung hat er doch nicht überwunden, die mittlerweile 3 Jahre zurückliegt.
Was für ihn spricht ist, dass er die Zusammenhänge seiner Krankheit sehr gut darstellen kann und sich aus eigener Kraft dazu entschlossen hat Hilfe zu holen. Ich weiß nicht, wie
ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ich möchte einerseits helfen, muß aber respektieren, wenn er seine Ruhe will und braucht. Einerseits wünsch ich mir, dass wir irgendwann wieder zusammenkommen und es scheint bisher auch sein Wunsch zu sein, andererseits haben mich einige Berichte im Forum und auch in anderen Foren ziemlich entmutigt, da ich immer wieder gelesen habe, dass die Betroffenen sich immer mehr zurückziehen, die Krankheit bei machen chronisch wird und viele Beziehungen daran gescheitert sind.
Mich würde interessieren, wie man es schafft oder ob man es überhaupt schafft, das Chaos im Kopf wieder herzustellen. Wird man klarer im Kopf wenn die depressive Phase vorbei ist? Diese Warterei und nicht zu wissen was wird, macht mich wahnsinnig.
Über Antworten Eurerseits würde ich mich freuen.
Liebe Grüße,
nello69
Ich bin neu hier im Forum und zur Zeit ziemlich verzweifelt. Mein Partner hat sich
seit 2 Wochen von mir getrennt, nachdem er vor 3 Wochen von seinem Psychotherapeuten
erfahren hat, dass er eine schwere Depression hat. Als er sich 2 Tage bei mir nicht mehr
gemeldet hat (wir hatten immer täglich telefonischen Kontakt, wohnen getrennt), fragte
ich ihn was los sei und dann brach es aus ihm heraus. Er behauptete, dass er nicht gut für mich
sei, da er nicht das Leben bieten könnte das ich mir wünsche. Zudem hätte er große Schuldgefühle
mir gegenüber und würde einen großen Druck verspüren.
Nachdem ich mich ein bißchen mit den Symptomen
seiner Depression befasst habe, ergibt sein Verhalten in den vergangenen
15 Monaten unserer Beziehung plötzlich einen Sinn. Er war nach der ersten Verliebt-
heitsphase wo alles wunderschön war und er sogar Zukunftspläne geschmiedet hat manchmal sehr cholerisch
wenn wir Diskussionen hatten. Er fühlte sich dann immer gegen die Wand
gedrückt und machte Schluß. Wir sind in der Zeit dann aber immer wieder zusammen-
gekommen. Die längste Zeit in der wir getrennt waren betrug 1 Woche.
Er hat schon damals behaupet, dass er einerseits mit mir alt werden wollte
weil er mich über alles liebt, andererseits nicht wüßte ob es einen
Sinn hätte. Es wurde mit der Zeit immer schlimmer mit seinen Zweifeln und seiner
Unberechenbarkeit. Zwischendurch haben wir dann sehr intensive und schöne Monate
erlebt wo er dann immer wieder Zukunftspläne schmiedete. Seit September ist das riesen Durcheinander in seinem Kopf
schlimmer geworden. Die Gedanken ändern sich täglich. Er teilte mir mit, dass es Phasen geben würde, in denen
er mit mir sehr nah sei und mit mir die Zukunft planen wolle und dann gäbe es wieder Phasen wo er keinen Sinn drin
sieht. In solchen Momenten wüßte er nicht was er wollte, nicht nur Beziehungstechnisch, und er versteht sich selber nicht. Zudem
würde er immer weniger Freude in seinem Leben empfinden und seine Gefühlswelt sei dunkel und zugedeckt. Er ist ein sehr
offener Mensch und hat mir die o.g. Empfindungen sehr ausführlich geschildert. Ich war natürlich sehr durcheinander, da ich es nicht
verstand.
Eine Woche später bekam er dann die Diagnose von seinem Therapeuten, dass er eine schwere Depression hätte. Ich muß dazusagen, dass
er sich aus eigener Kraft dazu entschlossen hat einen Therapeuten aufzusuchen, da er seit Monaten spürt, dass der Leidensdruck sehr hoch sei.
Dieses Durcheinander, die Unentschlossenheit und die innere Leere nehmen ihn sehr mit.
Er nimmt seit seiner ersten Sitzung vor 3 Wochen Antidepressivas. Ich meinte zu ihm, dass ich für ihn da sein würde und daraufhin erwiderte er, dass er sehr froh
darüber sei.
Als er sich ein paar Tage telefonisch nicht mehr bei mir gemeldet hat und ich ihn zur Rede stellte (das war bevor
ich wußte, dass sich manche Depressive so verhalten indem sie sich zurückziehen), stellte ich
ihn zur Rede und er meinte er würde mir nicht gut tun, ich sollte ihn loslassen. Er war traurig
darüber, dass wir uns zu früh kennengelernt hätten und dass er hofft wieder gesund zu werden und dass
wir vielleicht dann wieder ein Chance hätten. Der Druck wäre aber derzeit von seiner Seite zu groß, um
mit mir eine Beziehung zu führen, da er mir keine richtige Beziehung zur Zeit bieten könnte, denn ich sei nicht
der Typ Frau der damit leben könnte tagelang oder wochenlang nichts von ihm zu hören. Er meinte, die allerwenigsten
Frauen würden damit zurecht kommen. Seine Schuldgefühle sind sehr groß. Ich versuchte ihm die Schuldgefühle zu nehmen
indem ich sagte, dass wir das zusammen durchstehen würden. Aber er wollte nicht. Als ich ihn einen Tag später wieder anrief und ihm mitteilte, dass ich
ihm beistehen möchte und dass er mich bitte nicht aus seinem Leben verbannen sollte, wurde er mal wieder wütend da er sich wieder gegen die Wand gedrückt
fühlte und drohte zudem den Kontakt ganz abzubrechen. Diese Wutausbrüche habe ich wie oben erwähnt schon ein paar Mal erlebt. Die meiste Zeit ist er ein sehr
liebevoller und aufmerksamer Mensch.
Als ich ihn letzte Woche zufällig vom Auto gesehen habe und rechts anhielt, war er sehr ergriffen mich zu sehen. Er streichelte mir über die Wange und fing an zu weinen.
Er wollte dann schnell weitergehen aber ich bat ihn kurz ins Auto einzusteigen. Ich habe ihm gesagt, dass ich als Freundin und nicht als Partnerin für ihn da sein würde wenn
er mich braucht. Man muß wissen, dass er keine Familienangehörige hat, und niemand aus seinem Freundeskreis darüber Bescheid weiß und wissen soll. Ich mach mir Sorgen und möchte nicht, dass er sich komplett zurückzieht, aber er meinte er würde viel arbeiten und treffe sich 1 mal die Woche mit Freunden. Er meinte zudem, dass er im Moment nicht in der Lage sei, ausgerechnet von mir Hilfe oder Beistand zu bekommen, da er zu viele Gefühle für mich hätte.
Ich habe ihm trotzdem per E-Mail ein paar Informationen über das Thema Depression zukommen lassen und er hat auch zurückgeschrieben um sich zu bedanken. Er meinte, hätte er gewußt, dass viele der beschriebenen Symptome auf die Depression zurückzuführen sei, dann wäre er vielfrüher zum Arzt gegangen. Er schrieb auch, er würde meine Aussagen, dass ich für ihn da sei versuchen so zu nehmen wie ich es meine, aber dass es ihm zur Zeit sehr schwer fallen würde aber das ihm zur Zeit alles
sehr schwer fallen würde.
Ich muß dazusagen, dass er eine lieblose Kindheit hatte, sein Vater ihn und seine Geschwister regelmäßig geschlagen hat, was ihn dazu veranlaßt hat, den Wohnort mit 17 zu wechseln. Er hat seitdem keinerlei Kontakt zu seinen Eltern oder zu seinen 3 Geschwistern, die allesamt einen sehr tragischen Werdegang haben. Der Mutter hat er vorgeworfen, sich
nur zu betrinken und sich nicht für die Kinder eingesetzt zu haben. Er war beruflich immer sehr erfolgreich, hat zweimal geheiratet, wurde beide Male von den Frauen betrogen
und verarscht und ist wohl seitdem beziehungsgeschädigt, wie er meint. Aber zugleich ist er auch sehr unglücklich darüber, dass er es nicht hinkriegt eine Beziehung mit der
Frau zu führen die er liebt, sprich mich. Er meinte sogar selber, dass die ganze Kindheit ihn einholen würde obwohl er geglaubt hätte, damit abgeschlossen zu haben. Und die letzte Scheidung hat er doch nicht überwunden, die mittlerweile 3 Jahre zurückliegt.
Was für ihn spricht ist, dass er die Zusammenhänge seiner Krankheit sehr gut darstellen kann und sich aus eigener Kraft dazu entschlossen hat Hilfe zu holen. Ich weiß nicht, wie
ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ich möchte einerseits helfen, muß aber respektieren, wenn er seine Ruhe will und braucht. Einerseits wünsch ich mir, dass wir irgendwann wieder zusammenkommen und es scheint bisher auch sein Wunsch zu sein, andererseits haben mich einige Berichte im Forum und auch in anderen Foren ziemlich entmutigt, da ich immer wieder gelesen habe, dass die Betroffenen sich immer mehr zurückziehen, die Krankheit bei machen chronisch wird und viele Beziehungen daran gescheitert sind.
Mich würde interessieren, wie man es schafft oder ob man es überhaupt schafft, das Chaos im Kopf wieder herzustellen. Wird man klarer im Kopf wenn die depressive Phase vorbei ist? Diese Warterei und nicht zu wissen was wird, macht mich wahnsinnig.
Über Antworten Eurerseits würde ich mich freuen.
Liebe Grüße,
nello69