Schlafmuetze
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ich leide seitdem ich 14 bin an Rückenbeschwerden, oft wurde ich von Ärzten belächelt, denn in so einem jungen Alter hat man soetwas nicht zu haben und die Bandscheiben könnten es schonmal gar nicht sein. Ich hatte zu der Zeit etwa alle 2-3 Jahre über mehrere Wochen Probleme, war den Rest der Zeit aber bewscherdefrei. 2008 ließ ich mich dann an die orthopädische Ambulanz der ansäßigen Klinik überweisen, da kein Arzt bereit war mir ein MRT aufzuschreiben.
Dort angekommen wurde kein Wort mit mir geredet bevor nicht MRT und Röntgenaufnahmen vorlagen, Diagnose: 2 Bandscheibenvorfälle L4/L5, L5/S1, jedoch nicht schlimm genug für eine Op. Ich bekam eine Schmerztherapie in der Klinik, was bedeutete das ich im Op unter Röntgenstrahlung Spritzen direkt in die Bandscheiben bekam. Ich hatte das Gefühl dass danach der Spaß erst begann. Die Schmerztherapie war im März, zum Sommer hatte ich den ersten Hexenschuss. Nichts ging mehr, jedenfalls dachte ich das.
Im September musste ich dann erfahren was es bedeutet, wenn nichts mehr ging. Ich lag über 2 Wochen im Bett, kam nicht mal mit Hilfe zum klo. Mein Freund musste mich halb schleppen da mir bei jedem Schritt die Beine wegbrachen, Sitzen und Stehen waren die Hölle. Der Orthopäde wollte nicht kommen, ich solle schmerzmittel nehmen und mich ins Auto setzen oder den Krankenwagen rufen. Ersteres ging nicht und bei letzterem hatte ich die Befürchtung nem Herzpatienten den Wagen zu klauen.
Ich rief also die Hausärztin an und diese kam dann auch um mir Spritzen zu verpassen, Schmerzmittel gab es auch. Nach 2 Wochen konnt ich wieder duschen und zu den Mahlzeiten sitzen, es ging mir nicht gut aber besser. Der Orthopäde nahm mich nicht mehr in die Notfallsprechstunde auf, ich solle mir einen Termin geben lassen und zur Not 2 Stunden warten. Das ging damals nicht und so bat ich meinen Neurologen um Hilfe, dieser verschrieb mir ein Mittel gegen Nervenschmerzen, dass eigentlich gegen Epilepsie gedacht ist und chemisch hergestelltes Opium, danach ging es mir besser und das Leben hatte mich wieder. Ich hatte ab da immer wieder mit dem Rücken zu kämpfen, mal mehr mal weniger - mal hielt ich mich an meinen Oberschenkeln beim Laufen fest, da ich befürchtete sonst durchzubrechen, mal musste die Wand herhalten.
Letzten Sommer kamen Beinschmerzen hinzu, der Orthopäde ( diesmal ein anderer, da umgezogen) wusste von meinen Bandscheibenproblemen und riet mir dennoch bloß zu Calcium und Magnesium.
Eine Weile versuchte ich das, auch wenn mir eigentlich klar war, dass da was im Rücken nicht stimmt und ich nicht an Muskelkrämpfen leide...
Ich ging also wieder zu meinem Neurochirurgen, der seit einem Jahr der Arzt meiner Wahl in Sachen Rücken war. Er veranlasste ein erneutes Mrt, Ergebnis: mittlerweile 3 Bandscheibenvorfälle und einer der 2 'alten' ist mittlerweile so schlimm dass er operiert werden muss. Ich wäre eine tickende Zeitbombe, er gäbe mir einen OP termin, sollte ich aber vorher die Beine nicht mehr spüren oder einnässen, sollte ich sofort mit den MRT Bildern in die Notaufnahme. Gesagt getan, am 17.02.2011 wurde ich schließlich operiert. Die Beinschmerzen waren sofort weg, es war mühsam aber ich frohen Mutes. Die 2 Wochen daheim waren schmerzhaft, da meine abgelösten Muskeln (ich hatte eine offene OP) anfingen zu krampfen, sobald ich versuchte mich zu bewegen. Aber da musste ich durch, jeden tag 3-5 mal 5-10 Minuten spazieren wurde angeordnet, ich fügte mich. Die Reha kam und ich konnte schon 20 minuten am Stück laufen und saß auch wieder zu den Mahlzeiten, es ging mir gut und die Reha brachte den Rest.
Direkt im Anschluß an die Reha musste ich 2 wichtige Prüfungen außerhalb der Prüfungsperiode nachholen, denn in den Semesterferien war ich ja nahezu vollständig in Kliniken gewesen. Ich saß also 6-7 Wochen 8-10 Stunden am Schreibtisch, stand aber auf anraten des physiotherapeuten alle 1 1/2 stunden auf und ging spazieren. Die Prüfungen schaffte ich, doch meinem Rücken ging es wieder schlechter. Ab Mai merkte ich meine Rücken wieder bei jedem Schritt, es kam mehrfach vor, dass ich im Supermarkt stand und wieder das Gefühl hatte das nichts mehr ging. Ich war wieder dauergast beim Neurochirurg, erneutes MRT, nichts was die Schmerzen begründen könnte. Die Muskeln in der operierten Region seien Steinhart und angespannt, meine Psyche sei Schuld. Ich solle meinen Stress reduzieren. Einher mit den Schmerzen fühlte ich seit neuestem Panik, unerträglich.
Mitte Juni brach ich völlig zusammen, die Panik ebbte nicht mehr ab und die Schmerzen waren dauernd da. Ich hatte angst das es wieder schlimmer wird, die Schmerzen für immer bleiben. Nach einem Ortswechsel meinerseits (angeraten von einer Therapeutin) gehts mir ein stück weit besser, aber von gut sind wir noch weit entfernt. Der status quo ist, dass ich auf einen Platz in der Schmerztherapie warte und hoffe, dass man mir dort helfen kann.
Geht es jemandem ähnlich?