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Psychosomatische Klink und was nun?

Manfred_62
Hallo zusammen,
ich befinde mich zur Zeit noch in einer Reha und habe nur noch einige Tage hier. Gekommen bin ich arbeitsfähig, werde allerdings arbeitsunfähig entlassen. Während der Reha wurde bei mir die Diagnose mittelgradige Depression F 32.1 diagnostiziert, verbunden mit einer Belastungsstörung. Da ich vorher nicht in Behandlung war, die Symptome der Depression aber schon über Jahre besitze, nur nicht zum Arzt gegangen bin bzw. Immer eine Maske aufgesetzt habe, nimmt mich die ganze Reha und alles damit verbundene ziemlich mit. Habe mich hier endlich darauf einlassen können und gesehen, wie schlecht mein Zustand eigentlich ist.

In den letzen Jahren hatte ich einige gesundheitliche Probleme (Entfernung von ca. 40 cm Dünndarm, Schlafapnoe, Bluthochdruck, Schlafstörung etc.) eben, dass ganze Paket was hier sicherlich leider auch die meisten mit sich rumschleppen. Da ich hier nun arbeitsunfähig entlassen werden, obwohl ich arbeitsfähig gekommen bin, gehen mir natürlich tausende Sachen durch den Kopf und wie es jetzt weitergeht.

Einen Tag nach Reha habe ich einen Termin bei meinem Hausarzt, einen Tag später Vorstellungsgespräch bei einer psychologischen Therapeutin, da das sogenannte PsyRena Programm nach der Reha, nach Aussage meiner Therapeutin hier für mich nicht angesagt sei. Meine Belastungen (Pflege und Beruf) eher im privaten Bereich liegen.
Auch soll ich wegen meiner Depression, Schlafapnoe, Darmerkrankung, Lebensmittelunverträglichkeit einen Antrag auf GdB stellen.

Ja, dass alles überfordert mich im Moment, bzw. Weiß ich nicht, was auf mich zukommt und mir stellen sich folgende Fragen:

- Wie lange muss ich mit einer Arbeitsunfähigkeit rechnen? Laut Aussage meiner Bezugstherapeutin muss ich die Wiedereingliederung wohl selbst bei der AOK beantragen, da die Arbeitsunfähigkeit wohl über 4 Wochen dauert.

- Wie lange dauert erfahrungsgemäß ein Termin bis zum Beginn eine Therapie

- Macht es Sinn den GdB zu beantragen? Irgendwie weiß ich im Moment nicht, wie ich da die richtigen Formulierungen für die Beeinträchtigungen zu Papier bringen soll.

Vielleicht kanN mir jemand hier, aus eigener Erfahrung, ein wenig ich ins dunkel bringen

Aber ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben und werde den heutigen Tag wohl mit viel lesen verbringen

Gruß und vielen Dank!
Manfred

16.02.2020 09:57 • x 5 #1


Mo1901
Hallo, lieber Manfred!

Es tut mir so Leid, mit deinen gesundheitlichen Problemen.

Zur Frage des GdB:
In der Reha gibt es extra einen Sozialdienst, der dir hilft den Antrag zu stellen.

Du bist zur Zeit doch arbeitsunfähig, warum möchtest Du die Wiedereingliederung?
Ich denke dass nur arbeitsfähige nach längerer Krankheit in die Wiedereingliederung gehen können.

Therapieplatz:
In der Regel wartet man bis zu 6 Monate auf einen Platz.Jedoch kannst Du dich über FREIE THERAPEUTEN bei Deiner Krankenversicherung informieren. Dann geht das Ruckzuck.

Bitte kümmere erst um Dich und Deine Gesundheit! Das ist wichtiger als alles andere.
Sieh es als Chance Dein Leben völlig neu zu gestalten, es gibt mehr als nur Arbeiten zu gehen!

Mo1901

16.02.2020 20:08 • x 3 #2


A


Hallo Manfred_62,

Psychosomatische Klink und was nun?

x 3#3


Manfred_62
Hallo Mo,

Vielen Dank. Eingliederung steht ja nach der Krankschreibung irgendwann an, wann dass sein wird weis ich natürlich noch nicht, ist ja alles noch ungewiss. Habe mir auch vorgenommen, erst mal mein Leben wieder zur regeln und meine Probleme und die ich zu bewältigen habe in Ruhe zu regeln. Beim Sozialdienst war ich hier schon und habe morgen noch einen Termin um einige Fragenzu klären. Mir fehlen hier und da noch Begründungen. Mein Therapeutin hier sagte, ich solle erst mal den Bericht der Klinik abwarten und davon könne ich sicherlich einiges rausschreiben.

Schauen wir mal und hoffe, Ende der Woche nach den Besuchen bei den Ärzten bin ich hoffentlich etwas schlauer.

Gruß
Manfred

16.02.2020 20:35 • x 2 #3


F
Herzlich Willkommen hier im Forum lieber Manfred!
Ich wünsche dir einen harmonischen Abschied und eine gute Reise nach Hause.
Lass dir Zeit! Du weisst jetzt, warum du zusammen geklappt bist.

Schlaf gut!

16.02.2020 23:42 • x 3 #4


Manfred_62
Vielen Dank!

Ja, dass weis ich jetzt und hoffe, dass ich die nötige Zeit habe und bekomme und das, wenn es geht, ohne Probleme.

16.02.2020 23:46 • x 2 #5


sundancere20j
Guten Morgen Manfred,

Zitat von Manfred_62:
Wie lange muss ich mit einer Arbeitsunfähigkeit rechnen? Laut Aussage meiner Bezugstherapeutin muss ich die Wiedereingliederung wohl selbst bei der AOK beantragen, da die Arbeitsunfähigkeit wohl über 4 Wochen dauert.


Die Arbeitsunfähigkeit dauert, so lange sie eben dauert. Hängt ja auch immer von Dir ab. Gut ist, Du hast die Reha bereits hinter Dir, was Dir hoffentlich die Kasse ein wenig vom Hals halten wird.

Diese wird jedoch wohl immer mal wieder auf Dich zukommen und Dich im Zweifel auch zum MDK schicken um Deine Arbeitsunfähigkeit zu überprüfen. Ich war ab Mai letzten Jahres ungelogen alle 4 - 6 Wochen beim Gutachter. Das habe ich jedoch seit Beginn meiner Wiedereingliederung nun nicht mehr.

Die Wiedereingliederung nach §74 SGB V beantragst Du nicht bei der AOK, sondern Du stellst mit Deinem Hausarzt/Facharzt einen sogenannten Wiedereingliederungsplan auf (ist ein standardisierter Vordruck - Google: Muster 20). In diesem wird zum einen festgelegt, wie lange die Maßnahme voraussichtlich dauert, wie sich die Arbeitszeit verteilt und in welchen Abständen sich diese erhöht. Ebenfalls sind dort Dinge aufzunehmen, die ggf. für die Dauer der Eingliederung nicht von Dir geleistet werden müssen.

Dieser Plan ist, wie die Arbeitsunfähigkeit, in dreifacher Ausfertigung. Alle drei Ausfertigungen müssen sowohl von Dir unterschrieben werden, als auch vom Arbeitgeber, der sich mit der Maßnahme ausdrücklich einverstanden erklären muss. Erklärt er sich damit einverstanden, so gibst Du die Ausfertigung für die Kasse bei der Kasse ab, Deine Ausfertigung behältst Du und der Arbeitgeber behält seine.

Hier gilt, dass Dein Arbeitgeber keine andere Wahl hat, wenn Du die Eigenschaft als Schwerbehinderter, oder Mensch mit Behinderung hast, der einem Schwerbehinderten gleichgestellt ist. §44 SGB IX

Du solltest jedoch, bevor Du so einen Plan erstellen lässt, mit Deinem Arbeitgeber ins Gespräch gehen und bei Bedarf einen Betriebsrat oder eine andere Vertrauensperson dabeihaben. Denn es sollte vorher im gemeinsamen Gespräch geprüft werden können, ob eine Wiedereingliederung an Deinem Arbeitsplatz überhaupt möglich ist.

Dein Arbeitgeber müsste Dir eigentlich auch eine Einladung zu BEM (betriebliches Eingliederungsmanagement) geschickt haben, wozu er gesetzlich verpflichtet ist nach §167 Abs. 2 SGB IX. In einem solchen Gespräch lässt sich wunderbar über Themen sprechen, wie beispielsweise die stufenweise Wiedereingliederung.

Für die Dauer der Wiedereingliederung giltst Du weiter als arbeitsunfähig und bekommst Krankengeld, oder eben Übergangsgeld, insoweit diese an eine Rehabilitationsmaßnahme anschließt. Du bist in regelmäßigen Abständen beim Arzt, der die Maßnahme angestoßen hat. Dieser überprüft, ob es ggf. einer Anpassung des Plans bedarf, bzw. gibt Dir auch jeweils die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.

Solltest halt nur schauen, dass Du nicht über die 78 Wochen Krankengeldbezug kommst, wenn Du tatsächlich wieder arbeiten möchtest. Sonst wirst Du ausgesteuert. Zu den 78 Wochen zählen die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber, sowie die Zeiten, in denen Krankengeld ruht, bspw. Übergangsgeld Reha, mit dazu. Damit hättest Du noch mehr Rennereien.

Zitat von Manfred_62:
Macht es Sinn den GdB zu beantragen? Irgendwie weiß ich im Moment nicht, wie ich da die richtigen Formulierungen für die Beeinträchtigungen zu Papier bringen soll.


Es macht es auf jeden Fall Sinn, einen GdB zu beantragen. Schnellstmöglich, aber natürlich mit größtmöglicher Sorgfalt. Soweit Dir ein GdB von 50 und mehr zugesprochen wird, giltst Du als schwerbehindert und bekommst entsprechende Nachteilsausgleiche. Bei unter 50, aber über 30, müsstest Du noch die Gleichstellung beantragen, um zumindest einem schwerbehinderten Menschen gleichgestellt zu sein. Damit erhältst Du nicht sämtliche Nachteilsausgleiche, aber es ist ein erster Schritt.

Bei uns im Unternehmen unterstützt auch die Vertrauensperson für Schwerbehinderte beim Antrag auf Schwerbehinderung und Gleichstellung. Gibt es sowas bei Dir im Konzern?

Zitat von Manfred_62:
Wie lange dauert erfahrungsgemäß ein Termin bis zum Beginn eine Therapie


Kommt drauf an. Aber mal mindestens 3 Monate, im Regelfall länger.

Zitat von Mo1901:
Du bist zur Zeit doch arbeitsunfähig, warum möchtest Du die Wiedereingliederung?
Ich denke dass nur arbeitsfähige nach längerer Krankheit in die Wiedereingliederung gehen können.


Jeder ist da anders gestrickt. Ich bin auch noch lange nicht gesund und in der stufenweisen Wiedereingliederung. Fällt mir nicht immer leicht, aber so komme ich zumindest vormittags mal in eine andere Umgebung und die Zeit vergeht anders. Und ich verliere den Anschluss nicht. Nebenbei bin ich regelmäßig bei meinem Therapeuten, sowie bei meiner Fachärztin. Außerdem gilt für die Dauer der stufenweisen Wiedereingliederung Arbeitsunfähigkeit.

Ja, gibt es. Aber arbeiten zu gehen, muss auch nicht unbedingt das Verkehrteste sein. Da ist jeder Jeck anders. Und deswegen kann man weder das eine zu sehr pauschalisieren, noch das andere.

Viele Grüße
sundancere20j

17.02.2020 06:54 • x 3 #6


Hoffnung21
Guten Morgen Manfred
Wie lange man bei einer Depression krank geschrieben ist, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Aber das war auch immer meine drängendste Frage, deshalb hier mal MEINE Arbeitsunfähigkeit: ich war etwa 9 Monate krank geschrieben und bin dann in eine dreimonatige Wiedereingliederung gegangen. Leider war das zu früh und ich hatte mehrere Rückfälle mit Arbeitsunfähigkeit. Insgesamt habe ICH meine 78 Wochen jetzt fast ausgeschöpft im Zeitraum von 3 Jahren, gäbe aber immer wieder zwischendurch gearbeitet. Mir geht es mittlerweile gut. Aber es kommt auch darauf an, wie es mit der Psychotherapie vorangeht, wie die Antidepressiva wirken bzw. wie lange es dauert, bis du das richtige findest. Such dir einen guten Psychiater dafür, der Hausarzt kann das nicht.
Ich war übrigens NIE zum Gutachter vorgeladen, du siehst also, es läuft bei jedem anders ab.
Meinen Antrag auf Schwerbehinderung hat, wie @sundancere20j schon geschrieben hat, der Sozialdienst der Rehaeinrichtung mit mir gemacht. Du kannst dort einfach einen Termin vereinbaren, falls er noch nicht auf deinem Plan steht. Ich habe 30%GdB mit mittelschwerer Depression erhalten. Dann habe ich beim Arbeitsamt einen Antrag auf Gleichstellung gestellt, so dass ich jetzt einem Schwerbehinderten gleichgestellt bin, was für den Kündigungsschutz wichtig ist.
MEIN Arbeitgeber hat mich bis heute darin unterstützt, dass ich den Weg in mein Arbeitsleben wieder schaffe.
Geh eins nach dem anderen an, du hast Zeit!
VG Eis

17.02.2020 09:02 • x 4 #7


Manfred_62
Hallo,
vielen Dank für umfangreichen Antworten. Den Antrag auf GdB werde ich auf jeden Fall stellen, zwar erst wenn ich wieder zu Hause bin und den Bericht der Reha zu Hause habe, aber das wird schon. Ein wenig kenne ich mich aus, da ich meine Schwerstbehinderte Tochter seit knapp 30 Jahren pflege, da erlebt man so einiges. Wollte auch zum VDK und mir eine Beratung holen, wie ich die Begründungen schreibe bzgl. Der Krankenheiten, sind ja einige mehr auf dem Zettel:
- mittelschwere rezedierende Depri
- Schlafapnoe seit 2015 mit Versorgung und Beatmung in der Nacht
- Lebensmittelunverträglichkeit seit meine Darm-Op in 2017, als mir wegen Defertikelus ca. 40 cm vom Dünndarm entfernt wurde
- und Bluthochdruck, Rücken .

Ich schau mal, was mir das erste Gespräch diese Woche bei der Therapeutin bring und ob sie mich auf die Warteliste nimmt und Hausarzt steht ja auch übermorgen an.

Eine Termin bei der Sozialberatung habe ich gleich noch und morgen ist dann Abreise hier

Gruß
Manfred

17.02.2020 09:25 • x 3 #8


F
Wenn du den Antrag auf GdB über den VdK stellst, wird es eventuell einfacher. Bei mir war es genau so. Nach der Reha sollte ich den Antrag stellen und dann hat es noch über 2 Jahre gedauert. Den Riesenordner mit Papierkram hat mir der VdK am Ende nach Hause geschickt. Das war mal echt gut investiertes Geld zur damaligen Zeit. Allerdings wurde ich dann rückwirkend berentet, so dass mir die ganze Sache an Ende nichts nutzte. Aber bei dir kann das ja ganz anders sein.
Einen Termin bei der Rechtsauskunft kannst du ja heute schon dort holen, das dauert erfahrungsgemäß so wie so ein paar Tage, bis sie Zeit haben. Aber du kennst dich da sicher aus.

17.02.2020 10:21 • x 2 #9


Manfred_62
Ja Danke, werde ich diese Woche mal anrufen und erklären, was ich vor habe. Mittwoch und Donnerstag stehen ja erstmal die Termin beim Hausarzt und Therapeutin an.

17.02.2020 10:44 • x 1 #10


F
Ich wünsche dir viel Kraft!

17.02.2020 10:46 • x 1 #11


Manfred_62
O, morgen geht es nach Hause und von Stunde zu stunde dreht sich das Karussell etwas schneller, die Gedanken, das Grübel. was kommt jetzt, wie packe ich das an, was packe ich zuerst an. Fragen über Fragen

Hoffe erstmal, dass ich morgen mit Bus und Bahn gut nach Hause komme und nicht wie bei der Anfahrt 11 Stunden unterwegs bin.

17.02.2020 16:51 • x 2 #12


Manfred_62
So, Abfahrttag.

Sitze seit heute morgen um 08.00 Uhr in Bus und Bahn und bin trotz Verspätungen ca. gegen 17.30 Uhr zu Hause. Hatte bei der ganzen Verspätung noch das Glück, dass ich jetzt den letzten auch einen IC erwischt habe und nicht wie geplant die Bummelbahn, die an jeder Mülltonne hält

Ergo, löppt wie man so schön sagt.

Bin froh, wenn ich nachher erstmal wieder in meinen eigenem Reich bin, morgen und Donnerstag geht es dann erst mal zum Hausarzt und zur Psychologin und am Wochenende sehe ich hoffentlich ein wenig klarer und weiß wie es mit mit weitergeht.

18.02.2020 15:54 • x 1 #13


F
Hallo Manfred, wie ist es wieder zu Hause angekommen zu sein?

18.02.2020 23:47 • x 1 #14


Manfred_62
Gut, man kann um diese Zeit nach auf die Terasse gehen und eine rauchen, ohne das die Tür abgeschlossen ist, kein Einschluß im Bunker um 22.30

Aber ohne Spaß, schön wieder zu Hause zu sein. Zwar stehen morgen und übermorgen die Arzttermin an, aber endlich geht es weiter. Hoffe ich!

18.02.2020 23:52 • x 1 #15


F
Das mit dem Einschluss fand ich auch jedes mal belastend.
Es freut mich sehr für dich, dass du dich nahtlos wieder gut fühlen kannst zu hause.

18.02.2020 23:57 • x 1 #16


Manfred_62
Naja, nahtlos ist es nicht wirklich, hatte mir hier und da es etwas anderes vorgestellt, aber ist auch schwierig für andere, zumal noch einiges andere bzgl. OP's hier im Hause kurzfristig anstehen

19.02.2020 00:03 • x 1 #17


F
Oh Gott, da hat dich ja der Alltag gleich wieder voll im Griff.

19.02.2020 00:27 • #18


Manfred_62
Ja, leider, aber nicht zu ändern.

19.02.2020 00:33 • x 1 #19


Manfred_62
So wie der Tag begann. Auto springt nicht an, Termin bei Hausarzt ist nicht, da er Urlaub hat, also Vertretungsarzt gesucher, der dann bis Ende der Woche die Krankmeldung gemacht hat, also Montag nochmal los.

19.02.2020 14:00 • x 1 #20


Mo1901
Hi Manfred!
Willkommen daheim und im normalen Stress.
Schön das du die Fahrt gut überstanden hast. Jetzt gilt es sich wieder zu aklimatisieren und Kraft zu tanken!
Jetzt ist Kaffee zeit ,na wie wär's mit einem Tässchen?

Lieber Gruß
Mo1901

19.02.2020 15:08 • x 2 #21


C
Hallo Manfred,
willkommen im ganz normalen Chaos nach einem Klinikaufenthalt Raus aus der Glasglocke und rein ins kalte Wasser. Das kann extrem anstrengend sein. Für die nächsten Tage und Wochen wünsche ich dir viel Kraft. Und hab Geduld mit dir.

Für deinen Termin bei der Therapeutin würde ich dir gerne etwas mit auf den Weg geben:
Zitat von Manfred_62:
- Wie lange dauert erfahrungsgemäß ein Termin bis zum Beginn eine Therapie

Ich habe erst jüngst wieder die Erfahrung gemacht, dass eine allgemeingültige Aussage bezüglich dieser Frage nicht möglich ist: Ich habe mir im Januar die Finger wund telefoniert, um auch nur ein Erstgespräch zu bekommen. Überall nur Absagen. Ganz plötzlich hatte ich dann gleich Termine bei ZWEI Therapeuten und konnte mein Glück kaum fassen. Beim ersten Gespräch kam dann aber sofort wieder der Dämpfer: Erstgespräch ja, aber dann Warteliste, mindestens sechs Monate und auch nur Gruppentherapie. Und woanders müsste ich es auch gar nicht erst versuchen, weil alles andere auch nicht schneller geht. Ich war so frustriert, wollte zu dem zweiten Termin schon gar nicht mehr hingehen. Zum Glück habe ich es dann doch gemacht. Der zweite Therapeut sagte nämlich, er mache keine Erstgespräche, wenn er nicht auch Therapieplätze frei hat. Ich konnte also SOFORT anfangen.
Aus dieser Erfahrung hat sich für mich gezeigt, dass es oftmals wirklich reine Glücksache ist, wann man eine Therapie anfangen kann. Glück und Beharrlichkeit. So frustrierend es manchmal ist, man darf sich nicht unterkriegen lassen. Auch würde ich dir empfehlen, wenn dir ein Wartelistenplatz angeboten wird, weiterzusuchen. Es ist absolut legitim auf mehreren Wartelisten zu stehen. Das ist gängige Praxis. Und aus eben diesem Grund sind die Wartezeiten am Ende auch manchmal gar nicht so lang wie ursprünglich angegeben.
Also: Falls das morgen nicht so läuft wie du es dir erhoffst, lass dich nicht entmutigen.

Alles Gute,
Carla

19.02.2020 17:24 • x 4 #22


Manfred_62
Wollte kurz eine Rückmeldung geben, der Termin bei der Therapeutin war leider ein wenig ernüchternt, Warteliste ja, aber Wartezeit 2-3 Jahre Nunja, heißt immer weiter telefonieren, habe schon 6 Anrufe gemacht, aber immer nur Absagen Bei der Krankenkasse noch Krankengeld beantragt, aber alles nur wie ein Roboter erledigt, bin echt komplett unter, auch wegen einer anderen Sache, die mir echt zu schaffen macht, wo ich wohl falsch reagiert habe und einen flaschen Eindruck hinterlassen haben.

Irgendwie schein die Spirale im Moment nur nach unten zu gehen

20.02.2020 15:00 • x 1 #23


F
Lieber Manfred, du weißt doch: Es gibt so Tage. . .
Lass den Kopf nicht hängen! Hast du schon mal bei der Krankenkasse nach Therapeuten gefragt?

20.02.2020 15:22 • #24


Manfred_62
Hallo,

ja bei der Krankenkasse war ich ja auch gestern noch, wegen Krankengeld. Aber mehr als die Adressen, die ich schon habe, hatten die auch nichts. Ich versuche es weiter, bis ich alle durchhabe. Mal gucken, welche Idee mein Hausarzt morgen noch hat.

21.02.2020 06:14 • x 1 #25


O
Zitat von Manfred_62:
Wollte kurz eine Rückmeldung geben, der Termin bei der Therapeutin war leider ein wenig ernüchternt, Warteliste ja, aber Wartezeit 2-3 Jahre Nunja, heißt immer weiter telefonieren, habe schon 6 Anrufe gemacht, aber immer nur Absagen


Es gibt die Möglichkeit über die Kassenärztlichen Vereinigung schneller einen Termin zu erhalten:https://www.krankenkassen.de/gesundheit/terminservicestelle/

Jedoch braucht man dazu einen Dringlichkeitscode der auf der Überweisung ausgestellt wird.
Diesen Code habe ich mir damals vom Hausarzt über das Telefon durchgeben lassen.


viel Glück!

21.02.2020 09:47 • x 1 #26


Manfred_62
Hallo,

so, jetzt war ich beim Hausarzt und konnte endlich mal den ersten vernüftigen Termin hinter mich bringen. Zunächst erstmal weitere 4 Wochen krank und ich sollte dringend versuchen einen Termin bzgl. weiter Termine für eine Psycholgischen Betreuung zu bekommen, einige Adressen und Tips wurden mir mitgegeben.

Sein erster Rat, ich solle mir bzgl. der Krankmeldungen erstmal keinen Druck machen und versuchen zur Ruhe zu kommen und weitere Beratungstermin zu bekommen. Alles in allem ein gutes und verständnisvolles Gespräch, bin froh, dass ich diese Hürde hinter mir habe, hatte ja einige Bedenken.

Jetzt geht also der Run auf einen Termin weiter.

24.02.2020 10:34 • x 1 #27


F
Lieber Manfred ich freue mich mit dir, dass dieser Druck jetzt wenigstens gehen kann.
Eine Zeit ohne Grübeln und mit vielen wertvollen Erkenntnissen wünsche ich dir!
UND dass du auch den Suchmarathon endlich erfolgreich beenden kannst!

24.02.2020 12:16 • x 1 #28


Ylva
Lieber Manfred!
Habe eben festgestellt, dass wir derselbe Jahrgang sind.
Es tut mir Leid, dass es bei euch in D so lange dauert, bis man Termine bekommt - bei uns in Ö ist das einfacher - vielleicht, weil wir so ein winziges Land sind?
Das Ausmachen von Terminen fällt mir auch sehr schwer - überhaupt das Telefonieren schon.
Mein Rettungsanker der Club Aktiv von der Caritas, wo sich psychisch Kranke treffen und miteinander Freizeit verbringen können, wurde nun wegen dem Corona-Virus auf unbestimmte Zeit geschlossen.
So Tag für Tag zu Hause zu sitzen tut mir gar nicht gut.
Zum Glück hat mir meine (sehr liebe) Psychotherapeutin eine Mail geschickt, dass die (wöchentlichen) Termine bei ihr nicht ausfallen, und dafür bin ich sehr dankbar!
Ich wünsche dir viel Kraft für das Ausmachen deiner Termine.
Liebe Grüße schickt dir Ylva

16.03.2020 10:05 • x 1 #29


A


Hallo Manfred_62,

x 4#30


Manfred_62
Moin zusammen,

Sorry, aber aufgrund der akzuellen Lage waren die letzten Wochen ziemlich anstrengend und ich habe keine Zeit gefunden

Aber jetzt mal das Neueste von mir und der jetzigen Situation.
Als erstes, JA, ich habe Glück gehabt und einen Therapieplatz bekommen, dass dritte Vorstellungsgespräch, nach 6 Absagen am Telefon, waren endlich mit Erfolg gekrönt Die Therapeutin hat mich als Akut eingestuft und mir angeboten, eine Therapie zu beginnen bei ihr. Mittlerweile bereits 3 Termine gehabt und ja, es passt.
Während eines Gespäches bekam ich den BDI Test, kennen wahrscheinlich viele, naja, bei dem Test hatte ich 38 Punkte, leider desto höher desto schlechter, nach ihren Aussagen ab 18 Punkte schwer Depessiv Mit dem Ergebnis, dass sie vorgeschlagen hat, bzw. sagte, dass ich eigentlich in stationäre Behandlung gehöre und ich so wie jetzt nicht mehr lange durchhalten würde......

Die aktuelle Situation ist natürlich alles andere als Aufbauend, ich versorge 2 Pflegefälle (Mutter 88 Jahre, Pflegegrad 4, Tochter 30 Jahre, Pflegegrad 5+) und jetzt wo die Tagespflege für meine Mutter und die Tageseinrichtung für meine Tochter seit über 6 Wochen geschlossen sind, komplette Betreuung zu Hause. Meine Partnerin ist 3 Tage nach meiner Reha akuterweise an einer Leberzyste operiert worden, 1/3 musste entfernt werden, also gesundheitlich ebenfalls komplett runter. Ab heute geht sie wieder arbeiten und der Tag gehört mir mit derHauptpflege sozusagen alleine........

Krank geschrieben bin ich natürlich noch, weiß nur nicht, wie lange das so noch geht bis ich einen Termin zur Begutachtung oder dergleichen bekomme, ich warte und habe viele Arzttermine, die ich irgendwo reinschieben muss. Als nächstes steht der Orthophäde an, wegen der Schmerzen im Rücken und den Beinen..........

Wie geht sowas weiter, bin jetzt kurz vor 59 Jahre und ich frage mich, wie lange noch Krank geschrieben, wie fange ich wieder an, fange ich wieder an etc. Ja, und der Antrag auf Schwerbehinderung muss ich auch noch stellen wegen Depression, Darm-Op mit Entfernung von 40 cm, Rücken, Schlafapnoesyndrom........

Tipps, Erfahrungen, wie das alles weitergehen kann?

Würde mich freuen, von euch zu hören, im Moment ist für mich vieles im Dunkeln........

Gruß
Manfred

04.05.2020 16:54 • x 1 #30

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