Zitat von MeisterEder: Es ist einfach so, dass mich die Zig. entspannen lässt, mich beruhigt es und ich bin zufriedener.
Hier muss man aufpassen, dass man primäre Entspannung nicht mit den Entzugserscheinungen und deren Beseitigung verwechselt. Habe ich Entzugserscheinungen und verlangen meine Nikotinrezeptoren Nachschub, bin ich in der Regel unruhig. Rauche ich dann, fühle ich mich erstmal wieder entspannter. Mit Entspannung an sich hat das aber nichts zu tun.
Zitat von MeisterEder: Ich vermute mal, dass mich - wenn überhaupt - Raucher leichter verstehen als Nicht- oder ehemalige Raucher.
Geht es um das Verständnis, das andere für dich haben oder das Verständnis, das du für dich selbst hast? Wenn du heimlich rauchst, wäre das für mich ein Zeichen, dass du nicht so ganz mit dir im Reinen bist.
Ich habe lange geraucht und bei mir wussen sowohl die Familie als auch Kollegen und Freunde Bescheid. Viele meiner Freunde in den Anfangsjahren rauchten selbst. Allerdings gab es auch Situationen, in denen mir das Rauchen peinlich war. So bin ich gerne gewandert und nahm dann immer ein Schraubglas für die Kippen mit. Ich wollte ja keine Umweltsau sein. Wenn ich auf einer Bank saß und rauchte und es tauchten andere Wanderer auf, so war mir das unangenehm. Frische Luft und Rauchen passten nicht zusammen. Meistens habe ich die Zig. dann schnell ausgemacht.
Auf der anderen Seite verurteile ich mich nicht, weil ich geraucht habe. Die Zig. war eine Krücke für mich und ich hätte ohne sie nicht so gut und lange funktionieren können. Es ist auch verständlich, dass gerade Menschen mit Depressionen zur Zig. greifen. Der Dopamin-Kick, den die Zig. im Gehirn auslöst, führt schnell zu einem größeren Wohlbefinden. Bei Antidepressiva dauert es lange, bis man sich besser fühlt oder möglicherweise wirken sie gar nicht.
11.01.2025 15:17 •
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