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Pflegegrad bei schwerer Depression

Funnycat
Hallo in die Runde,

hat schon jemand Erfahrungen mit einem Pflegerad bei schweren Depressionen?

Mein Mann ist schon über ein halbes Jahr in einer schweren depressiven Phase.
Er will morgens nicht aufstehen, legt keinen Wert auf Körperhygiene.
An- und Auskleiden interessiert ihn nicht.
Dieses geschieht alles nur, wenn ich ihm helfe, oder es komplett übernehme.

Tagesstruktur ist keine vorhanden. Essen oft nur mit Nachdruck.
Keinerlei selbstständige Tätigkeiten. Er schläft über Tag viel und geistert nachts herum.
Er nimmt nicht an Gesprächen teil, zieht sich nur zurück.

Haushalt wird nur noch durch mich erledigt.
Einkaufen, Ämterkram, Ärzte, Apotheke, usw. mache ich auch alleine.

Das war jetzt die Kurzfassung.

Sein Psychiater hat uns empfohlen einen Pflegegrad zu beantragen.

Würde mich freuen, wenn ich mich mit euch austauschen könnte. Vielleicht hat jemand Erfahrungen in ähnlicher Situation?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!

LG, Funnycat

08.09.2019 18:06 • x 2 #1


Alexandra2
Hallo Funnycat,
Bekommt Dein Mann Behandlung in Form von Medikamenten und aufsuchender Psychotherapie?
Liebe Grüße Alexandra

08.09.2019 18:19 • x 1 #2


A


Hallo Funnycat,

Pflegegrad bei schwerer Depression

x 3#3


Funnycat
Zitat von Alexandra2:
Bekommt Dein Mann Behandlung in Form von Medikamenten und aufsuchender Psychotherapie?


Hallo Alexandra2,

ja, alles genannte. Wobei Psychotherapie zurzeit nicht möglich ist. Er ist teilnahmslos.

LG, Funnycat

08.09.2019 18:35 • #3


bones
Dann würde ich ihn in die Psychiatrie einweisen lassen,damit ihm geholfen wird und du in Ruhe dich um den Kram kümmern kannst.
Hat die Ärztin nicht gesagt,wo du es beantragen kannst?

08.09.2019 18:53 • x 2 #4


Alexandra2
Seid Ihr in der medikamentösen Suchphase und habt noch nicht das wirksamste Medikament gefunden?
Ich habe Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass Dein Mann Pflege bekommt und dadurch in seiner Passivität unterstützt wird. Es gibt dann keinen Anlass, selbst aktiv zu werden. Soweit ich das verstanden habe, steht er auf zum Nachmittag, und es spricht ja nichts dagegen, dann Körperpflege zu betreiben.
Sobald es ihm besser geht, kann er Stück für Stück aktiver werden. Vielleicht ist für ihn ambulante Sozialpsychiatrie hilfreich?
Die kommen auch, wenn es einem so schlecht geht.
Für die Pflegeberatung kannst Du einen Termin bei einem Psychiatrischen Pfegedienst machen und erfahren, welche konkrete Unterstützung beinhaltet ist.
Und es ist wichtig, daß Du an Dich denkst. Mache etwas Schönes möglichst regelmäßig für Dich.
Viele liebe Grüße Alexandra

08.09.2019 19:02 • x 4 #5


Albarracin
Experte

08.09.2019 22:11 • x 7 #6


Albarracin
Experte

09.09.2019 10:28 • x 4 #7


Funnycat
Hallo an euch,

vielen lieben Dank für die vielen Gedanken die ihr euch macht, und die vielen Antworten!

Ich schreibe jetzt mal eine kurze Zusammenfassung:
Mein Mann ist nicht Eigengefährdend. Somit gibt es keinen zwingenden Grund für eine Einweisung.
Er möchte lieber daheim sein, da ihn der Stationsalltag im Moment zu sehr überforderten würde.
Das können sein Psychiater und ich gut nachvollziehen.
Medikamentöse Therapie ist gesichert. Müsste nur endlich mal greifen.

Bei dem Pflegegrad geht es vorwiegend um meine Entlastung.
Ich habe auch Depressionen und bin schnell überfordert.
Da ich meinem Mann gerne ermöglichen möchte zuhause zu bleiben, benötige ich Unterstützung.
Ich bräuchte jemanden der mir im Haushalt unter die Arme greift und eventuell auch einfache pflegerische Tätigkeiten übernehmen kann.

Wir haben den Pflegegrad schon bei der Pflegekasse beantragt und warten nun auf Nachricht vom MDK.

Vielen lieben Dank nochmals für eure wertvollen Tipps!

LG, Funnycat

09.09.2019 11:50 • x 4 #8


bones
Zitat von Funnycat:

Ich schreibe jetzt mal eine kurze Zusammenfassung:
Mein Mann ist nicht Eigengefährdend. Somit gibt es keinen zwingenden Grund für eine Einweisung.
Er möchte lieber daheim sein, da ihn der Stationsalltag im Moment zu sehr überforderten würde.
Das können sein Psychiater und ich gut nachvollziehen.
Medikamentöse Therapie ist gesichert. Müsste nur endlich mal greifen.


Es muss kein eigengefährdung liegen,um in eine Klinik zu geh'n. Es geht mehr darum, dass sein Zustand nicht gut ist. Klar ist es zu Hause am ruhigsten. Die Frage ist aber, ob das was dein Mann macht, Sinn macht. Sich in seiner eigenen Welt zu kämpfen in purer verzweiflung,wo die Mauer nicht durchbrecht werden kann,weil die Depressionen sehr schwer sind. Es ist erstmal sicher zustellen,dass er medikatös wieder stabil wird und dann langsam wieder tagesstruktur hinzubekommen, das sollte das Ziel sein,was zu meistern ist.das wird man zu Hause nicht hinbekommen. Dies gescheht nur in professioneller hand.
Auch stelle ich mir die Frage, warum sollte sein Psychiater das nachvollziehen können?

09.09.2019 12:16 • x 1 #9


Dakota
Finde ich eine sehr gute Idee @funnycat. Drücke die Daumen, dass Ihr bald Unterstützung habt. Ich sehe es wie Albarracin.

09.09.2019 12:20 • x 1 #10


S
Vielleicht wäre eine psycho-somatische Reha die erste und beste Option.
Dort würde man entscheiden, wie es mit deinem Mann weitergeht, oder weitergehen könnte.

Nach meinem letzten Stand, kann man ohne Reha nicht viel erreichen. Dort wird nach Arbeitsfähigkeit entschieden, und nach Nachfrage sicherlich auch der Pflegegrad durch einen Casemanegement, nach Nachfrage und Aufforderung diesen einzuschalten, entschieden.

Versucht es doch einfach mal.
Viel Erfolg!

Viele liebe Grüße,

Sanni

09.09.2019 12:34 • x 2 #11


Funnycat
Hallo @all,

@bones, ich hatte ja geschrieben, dass kein zwingender Grund für eine Einweisung vorliegt. Das ist nicht zu vergleichen mit der Entscheidung freiwillig in eine Klinik zu gehen.
Er möchte nicht in die Klinik. Das heißt nicht, dass er ohne Klinikaufenthalt nicht professionell unterstützt wird. Das wird er.

Es geht hier um meine Entlastung. Für meinen Mann ist bestens gesorgt.

@dakota, vielen lieben Dank für dein Verständnis!

@sanni, leider kommt für ihn eine Rehabilitation nicht infrage, da er momentan nicht rehafähig ist.
Die Krankenkasse würde vermutlich ablehnen und die Rentenversicherung ist nicht mehr zuständig, da er EM-Rentner ist.

Hat eventuell jemand Erfahrung mit Pflegegrad bei Depressionen? Vielleicht in einer ähnlichen Situation?

Mich würde interessieren welcher Pflegegrad vergeben wurde.
Wie viel Stunden eine Putzfrau für die 125 Pflegezusatzleistungen im Monat helfen kann.
Welche Möglichkeiten es noch gibt Hilfe zu bekommen, also im Haushalt, bzw. in der Pflege.

Seid alle lieb gegrüßt

09.09.2019 15:25 • x 1 #12


S
Versucht einfach eine Reha.

Da ich selber im Krankenhaus tätig bin, geht es über ein Krankenhaus wirklich sehr zügig.
Versorgst du deinen Mann momentan alleine? Gibt es einen ambulanten Pflegedienst ?
Versuche deinen Mann wegen eines gesundheitlichen Problemes ins Krankenhaus einweisen zu lassen. Anders geht es scheinbar nicht.
Wir erleben es täglich!
Z.B Zähne ex, usw usf. Offene Wunden usw.

Dann würde es, auf deinen Antrag, sofort über die Pflegedienstüberleitung laufen.
Eine stationäre Reha wird in den meisten Fällen angestrebt und auch genemigt.

Versuche es es, bitte.

Für dich und für deinen Partner

09.09.2019 15:38 • x 1 #13


S
Sonst informiere dich über seine Krankenkasse.

09.09.2019 15:39 • x 1 #14


A


Hallo Funnycat,

x 4#15


Dakota
Sag mal @Sanni liest Du eigentlich Funnycats Beiträge? Sie hat deutlich etwas dazu gesagt und das sollte respektiert werden!
Jeder weiss am besten, was für einen selbst richtig ist und gut. Wir sind hier alle keine Therapeuten und ich persönlich denke, dass es auch niemanden zusteht, einer anderen Person hier vehement Dinge zu empfehlen. Niemand hat die Weisheit mit dem Löffel gefuttert.
Funnycat ich drück weiterhin die Däumchen und vielleicht finden sich noch Leute, die schonmal so einen Pflegegrad bei Depression hatten.

09.09.2019 15:57 • x 2 #15

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