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Psychotherapie ohne Psychopharmaka möglich?

M
Zitat von Psychogirl54321:
Wer ist bitte auf die Idee gekommen mehrere Leute mit unterschiedlichen Problemen auf einen Haufen zu werfen?

Das habe ich mich auch schon mal gefragt! Wegen Mirtazapin wäre ich fast zwangseingewiesen worden, weil ich meinem Therapeuten sagte, dass ich nun konkrete Selbstmordpläne hatte. Der hat mich nur nochmal gehen lassen, weil ich ihm glaubhaft machte, dass mich die Angst vor einem Scheitern und möglicherweise schwerer Behinderung davon abhält.

Das ist gerade nochmal gut gegangen. Nicht auszumahlen, auf was für Leute ich da möglicherweise getroffen wäre. Und wahrscheinlich hätte man mir da noch weitere PP angedreht. Für mich wird es auch künftig allenfalls bei einer ambulanten Therapie bleiben. Niemals wieder werde ich irgendjemand davon erzählen, wenn ich Selbstmordgedanken habe.

Und PP kommen garantiert nicht mehr in Frage. Bevor das so läuft, wie bei dir, werde ich den entsprechenden Arzt fluchtartig verlassen.

16.07.2020 21:37 • x 1 #31


M
Zitat von secondlife:
Wieviele Menschen das dann sind spielt da für mich jetzt keine Rolle, denn immerhin gibt es sie. Die kann man doch auch nicht ausblenden, nur weil es vielleicht wenige sind. Vielleicht sind es bei Fluorchinolonen auch nur sehr wenige, aber ich war eben einer davon. Ich will da ehrlich gesagt jetzt gar kein Diskussion draus machen und ich will dir auch nicht absprechen, dass dir die Medikamente gut tun. Aber ich will für MICH einfach kein Risiko eingehen, solche Probleme noch mal zu bekommen. Ich würde meinen Zustand momentan auch nicht als mittelschwer oder schwer sehen, also spricht doch nichts gegen den Ansatz einer Therapie ohne Medikamente, oder? Wenn es ganz schlimm werden sollte, könnte ich es mir ja nochmal überlegen.

Stimme vollkommen zu! Und wieviele Leute das sind, ist doch eine Spitzfindigkeit. Es gibt bereits Ärzte, die das PP-Geschäft scharf kritisieren und zu ganz anderen Zahlen kommen, was die Erfolgsquote von Antidepressiva betrifft. Aber damit lasse ich es jetzt auch gut sein. Ich könnte dir jetzt noch Websites nennen, wo man sich da viel tiefer informieren kann. Aber ich habe es schon verstanden: Du bist im Bilde und hast schlicht nicht vor, PP zu nehmen. Gut so!

16.07.2020 21:45 • #32


A


Hallo secondlife,

Psychotherapie ohne Psychopharmaka möglich?

x 3#3


S
Alles klar Michael! Hast recht wir brauchen das hier nicht weiter zu vertiefen, sorgt nur für schlechte Stimmung die wir alle nicht noch mehr brauchen. Medikamente wollte ich eigentlich gar nicht so sehr thematisieren. Mir ging es nur um die Frage der Therapie ohne welche und die wurde zahlreich beantwortet. Meinetwegen können die Mods dieses Thema auch ruhig schließen.

Trotzdem allen noch einen schönen Abend!

16.07.2020 21:52 • x 2 #33


M
Amen

16.07.2020 21:55 • #34


Irgendeine
Zitat von secondlife:
Sorry, Irgendeine. Aber was er schreibt, dass es eben beides Medikamente sind die auf das ZNS wirken, stimmt wohl schon, soweit ich informiert bin.


Bei leichten bis mittelschweren Depressionen sind Antidepressiva eh nicht indiziert.

Und ja, beide Medikamentengruppen wirken im ZNS. Wo auch sonst soll ein Antidepressivum wirken. Die Mechanismen sind trotzdem völlig verschieden.

Aber nach 3 Jahren Ausbildung und 8 Jahren arbeiten im medizinischen Bereich hab ich natürlich null Ahnung davon.

Ich nehme jetzt mal mein böses Mirtazapin, damit ich durchschlafen kann und nicht 3 Mal pro Nacht schreiend aus Albträumen aufwache. Vor dem Mirta war das Alltag. Jetzt nur noch sehr selten. So kann Mirta nämlich auch wirken.

Aber gut, ich geb's auf.

Schönen Abend noch.

16.07.2020 22:15 • #35


A
Das freut mich, dass es dir besser geht und dein Plan klingt doch gut und vernünftig.
Viel Erfolg bei der Therapeutensuche!

16.07.2020 22:31 • #36


Psychogirl54321
Michael808

Sei froh das du dass nicht durchmachen musst. Ich bin damals reingekommen weil mein Arzt unser Gespräch wohl falsch gedeutet hat.
Ich meinte damals zu ihm das ich mich wie in einem Käfig fühle und unbedingt raus will. Wenn's sein muss auch mit Gewalt.
Und er hat wohl nur das Wort Gewalt gehört und dachte ich will jemanden was antun.
Was nicht der Fall war.
Ich lebte also da drin. Mit verschiedenen Arten von Menschen. Ein paar Depressionen. Ein paar übergewichtige, mich eingeschlossen und ein Mädchen war Magersüchtig.
Der 1 Tag ging noch aber dann rutschte ich in die Was wäre wenn Schiene.

Das magersüchtige Mädchen gab mir Tipps wie ich schnell abnehmen würde ohne das es jemanden sofort auffallen würde. Glaub mir. Ich war kurz davor ihren Beispiel zu folgen weil ich dachte magersüchtig ist besser als Übergewicht. Ich war nur noch am grübeln und schon so stark in der Depression drinnen das ich sogar in meinem Zimmer schon nach wegen gesucht habe wie es wohl am schnellsten und einfachsten geht das alles zu beenden.

Gott sei dank hatte ich eine zimmergenossin die mich in den ersten Tagen davon abhielt allein durch ihre Anwesenheit. Als sie jedoch entlassen worden ist hab ich den Entschluss gefasst da raus zu wohlen.
Ich lügte bei der Visite als mich die Betreuer und Ärzte fragten ob es mir gut geht.
Ich meinte lächelnd: Ja. Alles ist wieder okey
Anfangs waren skeptisch weil ich blasser als zuvor ausgesehen habe. Nur dann wurde ich endlich entlassen. Als ich aus dem Gebäude rausging war ich noch voller Furcht das Sie mich wieder reinstecken würden. Deshalb bin ich schon fast zur Bus Station gerannt. Im Bus zurück nachhause konnte ich nach langer Zeit wieder aufatmen.

Das war ein Höllentrip. Ich bin froh dass das jetzt der Vergangenheit angehört.

16.07.2020 22:57 • x 2 #37


M
Zitat von Psychogirl54321:
Michael808

Sei froh das du dass nicht durchmachen musst. Ich bin damals reingekommen weil mein Arzt unser Gespräch wohl falsch gedeutet hat.
Ich meinte damals zu ihm das ich mich wie in einem Käfig fühle und unbedingt raus will. Wenn's sein muss auch mit Gewalt.
Und er hat wohl nur das Wort Gewalt gehört und dachte ich will jemanden was antun.
Was nicht der Fall war.
Ich lebte also da drin. Mit verschiedenen Arten von Menschen. Ein paar Depressionen. Ein paar übergewichtige, mich eingeschlossen und ein Mädchen war Magersüchtig.
Der 1 Tag ging noch aber dann rutschte ich in die Was wäre wenn Schiene.

Das magersüchtige Mädchen gab mir Tipps wie ich schnell abnehmen würde ohne das es jemanden sofort auffallen würde. Glaub mir. Ich war kurz davor ihren Beispiel zu folgen weil ich dachte magersüchtig ist besser als Übergewicht. Ich war nur noch am grübeln und schon so stark in der Depression drinnen das ich sogar in meinem Zimmer schon nach wegen gesucht habe wie es wohl am schnellsten und einfachsten geht das alles zu beenden.

Gott sei dank hatte ich eine zimmergenossin die mich in den ersten Tagen davon abhielt allein durch ihre Anwesenheit. Als sie jedoch entlassen worden ist hab ich den Entschluss gefasst da raus zu wohlen.
Ich lügte bei der Visite als mich die Betreuer und Ärzte fragten ob es mir gut geht.
Ich meinte lächelnd: Ja. Alles ist wieder okey
Anfangs waren skeptisch weil ich blasser als zuvor ausgesehen habe. Nur dann wurde ich endlich entlassen. Als ich aus dem Gebäude rausging war ich noch voller Furcht das Sie mich wieder reinstecken würden. Deshalb bin ich schon fast zur Bus Station gerannt. Im Bus zurück nachhause konnte ich nach langer Zeit wieder aufatmen.

Das war ein Höllentrip. Ich bin froh dass das jetzt der Vergangenheit angehört.

Boah, das glaub ich sofort! Dieses Erlebnis zeichnet einen bestimmt fürs Leben! Und ich setze noch einen drauf und stelle mir vor, wie das gewesen wäre, wenn man da auch noch auf irgendwelche Gewaltverbrecher stößt, die eigentlich in den Knast gehören aber schuldunfähig gesprochen wurden und dann dort landen. Grauenhaft, das alles. Mit der psychiatrischen Industrie will ich niemals mehr in Berührung kommen. Hoffe, dass auch dir das erspart bleibt!

17.07.2020 06:19 • #38


A
Zitat von Michael808:
Und ich setze noch einen drauf und stelle mir vor, wie das gewesen wäre, wenn man da auch noch auf irgendwelche Gewaltverbrecher stößt, die eigentlich in den Knast gehören aber schuldunfähig gesprochen wurden und dann dort landen.

Die sind schon gesondert und unter ganz anderen Sicherheitsbedingungen untergebracht, also nicht mit allen psychiatrischen Patienten zusammen!

17.07.2020 08:05 • x 2 #39


M
Zitat von Annaleen:
Die sind schon gesondert und unter ganz anderen Sicherheitsbedingungen untergebracht, also nicht mit allen psychiatrischen Patienten zusammen!

Na wenigstens das

17.07.2020 09:06 • #40


Z
also ich fand die drei tage auf der geschlossenen gar nicht so schlimm. wobei ich ohne das ich auch nur ein wort sagen muss, schon ganz gut vermitteln kann, das es im entsprechenden moment wesentlich besser ist mich lieber nicht anzusprechen.
allerdings hatte ich auch ausdrücklich darum gebeten, die ersten 3 tage dort untergebracht zu werden. weil mein zustand als hochgradig angespannt bezeichnet werden muss und ich deswegen ganz klar gesagt habe das ich nicht dafür garantieren kann mich vollkommen unter kontrolle zu haben und ich eine fremdgefährdung unbedingt vermeiden wollte.

lg zaskarom

18.11.2020 23:09 • #41


Irgendeine
Zitat von zaskarom:
also ich fand die drei tage auf der geschlossenen gar nicht so schlimm.

Ich fand die Wochen nicht schön, aber sie haben mir das Leben gerettet.
Zitat von zaskarom:
allerdings hatte ich auch ausdrücklich darum gebeten, die ersten 3 tage dort untergebracht zu werden. weil mein zustand als hochgradig angespannt bezeichnet werden muss und ich deswegen ganz klar gesagt habe das ich nicht dafür garantieren kann mich vollkommen unter kontrolle zu haben und ich eine fremdgefährdung unbedingt vermeiden wollte.

So ähnlich war es bei mir auch. Ich habe nicht ausdrücklich darum gebeten, aber ich war froh, dass mir jemand die Entscheidung quasi abgenommen hat.
Wenn ich für nichts garantieren kann, bin ich auch nicht mehr wirklich in der Lage, Entscheidungen zu treffen.
Bei mir war es allerdings nur Eigengefährdung.

23.11.2020 22:21 • #42


Z
wieso haben dir die drei tage das leben gerettet ?


msg zaskarom

23.11.2020 23:33 • #43


Irgendeine
Zitat von zaskarom:
wieso haben dir die drei tage das leben gerettet ?

Nicht 3 Tage. 4 Wochen. Bzw. in meiner Psychiatriekarriere insgesamt 6 Wochen.
Ich bin nach einem Suizidversuch das erste Mal auf der Geschlossenen gelandet. Meine damalige Therapeutin hat mich hingebracht.
Ich habe es dort noch 3 Mal versucht und es beim 3. Mal auf fast geschafft.
Wäre ich zu dem Zeitpunkt zu Hause gewesen, würde ich nicht mehr leben.

Ich konnte mich dort fallen lassen, musste mich um nichts kümmern und es war immer jemand zum Reden da.
Zu dem Zeitpunkt brauchte ich dieses Käseglockenphänomen wirklich. Natürlich gab es auch viele unschöne Szenen und Tage, an denen gar nichts ging, aber prinzipiell habe ich mich dort geborgen gefühlt.

Zumindest ist das das, was in meiner Erinnerung noch da ist. Mir ging es zu diesem Zeitpunkt insgesamt so schlecht, dass mein Gehirn einen Großteil der 4 Monate, die ich dort war, komplett abgespalten hat. Ich kann mich an fast keine Therapiesitzung mehr erinnern, keine Pflegegespräche mehr usw. Das meiste erscheint mir, als wäre es nie passiert.

Entschuldigung, ich schweife ab.

24.11.2020 01:23 • x 1 #44


A


Hallo secondlife,

x 4#15


Z
also irgendeine, du brauchst dich nicht zu entschuldigen, denn zum einen bist du nicht abgeschweift und zum anderen ist diese forum ja auch dazu da leuten die probleme haben zu helfen und für so manch einen ist es eben eine sehr grosse erleichterung wenn er mal alles loswerden kann. ich hatte auch schon phasen wo ich gerne mal mit jemand geredet hätte aber da war niermand zum reden, ausser den schaben auf der zelle.

aber mal was ganz anderes 3 suizid versuche und du bist noch so hübsch jung und hast noch soviele schöne studen vor dir
und musst in deinen schönsten jahren so grausame dinge erfahren. das tut mir nicht nur leid sondern macht mich echt betroffen. was die gesundheit betrifft, so habe ich zwar auch mächtig in die sch. gegriffen und wenn ich nicht so einen extrem starken willen hätte und die zähigkeit von einem pitbull, dann wäre ich jetzt whrschl tod. alleine was mein rheuma betrifft so habe ich sechs jahre gebraucht und unzählige mittel ausprobiert und nun endlich das richtige gefunden, so das ich sagen kann ich bin in dieser hinsicht jetzt beschwerdefrei, dabei konnte ich mir die letzten 4 jahre nicht mal die socken selbst anziehen und zum fussnägel schneiden, bin ich zur fusspflegerin gegangen. das war und ist nicht das einzige physische problem mit dem ich mich rumgeschlagen habe. was meine depressionen betrifft so sind die seit langen chronisch und ich habe von einem arzt (kein pschologe) die info bekommen das chronische depressionen nicht therapierbar sind. aber seitdem ich weiss das es sogar eine therapie gibt die extra für chronische depressionen geschaffen worden ist, bin ich fest davon überzeugt das ich auch noch den letzten rest meiner krankheiten besiegen kann und dann endlich wieder so leben kann, wie ich es mir vorstelle. du darfst einfach den kampf nicht aufgeben und vor allem die hoffnung nicht verlieren.
ich würde dir ja echt gerne helfen aber ich weiss nicht wie. also wenn es irgend etwas gibt, was ich für dich tun kann sag bescheid.

lg uwe

24.11.2020 01:45 • #45

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