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Psychiatrie ist eine Wahrscheinlichkeits - Wissenschaft

M
Eigentlich wollte ich Hilfe für meine Tochter, die seit Monaten in der Klinik liegt und ich wusste keinen Rat. Die Medikation fand ich verkehrt. Durch das einfühlsame Verhalten einer Mitstreiterin bekam ich gute Informationen, die ich im Arztgespräch einfließen lies. Jetzt joggt sie wieder mit ihrer Schwester. Mein Gott, ich bin so happy. Man hatte die Medikation geändert. Das Dilemma ist, ich bin scheinbar auch depressiv. Um so mehr ich lese über diese schlimme Krankheit, um so mehr bin ich überzeugt bipolar zu sein. Die manischen Anwandlungen bringen immer wieder depressive Stimmungen, usw usw. Bei einer wiederholten depressiven Phase hatte ich schon wieder mit dem Leben abgeschlossen. Plötzlich habe ich mich über mein Vorhaben geschämt und mir wurde bewusst, Leben lohnt sich, mit all den Schwierigkeiten. Es muss ja auch gelebt werden. Mein Bestreben war es, eine Therapie bei einer Trauma-Therapeutin anzugehen. Aber lohnt es sich mit 70 noch einmal den Stress zu erleben? Ich stell mir ein Glas mit reinem Wasser vor, unten hat sich der Dreck gebildet, nun nehme ich einen Löffel und rühre damit herum, was passiert, der ganze Dreck kommt wieder nach oben. Bis der Dreck sich wieder gesetzt hat, dauert seine Zeit und die habe ich nicht.
Psychiater und Therapeuten geben deinem Leid einen Namen, sie können sich irren, da es auf keinem Blutbild zu erkennen ist, musst du Ihnen glauben. Und Glauben bedeutet, nicht wissen. Keiner kennt dich besser, als du dich selbst. Also sorge für Wissen und gebe nicht auf. Meine Familie will nichts von mir wissen, war weinerlich. Was soll das alles, die mein Verhalten nicht verstehen, können aus meinem Dunstkreis gehen. Das ist mein verkorgstes Leben und darin bin ich der Chef. Den einzigen Luxus den ich besitze, eine Freundin seit 35 Jahren, die mich so nimmt wie ich bin und damit sehr zufrieden ist. Das hat auch nicht jeder und dafür bin ich dankbar.

01.08.2020 19:29 • x 2 #1


buddl1
zunächst möchte ich mit dir die Hoffnung und Freude teilen, dass dein Tochter wieder so aktiv im Leben wieder teilnehmen kann. Weg dahin, der ist doch nicht so wichtig, wenn das Ziel so erreicht werden konnte, oder?
zum andern, es stimmt schon, dass wir kaum in eine Gehirn so schauen können um genau das zu erkennen wie bei einen vorliegenden Knochenbruch. Ost greift man auf die gelehrte Medizin zurück und eine Vielzahl von Menschen konnten dank dieser ihr Leben wieder selbst bestimmen, jedoch und dass ist auch eine Wahrheit, nicht bei jedem tritt der erhoffte Erfolg so ein. zu verschieden und zu Komplex sind die Vorgänge in unserem Gehirn, als dass ein Leben reicht um sich selber voll verstehen zu können...
Manchmal sind es nur kleine fehlende Bodenstoffe, oder deren Zuviel, die unsere Gedanken unser Wesen beeinflussen oder steuern und was wissen wir den schon als einzelnes Individuum...
das Bsp. mit dem Glas...
ja es macht bei vielen, so wie bei dir die Situation sehr deutlich, anschaubar...
ich gebe dir Recht darin, bei so viel gelebten, ein aufarbeiten, umrühren, den Dreck nochmals oben zu sehen,
es loht sich nicht mehr,
nein nicht deshalb, weil du so viele Sommer zählst, sondern, weil du vergangenes nicht ohne die anderen, die das dunkle im Glas darstellen nicht erreichen kannst, dass sie sich ebenso dem stellen würden wie du.
so sehe ich das im Übrigen auch bei mir, habe ja noch viele Sommer nötig um es aus deiner Sicht zu sehen und doch genug, dass es auch mir nicht gelingen würde.
es ist keine Frage des Alters,
ehr des wollen,
aber selbst wenn du die Hand ausstreckt,
wenn sie nicht erwidert wird...
lass das Glas wie es ist, vieles ruht, das ist gut so,
nur so kannst du selbst die Ruhe haben und das genießen was vom Leben übrig ist.
schau auf deine Tochter,
ist das nicht Lohn, wenn auch aus der Ferne- Lohn genug?
buddl1,

02.08.2020 10:39 • x 2 #2


A


Hallo Manu-ela,

Psychiatrie ist eine Wahrscheinlichkeits - Wissenschaft

x 3#3


M
Hallo Manuela,

Zitat von Manu-ela:
Mein Bestreben war es, eine Therapie bei einer Trauma-Therapeutin anzugehen. Aber lohnt es sich mit 70 noch einmal den Stress zu erleben? Ich stell mir ein Glas mit reinem Wasser vor, unten hat sich der Dreck gebildet, nun nehme ich einen Löffel und rühre damit herum, was passiert, der ganze Dreck kommt wieder nach oben. Bis der Dreck sich wieder gesetzt hat, dauert seine Zeit und die habe ich nicht.

Eine Therapie lohnt sich auf jeden Fall. Sieh es mal so: wenn die Therapie erfolgreich ist, dann kannst du wieder mit mehr Selbstvertrauen durchs Leben gehen. Du bist häufiger glücklich und zufrieden mit dir selbst. Das ist sehr viel wert. Und mit 70 Jahren bist du noch längst nicht am Ende der Fahnenstange angekommen. Du hast immer noch viel Lebenszeit vor dir. Und wäre es nicht viel schöner diese Lebenszeit sinnvoll zu gestalten? Und wieder mehr Freude am Leben zu haben? Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Warum möchtest du denn eine Traumatherapie machen? Es gibt ja noch andere Therapieformen. Ich persönlich bin ein Fan von der Verhaltenstherapie. Da schaut man zwar auch in die Vergangenheit. Der Fokus liegt aber darauf wie man die aktuellen Probleme bewerkstelligen kann. Das Vorgehen ist sehr lösungsorientiert. Du kannst ja ein paar Erstgespräche bei verschiedenen Psychotherapeuten machen. Einfach um mal ein Gefühl dafür zu bekommen.

Und ja: die Psychiatrie, und allgemein die Medizin, ist keine exakte Wissenschaft. Für mich war das am Anfang auch sehr frustrierend. Die vielen Untersuchungen ohne Ergebnis, das ständige Tappen im Dunkeln. Aber das wird irgendwann besser. Zu Beginn der Therapie sollte ich einen Fragebogen mit Ja/Nein Fragen ausfüllen. Anschließend hat meine Therapeutin den Fragebogen ausgewertet. Dabei hat sie sehr treffsicher problematische Charaktereigenschaften erkannt, die mir zwar bekannt waren aber über die wir noch nicht gesprochen haben. Das hat mich wirklich beeindruckt und auch mein Vertrauen in die Therapie bestärkt. Für mich war das ein Aha-Erlebnis. Am Ende sind wir alle doch nicht so verschieden. Die Art und Weise wie sich Depressionen bei uns niederschlagen sind meist sehr ähnlich: mangelndes Selbstwertgefühl, Niedergeschlagenheit, Zukunftsängste. Und wie wir uns dabei verhalten auch: Vermeidung, Rückzug, Isolation. Das legt den Verdacht nahe, dass die Wege heraus aus der Depression auch sehr ähnlich sind. Insofern gibt es bei der Psychotherapie schon ein systematisches Vorgehen.

03.08.2020 09:15 • x 3 #3


M
Hallo Michi87,
an Hand meiner Tochter werde ich wieder bestätigt. Das ich als Laie Hinweise auf eine Erkrankung geben muss, das der Psychologe endlich mal eine andere Richtung einschlägt. Das Vertrauen an Psychiater, Psychologen und Therapeuten sind in der Zwischenzeit verloren gegangen. Machen sich Notizen, sehen interessiert in dein Gesicht. Aber was sie sehen wird einfach nicht bearbeitet, sonst hätte meine Therapeutin mich an einen kompetenteren Kollegen/in verwiesen. 4Jahre habe ich damit verloren. Das ist doch alles eine Farce.
Auf deine frage zu kommen: Warum Trauma Therapie?.......War mit 20 Mutter von 4 Kindern, einen Schläger als Mann und zwischen durch in der 8. Monat Schwangerschaft überfallen und bis zur Ohnmacht gewürgt worden. Danach wurde ich mit dem Täter zusammen mit einem Einsatzfahrzeug der Polizei ins Krankenhaus gebracht. Meine Eheleben bestand aus Prügel, Misshandlungen der schrägsten Art und Vergewaltigungen. Was meinst du dazu?
Viele Grüße
Manu-ela

03.08.2020 13:36 • x 1 #4


M
Tut mir leid, aber du verstehst mich leider nicht.
Viele Grüße
Manu-ela

03.08.2020 13:40 • #5


Kate
Liebe @Manu-ela das @Michi87 Dich in Deinen Augen nicht verstand, lag vielleicht ein wenig an Deiner unklaren Formulierung der Probleme.
Ich las auch nur, dass Du jetzt den Verdacht auf Bipolar hast, und da war der Beitrag doch mehr als lieb gemeint?! Verhaltenstherapie hätte ich auch nur vorgeschlagen.
Das ist über 50 Jahre her, ich würde auch darüber nachdenken, das Glas stehen zu lassen wo es steht.

Man muss auch bei Therapeuten seine Probleme deutlich schildern, die können sie ja nicht erraten.
LG Kate

03.08.2020 15:16 • #6


M
Liebe Kate,
sorry, da läuft was falsch. Erstens habe ich Buddl1 geschrieben, das er mich nicht versteht. Wenigstens habe ich ihm davon unterrichtet.
Michi87 habe ich geantwortet, da ich mich verstanden fühlte. Wo liegt das Problem? Bei beiden war ich höflich. Meine Ausführungen waren auch gut zu verstehen. Du solltest alles im Kontext sehen.
LG Manu-ela

03.08.2020 19:32 • #7


S
Bei chronischen Störungen, hilft auch kein Therapeut das hat sich festgesetzt , da ist nichts mehr mit ändern man kann versuchen es zu dämpfen mit Medikamenten , und wenn man sein Leben ändert hilft das auch

03.08.2020 19:41 • x 2 #8


Kate
Zitat von Manu-ela:
Erstens habe ich Buddl1 geschrieben, das er mich nicht versteht.

Dafür hat es die Zitier-Funktion.
Zitat:
Wo liegt das Problem?

Welches denn?
Zitat:
Meine Ausführungen waren auch gut zu verstehen. Du solltest alles im Kontext sehen.

Es war ein Thread, (welcher Kontext?) und der war nicht zu verstehen bezüglich der Notwendigkeit einer Traumatherapie. Ich sah darin auch eine Verhaltenstherapie von Vorteil.

Grüße Kate

03.08.2020 19:42 • x 2 #9


S
Ich habe locker seit 25 Jahren, eine Angststörung mal geht es besser mal schlechter , weggehen tut das nicht mehr

03.08.2020 19:45 • x 1 #10


M
Genauso ist es.
LG Manu-ela

03.08.2020 20:14 • #11


Kate
Zitat von Manu-ela:
Genauso ist es.
LG Manu-ela

Danke, ich wusste Du verstehst es

03.08.2020 20:20 • #12


A


Hallo Manu-ela,

x 4#13


M
Hallo Sothesoul,
du hast recht, mit dem, das eben viele Einschränkungen im Leben als gegeben zu sehen sind. Es tut mir leid mit deinen Angstattacken und hoffe für dich, das sie immer weniger werden.
LG Manu-ela

03.08.2020 21:03 • x 1 #13

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