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Probleme durch Essverhalten und Mobbing

A
Hallo allerseits,

Zuerst will ich mich für meine schlechte Grammatik und die fehlenden Kommata entschuldigen da ich viele Probleme damit habe und sie deswegen meist einfach weglasse.

Mit dem aus dem Weg denk ich stelle ich mich erst einmal vor. Ich bin männlich 20 Jahre alt und lebe mit meinen Eltern in einem kleinen Dorf. Ich habe letztes Jahr mein Abi gemacht und studiere nun Informatik jedenfalls versuche ich es. Ich habe nämlich viele Probleme damit dabei zu bleiben da ich nicht viel von mir halte da ich große Probleme mit meinem Selbstvertrauen habe. Um zu erläutern warum muss ich möglichst kurz meine Kindheit erläutern.

Also schon seit frühem Alter an habe ich ein Problem mit meinen Essensgewohnheiten. Ich kann aus mir unerklärlichen Gründen kein Gemüse und nahezu kein Obst essen (Apfel, Banane, Kartoffel und Wassermelone gehen). Es ist keine Allergie oder der gleichen mir wird einfach nur Speiübel sobald ich Gemüse/Obst entweder rieche oder mit geschlossener Nase drauf beiße. Das führt dann zu einem Würge reiz und ich muss was auch immer ich teste wieder ausspucken. Da ich aber bisher nie wirklich Probleme damit hatte, außer dass ich immer sehr blass war und öfter krank wurde, (was aber meines Wissens nach auch andere Gründe haben könnte) habe ich neben ab und zu probieren nie wirklich etwas dagegen gemacht und gelernt damit zu leben. Neben diesem Problem hatte ich aber bis zur Realschule eine komplett normale Kindheit bei der ich nur wenn ich bei Freunden war jedesmal erklären musste warum ich nicht mitessen konnte. Ich war eigentlich auch nicht wirklich schüchtern und bin auch sehr nett und komme mit so ziemlich jedem klar.

Als ich dann die Schule wechselte war ich zunächst trotzdem froh das ein Freund von meiner Grundschule mit in meine Klasse kam und mein erstes halbes Jahr dort war ganz normal. Wenn ich mich richtig erinnere starteten meine Probleme als dann mein noch bester Freund mit dem ich die Schule wechselte immer öfter Späße auf meine kosten machte um bei den anderen besser an zu kommen. Ich hatte dann auch schon einen anderen Freund gefunden und wir drei unternahmen auch oft etwas. Als mir die Späße dann zu viel wurden habe ich auch zunächst versucht mit meinem Freund zu reden und ihn gefragt ob er aufhören kann und der sagte Ja kein Problem. Natürlich hat er trotzdem weiter gemacht und mir ging es langsam immer schlechter. Einige Zeit später habe ich dann anderen Freunden die nicht auf der Schule waren davon erzählt, die haben aber nur darüber gelacht. Deshalb habe ich ab diesem Moment an gedacht dass, das Problem bei mir liegt und mir gesagt Du überreagierst (Ich bin mir auch heute noch nicht sicher inwiefern es Mobbing ist oder nicht aufgrund von all dem).

Also habe ich dann alle Kommentare über mich ergehen lassen und mir gesagt stell dich nicht so dran es gibt Leute den geht es viel schlechter als dir. Ich bezweifel aber das ich mich dadurch noch mehr in den Abgrund geschmissen habe da ich keinen Ausweg mehr sah.
Außerhalb habe ich nämlich immer den frohen glücklichen Jugendlichen gespielt und einfach alles aufgefressen. Ich konnte mit niemandem darüber reden da ich an diesem Punkt mir eingeredet hatte es wäre gar kein Problem. Logischerweise hat natürlich trotzem das alles sehr an mir gefressen weswegen ich dann als ich in die Pubertät kam mit Suizid gedanken geplagt war. Ich habe es zwar nie durchgezogen (offensichtlich) aber trotzdem denke ich auch heute noch es wäre einfacher alles hinter mir zu lassen. Alles was mich damals und auch heute dran hindert ist meine Familie und meine nächsten Freunde da ich sie nicht traurig machen will. Meine größte Sorge ist das meine Eltern sich die Schuld geben was ich nicht will und deswegen ihnen auch nie davon erzählt habe.

Jedenfalls ging alles dann immer so weiter bis in der neunten Klasse mein Bester Freund endlich von der Schule ging. Er hatte auch Probleme zuhause und auch nicht den besten Freundeskreis weshalb er schon früh zu Alk. und anderen Dro. kam. Auch wenn ich nachvollziehen kann das es wahrscheinlich sehr schwer für ihn war habe ich ihn trotzdem zu Tode gehasst. Einmal weil er mir all das angetan hat und zweitens weil viele wenn nicht alle davon wussten und er von überall immer Hilfe angeboten bekommen hat und Verständnis zudem war er der coolste da er schon so früh Alk. und Zig. hatte.
Um mich kurz zu erklären ich Verstehe seine Umstände aber das gibt ihm keinen Grund auf anderen rum zu trampel oder anderen minderjährigen Zig. zu verkaufen etc.

Ich war allerdings sehr froh das er endlich von der Schule ging und hoffte das mein Leben einfacher wurde. Zwar wurde alles ein Stück besser allerdings hatte er natürlich vorarbeit geleistet weswegen ich trotzdem noch das Opfer war. Also habe ich weiterhin alles in mich aufgesogen und gemacht als hätte ich kein Problem damit.
Über die letzten vier Jahre war von meinem früheren ich eh nicht mehr viel übrig. Wo ich vorher nicht wirklich schüchtern war konnte ich mittlerweile nicht mal mehr mit Mitarbeitern in Geschäften reden oder auch Klassenkameraden. Zusammenarbeit in der Schule viel mir sehr schwer und ich redete neben meinem neune besten Freund eigentlich nur mit Leuten wenn sie mich ansprechen. Ich war froh über die zeit einen wirklich guten Freund gefunden zu haben mit dem ich auch immer noch befreundet bin. Dieser hat mir zwar nicht beigestanden aber hat auch nicht mitgemacht und aus meiner Sicht ist das verständlich da es schwer ist dem starken Anführer die Stirn zu bieten. Er hat sich aber auch später mehrmals entschuldigt das er mir nicht mehr geholfen hat etc.
Allerdings war es für mich sehr schwer andere Freunde zu finden da ich an diesem Punkt nahezu kein Selbstvertrauen mehr hatte und auch immer noch sehr wenig auch wenn es besser wurde.

Nach der Realschule bin ich dann noch auf ein Oberstufengymnasium gegangen um mein Abi nachzuholen. Ich hatte allerdings sehr viel Angst da ich dort wieder neue Freunde finden musste was sehr schwer war.
Ich war froh das mein bester Freund mit mir auf die neue Schule ging und konnte so dann auch dort den Anschluss finden. Zwar immer noch als Opfer da ich durch alles vorher ein sehr leichtes Ziel war, allerdings bei weitem nicht mehr so schlimm und auch nur im ersten Jahr.

Die anderen zwei Jahre vielen auch schon leichter und ich konnte sogar der Schülerband beitreten da ich gut singen kann und ein wenig Gittare. Meine Auftritte haben mir auch geholfen da diese eigentlich immer sehr gut angekommen sind.
So konnte ich im letzten Jahr auch ohne beistand von meinem Kumpel in Fächern klar kommen die er nicht hatte was für mich ein rießen Problem ist da ich normal nur mit Leuten rede die ich sehr gut kenne (und ein Jahr reicht normalerweise nicht).

Allerdings ist meine Schulzeit nun vorbei und mein Zustand hat sich ein gutes Stück verschlechtert. Ich studiere jetzt an der Uni und habe rießen Probleme den Anschluss zu finden. Es wäre kein Problem wenn ich alles allein machen könnte aber für manches muss ich mich in Gruppen einfinden was für mich nahezu unmöglich ist.

Auch außerhalb der Uni habe ich nach wie vor den Wunsch das ich einfach sterbe, nicht durch suizid o.ä. sondern durch einen unfall etc. Ich will nicht das meine Eltern denken ich wäre mit meinem Leben unglücklich und würde auch nicht absichtlich alles hinschmeißen. Es ist jeglich ein Sehen nach dem Tod da damit alle Probleme weg wären.

Da ich sowieso schon viel zu viel geschrieben hab fasse ich mich jetzt kurz.
Ich habe nach wie vor eine Essstörung und kritisiere mich bei allem was ich falsch mach zu dem Punkt wo mein Selbstbild ein haufen sch. ist. Dadurch kann ich keine motivation an irgendetwas finden und bekomme Angst das alles schief läuft. Ich kann einfach keine Lösung finden und habe mir nach langer Zeit gedacht das ich wenigstens mal alles hier loswerden kann und das vielleicht hilft.

Ich würde mich rießig Freuen wenn jemand mir helfen kann ansonsten bin ich auch froh einfach mal davon erzählt zu haben.
Ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben und das alles macht irgenwie sinn da ich noch nie gut war Texte zu schreiben und auch nie in Foren schreibe vorallem nicht über mein Leben.

Ich hoffe allen Lesern geht es gut und bedanke mich im voraus für jede Hilfe die gegeben wird,

Liebe Grüße Anonym09

05.05.2020 05:30 • x 1 #1


buddl1
du hast sicher viel geschrieben und einiges dreht sich dabei immer um sich selbst,
aber es ist ein Teil deines Lebens wofür sich hier keiner entschuldigen muss bzw. brauch.
Angst fressen Seele auf,
mein erster Gedanke dazu war.

sicher wen kein guter Freundeskreis sich erschließen lässt,
mit wem will oder kann man den sonst teilen,
richtig,
mit keinem!
so hadert man mit sich selbst und letztlich bleiben nur Zweifel...

du solltest dir die Frage stellen,
was willst du erreichen, welchen Fahrplan bedarf es dafür.
sicher nicht alles kann dort zur richtigen Zeit erreicht werden,
aber ohne fassbare Ziele, fährt kein Zug los.

glaubst du wirklich, dass Informatik genau das ist was du willst?
was wäre da noch, wo liegen deine wahren Interessen?
ich lernte Elektromonteur, weil meine Mutter es nervend fand, das ich dauernd
mit 10 Jahren schon die Sicherungen im Haushalt zum schmelzen brachte.
aber die Zeit brachte es mit sich, dass ich nach 7 Jahren in einen völlig anderen Berufszweig wechselte
von dem ich absolut keine Ahnung hatte.
und nun,
bin ich nach 3o weiteren Berufsjahren darin so konform, ich könnte mir für die letzten 6 Jahre nichts anderes mehr vorstellen.
weißt du was ich damit meine?

seinen Frieden zu finden, mit dem was man kann und was man will.
alles andere hat sich so auch gefunden,
die erste Wohnung, der erste Partner, und wenn man so will
Haus und Kinder.

wenn du dich entschieden hast,
wie auch immer,
ob Studium oder einen Neuanfang,
es gilt alles daran zu setzen,
dies zu meistern, die Grundlage schaffen..
es währe der erste Halt in deinem Lebenszug,
der endlich aus seinen Bahnhof gefahren ist.
Wir wissen alle nicht genau wo uns das Leben hinbringen wird,
aber sei dir gewiss, nichts bleibt wie es ist
und wenn ich so zurück schaue,
mit 20, ja da stand ich auch da wo du jetzt stehst.
die Fahrt brachte mich bis hier her, dem Ziel schon sehr nah..
und wen mein Zug bald zum stehen kommt,
rückblickend ich dir schreiben kann,
es hat sich gelohnt.
buddl1,

05.05.2020 05:52 • x 1 #2


A


Hallo Anonym09,

Probleme durch Essverhalten und Mobbing

x 3#3


Debra
Guten Morgen,

Ich kann das wirklich gut nachvollziehen. Ich hatte es wegen Mobbing sehr schwer in meiner Schulzeit. Im Grunde aber ohne Freundschaften aus der Sache raus gekommen, da hast du mit deinem besten Freund schon richtig Glück gehabt. Ich wünsche dir das es für immer hält. Ja was dein Verhalten angeht. So ging es mir noch lange nach dem Mobbing. Nach der Schule versuchte ich Verkäuferin zu werden obwohl ich so in mich gekehrt bin. Ich scheiterte an der Geschäftsbeziehung zur Chefin, fand im Team ein bisschen Anschluß, letzten Endes scheiterte ich am Verkaufsgespräch. Es war auch bei mir eine lange Persönlichkeitsentwicklung notwendig bis ich so einigermaßen mit anderen Menschen umgehen konnte. Also ich habe mich im Internet über Smalltalk belesen. Aber ich stimme budd1 zu man braucht ein Ziel. Hab mich in Bekanntschaften gestürzt. Wie wäre es im Dorf mit ein paar nervigen Dorfbewohnern und Nachbarn fürs erste. Ich habe mit der Zeit meinem Nachbarn auch erklärt das ich eine mittelschwere Depression habe. Manches Mal will ich sogar gar nicht mit ihm reden, aber er akzeptiert das. Das ich Tage habe an denen mir das gut tut und Tage und Phasen in denen ich Ruhe brauche und wirklich niemanden sprechen will. Ich bin auch an vielen Freundschaften die ich aufgebaut habe gescheitert. Vielleicht gehört das scheitern dazu wie man nimmt. Das kann dir immer passieren. Insgesamt sind Coaching Videos nicht schlecht von YouTube und es gibt da noch Gedankenwelt die App
Aber man kann daran arbeiten. Ich bleibe mit vielen Menschen auf Bekanntschaftsebene man kann zumindest da einen großen Kreis ansammeln.
Remente ist eine App fürs Smartphone dort gibt es Ziele in der Richtung neue Kontakte knüpfen und aufbauen im kostenlosen Programm.
Vielleicht besteht ja auch die Möglichkeit sich mal psychotherapeutisch Beraten zu lassen. Vielleicht brauchst du auch Hilfestellung von Außen.
Du hast vielleicht ein gestörtes Essverhalten aber an sich ist es ja nichts schlimmes Dinge nicht zu mögen.

05.05.2020 06:28 • x 2 #3


Dani82a
Hey,

ich danke dir sehr für die vielen Zeilen, die du hier mit uns geteilt hast.

Musste während des Lesens sehr an meine eigene Kindheit/Jugend denken. . .

Das Mobbing hatte im Kindergarten begonnen und zog sich von der Grundschulen bis zum Ende der Realschule. In meiner 1. Ausbildung hatte ich ebenfalls hier und da Probleme, aber die hielten sich in Grenzen.

Auch ich hatte hier und da ein paar Freundschaften. Aber das waren keine Freunde.

Tja, was macht das mit einem Menschen?

Ich dachte damals auch, dass wenn ich mich still verhalte und nicht groß auffalle (wollte am liebsten Luft sein), die anderen mich endlich in Ruhe lassen. Haben sie aber nicht. Bin Treppen runter geschubst worden, auf dem Pausenhof bedroht, etc.

Wie oft habe ich doch auch diesen Gedanken gehabt: wenn du nicht mehr da bist, dann kann dich auch keiner mehr so behandeln.

Ich bin froh, dass ich diese Gedanken nie in die Tat umgesetzt habe.

Habe nie eine Therapie gemacht (in den 80ern war eine Depression bei Kindern sowieso nicht denkbar!). Bis ich Anfang 2016 mal wieder ein großes Down hatte (bis dahin habe ich nicht im Traum daran gedacht, dass ich eine Depression haben könnte). Das war der Start für die erste Therapie - aber auch nur, weil meine damalige Hausärztin, dass anordnete.

Alles hat mich eingeholt.
Mein Körper hatte mich bereits mit diversen diffusen Symptomen für meine Selbstignoranz gestraft.

Und seit 2016 erst ist mir bewusst, dass so ziemlich ALLE von damals ihr Leben weiter gelebt haben und größtenteils glücklich sind - nur ich scheine irgendwie, irgendwann aufgehört zu haben, ich selbst zu sein.

Ich wollte zwanghaft das Mädchen/die Frau sein, die alles richtig macht, die alles unter Kontrolle hat. Beweisen, dass ich liebenswert bin. Den Menschen zeigen, dass ich was wert bin.
Aber zu welchen Preis?

Wir befinden uns nun im Jahr 2020.
Es geht mir besser, als 2016.
Komme gerade erst aus einem Down wieder raus (schwere Episode) und freunde mich mit dem Gedanken an, dass es immer wieder diesen großen, tiefen und schwarzen Löcher in meinem Leben wird.
Ich habe viele Dinge erkennen können, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin: ein einsamer Mensch, der jedoch alle anderen auf Abstand hält - aus Angst, nicht gut genug zu sein. Nicht liebenswert zu sein.

Es ist ein verdammt harter Weg, seine Glaubenssätze zu erkennen, Verhaltensmuster mit Dingen aus der Vergangenheit in Verbindung zu bringen - und dabei auch noch den Alltag auf die Reihe zu bekommen.

Aber ich möchte eines: verinnerlichen lernen, dass ich gut bin, so wie ich bin. Das ich niemandem beweisen muss, dass ich etwas super gut an. Das ich liebenswert bin, so wie ich BIN. Ich möchte mein ICH entdecken; die Person, die sich unter all diesen Schichten von Emotionen und Erfahrungen versteckt hat.

Es lohnt sich hier zu bleiben, auch wenn die Erinnerungen einem hier und da noch sehr zusetzen können.
Aber wir müssen versuchen uns nicht mehr so stark von alten Dingen lenken zu lassen.

Was ich sagen will ist: gib niemals auf.
Es gibt viele andere, die ebenfalls so viele Dinge über sich haben ergehen lassen müssen.
Und wir sind alle noch da.
Du schafft das auch.

Freundschaften kann man in der Schule/ an der Uni oberflächlich halten.
Diese Leute können nur so tief in dich hineinschauen, wie du es zulässt.
Nur versuche auch, diesen neuen Menschen die Chance zu geben, dich wirklich kennen zu lernen.
An der Uni hast du die Chance auf einen Neustart für dich selbst und dein Selbstbewusstsein.
Du bist kein Looser, sondern ein Kommilitone.

Alles Liebe für dich

05.05.2020 23:35 • #4

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