HeKate
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Hallo,
ich habe eine Frage, die mich schon lange beschäftigt, aber ich befürchte wirklich beantworten kann sie mir so auf die Schnelle keiner... trotzdem, vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich.
Bei mir wurde 2004 eine schizo-affektive Psychose diagnostiziert. Ich kam damals in eine Tagesklinik wegen Selbstverletztung und weil ich mich monatelang quasi in der Wohnung verschanzt hatte. Ich wollte nicht rausgehen, hab mich unwohl gefühlt und in meinem Kopf ging alles durcheinander. Zuvor hatte ich schon mehrere Studiengänge/Ausbildungen abgebrochen, wobei ich zu Beginn eines neuen Abschnitts (jeweils mit Umzug in eine andere Stadt) mehr oder weniger euphorisch war, was dann zu depressiven Phasen geführt hat usw.
In der Tagesklinik hatte ich dann auch Kontakt mit Leuten, die wegen Psychosen da waren und hab erstmalig von Stimmenhören etc. gehört. Beim Arztgespräch fühlte ich mich unter Druck, irgendetwas zu liefern, weil ich schon wollte, dass sie mir helfen, mich aber so wertlos gefühlt habe, dass ich dachte, wenn ich keine beeindruckenden Symptome präsentieren kann, schmeißen sie mich gleich wieder raus. Also hab ich gesagt, ich würde auch Stimmen hören, obwohl das so nicht gestimmt hat. Klar, die Gedanken waren ein Wirrwarr, aber so wie es die Anderen beschrieben haben, war es nicht. Ich hab dann Fluoxetin und später Risperdal bekommen und hab das insgesamt fast 4 Jahre eingenommen. Um ehrlich zu sein hab ich dadurch aber keine Veränderung bei mir feststellen können, aber vielleicht merkt man das auch selbst nicht so, keine Ahnung. Jedenfalls hab ich viel über psychische Krankheiten gelesen, und ich finde mich einfach viel mehr in den Beschreibungen über Borderline wieder als bei den Psychosen. Ich hab das damals (vor 2 Jahren) auch meiner Therapeutin und meinem Neurologen gesagt, aber die hielten das für abwegig. Bei Tests während der Therapie kamen immer typische Borderline-Ergebnisse raus, aber die Therapeutin hat das als mehr oder weniger zufällig abgetan.
Jetzt weiß ich nicht, ob die Anderen sich irren bzw. die Diagnose für sie einfach feststand, die 2004 erhoben wurde, oder ob ich das Problem hab und unbedingt Borderline haben will. Das mit der Selbstverletzung war eigentlich nur 2004 so extrem (Schnitte in die Arme), seit der Kindheit war es eher Haut aufkratzen, mit der Nagelschere Hautstückchen abschneiden etc. (sorry ein bißchen eklig). Seitdem kratze ich maximal die Kopfhaut auf. Aber Borderline hat ja noch so viele weitere Symptome (instabiles Selbstbild, Schwarz-Weiß-Denken, primitive Abwehr-Mechanismen)... wie gesagt, ich finde mich in sehr vielem wieder. Ich habe auch gehört, dass die Beschäftigung mit dem inneren Kind sehr helfen kann, und seit ich das mache, hat sich mein Verhalten/Empfinden auch zum positiven verändert denke ich (bessere Stressverarbeitung, mehr Toleranz etc.). Es gibt einfach diese Diskrepanz zwischen der Diagnose und dem inneren Erleben, und das stört mich manchmal schon. Aber ich habe auch Angst, dass Ärzte mich nicht ernst nehmen würden, wenn ich hingehe und meine Dignose anzweifle. Es ist ja gerade typisch für Psychotiker, dass sie ihre Psychose nicht wahrhaben wollen. Was soll ich machen? Einfach so stehen lassen will ich auch nicht unbedingt, und zu meinem alten Neurologen will ich schon gar nicht mehr hin... Ich habe jetzt für Oktober einen Termin bei einem anderen Neurologen, aber der wird sich ja sicher die Unterlagen vom vorherigen schicken lassen... Ich will auch niemanden austricksen, nur komme ich mir ehrlich gesagt etwas unverstanden vor... Hat jemand einen Rat?
lg Goldauge
ich habe eine Frage, die mich schon lange beschäftigt, aber ich befürchte wirklich beantworten kann sie mir so auf die Schnelle keiner... trotzdem, vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich.
Bei mir wurde 2004 eine schizo-affektive Psychose diagnostiziert. Ich kam damals in eine Tagesklinik wegen Selbstverletztung und weil ich mich monatelang quasi in der Wohnung verschanzt hatte. Ich wollte nicht rausgehen, hab mich unwohl gefühlt und in meinem Kopf ging alles durcheinander. Zuvor hatte ich schon mehrere Studiengänge/Ausbildungen abgebrochen, wobei ich zu Beginn eines neuen Abschnitts (jeweils mit Umzug in eine andere Stadt) mehr oder weniger euphorisch war, was dann zu depressiven Phasen geführt hat usw.
In der Tagesklinik hatte ich dann auch Kontakt mit Leuten, die wegen Psychosen da waren und hab erstmalig von Stimmenhören etc. gehört. Beim Arztgespräch fühlte ich mich unter Druck, irgendetwas zu liefern, weil ich schon wollte, dass sie mir helfen, mich aber so wertlos gefühlt habe, dass ich dachte, wenn ich keine beeindruckenden Symptome präsentieren kann, schmeißen sie mich gleich wieder raus. Also hab ich gesagt, ich würde auch Stimmen hören, obwohl das so nicht gestimmt hat. Klar, die Gedanken waren ein Wirrwarr, aber so wie es die Anderen beschrieben haben, war es nicht. Ich hab dann Fluoxetin und später Risperdal bekommen und hab das insgesamt fast 4 Jahre eingenommen. Um ehrlich zu sein hab ich dadurch aber keine Veränderung bei mir feststellen können, aber vielleicht merkt man das auch selbst nicht so, keine Ahnung. Jedenfalls hab ich viel über psychische Krankheiten gelesen, und ich finde mich einfach viel mehr in den Beschreibungen über Borderline wieder als bei den Psychosen. Ich hab das damals (vor 2 Jahren) auch meiner Therapeutin und meinem Neurologen gesagt, aber die hielten das für abwegig. Bei Tests während der Therapie kamen immer typische Borderline-Ergebnisse raus, aber die Therapeutin hat das als mehr oder weniger zufällig abgetan.
Jetzt weiß ich nicht, ob die Anderen sich irren bzw. die Diagnose für sie einfach feststand, die 2004 erhoben wurde, oder ob ich das Problem hab und unbedingt Borderline haben will. Das mit der Selbstverletzung war eigentlich nur 2004 so extrem (Schnitte in die Arme), seit der Kindheit war es eher Haut aufkratzen, mit der Nagelschere Hautstückchen abschneiden etc. (sorry ein bißchen eklig). Seitdem kratze ich maximal die Kopfhaut auf. Aber Borderline hat ja noch so viele weitere Symptome (instabiles Selbstbild, Schwarz-Weiß-Denken, primitive Abwehr-Mechanismen)... wie gesagt, ich finde mich in sehr vielem wieder. Ich habe auch gehört, dass die Beschäftigung mit dem inneren Kind sehr helfen kann, und seit ich das mache, hat sich mein Verhalten/Empfinden auch zum positiven verändert denke ich (bessere Stressverarbeitung, mehr Toleranz etc.). Es gibt einfach diese Diskrepanz zwischen der Diagnose und dem inneren Erleben, und das stört mich manchmal schon. Aber ich habe auch Angst, dass Ärzte mich nicht ernst nehmen würden, wenn ich hingehe und meine Dignose anzweifle. Es ist ja gerade typisch für Psychotiker, dass sie ihre Psychose nicht wahrhaben wollen. Was soll ich machen? Einfach so stehen lassen will ich auch nicht unbedingt, und zu meinem alten Neurologen will ich schon gar nicht mehr hin... Ich habe jetzt für Oktober einen Termin bei einem anderen Neurologen, aber der wird sich ja sicher die Unterlagen vom vorherigen schicken lassen... Ich will auch niemanden austricksen, nur komme ich mir ehrlich gesagt etwas unverstanden vor... Hat jemand einen Rat?
lg Goldauge