Positives Denken bei Depressionen - jeden Tag etwas mehr

Ellen
Ich will mich besser fühlen, ich will mein Leben zurück.

Also fange ich jetzt einfach an:

- dem Positiven meine Aufmerksamkeit zu schenken
- jeden Tag was für mein Wohlbefinden zu tun
- jeden Tag jemandem mitzuteilen wie es mir geht,oder es im Gespräch auf jeden Fall durchblicken zu lassen
- Unerledigtes zu erledigen

Und hier hinein will ich das schreiben was ich schaffe, was gut läuft, was mir gutes begegnet u.s.w.

Denn ich weiß, das gibt es alles, ich will es jetzt sehen, will es beachten, bis ich es auch spüre und ich will es annehmen.
Und sei es noch so eine Kleinigkeit, ich will sie erwähnen, weil sie wichtig ist.
Und jeden Tag soll hier was stehen, und wenn ich mich hundertfach widerholen sollte, dann ist das eben so.

Und ich fang jetzt gleich mal an.

Ich hab, trotz großer Widerstände in mir einiges an Hausarbeit geschafft.
Mein Sohn kam heute zu Besuch. Ich habe für uns beide gekocht, und fast sofort nach dem Essen das ganze viele Geschirr weggespült.
Ich konnte dem Drang,schlecht mit mir umzugehen widerstehen, und mir stattdessen ein schönes Bad gönnen.
Ich hab den Computer ausgemacht, und bin ein Eis essen gegangen, anstatt mich weiter mit belastenden Themen herumzuschlagen.

Gleich gehe ich ins Bett, werde ein gutes Buch weiterlesen, und dann mit einer schönen CD einschlafen.

Bis morgen, liebe Grüße von Ellen

02.08.2009 21:41 • #1


S
Hört sich gut an, bleib dabei. Ich wünsche es dir so sehr.

Serafina

02.08.2009 21:50 • #2


A


Hallo Ellen,

Positives Denken bei Depressionen - jeden Tag etwas mehr

x 3#3


Ellen
Fast könnte ich jetzt gerade nichts schreiben, aber es gab das Positive, auch heute.


- Ich bin fast so früh aufgestanden wie ich wollte

- Ich hab was dringendes in der Stadt erledigt, obwohl ich kurz davor war es zu verschieben, weil mir übel war

- Ich hab mich spontan mit einer Freundin zum Frühstück getroffen, und mich gesprächstechnisch nach vorne getrieben, was mir dann auch guttat.

- Die meiste Zeit hab ich mich wach gefühlt

- Bin mit fast guter Laune zur Arbeit gefahren

- Auf der Arbeit war ich gut organisiert, so, daß trotz vieler Aufgaben kein Stress aufkam und ein entspanntes Klima in der WG war

- Ich spüre, daß es Menschen gibt, die mich mögen und denen ich wichtig bin

Ockay, und jetzt Bett, lesen und genauso gut einschlafen wie gestern

Bis dann, liebe Grüße von Ellen

03.08.2009 21:24 • #3


Ellen
Gestern Abend habe ich es geschafft, der Kleinen zuzuhören und so mit ihr umzugehen, mit uns, daß es uns beiden nach kurzer Zeit besser geht.

Ich kann im Moment altes Fühlen von Heutigem besser trennen, und fühle mich deswegen auch nicht lange schlecht

Ich hab super leckeres Essen auf der Arbeit gemacht, und bin stolz drauf, daß es allen geschmeckt hat. Selbst unser Sorgenkind im Essen hat ordentlich zugelangt.

Ich bin heute wieder offener für andere.

Ich hab verhältnismäßig viel geredet heute, und hatte guten Kontakt und Spass mit meinen Kollegen.

Bis morgen. Muß jetzt mal gucken was ich lese, hab nur noch schwere Kost, und die soll´s zum Schlafen nicht mehr geben.

LG von Ellen

04.08.2009 21:48 • #4


Ellen
Ist ein bisschen schwer heute, aber ich hab gesagt, jeden Tag.

Durfte heute eine Stunde früher Feierabend machen, weil wir schon alles geschafft hatten, und mein Kollege weiß, daß ich gerade viele Dienste habe.

Ja, wir haben eingutes Klima im Team, es ist schön, wir sehen uns auch gegenseitig und solche kleinen Gefallen beruhn auf Gegenseitigkeit.
Ich hab wirklich Glück, dort zu arbeiten.

Die Stunde habe ich genutzt, um auf dem Heimweg draußen Im Eiscafee abzuschalten.

Ich wurde heute dran erinnert, daß ich stark bin, und konnte es auch dann etwas spüren.

Ich mußte heute wegen meiner Tabletten mit der Ärztin reden.
Sie hat mir zum ersten Mal vorgeschlagen, eine Traumatherapie in einer Klinik zu machen.

Der Gedanke reizt mich schon länger, denn es ist schon anstrengend, alles neben der Arbeit aufzuarbeiten.
Und vielleicht braucht es mehr, als das was meine Thera leisten kann, ich weiß es noch nicht.
Aber als ich mir die empfohlene Klinik ansah im Internet, tat mir der Gedanke irgendwie gut.

Schlaft schön und bis morgen

05.08.2009 21:03 • #5


Ellen

06.08.2009 11:15 • #6


Ellen
Hatte heute Mittag, richtig spürbar gute Laune, fast bis zur Freude am Leben

...und mir einen - Gute-Träume-Schlafanzug- gekauft!!

Der erste seit gaaaanz vielen Jahren, schlafe sonst immer in alten T-shirts.

Jetzt muß es nur noch kühler werden, hat nämlich lange Arme

Bis dann liebe Grüße von Ellen

06.08.2009 21:21 • #7


Ellen
Der 5. lange Arbeitstag in Folge, und ich geh noch nicht am Stock.
Morgen schaff ich auch noch - und dann 2 Tage frei

Habe heute meinen Humor voll ausgelebt, und damit erheblich zur guten Laune der WG beigetragen.

Bis dahin, liebe Grüße von Ellen

07.08.2009 21:09 • #8


A
Schön ... das klingt richtig schön !!!

07.08.2009 22:45 • #9


Ellen
Habe heute eine total schöne und lange Massage bekommen, die tat sooo gut.

Außerdem habe ich es heute wieder geschafft, nicht schlecht mit mir umzugehen, obwohl mir danach zumute war.

09.08.2009 20:56 • #10


Ellen
Mir fällt gerade das positive von gestern nicht mehr ein, aber da gab es was bestimmtes.

Heute habe ich mich für morgen mit einer lieben Freundin verabredet.Obwohl mir sowas zur Zeit sehr schwer fällt

Hatte heute eine sehr gute Therapiestunde, und seitdem scheint etwas in mir geradegerückt zu sein.
Wollte vieles was sie sagte, gar nicht hören, aber gerade das war es.

Ich spür ein wenig von der Frau in mir, die ihr Leben nach ihren Vorstellungen gestalten will, spüre auch was von den Vorstellungen, Wünschen und ihre/meine Kraft.

irgendwie merke ich, daß die Zeiten, in denen es mir schlecht geht, nicht mehr so lang dauern, daß ich schneller da raus komme.

Ich komme überall wieder raus, ich schaff das

Liebe Grüße von Ellen

11.08.2009 17:27 • #11


Ellen
Ich setze mich gerade sehr mit den Folgen meiner Mißbrauchserfahrungen auseinander.
Weil ich immer mehr begreife, daß es nicht die Erfahrungen selbst sind, die mir heute das Leben schwer machen.
Diese Erlebnisse waren schlimm, ganz schlimm!!
Aber, das ist lange vorbei - und ich habe es überlebt.

Es sind die Folgen unter denen ich leide, und daß ich darunter leide, wirklich lange schon leide, kann ich nur selbst ändern.

auch um mir selbst mal klarzumachen was die Folgen bei mir sind, schreibe ich sie mal auf.

Erst mal die, an denen ich schon viel getan habe, so, daß sie kaum noch vorhanden sind:

- Ungenügendes Selbstwertgefühl
- Gefühlsleere
- Massive Schuldgefühle
- kaum Rückrat
- S. Probleme
- Kontaktschwierigkeiten
- Redeangst
- Unfähigkeit, Nähe zuzulassen
- Eßstörung
- Angst vor Beziehungen, Angst vor Menschen
- Grenzenlose Einsamkeit
- Später dann Abhängigkeit von Bezugspersonen

Von manchem kommt auch heute noch das eine oder andere wieder näher, gerade wenn die Depressionen schlimmer werden, aber es greift nicht mehr wirklich,
weil es sich grundlegend verändert hat, und ich schnell spüre, das passt nicht mehr.


Nun die Folgen, die heute immer noch oft spürbar sind und von denen mich einiges noch stark einschränkt.

- Depressionen
- Angst, Panik
- Unfähigkeit, gut für mich zu sorgen
- Rückzugstendenzen
- Schmerzen, Übelkeit
- Gefühle, die Realität nicht als solche wahrnehmen zu können
- Alpträume
- Flaschbacks
- Schwierigkeiten, belastende Dinge auszusprechen bis hin zum Verstummen

Zeitweise fühle ich mich diesen Folgen wirklich ausgeliefert, komme da irgendwie nicht raus weil ich glaube, es passiert einfach, es überfällt mich, die Erinnerungen stürzen auf mich ein und ich kann nichts dagegen tun.
Die Depression ist da, umklammert mich und ich komm nicht hoch.
Der Schmerz ist da, was tut man? Man schont sich, anstatt zum Sport zu gehen, und sich vom alten Schmerz loszustrampeln, und leidet.
Die Angst ist da, und ich will nichts mehr tun müssen, vor dem ich Angst habe. Ohne Sicht darauf, daß ich mir damit mein Leben wegnehme, die Chance, es mir schön zu machen.

Wird eben alles was an Wünschen für die Lebensgestaltung da ist, wieder unterdrückt- es geht eben einfach nicht, ich wurde zu schwer verletzt.
Und schon ist man raus aus der Verantwortung, es gibt genug schlimmes in meinem Leben, das diese Haltung rechtfertigt.

Schon verkehrt Ellen, es GAB genug Schlimmes.

Mir wird langsam wirklich klar, daß das nicht nötig ist, und für alles aber auch alles was jetzt in meinem Leben passiert, ich die Verantwortung trage.
Ich kann es so lassen wie es ist, und mich nach Leben sehnen bis ich sterbe, oder ich kann endlich aufstehen und sagen:

Das ist mein Leben, und was ich in ihm noch bekomme liegt ganz allein in meiner Hand, es ist meine Entscheidung.

- Ich kann mich bewegen
- Ich kann reden
- Ich kann mir meine Angst wieder zum Freund machen, und sagen, Komm, gehn wir zusammen, aber wir gehen
- Was ich wirklich will, kann ich auch
-
Und ich kann es auch immer wieder im Blick auf meine Erlebnisse und deren Folgen, es wird nie ganz weg sein, es ist meins, aber ich kann die Tür auch immer wieder schließen und sagen - Das war -

Ich hab überlebt, und meine ganze Kraft ( und ich hab enorm viel Kraft ) stecke ich jetzt in mein Leben, und ich freu mich drauf, denn damit kann ich jede Menge anstellen.

Soviel also zu den Folgen, die gar nicht soviel Macht haben müssen, weil wir dem was entgegensetzen können, nämlich uns selbst und unseren Lebenswillen.

Liebe grüße von Ellen

12.08.2009 15:51 • #12


L
Hallo Ellen,

ich finde das richtig gut wie du das so aufgegliedert hast.


Zitat:
Es sind die Folgen unter denen ich leide, und daß ich darunter leide, wirklich lange schon leide, kann ich nur selbst ändern.


Mein Hausarzt hat das genau so auch gesagt.
Nur ich kann etwas daran ändern und weil er meint das ich das alleine nicht schaffen kann habe ich am 20 August
einen Termin bei der Psychaterin.

Setzte viel Hoffnung darein, habe aber auch sehr..... viel Angst davor.
Habe heute meine Freundin gefragt ob sie mich hin fährt, da sie die einzige Vertraute ist, immer hin sind es
ca. 45 Minuten Fahrt.


Zitat:
Soviel also zu den Folgen, die gar nicht soviel Macht haben müssen, weil wir dem was entgegensetzen können, nämlich uns selbst und unseren Lebenswillen.



Ich wünsche Dir das du das umsetzen kannst.

Und mir den Lebenswillen wieder wecken zu können.

12.08.2009 16:36 • #13


Ellen
Zitat:
Und mir den Lebenswillen wieder wecken zu können.


Da ist er doch auf jeden Fall, denn sonst wärst Du nicht, und nicht hier

Liebe Grüße von Ellen

12.08.2009 17:46 • #14


A


Hallo Ellen,

x 4#15


Ellen
Ich war heute mit einer Freundin frühstücken.
Mit einer anderen war ich gerade essen. Haben uns supergut unterhalten.
Es war ein schöner Abend.

Ich habe mich heute die meiste Zeit fast gut gefühlt.

Ich weiß, wohin ich will, und da geh ich hin.

Schlaft alle schön

12.08.2009 21:44 • #15

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